Bauholz Esstisch - Flachstahl als Hirnleiste

ch.baumgaertner

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Hallo Forum,

ich möchte mir einen Esstisch aus Fi/Ta Dielen bauen, in Anlehnung an die Bauholz-Design Möbel.
Meine Planungen gehen auch gut voran, aber ein paar Fragen habe ich noch. Ich hoffe ihr könnt mir weiterhelfen.

Die Tischplatte wird 140cm x 80cm x 4cm.
Um Sie gegen Verwerfen zu sichern möchte ich an den beiden Stirnseiten eine Nut einfräsen und einen 20mm x 12mm V2A Flachstahl einfügen, als Ersatz für Hirn- / Gratleisten.
Im Anhang habe ich eine kleine Grafik.

Meint ihr es reicht, den Stahl in eine straff sitzende Nut einzutreiben? Mittig verleimen wird wohl schwer^^
Bzw. reicht es überhaupt um die Platte genug zu stabilisieren?
Hat sowas schon mal jemand versucht?

Viele Grüße aus dem sonnigen Karlsruhe
 

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Eurippon

ww-robinie
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Das bisschen Stahl (80 cm lang) verbiege ich schon mit der Hand. Wie soll er dann eine Tischplatte am verziehen hindern?

Bauholz ist für einen Esstisch jetzt auch nicht so dolle wenn es nicht trocken ist...
 

ch.baumgaertner

ww-kiefer
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Danke für deine schnelle Antwort, aber ich denke nicht, dass du 12mm Edelstahl von Hand verbiegst^^
Also ich kanns nicht.
Und wenn doch dann Respekt.

Dass Bauholz nicht das hochwertigste Material ist, ist mir klar, aber ich will diese bestimmte Optik, die ich nur auf die Weise erreichen kann.
Es sei noch hinzugefügt, dass auf die Holzplatte eine Glasplatte kommt.
 

fritz-rs

am 7.9.2016 verstorben
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Das bisschen Stahl (80 cm lang) verbiege ich schon mit der Hand. .

So ein Kraftmensch bin ich nicht.
Das wäre ja auch schon jahrmarktreif.

Bedenken habe ich trotzdem.
In der Nut, die ja nicht verleimt sein darf, wird sich Wasser sammeln und dem Holz recht schnell schaden, weil es nicht austrocknen kann.
Gratleisten unter der Platte sind bei Einzelbrettern nicht weniger kritisch.

Gruß Fritz
 

Uwe4711

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Laut Skizze von ch.baumgaertner möchte er die Metalleiste so einbauen, daß sie in Richtung ihres geringeren Widerstandsmoments auf Biegung beansprucht wird, das ist sehr ungünstig.

Deshalb hätte ich einen anderen Vorschlag. Eine Nut in der Nähe der Stirnseite quer über den Tisch, aber von der Unterseite her. Man kann auch ein kleineres L-Profil nehmen, das zur besseren Fixierung zunächst von unten her durch den kürzeren Schenkel am Tisch festgeschraubr wird (einige Löcher muß man dazu schon bohren). Dann von der Stirnseite der Tischplatte her mehrere Bohrungen in das Holz UND durch den längeren Schenkel des L-Profils und dann noch weiter, vielleicht 6 mm stark. In diese Sackbohrungen 6 mm starke Stahlstifte. Auf diese Weise kann die Konstruktion die Biegekräfte des Holzes aufnehmen.

Wenn die Enden der Rundstahlsstifte auch noch versenkt sind, dürfte alles sehr unauffällig sein.

Und das Ganze an beiden Enden der Tischplatte.

Man kann auch noch ein Übriges tun und sie Stirnseiten der Tischplatte mit einer Holzleiste versehen, dann kann man sich keinen Span versehentlich in die Hand treiben.

Gruß, Uwe
 

Unregistriert

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Hallo zusammen.

Das wird alles nichts da nicht dauerhaft zu lösen. Auch ist Fi/Ta für eine Tischplatte im Außen
Bereich ungeeignet.

Gruß
 

ch.baumgaertner

ww-kiefer
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Danke für eure Meinungen, da macht sich das Fachwissen vieler User des Forums bemerkbar, nochmal danke.

Die Idee mit dem T-Profil finde ich interessant, ich habe mir auch überlegt ein U-Profil an den Stirnseiten anzubringen (so zu sagen überstülpen) und mit Stahlstiften in Langlöchern an der Platte zu fixieren.

Den Gedanken werd ich mal weiterverfolgen, danke für den Denkanstoß.

Um auf den letzten Post zu kommen, der Tisch wird im Innenbereich aufgestellt, nicht Außen.

Grüße
 

garfilius

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Wenn die Stirnkante der Platte sauber gearbeitet und bündig mit dem Stahlstreifen abschließt, ist das für mich eine optisch ansprechende Lösung.
Der Stahlstreifen wird zwar statisch "falsch rum" eingebaut. Aber erstens könnte man ihn auch hochkant einbauen und zweitens müßte man mal über E-Modul und Zugspannungen ausrechnen, welcher äquivalenten Holzdicke 12 mm Stahl in der Biegesteifigkeit entsprechen. Ich schätze rund 5 ..7 cm.
Verkleben würde ich mit Epoxydharz und alles als Versuch ansehen. Wenn sich die Platte doch wirft, kostet eine neue ja nicht die Welt.
 

Unregistriert

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Nein, ich glaube, dass 5 bis 6 cm viel zu hoch angesetzt worden ist.

Wenn man Biegelänge (ca. 700 bzw. 800mm) und wirksames Biegemoment in Stahl und Holzplatte gleich setzt, dann verhalten sich die Flächenträgheitsmomente wie die Elastizitästmoduln, also: Iholz / Istahl = Estahl / Eholz.

Bei 20mm Breite und 12mm Biegehöhe ist Istahl gleich 2900mm^4 . Der E-Modul von Stahl ist 210 kN/mm2, der von Fichte 11kN/mm2. Also darf Iholz gleich 55360mm4 sein. Um die Dicke der Holzplatte zu ermitteln, braucht man ihre wirksame Breite. Wenn zwei solcher Leisten an beiden Stirnseiten angebracht werden, und der Tisch 1400mm lang ist, kann man annehmen, dass ein Breite von jeweils 700 mm wirksam in die Biegung eingeht. Dann ist die Höhe = Dicke der Tischplatte = 3. Wurzel aus (12 * 55360 / 700) = 3.Wurzel aus (950) also knapp 10 mm.

Das heißt, dass eine 10mm dicke Holzplatte mit den Abmessungen von 1400 x 800 mm etwa das gleiche Biegemoment aufbringen kann wie ein rechteckiger Stahlstab von 20 x 12 (Biegehöhe 12mm). Es ist also zu befürchten, dass die vom Fragesteller vorgesehene Holzplatte der Dicke 4cm die beiden Gratleisten mit Leichtigkeit verbiegen wird, (übrigens, wenn man die Edelstahlstange rechts und links im Abstand von 800mm lagert und sich Eurippon in der Mitte dranhängt, wird er sie mühelos verbiegen, vorausgesetzt, er wiegt etwa 100kg und die Edelstahlstange besteht aus 1.4301 (wirksame Biegespannung etwa 500N/mm2).

vgv veter
(sorry, mal wieder vergessen zuerst anzumelden)
 

SimonS

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Hallo,
vorab noch ein paar Fragen zur geplanten Konstruktion:
Wie sieht das Fußgestell aus? Gibt es Zargen oder ähnliches?
Werden die einzelnen Bretter nun verleimt oder einzeln mit Luft nebeneinandergefügt?
Grüße
Simon
 

ch.baumgaertner

ww-kiefer
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Hallo Veter,

Danke für deine ausführliche Antwort.
Ich habe dazu eine kleine Frage:

Du berechnest IStahl mit (Biegehöhe)^2*Breite. Multizipliert mit 11KN/mm^2 ergeben sich 55360.
Wenn ich jetzt eine Hirnleiste mit 4x8cm nehme erhalte ich mit 40^2*80=128000 128000*11KN/mm^2=1408000
Das müsste dann der Wert sein, den eine übliche Hirnleiste hat, oder wären 4x8cm zu knapp bemessen?

Es geht mir darum, das ich ein u-Profil mit 40x40x40 Milimeter in 4mm Materialstärke aufsetzen könnte, was diesen Wert erreicht.
Meinst du, das ein Profil dieser Art dann reichen würde?

Ich bedanke mich schonmal für deine Antwort, freu mich, dass hier so kompetent Leute im Forum sind.

An Simons, Unterkonstruktion werden zwei Böcke aus Massivholz, auf die die Platte nur aufgelegt und von unten verschraubt wird. Zargen will ich vermeiden.
Bretter werden verleimt.

Grüße
 

Unregistriert

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Der E-Modul von Stahl ist rund 210 kN/mm2, der von Holz nur 1 kN/mm2.
Meine Milchmädchenrechnung ergibt, dass bei 3mm Durchbiegung in der Mitte eine Holzleiste ca. 20x50mm hochkant sich etwas mehr durchbiegt als 12x20mm Stahl quer.

Nur so auf die Schnelle - man korrigiere mich, wenn ich mich vertippt habe
 
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