Bauplan für alte Kommoden

[Fatso Katz]

Hallo,

ich würde mich mal gerne dran wagen eine alte Kommode nachzubauen. Wie dieser Stil heißt weiß ich dummerweise nicht, aber so etwas in diese Richtung:
http://cache-cdn.kalaydo.de/mmo/2/392/753/02_1224266760.jpg

Ich müsste sie mit Maschinenhilfe bauen, weil meine Handwerkzeugfertigkeiten bei weitem nicht dafür ausreichen. Die Kunst bei solchen Stücken ist ja jedem Stück Holz genügend Platz zum Arbeiten zu geben, ohne dass es auf lange Sicht reißt.

Leider habe ich keine Ahnung davon wo das Holz platz braucht, wann ich welche Verbindung verwenden sollte etc. Wenn ich nun einen eigenen Bauplan entwerfen würde, wären wahrscheinlich etliche Fehler darin und es würde kein Jahr dauern, bis sich erste Risse zeigen.

Deswegen frage ich mich ob es nicht für solche Möbel fertige Baupläne (zu kaufen) gibt? Oder Bücher in denen ich mich intensiv darüber informieren könnte (z. B. Shaker-Möbel, wobei diese etwas zu schlicht sind)?

Vielen Dank für die Hilfe

Fatso

 

[eurostar]

Ist zwar ein ziemlicher Sprung vom Wurzelstock zur Kommode, aber sie mal hier: Indoor Projects

 

[bagalut]

Hallo Fatso!
Wenn es denn unbedingt ein Buch sein soll, dann vielleicht :
Das Schreinerbuch - die Möbelschreinerei
Th Krauth und F.S. Meyer
erschienen 1902
als Reprint vom Verlag Th. Schäfer
ISBN: 3-88746-002-2

Dann brauchst Du auch nicht wirklich Zeichnen. Sind schon fertige Zeichnungen aus der Zeit darin enthalten.

Aber das Möbel ist derart einfach gemacht das Du einfach hier Deinen Plan einstellen kannst. Dann kann man Dir sagen wo Du was und wie verbinden kannst. Und wo Du um spezielle Verbindungen nicht herumkommst.
Da ist nichts "Geheimnisvolles" daran und es ist ein einfach zu bauendes Möbel.

Viel Spaß bei der Umsetzung
bagalut

 

[welaloba]

Hallo Fatso
Nettes Vorhaben, das.
Meine Empfehlung wäre in dem Fall "Das Tischlerlexikon" von Carl Wilkens, Untertitel Tischlereitechnisches Auskunftsbuch. Das Buch im Original ist von 1924, keine Sütterlinschrift, und es kommen in vielen Anleitungen auch noch diese gründerzeitlichen Formen vor. Und ja, auch an deinem gezeigten Halbschrank wurde schon einiges mit Maschinen gearbeitet, aber so restlos alles wird so nicht gehen. Hier und da muss der Künstler mal Hand anlegen.
Nachdruck erhältlich unter ISBN 3-88746-264-5
Bin nicht verwandt oder verschwägert mit dem Verlag libri rari
Gruß Werner
ansonsten evtl. noch den Möbelbau von Spannagel besorgen.

 

[bagalut]

Hallo Werner!
Also außer den (wahrscheinlich) gezinkten Schubkästen ist bereits in dem abgebildeten Möbelstück nichts händisch hergestellt. Die Applikationen sind an der Kreissäge angefahren und die Halbkreise, Füße und Knöpfe wurden fertig aus dem Katalog bezogen.
Das ist auch heute mit ganz wenig E-Werkzeug nachzubauen (außer die Drechselteile die man auch heute noch dazukaufen kann...)

Ich denke das ist ein schönes Projekt zum nachbauen.

Viele liebe Grüße
bagalut

 

[Fatso Katz]

Ist zwar ein ziemlicher Sprung vom Wurzelstock zur Kommode, aber sie mal hier: Indoor Projects

Sicher richtig, aber der Wurzelstock ist ja nicht das erste was ich mache.

Ich finde solche Möbel einfach nur sehr schön und freue mich darauf mal ein Stück komplett per Hand zu fertigen. Bis dahin werden aber sicher noch viele viele Jahre ins Land gehen. Und trotzdem würde ich gerne mal wissen wo ich denn aktuell so stehe mit meinen Fertigkeiten. Meine Eltern haben selbst viele solcher alten originalen Möbel zuhause und wenn ich die mir immer so ansehe, denke ich mir, dass es sich ja auch nur um einfache Kästen mit Zierde handelt.
Wenn mir dann aber ein bekannter Hobbyrestaurateur erzählt, wo und warum dort welcher Spielraum für das Holz gelassen, bin ich erstaunt wie kompliziert es doch zugleich ist (zumindest wenn man nicht weiß worauf man achten muss). Falls ich es bis zur Fertigstellung schaffe, wird das Stück sicher auch an einigen Stellen reißen, weil ich Fehler gemacht habe, aber immerhin habe ich bis dahin enorm viel gelernt.

Vielen Dank für die vielen Buchempfehlungen und Links. Ich werde mir das alles mal ansehen und hoffe dass ich bald loslegen kann. Leider ist das alles immer etwas langwierig, weil das Studium einen doch ganz schön einbindet und sich die Werkstatt 100 km entfernt bei den Eltern befindet. Aber steter Tropfen usw usf