Bandsäge Kölle B40 - Anfängerfragen

Allistir

ww-kastanie
Registriert
11. Juni 2018
Beiträge
41
Ort
Salzgitter
Moin die Damen und Herren,

nach langer Zeit des Mitlesens und vor allem -lernens (im angliken Forenbereich bezeichnet man so etwas als Lurker) benötige ich jetzt doch einmal spezifische Hilfe.

Erst einmal zu mir: Ich bin in den Vierzigern, von Hause aus "irgendwas mit IT" und habe vor knapp vier Jahren aufgrund der Kernsanierung eines mir zugelaufenen Hauses mit 95% Eigenleistung die große Renovierungskelle schwingen müssen/sollen/dürfen.
Dabei ist mir Holz als Werkstoff ans Herz gewachsen und aus dem Notwendigen wurde ein Hobby. Vieles beim Renovieren ließ sich im Internet lernen, vieles durch Versuch und Irrtum erschließen und ich bin mittlerweile auf solidem Amateurniveau.
Die Hälfte der Doppelgarage wurde dem Weib abgerungen und dort stehen jetzt preiswerte TKS, Kappsägenstation, Ständerbohrmaschine, Werkbank und etliche Handgeräte in einer mittelgroßen Werkstatt.

Um mich weiterzuentwickeln, plane ich einen Anbau (wenn der gute Nachbar mitspielt) für die Bewohner FKS sowie ADH, damit ich auch besser und vor allem tiefer in den Bereich Massivholz eintauchen kann.

Aber weg vom Lebenslauf und hin zum Thema: Mir lief in der Bucht eine Kölle B40 über den Weg. Das schwere Gerät wurde am Wochenden von mir besucht, ich verlinke nicht das Angebot, aber einmal die Säge von vorne:
IMG_20200111_133754 - Kopie.jpg

Typenschild:
IMG_20200111_133651 - Kopie.jpg

Die obere Blattführung ist nicht original (vermutlich), sondern wurde durch eine Panhans ersetzt - möglicherweise sind diese auch von Kölle so verbaut.
Die Beläge sehen in Ordnung aus.
Geräusch, Vibrationen, Lauf das Blattes und allgemeine Funktion der Säge bei einem Probeschnitt waren nach meinem Dafürhalten in Ordnung.
Anschlag ist massiv und leichtgängig, lässt sich fest klemmen.
Tischneigung funktioniert, stellt gut fest und ist nicht zu leichtgängig.
An den Rollen konnte ich kein Eiern feststellen.

Jetzt aber endlich zum Fragenkatalog:
  • Gibt es vielleicht jemanden, der für diese Baureihe ein Handbuch, Betriebsanleitung oder Ähnliches besitzt? Tante Google ließ sich auch bei findigster Suche nicht wirklich viel zu dieser Serie entlocken.
  • Die im zweiten Foto sichtbare Spannskala geht bis 10 mm. Ist es möglich, für Kurvenschnitte ein 6mm-Band zu verwenden - oder ist dies bei Bandsägen dieser Bauform ausgeschlossen? Spricht technisch etwas dagegen, hier 6mm zu verwenden?
  • Fleißiges Lesen sagte mir, dass die Auflagen leicht ballig sein sollen, bei den hier verwendeten Auflagen war davon nichts zu erkennen. Die Auflagen sind sehr hart und scheinen mit den Rollen verklebt oder anderweitig verbunden zu sein. Ist dies üblich?
  • Ist es möglich, in Falle des Falles die Auflagen auszutauschen, ohne gleich Haus und Hof bei Hema zu verpfänden, um dies professionell machen zu lassen?


Das Schätzchen liegt bei ca. 300 KG und von der Bauweise her gehe ich davon aus, die Maschine noch vererben zu können. Der aufgerufene Preis liegt bei ca. 750€, womit ich weit unter dem bin, was eine Bandsäge im Bereich von 400mm neu kostet, wenn es kein Chinaböller sein soll.

Zur Bedienung von Bandsägen habe ich mich bereits so schlau gemacht, wie es das Internet sinnvoll bietet (ja, auch die BG-Vorgaben), sollte aber jemand aus der Gegend Braunschweig kommen und nach dem wahrscheinlichen Kauf Hilfestellung bieten wollen, wäre ich dafür sehr dankbar.

Langer Einführungspost, mit Sicherheit habe ich auch noch jede Menge Fragen, jetzt harre ich erst einmal der Dinge und hoffe, dass jemand mit einer Bedienungsanleitung helfen kann.

Vielen Dank im Voraus für Antworten!

Edit: Formatierung der Fragen
 

ClintNorthwood

ww-robinie
Registriert
11. März 2017
Beiträge
1.913
Ort
Hamburg
Moin und herzlich willkommen hier im Forum.
Ich könnte zu der Bandsäge zwar alles schreiben was ich weiß, nur würde ich wiederholen, was man im Suchforum findet unter "Bandsäge Kölle".
Hier ein möglicher Weg zu einer Betriebsanleitung.
Ich habe dort angerufen und mir eine Kopie einer Betriebsanleitung schicken lassen für das Vorgängermodell.
Kostet um die 15 € mit Rechnung.
Und solange du noch Geld übrig hast, solltest du auf alle Bastellösungen verzichten und die Bandagen neu vulkanisieren und auswuchten lassen. Bei der Firma Picard habe ich um die um die 300 € bezahlt mit allem.
Meine Säge war zu Ausbildungszwecken mit einem Laubsägeblatt (?) bestückt, was sich im Laufe der Zeit tief in die obere Bandage eingegraben hat.

Bin sehr neidisch auf deinen Parallelanschlag, der leider fehlt bei mir.

Viel Spaß mit der Maschine!

VG Heiko
 

elmgi

ww-robinie
Registriert
25. Dezember 2009
Beiträge
3.770
Alter
73
Ort
Metropolregion Rhein-Neckar
Fleißiges Lesen sagte mir, dass die Auflagen leicht ballig sein sollen, bei den hier verwendeten Auflagen war davon nichts zu erkennen. Die Auflagen sind sehr hart und scheinen mit den Rollen verklebt oder anderweitig verbunden zu sein. Ist dies üblich?

Bei mir (Bandsäge von ACM) sind die Bandagen ähnlich wie von Dir beschrieben. Sie sind aber ganz minimal "ballig", mit dem Auge auf den ersten Blick nicht zu erkennen. Die Herstellervorgabe ist, dass Bänder so aufgelegt werden, dass die Zähne nach vorne über den Rand der Rollen überstehen sollen, da sonst der Schrank der Sägebänder beschädigt wird. Das funktioniert bei mir auch einwandfrei (640er Rollendurchmesser) inkl. 15 mm Bänder. Schmalere habe ich bisher noch nie eingesetzt.
 

Mathis

ww-robinie
Registriert
7. Juni 2007
Beiträge
3.291
Ort
Im Dorf in 'ner Stadt
Hallo, eine echte Traummaschine hast du da gekauft! Glückwunsch zu der kleinen Kölle, die zum Besten gehört, was man auf dem Markt finden kann.
Und solange du noch Geld übrig hast, solltest du auf alle Bastellösungen verzichten und die Bandagen neu vulkanisieren und auswuchten lassen.
In 95 % aller Fälle ist es absolut unnötig, die Bandagen zu erneuern, das ist einfach Geld aus dem Fenster werfen. Einfach mit der Säge arbeiten, ganz sicher wirst du keine Probleme damit haben.

Geräusch, Vibrationen, Lauf das Blattes und allgemeine Funktion der Säge bei einem Probeschnitt waren nach meinem Dafürhalten in Ordnung.
Das ist doch der Beweis, dass die Säge gut läuft und keine Verschlimmbesserungen nötig sind.

Ich habe auf einer Hema UH400 mit 6 mm breiten Blättern gesägt, das war überhaupt kein Problem. Nur die Bandspannung musst du natürlich anpassen, also weniger spannen als ein dickeres 25er Blatt.

Was ist das für ein Kasten oben auf der Rückseite der oberen Rolle? Ist da eine Bremselektronik angerbaut?
 

Dietrich

ww-robinie
Registriert
18. Januar 2004
Beiträge
6.055
Ort
Taunus
Hallo,

400er Maschine mit nur 3000mm Sägebandlänge?
Ist das eine Metall-Maschine, wie hoch ist der Durchlass?

Normale Holz-Bandsägen mit 400er Rollen haben meißt ab 3200-3500mm Bandlänge.

Gruß Dietrich
 

Allistir

ww-kastanie
Registriert
11. Juni 2018
Beiträge
41
Ort
Salzgitter
Moin!

Vielen Dank für die vielen Vorschläge, Antworten und Hinweise!
Ich habe mich an die Herren von Ex-Kölle gewandt und harre der Dinge, die hier kommen.

Sobald das Ding bei mir korrekt eingerichtet ist, mache ich noch ein paar Fotos.
@Mathis: Vermutlich ja, bei den Testschnitten war aber nichts von einer Bremse zu merken. Ich warte da wohl auf ein Handbuch...

@Dietrich: Die BS wurde meines Wissens nach hauptsächlich zum Metallsägen eingesetzt. Der Durchlass ist ca. 23 cm hoch.
 
Oben Unten