Bau einer Sprecherbox

yoghurt

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Hallo,

ich habe mal wieder einen recht interessanten Auftrag, für den ich ein paar Hinweise aus den verschiedensten Ecken brauchen würde. Mein erstes Thema im neuen Forum....

Ich soll eine Sprecherkabine bauen. In der Kabine sollen Podcasts und Interviews aufgezeichnet werden. Standort ist ein Großraumbüro, d.h. es gibt schon Geräusche außenrum aber eben keine extremen Lärmquellen.

Meine aktuellen Gedanken sehen vor eine Box in eine Box zu bauen. Die innere Box aus 16mm Span, die äußere aus 19mm Span. Dazu gibt es zwei Türen, eine nach außen, eine nach innen, evtl.mit Schallex. Die Zargen baue ich getrennt und lasse eine Fuge, die ich mit Kompriband schließe. Zwischen die Boxen wollte ich Klemmfilz packen. Zur Entlüftung einen Lüftungsventilator in ein kleines Labyrinth (hier hat mein Elektriker die Hoheit und bereits eine Empfehlung ausgesprochen). Zuluft sollte ich wohl so ähnlich realisieren, denn ich will ja niemanden in eine Unterdruckkammer sperren.

Innen wollte ich Noppenschaumstoff an die Wände kleben und auch meine Labyrinthe damit auskleiden.

Was meint Ihr? Kanonen auf Spatzen oder zu hemdsärmelig? Auch sonstige Hinweise auf Produkte, übersehene Probleme und dergleichen mehr sind gerne gelesen....

Vielen Dank!
 

DaBa

ww-ulme
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Hallo yoghurt,

ist ja nicht ganz so trivial.
Hast Du schon mal bei Studiobox GmbH geschaut?

Gruß Daniel
 

WinfriedM

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In diesem Forum gibts einiges an Know-How, was Sprecherkabinen angeht:
https://www.hoer-talk.de/forums/technik-studio.20/

Die Sache mit dem Schall finde ich eine riesen Herausforderung, wo man sich viel Erfahrungswissen aneignen muss. So manches, was ich mir da erdacht habe, funktionierte schlussendlich nur schlecht. Aber doppelte Box mit guter Entkopplung hört sich schonmal gut für mich an. Luftzufuhröffnungen sind sicherlich ein Schwachpunkt bei so einer Konstruktion. Wie groß soll die Box denn werden? Brauchts da überhaupt Luftzufuhr?
 

uli2003

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Alles eine Frage des äußeren Pegels.
In Hörkabinen komme ich fast immer mit einem 42dB Schallschutzelement aus, die Wände innen wie außen 25mm OSB und darauf 12,5mm GKB (Diamant o.ä.), dazwischen 80 mm Trennwandfilz.

Keine! Luftöffnungen irgendwelcher Art.

Grüße
Uli
 

Daniboy

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Kommen da Fenster rein? Ich hätte schon gerne Fenster.
Kommt da außen so eine Signalleuchte "Achtung Aufnahme"?
 

Friederich

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Die innere Box aus 16mm Span, die äußere aus 19mm Span
Ganz grundsätzlich wären hier zwei unterschiedliche Materialien vorteilhaft, da diese unterschiedliche Frequenzen abschirmen und sich somit ergänzen.
Ohe zu wissen inwieweit das hier relevante Auswirkung hätte.
 

Woodmaster117

ww-kirsche
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Sagt Dir Hawaphon etwas? Gibt es bei Haefele - dazu auch ein gutes Werkbuch mit Beispiellösungen entsprechend der Schallschutzwerte.
Dein Wabenschaum wird nur dafür sorgen, dass in der Box kein Hall entsteht (aber darauf zielst Du bestimmt ab...)
An sonsten sollten im Schallschutz dünne Schalen mit möglichst hohem Flächengewicht verwendet werden. Dünn, damit sie leicht erregt werden, schwer, damit die Energie der Schwingung abgebaut werden kann. Das kann Hawaphon auf Holzwerkstoffe geklebt sehr gut.
Deine zweischalige Ausführung ist der richtige Weg. Jedoch sind,wie Du richtig erkannt hast, die Nebenwege das eigentliche Problem. Deine Idee mit den Labyrinten ist sicher gut, doch sehr schwer zu bewerten... Wenn Du die Box in der Werkstatt komplett aufbaust könntest Du evtl. mit drei Varianten der Kulissen mal probieren welche am besten wirkt... Ist natürlich nur subjektiv, aber besser als nix.
 

pixelflicker

ww-robinie
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Die Frage muss ja sein, was das Ziel ist. Ist es wichtig, dass der Schall nach außen möglichst gut Isoliert wird? Dann hilft natürlich ein zweischaliger Aufbau sehr gut. Vielleicht auch mit den schweren Gipskarton-Platten auskleinden, die extra für den Schallschutz schwerer gebaut sind. Es gibt auch Lösungen die mit Sand gefüllt sind. Das ist aber schwieriger zu verarbeiten, weil man die Kanten immer abkleben muss damit der Sand nicht rausrieselt.

Wenns aber primär um die Aufnahmequalität geht, und der Schallschutz nach außen nicht so Primär ist, dann bringt der zweischalige Aufbau und die Tür ja nicht viel. Dann gehts darum wie innen Gedämpft wird.
 

uli2003

ww-robinie
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Es gibt da wohl viele Parameter, die erst einmal Einfluss nehmen.

Wie laut ist es außen, wie hoch muss folglich die Dämmung sein? Wie hoch darf / soll der Nachhall innen sein? Was darf das Ganze kosten?

Machbar ist vieles, aber ganz sicher ein Unterschied ob die Kabine 10k, 20k oder 50k Euro kostet.

Bevor das nicht klar ist, können wir uns die Beine in den Bauch raten.

Grüße
Uli
 

WinfriedM

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Wenns aber primär um die Aufnahmequalität geht, und der Schallschutz nach außen nicht so Primär ist, dann bringt der zweischalige Aufbau und die Tür ja nicht viel. Dann gehts darum wie innen Gedämpft wird.

Da gehts vor allem auch darum, dass du später in der Aufnahme nicht die lachenden Kollegen aus dem Nachbarraum mit drin hast. Oder Kopierergeräusche. So ein Mikro fängt jeden Mist ein. Und solche Nebengeräusche in Aufnahmen wirken unprofessionell.
 

yoghurt

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Hallo,
ich bin gedanklich bei 5k. Wie beschrieben, handelt es sich um ein Großraumbüro, insofer hat Winfried mit seiner Annahme recht, dass die auszuschließenden Geräusche Kopierer und Kollegen sind.

Bei der Akustik in der Box, meine ich verstanden zu haben, dass man zwischen einer Sprecher- und einer Gesangsbox unterscheiden muss. Bei der Gesangbox will man vielleicht ein wenig Hall, bei der Sprecherbox eher nicht.

Im Prinzip muss man solche Aufträge ablehnen, es braucht offenbar zuviel Spezial- und Erfahrungswissen. (klar, die Google-Ergebnisse habe ich gelesen....)
 

pixelflicker

ww-robinie
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Stimmt. Daran hab ich nicht gedacht.
Aber du hast schon recht. Ich würde mich da ohne einen Akustiker nicht dran trauen. In einem Heimkino-Forum in dem ich auch mitlese haben die immer einen Akustiker, der könnte dir da bestimmt weiterhelfen:

Hier z.B. ein Video mit ihm:

Seine Website:
http://www.jv-acoustics.de/

Ich kenne ihn nicht, aber die Extrem-Heimkinobauer sind sehr überzeugt von ihm, er scheint seine Arbeit also gut zu machen.
 

uli2003

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Mit 5k wirst du keine großen Sprünge machen können. Da verabschiede dich schon einmal vom zweischaligen Aufbau :emoji_slight_smile:

Mit der von mir oben beschriebenen Bauweise erreichst du etwa 35dB. Als Decke habe ich Heradesign-Platten verwendet, sehr gute Nachhalldämmung für kleines Geld.

Wenn ein Raum aber zu schalltot ist, wird es schnell unangenehm dort drin.
 

fahe

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Bei der Akustik in der Box, meine ich verstanden zu haben, dass man zwischen einer Sprecher- und einer Gesangsbox unterscheiden muss. Bei der Gesangbox will man vielleicht ein wenig Hall, bei der Sprecherbox eher nicht.

Ich denke, an der Stelle geht's wirklich schnell mit Kanonen auf Spatzen...:emoji_wink:

In dem Bereich kann man - was ich so von Aufnahmestudios kenne - eher viel zu schnell viel zu schnell falsch machen einfach durch Machen.

Wenn ich von meinem Büro schräg gegenüber ins fernsehtaugliche Studio schaue, gibt's da weder Noppenschaum an Decken und Wänden, noch sonst irgendwelche akustischen "Spezialitäten". Wichtig ist da beim Einbau offenbar nur gewesen, dass die Abschirmung von Umgebungsgeräuschen stimmt. Und natürlich die rote Lampe "Achtung Aufnahme...":emoji_wink:

Im Inneren sind bei Bedarf schnell ein paar akustische Absorber hingestellt. Ein fetter Teppich und ein paar Vorhänge und möglichst wenig parallel gegenüber liegende nackte Betonwände sind da sinnvoller, als einen Raum möglichst schalltot zu machen... und in der post production dann doch wieder Hall hinzuzumischen, damit's nicht gar so steril klingt.
 

pixelflicker

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Ähm, seine Referenzprojekte sind ausgewachsene Studios, die's bis in Wikipedia geschafft haben...
Ja, aber ich weiß, dass er auch schon viele Heimkinos gemacht hat die privat betrieben werden und auch nicht riesige Budgets hatten. Ich denke schon, dass er sowas macht. Anfragen kostet ja nix und am Ende spart man sich im Zweifel viel ärger und Zusatzkosten. :emoji_wink:
 

yoghurt

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Hallo,
ich habe den Auftrag gerade abgelehnt. Ich hätte das gerne gemacht, aber letztlich kann ich für die Funktion meines Produkts keine Gewähr übernehmen. Ein platter Vergleich mit einer Schranktür mach dabei alles klar: Der Kunde will, dass die Tür zu öffnen ist, das muss ich also gewährleisten können und wenn irgendetwas nicht passt muss ich Abhilfe schaffen... Insofern lasse ich das lieber.
 

Friederich

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Schade.
Ich wette, wenn du später mal das von jemand Anderem gebaute Teil siehst, wirst du denken: Das hätte ich aber besser hingekriegt.
Trotzdem nachvollziehbar.
 

WinfriedM

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Wenn du sowas nicht regelmäßig bauen willst, würde ich auch ablehnen. Anfangs zahlt man erstmal ordentlich drauf und muss viel in Know-How investieren. Das Risiko, dass gar nichts richtig funktioniert und du alles wieder abbauen musst, ist auch da. Inklusive Rufschädigung.
 

yoghurt

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Hallo,
glaubt mir, es ist mir nicht leicht gefallen diesen Job abzulehnen, ich hätte den Auftrag brauchen können und der Auftraggeber ist mir auch wichtig. Aber ich kann nichts versprechen, von dem ich nicht weiß, ob ich es halten kann.
 
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