@Franz: Ich kann da überhaupt nur aus dem "Restaurator - Bereich" berichten: In unseren Kreisen gilt die Mattierung (hier zumeist aber eher die Schellackmattierung) als die "schlichte" Oberfläche, schnell fertig, schnell überarbeitet, nicht besonders wasserfest, halt für einfache Anguckmöbel / Ziermöbel, nicht für Tischplatten uä. Mit Einschränkung auch für Stühle. Die Mattierung setze ich in verschiedenen Qualitäten bzw. Farben an: Z.B. Orange = hell, schwarzer Panther = ganz dunkel, Knopflack (Die indischen kreisrunden Platten) ist eigentlich der freundlichste Farbton. Alle Sorten enthalten 5 - 8 % Wachs (nach Lieferantenangabe), somit ist das Schmiermittel schon drin und das bleibt auch mit in der Oberfläche, daher stimmts schon, es glänzt einfach nicht so wie eine reine, wachsfreie Schellackpolitur. Bei fertig gelöstem Schellack (200 - 220 Gramm auf 900 ml reinen Alkohol - Knopflack besser zerstoßen, sonst dauerts zu lange - ich nehme dafür eine alte Moulinexmaschine) die Mischung leicht erwärmen und 3-4 % Polieröl einrühren. Wegstellen. Nach längerer Standzeit sollte man die eine oder andere Sorte auch mal durchschütteln. Schellackmattierung nimmt man hier zum klein bißchen Aufpolieren schlichter Möbel mit ungewissen Oberflächen, die Mattierung hält (in Grenzen) auch auf Wachsoberflächen, ist dann halt auch nur zum Angucken.
Nun zu Clou 500: Wir wissen nicht so genau, was drin ist, vielleicht hat das jemand hier in der Runde schon mal eruiert; nach meiner Auffassung wirds ein Abkömmling einfachen klaren Nitrolackes sein, sicherlich mit ordentlichem Anteil an wohl synthetischem "Schmiermittel"; Auf ordentlich dichter Grundierung aus Nitrofüllgrund hat man damit schnell ziemlichen Glanz erzeugt. Wenns besser werden soll, kann man nach genügend Trockenzeit auch mit Benzoe nachpolieren und mit Hochglanzpolish noch mal reinigen. Ist aber eigentlich eine ziemlich empfindliche Oberfläche je mehr Glanz, desto empfindlicher; Bei Schreibtischen ists gut mit Ledereinlage.
Verdünnen kann man Clou 500 auch mit ganz normalem wasserfreiem Alkohol (Ethylalkohol) zum polieren beginnen auch 1:1. Hier sind die Trockenzeiten wichtiger als bei Schellackmattierung - wenn wir zu lange auftragen wollen, gibts Löcher bzw. aufgerissene Streifen.
Genug getextet für diesmal,
Gruß Werner