Bandsäge

Ben1337

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Moin moin,

Ich habe mir vor kurzem eine recht alte Bandsäge angelacht, hauptsächlich wegen der damit sägbaren Dimensionen, da mir alle Modelle bis 150€ einfach zu klein waren.
Ich habe mir kurz darauf zwei neue Sägeblätter bestellt, mich einigermaßen grundlegend informiert wie die Säge einzustellen ist und losgelegt. Ein paar Schnitte, auch durch einen Buchenstamm von 13cm habe ich damit machen können, jedoch flog mir hin und wieder mal das Sägeblatt nach vorne runter. Habe dann mit verschiedenen Einstellungen bzgl. Spannung und Kippung des oberen Rads getestet, jedoch kam ich nicht sonderlich weit, da nach 3-mal runterspringen das Band riss/brach. Nun habe ich etwas Sorge einfach weiter zu testen mit meinem anderen Band und bin dementsprechend erstmal auf grundlegendere Fehlersuche gegangen.





1. Die unteren beiden Räder laufen meiner Meinung nach (zur Info : ich bin gelernter Metallbauer) schön rund, das obere jedoch scheint etwas unruhig zu laufen, was meiner Meinung nach aber auch der Konstruktion an sich geschuldet ist und nicht unbedingt einer Unwucht o.Ä.
----> wie schlimm ist das?



2. könnte das Problem von dem Belag der Räder kommen? Der sieht nämlich WIRKLICH schlimm aus!




3. der Riemen ist bestimmt nicht mehr der Neueste und ich bin mir nicht ganz sicher : sollte der in entspannter Form nicht eigentlich rund sein? Kann das zum Problem werden? Auf höchster Geschwindigkeit montiert sitzt er außerdem ziemlich locker, ich schätze mal das er jahrelang auf der Mitte montiert war, so habe ich ihn zumindest vorgefunden und die Einstellung wurde nach Angaben des Verkäufers auch am meisten genutzt.





Ich hoffe meine Erklärung reicht um evtl. schon erste Fehler festzustellen. Bandbelag werde ich mir wohl eh neu kaufen, aber die 25€ für den Riemen würde ich mir wenn möglich auch gerne sparen :emoji_stuck_out_tongue_winking_eye:

Ich hoffe ihr könnt mir weiterhelfen, denn Bandsägen sind für mich ein ziemlich neues Gebiet.

LG Taran
 

Hondo6566

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Modelle bis 150€
Hoffe du hast nicht allzu viel mehr als die 150,- dafür ausgegeben.
Wegen dem abspringenden Band, da müsstest du i.d.R. das obere Rad entsprechend verstellen können.
Das mit der Unwucht würde ich ignorieren, wenn das Band drauf läuft ohne abzuspringen und die Maschine nicht vom Tisch hopst, ist es doch gut. Viel mehr kannst du imo nicht erwarten.
Was willst du denn damit alles sägen?
Gruß Andreas
 

Ben1337

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Moin,
Nein, ich habe knapp 100 bezahlt.
Hauptsächlich tatsächlich Stämme um sie zu kürzen und dann kleinere Projekte wie Schubladenkästen ("Bandsaw Boxes").
Bleibt aber immer noch die Frage warum das erste Band gerissen ist :emoji_thinking:

LG Ben
 

Hondo6566

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Sorry, aber Stämme kannst du auf der Säge nicht sägen. Die ist viel zu schwach, die Bandführung taugt nur begrenzt, die Lagerung der Räder ist nicht die Beste etc.
Das Band wird gerissen sein weil es wohl nichts taugte oder du zu viel Druck darauf gegeben hast.
Die Maschine ist eher für den anspruchslosen Bastler/Heimwerker geeignet, der diese Unwegbarkeiten in Kauf nimmt.:emoji_slight_smile:
Gruß Andreas
 

Holzfummler

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Hi Taran,
auch bei einer BS muß alles stimmen.
Wenn dies Gummibeläge sind, erneuere sie sonst auch. Die Rolle scheint ballig zu sein, so dass das Band bei korrekter Einstellung der Führung sowie der Fluchten der 3 Umlenkrollen, mittig laufen müßte. Dies ist zuerst zu prüfen und korrekt einzustellen. Die Lager der Rollen müssen einwandfrei sein, keine ruckeln kein wackeln, ggfs. tauschen.
Wenn dies ok ist, sollte das Band ruhig laufen. Dies erstmal per Hand mehrmals durchdrehen (Stecker bleibt dabei aus der Steckdose).
Wenn dies ok, dann ohne Belastung die BS laufen lassen.

Stecker wieder ziehen.
Jetzt die seitlichen Führungen bei der Höhenanpassung so einstellen, dass nur eine Papierstärke dazwischen paßt. Dann die hintere Rolle?( Ist da überhaupt eine) anpassen, diese sollte leicht berühren und mitlaufen.

Alles im Leerlauf ohne Last überprüfen.
Dabei die korrekte Bandspannung beachten.
Dann den Tisch rechtwinklig zum Band anpassen.
Dann den Parallelanschlag prüfen und ggfs. einstellen.

Den Antriebsriemen ersetzen, scheint der erste zu sein Bj 1996). Mittlere Einstellung scheint lt Tabelle korrekt zu sein.

Bau an geeigneter Stelle eine kleine Bürste an, die die Belege beim Betrieb säubert.

Achte auf das richtige, scharfe Band für deine Schnitte, bau eine Absaugungsmöglichkeit an und du wirst das eine Stämmchen damit sägen können. Für die ersten Erfahrungen mit einer BS bist du auf dem richtigen Weg.

Gruß
Thomas
 

Ben1337

ww-pappel
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Moin Thomas,

vielen Dank für die ausführliche Beschreibung. Ich habe jetzt nochmal etwas tiefer in die Tasche gegriffen und mir neue Beläge, einen neuen Antriebsriemen und ein weiteres Sägeblatt bestellt mit 12 mm Breite x 0,40mm Stärke in der Hoffnung das es mehr hält als die dünneren bei Längs- und Querschnitten (muss es ja logischerweise :emoji_grin: )
das Lager der oberen Rolle werde ich nochmal prüfen, aber ich glaube die Bewegung die man da sehen kann liegt wirklich an der Konstruktion. DIe Verkippung der Rolle wird nicht starr fixiert, sondern lediglich durch eine Schraube in eine Richtung gezogen. Ich kann sie aber im entspannten Zustand jederzeit nach hinten drücken, die Bandspannung alleine kann den Effekt einfach nicht beheben fürchte ich.

Dann die hintere Rolle?( Ist da überhaupt eine) anpassen, diese sollte leicht berühren und mitlaufen.

Ja, da ist eine :emoji_thumbsup: oben und unten baugleich.

Parallelanschlag habe ich leider keinen dazu bekommen, da muss ich nochmal ein bisschen Hirnschmalz reinbringen und mir was basteln. Absaugung ist zum Glück vorhanden (ist an dem anderen Gehäuseteil, welches ich abgenommen habe).

@Hondo6566
Natürlich kann ich damit keine gewaltigen Stämme trennen, aber ich denke ein 13cm Stamm o.Ä. (maximale Höhe sind eh 14,5cm) bei entsprechend langsamen Vorschub mit nem vernünftigen Sägeblatt sollte doch wohl kein Problem sein, oder?

LG und eine gute Nacht wünsche ich :emoji_zzz:
 

predatorklein

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Moin

Für jede Maschine gibt es bestimmte " Mindestanforderungen " .
Und mit solchen Maschinen erzielt man schon ganz ordentliche Ergebnisse .
Wobei der Mann oder die Frau , die das Werkzeug bedienen , auch noch eine große Rolle spielen .

" Drunter " fängt man am besten gar nicht an , weil da der Frust vorprogrammiert ist .

Bei Bandsägen geht das bei einer EB BAS 315 oder einer Metabo 0633 los .

Die kriegt man hie und da mal für 300 € .
Oft gepflegt und in sofort einsatzbereitem Zustand .

Manchmal kann man so ein Teil auch für 200 € abgreifen .

" Weniger " macht einfach zu viel Ärger und der Spaß geht dabei komplett flöten :emoji_sob:

Gruß
 

Holzfummler

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das Lager der oberen Rolle werde ich nochmal prüfen, aber ich glaube die Bewegung die man da sehen kann liegt wirklich an der Konstruktion. DIe Verkippung der Rolle wird nicht starr fixiert, sondern lediglich durch eine Schraube in eine Richtung gezogen. Ich kann sie aber im entspannten Zustand jederzeit nach hinten drücken, die Bandspannung alleine kann den Effekt einfach nicht beheben fürchte ich.
Moin,
eigentlich sollte nach korrekter Einstellung und Fixierung kein Spiel/Kippen möglich sein. Vielleicht liegt hier die Ursache. Versuch mal hiervon ein Foto zu machen.
Wenn du etwas Englisch kannst, kannst du dir, gebraucht und zum kleinen Preis, Lektüre mit vielen Bildern leider nur beim großem Strom kaufen. Alternativ gibt es auch ein paar Bücher bei Holzwerken. net, die kosten aber ein paar Euro mehr.

Gruß
Thomas
 

fahe

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Das Band wird gerissen sein weil es wohl nichts taugte oder du zu viel Druck darauf gegeben hast.

Die Zugfestigkeit eines Sägebandes kann man mit dieser Säge kaum überstrapazieren, "zuviel Druck" kann man meiner Meinung nach also getrost streichen... da zieht es Dir eher die Blechprofilchen zusammen...:emoji_wink:

Dein 16mm breites Band ist völlig überdimensioniert für diese Säge. 10mm dürfte die absolute Obergrenze markieren, eher weniger.

Viel wichtiger bei den 3-Rollen-Sägen ist die Stärke der Bänder. Man rechnet normalerweise mit einem Tausendstel des Rollendurchmessers. Dünner als 0,36 habe ich allerdings noch nicht gesehen.

Sind die Bänder stärker, führen die kleinen Umlenkrollen mit Sicherheit zu Haarrissen am Zahngrund... und genau dort reißen die dann.

Ich würde an Deiner Stelle bei Hema mal ein 6mm/0,36mm zahnspitzengehärtetes Band mit grober Teilung bestellen. Das wäre allerdings auch die einzige "Investition", die ich dieser konkreten Säge antun würde.
 

Holzfummler

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Eine Orientierung für die max. Bandbreite sind deine Belege auf den Umlenkrollen. Die Zähne dürfen nicht in Kontakt zu dem Belag kommen, sondern frei darüber laufen. Zuweit dürfen sie auch nicht rüberstehen, sonst läuft dir das Band runter. Eben grade so... :emoji_slight_smile:

Du kannst auch mal mit einen Bandlieferanten telefonieren, die beraten auch gut. 16mm erscheinen mir auch zu viel. Versuch mal die Betriebsanleitung der Maschine oder einer sehr ähnlichen 3 Rollen BS zu bekommen. Vielleicht hat hier einer noch sowas aus dem Forum.

Du kannst dich auch an den Schnittgeschwindigkeiten orientieren.
Gruß
Thomas
 

Henry_GT

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Ja, richtig verstanden.

Dieser Gummibelag wird Bandage genannt und bei vielen Modellen sind diese ballig, will sagen, sie haben in der Mitte eine ›höhere Aufbauchung‹ als an den Kanten. Das führt dazu, dass die Sägezähne der Blätter bei hoher Spannung nicht ins Gummi (Früher Kork) gedrückt und die Schränkungen der Zähne nicht zurückgeglättet werden. Soweit die Theorie. Ich habe noch NIE die Zähne einer meiner Bandsägen vorn überstehen lassen!! Und ich habe auch noch NIE eine Rückverschränkung der Zähne auf einem Band erlebt.

Oder ich habe es nicht bewusst bemerkt. Ich säge aber auch nicht jeden Tag und ich entspanne das Band bei Nichtgebrauch sofort.
Eher werden die Bänder in meiner Werkstatt bei Hartholz stumpf als das sie ihre Schränkung verlieren.

Grüße, Olaf
 

Ben1337

ww-pappel
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@predatorklein ich hätte auch gerne noch etwas gespart und mir etwas größeres geholt, leider lassen es die Umstände (hauptsächlich) Platz überhaupt nicht zu etwas noch größeres in die Werkstatt zu packen..

@Holzfummler Ich werde das Ganze nochmal anschauen die Tage und vor allem nochmal genauer begutachten wenn ich bessere Bedingungen habe, soll heißen neue Bandagen und Riemen drauf sind. Mal gucken wie es sich dann macht :emoji_slight_smile:

@fahe von 16mm habe ich auch nie gesprochen. 12mm habe ich jetzt bestellt. mal gucken wie/ob das klappt :emoji_thinking:. Das Schlimmste was passieren kann, ist ja das es sich nicht auf den Rollen hält, oder?
Den Zusammenhang zwischen Rollendurchmesser und Stärke des Bandes habe ich auch schon mehrfach gelesen, aber 0,36 und 0,4 ist ja wirklich schon das Dünnste, was man überhaupt kriegen kann und rein rechnerisch ja trotzdem noch zu groß (wenn man von 1/1000 des Rollendurchmessers ausgeht..)

vielen Dank schon mal für eure fachlichen Antworten, viele kleine Tipps haben mich schon öfter zu einem guten Ergebnis geführt. Ich werde mal berichten wenn alles angekommen und getestet ist.

Versuch mal die Betriebsanleitung der Maschine oder einer sehr ähnlichen 3 Rollen BS zu bekommen. Vielleicht hat hier einer noch sowas aus dem Forum.

Die scheint mir ZIEMLICH baugleich mit der https://ersatzteil-shop24.de/BS-400-3-103668 AL-KO 400/3 zu sein. Habe dazu allerdings noch nichts gefunden, schaue mich noch weiter um. Danke für den Tip! :emoji_thumbsup:

LG
 

Ben1337

ww-pappel
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Also heute konnte ich endlich testen wie es mit neuen Bandagen und nem neuen Antriebsriemen läuft. Mein Sägeband ist noch nicht da, habe aber noch ein anderes frisches da (6x0,36). Läuft jetzt alles prima! Habe schon nen Eibestamm verarbeiten können (14cm Durchmesser) zu nem kleinen Schubladenkästchen, das funktionierte einwandfrei. Logischerweise sehr geringer Vorschub, aber ich hatte überhaupt keine Probleme mehr! Bin gespannt auf das 12mm Sägeblatt, das werde ich aber erst Ende nächster Woche testen können.

LG
 
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