Beize: Verdünnen und Farbton treffen

miho

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Hallo,

ich bin gerade dabei eine Buchenplatte im Farbton an unser Kirschparkett anzupassen. Dazu nehme ich Clou Pulverbeize mit Wasser nach Vorschrift verdünnt. Hauptsächlich Kirsche, mit einem Schuss Mahagoni. Der daraus resultierende Farbton ist etwas zu kräftig.

Also habe auf der später unsichtbaren Rückseite mal mit verschiedenen Verdünnungen probiert. 1 Teil Beize in Originalstärke, 0,5 bis 5 Teile Wasser. Im Nasszustand passte die Mischung mit 3 Teilen Wasser perfekt zu unsere Vorstellungen. Ist so eine starke Verdünnbarkeit normal oder habe ich mit der Buche da einen Spezialfall? Ich habe auch nur sehr viel weniger Beize verbraucht, als ich nach der Beutelangabe erwartet hatte. Ich habe recht sparsam und zügig nass in nass aufgepiselt und später noch mit dem Pinsel verrieben. Sieht schön gleichmäßig aus.

Daraufhin habe ich auch die Sichtseite genauso behandelt und später die Rückseite schon mal mit einem wasserlöslichen Parkettlack (Baumarktware, Acryl mit etwas PU beigemischt) lackiert.

Nun fällt mir auf, dass die Beizwirkung unter dem Lack doch deutlich schwächer ist, als die nasse Beize erwarten lies. Liegt das evtl an der Verdünnung? Ich möchte darum die Sichtseite noch mal etwas stärker beizen. Sollte ich da komplett runter schleifen oder könnte ich mit evtl. noch stärkerer Verdünnung der Beize da einfach ein zweites Mal beizen?

Ich habe mir schon ein zweites Probestück zurechtgemacht und werde daran mal experimentieren. Trotzdem wären ein paar sachdienliche Hinweise und Erfahrungen willkommen.

Gruß und Danke
Michael
 

raziausdud

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Hallo Michael,

aus Eigeninteresse hab ich nach Lesen Deiner Frage mal versucht, mich selbst im Netz schlau zu machen. Aber leider habe ich da nicht viel Erleuchtendes erfahren. Trotzdem:

Es gibt Farbstoffbeizen, die enthalten Farbpartikel, mehrmaliges Auftragen müsste also die Farbdichte erhöhen. Und chemische Beizen, die mit Holz reagieren. Keine Ahnung, ob die reagierenden Farbstoffe des Holzes beim einmaligen Beizen schon verbraucht werden.

Was nun die Clou Beizen sind, konnte ich auch nicht herausfinden. Auch nichts über einen eventuellen Zusammenhang mit Positiv-/Negativbeizen. Mehr also leider nicht. Aber einen Anfang haben wir jetzt gemacht. Bestimmt finden sich noch einige, die Klarheit in den Stichwort-Dschungel bringen.

Darüber hinaus würd ichs einfach ausprobieren (was beim Beizen ja immer angesagt ist).

Rainer
 

Rainerle

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"Nun fällt mir auf, dass die Beizwirkung unter dem Lack doch deutlich schwächer ist, als die nasse Beize erwarten lies. Liegt das evtl an der Verdünnung? Ich möchte darum die Sichtseite noch mal etwas stärker beizen. Sollte ich da komplett runter schleifen oder könnte ich mit evtl. noch stärkerer Verdünnung der Beize da einfach ein zweites Mal beizen?"

Hast Du etwa die nasse Beize gleich anschließend mit Acryllack behandelt ohne Trocknung dazwischen? Dann ist es ja klar. Holz das nass ist, ist immer dunkler.
Ich würde ein Reststück beizen und trocknen lassen. Einen Teil der Fläche dann lackieren. Das ist das Ergebnis. Wenn zu hell, die unlackierte Fläche nochmals beizen und trocknen lassen. Wieder ein Teilstück lackieren und auch wieder trocknen lassen. So kannst Du Dich herantasten. Evtl. Auch Beize verdünnen. Solltest aber dann auch genau Maß nehmen, wie viel Wasser Du hinzufügst, um das später ggf. reproduzieren zu können.
 

miho

ww-eiche
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Darüber hinaus würd ichs einfach ausprobieren (was beim Beizen ja immer angesagt ist).

Rainer

Genau das habe ich gemacht. Ich bin schlussendlich mit einer schwächeren Verdünnung (also stärkere Beize) ein zweites Mal drauf gegangen und jetzt passt der Effekt. Also scheinen sich die Wirkungen zu addieren. Ich mache später mal noch ein Foto von meiner Testplatte.

Gruß
Michael
 

miho

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Hast Du etwa die nasse Beize gleich anschließend mit Acryllack behandelt ohne Trocknung dazwischen? Dann ist es ja klar. Holz das nass ist, ist immer dunkler.
Ich würde ein Reststück beizen und trocknen lassen. Einen Teil der Fläche dann lackieren. Das ist das Ergebnis. Wenn zu hell, die unlackierte Fläche nochmals beizen und trocknen lassen. Wieder ein Teilstück lackieren und auch wieder trocknen lassen. So kannst Du Dich herantasten. Evtl. Auch Beize verdünnen. Solltest aber dann auch genau Maß nehmen, wie viel Wasser Du hinzufügst, um das später ggf. reproduzieren zu können.

Ich habe die Trocknung der Beize schon abgewartet. Zwischen Beizen und lackieren lagen etwa 4 Stunden im kühlen aber trockenen Keller. Die Beize war schon nach etwa einer Stunde grifffest. Wie lange man wirklich warten soll, stand leider nicht in der Beschreibung von Clou.

Wie schon oben geschrieben habe ich eine Probeplatte mit ein paar verschiedenen Verdünnungen gemacht und auch lackiert. Damit habe ich mich rangetastet.

Ich hatte mal irgendwo gelesen, dass man den Ton der Beize nach Lackierung am besten an der noch nassen Beize beurteilt. Vielleicht ist das aber auch falsch? Drum habe ich die Probe jetzt bis zum Lack durchgezogen.

In Zukunft nehme ich wenn irgendwie sinnvoll und möglich gleich das Holz mit dem passenden Ton. Wird doch ganz schön krampfig mit dem anpassen...

Gruß
Michael
 

WinfriedM

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Ich hab mal gelesen, dass man die Farbstoffbeizen nicht verdünnen sollte. Eine hellbraune Beize ist nicht das Selbe, wie eine verdünnte dunkelbraune Beize.

Es könnte sein, dass man sich Probleme einhandelt bei verdünnten Beizen. Das mal nur so als eine Idee dazu.
 

Rainerle

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Prima, dass es geklappt hat. Wobei nun kommt vielelicht die schwierigste Hürde. Holz dunkelt nach oder hellt sich auf. Was heute stimmt, ist in einem Jahr anders. Aber Zeit für einen solchen Langzeittest haben wir wohl alle nicht :emoji_wink:
 

miho

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Ich hab mal gelesen, dass man die Farbstoffbeizen nicht verdünnen sollte. Eine hellbraune Beize ist nicht das Selbe, wie eine verdünnte dunkelbraune Beize.

Es könnte sein, dass man sich Probleme einhandelt bei verdünnten Beizen. Das mal nur so als eine Idee dazu.

:emoji_wink: Ja genau, wir haben dazu alle mal was gelesen, aber so richtig scheint es keiner erklären zu können. Finde ich als hauptberuflicher Ingenieur etwas unbefriedigend...

Gruß
Michael
 

miho

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Prima, dass es geklappt hat. Wobei nun kommt vielelicht die schwierigste Hürde. Holz dunkelt nach oder hellt sich auf. Was heute stimmt, ist in einem Jahr anders. Aber Zeit für einen solchen Langzeittest haben wir wohl alle nicht :emoji_wink:

Gut, damit muss ich leben. Das Parkett hat nach mitterweile 10 Jahren auch deutlich hellere Stellen, wo die Sonne mittags draufscheint. Stört mich nicht wirklich. Ich will ja in dem Haus leben und nicht alles permanent auf Neuzustand halten.

Der Standort des hier diskutierten Waschtischs ist hinsichtlich Sonne relativ geschützt.

Gruß
Michael
 

bello

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Hallo,

ich verarbeite gelegentlich Clou-KF-Beizen auf Wasserbasis. Da sind alle Töne untereinander mischbar. Aufgehellt wird mit KF-Beize farblos, abgetönt mit Farbkonzentrat auf KF-Basis.
Trocknung über Nacht.
Irgendwie liegen mir Pulverbeizen nicht.
Kommt nach Jahren eine Aufhellung vor, so lackiere ich noch einmal mit Klarlack und Beimischung der Beize.
 

uli2003

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Natürlich lässt sich Farbstoffbeize verdünnen. Mit Wasser geht auch, allerdings erhöht sich die Oberflächenspannung. Daher ist der Farblosbeize meist noch Ammoniak zugegeben.

Jeder Lack zeigt auf einer Beize eine andere Anfeuerung. Die einen mehr, die anderen weniger. Einige schwächen den Ton ab, einige betonen zusätzlich.

Ein Muster ist also immer eine Kombi aus dem endgültigen Holz, der Beize und dem gewählten Lack.

Grüße
Uli
 
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