Baskulen-(Fenster-) Beschlag gesucht!

eimer

ww-birke
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Hallo, Fensterbauer.
In einer Ausschreibung zu Fenstern in denkmalgeschützter Bausubstanz bin ich
auf den Begriff Baskulen-Beschlag gestossen.
Es scheint sich um irgendeine Form von Fallbeschlag zu handeln, kann ich mir aber auch nur zusammenreimen, weil bei alten Perkussierpistolen der Hahn auch als Baskule (frz.) beschrieben wird (Fallhahnzündung oder so ähnlich).

Vielleich weiß jemand Rat oder sogar eine Bezugsquelle..................

Elmar
 

Rudl

ww-kirsche
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Kann dir leider nichts genaues sagen, aber vielleicht handelt es sich dabei um Oberlichter Kippfenster welche einen Schnappbeschlag haben, welchen man nach unten ziehen muss um das Fenster zu öffnen.

Gruss Rudl
 

derdad

Moderator
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Lieber Elmar!
Vielleicht hilft dir das weiter.
Ich hab eine Seite aus dem Buch "Historische Fenster" kopiert.
Wegen einer Bezugsquelle schau ich dir Morgen nach. Kann sein dass ich da was weiß, kann aber nichts versprechen.

gerhard
 

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Norbert

ww-robinie
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Bascule-Verschluß

Hallo Elmar,

der Bascule-Verschluß ist ein Treibriegelsystem, wie es in ähnlicher Form noch bei großen Flügeltoren üblich ist. Allerdings werden die Treibriegel nicht durch ein Hebelwerk (Schwengel-Verschluß), sondern durch Drehen einer Olive betätigt, was die zwei Treibriegel auseinander schiebt, die am Rahmen oben und unten in geignete Ösen eingreifen.

Der Bascule-Verschluß ist meist sichtbar auf der Schlagleiste des schließenden Flügels angebracht. Er besteht i.d.R. aus dem Getriebe, den Treibriegeln (früher häufig Stangen mit Halbrundprofil, ca 12 mm breit und 5 mm hoch, wie ich mich erinnere), mindestens zwei weiteren Riegelführungen oben und unten am Flügel und den Schließösen.

Da man den Antrieb sieht, gab es neben den einfachen Ausführungen für den allgemeinen Gebrauch auch reichlich verzierte, gegossene Ausführungen der Getriebe und Führungen für den gehobenen Bedarf.

Noch vor 10 Jahren habe ich solche Verschlüsse in reicher Auswahl in dem großen Pariser Kaufhaus Samaritaine in der Heimwerkerabteilung gesehen (neben einem Riesensortiment an Türdrückern, Fensteroliven und Porzellanknöpfen). Dort konnte man zu dieser Zeit doch tatsächlich noch eine Holzschraube einzeln kaufen. Nach dem, was ich nun im Net gefunden habe, scheint dieser Laden jedoch heute nur noch von Mode und Design zu leben.

Ich denke, daß es für die in Frankreich noch weit verbreiteten Bascule-Beschläge dort auch noch Hersteller geben wird; vielleicht weiß ein auf historische Altbauten spezialisierter Architekt oder Denkmalschützer weiter?

Gruß

Norbert

P.S.: Ich habe ein Bild aus dem Buch von Ch. Herm. Walde, "Der Praktische Tischler" von 1906 angefügt (was sind schon 100 Jahre?)
 
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