Beruf näher bringen

Holzwurm 80

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Hallo Kollegen,
ich mache da an einen Schulprojekt teil in dem ich Schülern aus der 7 Klasse den Beruf des Schreineres näher bringen soll. Aufgabenstellung lautet die Schüler sind 3 Tage im Betrieb und sie sollen ein Werkstück herstellen (Zeitvorgabe 1/2 Tag). Wobei es Maschienenarbeit und Handarbeit mit beinhaltet. Wobei sie keinen Maschienenkurs haben darf ich sie ja nicht an die Fräse, Hobelmaschiene oder Kreissäge lassen. Restliche Zeit Materialkunde und im Betrieb helfen. Damit sie eine Vorstellung vom ablauf erhalten und was ein Schreiner so alles macht.
Habt ihr auch schon mal solche oder änliche Projekte unterstützt. und was habt ihr ihnen da machen gelast? auch hinsichtlich auf die Werkstückfertigung.

Gruß Holzwurm
 

undertaker112

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Das ganze in der Klasse 7 zu machen, halte ich für recht früh - da sind die Kinder 12 - 13 Jahre alt und ich glaube, dass diese 3 Tage recht lang werden können

Ulf
 

Dingsda42

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Also in einem halben Tag etwas bauen zu lassen, ist schon recht kurz.
Wenn man sich mal die Handproben der letzten Jahre Zwischenprüfung und Gesellenprüfung anguckt, sind da sicher ein paar schöne Stücke bei. Für die brauchen die Kleinen aber sicher deutlich länger als einen halben Tag. Ich hab in der Zwischenprüfung eine Obstschale gebaut, da waren nur 4 Schlitz-und-Zapfen-Verbindungen, ein bisschen Fasen anhobeln und dübeln für nötig. Sowas wäre zum Beispiel sicher etwas.
Ich finde es hierbei auch sehr wichtig, das die Kids etwas bauen, das sie danach mit nach Hause nehmen dürfen. Das steigert die Freude am Arbeiten noch mehr.
Darum fallen IMHO so Sachen wie Rundstab hobeln, eine Ecke Zinken... raus.

Und dann sollte da ja zumindest ein Lehrling im höheren Lehrjahr hinter stehen, der denen ein bisschen auf die Finger guckt, Ratschläge gibt und eben den Teil an den Maschinen übernimmt. Das sollte der Betrieb dann im Vorfeld wissen, auch das Material gebraucht wird.
 

Frankenholzwurm

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Klar sind das Kinder, aber ich denke, man kann garnicht früh genug anfangen, eben diese Kinder für einen Beruf zu begeistern.

Ich war auch gerade 13 Jahre alt, als ich mein erstes Betriebspraktikum gemacht habe bei einem Schreiner!

Und was soll ich sagen, hab danach auch Schreiner gelernt:emoji_slight_smile:

Lehre hab ich mit 15 Jahren angefangen, also muss man schon so früh beginnen!

Richtige Sachen gebaut hab ich im Praktikum zwar damals nicht, aber ein bischen mit Stemmeisen und Handsäge "rumfuchteln" durfte ich schon!
 

raftinthomas

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13jährige darf man keine schlitz und zapfenverbindungen machen lassen. erst recht nicht, wenn nur drei tage zeit sind. damit frustriert man die nur.
die grösste schwierigkeit sehe ich darin, eine aufgabe zu finden, die einfach genug ist, aber es hinterher ein vorzeigbares ergebnis gibt.
 

Frankenholzwurm

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Nur mal so als Idee...

vielleicht ein kleiner Hocker oder Schemel aus vorgefertigten Teilen (gehobelt und formatiert) , die man dann noch mittels Dübelbohrungen mit Handbohrmaschine(oder andere) verbinden muss.

Danach schleifen mit Handmaschinen, vielleicht noch ein paar dekorative Sachen..

Verleimen und abschließend Oberflächenbehandlung (ölen)!

Ich denke, das sollte ein halbwegs begabter siebtklässler schon schaffen!
 

undertaker112

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Dafür fehlt denen noch die Ausdauer - das wird nix außer den großen Frust geben - es sind Kinder und die Kinder von heute sind aus einem anderen Holz als noch vor 20 Jahren !!!

das gibt nix !!!!

Ulf
 

Chilipepper

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Ich bin zwar nicht vom Fach, aber ich kann einen Vorschlag machen.
In meiner Schulzeit hatten wir Handwerken als Unterrichtsfach. Dort haben wir damals aus dickeren Mehrschichtplatten Holzfiguren von Tieren angefertigt.
1. Aufzeichnen auf ein Blatt
2. Übertragen auf das Holz (Durchschlagpapier)
3. Ausschneiden mit einer Laubsäge
4. Bearbeiten mit der Raspel
5. Schleifen und lackieren

Ich denke, dass man sowas in 3 Tagen schaffen kann.
Es ist ein Erinnerungsstück und der Erfolg ist sichtbar und anfassbar !

Ich habe noch heute den Schwan aus Holz (irgendwo) rumstehen.
Holzbearbeitung ist halt ne feine Sache.
Allerdings bin ich unter die "Stromer" gegangen. :emoji_grin:
Wenn ich nochmals zu lernen hätte, würde ich sicher Tischler werden. :emoji_slight_smile:
 

Airborne

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- Vogelhaus
- Werkzeugkasten
- Schmuckschatulle ( für die Mädchen)
- Anzeigetafel für Fußball (vermutlich zu einfach)
- Zeitungsständer
- ...

aus Sperrholz / gerne auch Balsa (beides sehr leicht zu verarbeiten). Maschinen kann ja der Betreuer bedienen.

Gruß
Torsten
 

Eurippon

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Ich würde sie mit auf die Baustelle nehmen wenn es eine Altbausanierung zu machen gibt. Alte Braschendecken rausschippen, Gipsplatten in den 5.Stock durch enges Treppenhaus tragen (und wehe es gibt einen Macken in der Platte) lassen, Wasserschadensanierung wäre auch noch möglich...:emoji_grin:

Mal im Ernst: Bei einem halben Tag Fertigungszeit fiele mir ein Brieföffner aus Holz ein (schön mit Raspel und Feile herausgearbeitet), Schlüsselbrett, Bilderrahmen, Schuhständer...sowas in der Art halt.
 

massa999

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Ich bin zwar nicht vom Fach, aber ich kann einen Vorschlag machen.
In meiner Schulzeit hatten wir Handwerken als Unterrichtsfach. Dort haben wir damals aus dickeren Mehrschichtplatten Holzfiguren von Tieren angefertigt.
1. Aufzeichnen auf ein Blatt
2. Übertragen auf das Holz (Durchschlagpapier)
3. Ausschneiden mit einer Laubsäge
4. Bearbeiten mit der Raspel
5. Schleifen und lackieren

Ich denke, dass man sowas in 3 Tagen schaffen kann.
Es ist ein Erinnerungsstück und der Erfolg ist sichtbar und anfassbar !

Ich habe noch heute den Schwan aus Holz (irgendwo) rumstehen.
Holzbearbeitung ist halt ne feine Sache.
Allerdings bin ich unter die "Stromer" gegangen. :emoji_grin:
Wenn ich nochmals zu lernen hätte, würde ich sicher Tischler werden. :emoji_slight_smile:

Das unterschreib ich voll, ich hatte ähnliches in der Schule gemacht, weiss zwar schon dass die Kids heutzutage anders drauf sind, als wir damals meist waren.
Aber ich hab 2 Enkel der Bub ist 6 und ein Mädchen das ist 10Jahre. Die sind meist mit Begeisterung so an die 2-3 Stunden bei mir in der Werkstatt und bewundern die Hobelspäne, basteln damit. Damit meine ich nur, Alter ist da nicht so wichtig (12-13 Jahre, da haben die Lümmels sicher schon genug Flausen im Kopf). Es muss Spass machen, irgendwie muss man die Motivation wecken, dann läufts von alleine (nat. die sicherheits-relevanten Aspekte sind nicht zu verachten, schon rechtlich gesehen).

Grüsse, Johann
 

massa999

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Nochwas, die Laubsäge würd ich erstmal vergessen, da kommt sicher Frust auf. So ne kleine Dekupiersäge wird ja denke ich mal nicht unter Maschinen (rechtlich) fallen.

Grüsse, Johann
 

TMZ

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Nägel aus alten Holzstücken rausziehen, brennholz sägen, werkstatt kehren...nein spaß ;D

"Damit sie eine Vorstellung vom ablauf erhalten und was ein Schreiner so alles macht."

naja nimm sie mit auf eine Baustelle und zeig ihnen wie man ein Fenster einbaut oder ähnliches.

als Werkstück würden mir auch nur solche Sachen wie Bilderrahmen, eine Figur, oder eben ein kleines Schränkchen mit Dübelverbindung und Topfscharnieren einfallen. Wobei du die Teile natürlich vorrichten müsstest.
 

xila

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Hi,
Wir haben damals im Werkuntericht eine Miniatur Viehtraenke aus einem Birkenholzast geschnitzt.
Etwa 4 Stunden Arbeit und ich war gerade einmal 9 Jahre alt. Es hat allen Spass gemacht und Verletzungen gab es auch keine.
Womoeglich lassen sich nicht alle Schueler begeistern, aber vielleicht ist doch der eine oder andere dabei,der bei diesen 3 Schnuppertagen seine Bestimmung findet?
Und das waere doch schon ein Erfolg.
Manche sind mit 13 Jahren schon Erwachsen und manche benehmen sich wie 5jaehrige und das war immer schon so.
Ideen was man machen koennte?
Speckbrettchen, Trinkglasuntersatz,Einkaufszettelhalter an der Wand aufgehaengt, Schluesselkasten,Notizpapier- Schreibstiftebehaelter,Handyhalter fuer den Schreibtisch, kleines Buecherregal und und und......

Gruss
stefan
 

Chilipepper

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Nur zur Erinnerung an die Unfallverhütungsvorschriften.
Kläre auch ab, ob Du für die Zeit des Praktikums für die Schüler Unfallschuhe brauchst !
Zu viele Gefahren lauern auf Baustellen und Werkstatt (Brett liegt mit Nagel nach oben auf dem Boden oder es fällt nur ein Hammer vom Tisch)
Schnell ist was passiert.
 

Mich985

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Meine Erfahrung mit 7.Klässlern ist (Arbeite als Tischler In einer Hauptschule) das manche Schüler garnichts können und andere schon fast "Ausbildungsreif" sind. Der Rest liegt dazwischen.
Ein halber Tag ist auch eine Blöde Zeit. Ich würde wenn die Schule eine Kletterwand hat wo man die Klettergriffe abnehmen/tauschen kann (meist mit M10 Schraube) Klettergriffe nach eigenen Entwurf herstellen. Aber ist halt was von Schülern für die Schule und nicht für sich. Bei mir läuft das mit Handwerkzeug und den von meinen Schülern so heißgeliebten Akkuschrauber ab... Wenn die Schüler Vorahnung haben geht vielleicht auch der "Schwedenstuhl" (googeln)...


Gruß der Micha
 

Unregistriert

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Warum nicht einfach einen ganz gewöhnlichen Papierdrachen bauen?
(Kiefernleisten 5x20, Schnur, Packpapier)

Schafft man an einem Tag; man kann ein wenig bohren, leimen und sägen, das Material kostet fast nichts und hinterher geht man damit auf die Wiese und hat ein Erfolgserlebnis.
 

stargate2068

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wir lassen die Jungs und Mädels immer aus zwei verschiedenen Furnierarten (hell und dunkel) ein Schachbrett machen d.h.
Furnier zurechtschneiden, möglichst genau, dann verpressen wir das für sie und sie können es dann scheifen und enbehandeln.
 

Tischler-Kalle

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Hallo,

das ist doch alles Mist!

Lass sie einen Gameboy aus Pappelspeerholz bauen, Pokemonkarten Lasern, Monster mit ausgerissenen Gliedmaßen bauen. Stell ihnen ein Fotohandy zur Verfügung und lass sie einen ihrer Kumpel verdreschen. Das können sie dann ins Internet stellen und sich freuen... Vergiss vor allem die Kippen und die Alko-Pops nicht. Condome wären evtl. auch nicht schlecht. DAS wollen die Kinder heute. Oder setze sie 3 Tage vor Computer und Fernsehen. Dann machst Du richtig Pluspunkte. Wenn dann noch ein Ego-Shooter zum Gamen von Dir kommt.........P R I M A !

Habe ich jetzt genug schwarz gemalt?
 

TischlerLoos

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Hallo,

das ist doch alles Mist!

Lass sie einen Gameboy aus Pappelspeerholz bauen, Pokemonkarten Lasern, Monster mit ausgerissenen Gliedmaßen bauen. Stell ihnen ein Fotohandy zur Verfügung und lass sie einen ihrer Kumpel verdreschen. Das können sie dann ins Internet stellen und sich freuen... Vergiss vor allem die Kippen und die Alko-Pops nicht. Condome wären evtl. auch nicht schlecht. DAS wollen die Kinder heute. Oder setze sie 3 Tage vor Computer und Fernsehen. Dann machst Du richtig Pluspunkte. Wenn dann noch ein Ego-Shooter zum Gamen von Dir kommt.........P R I M A !

Habe ich jetzt genug schwarz gemalt?


ein wenig sehr krass... oder??

ich würde meinen damit scherst Du alle über einen Kamm...
 

MarcoW

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Hallo,

ich habe auch wie der ein oder andere hier mit 15 meine Lehre begonnen. Davor hatte ich zwei Wochen Praktikum in dem Betrieb ich de´m ich später auch lernen konnte. Ich habe damal ein Fußbänkchen auch Eiche gemacht (hält heut noch).

Aber das wie gesagt in zwei Wochen! In einem halben Tag fallen mir auch nur die üblichen Verdächtigen wie Schlitz und Zapfen, Zinken und Überplattung ein.

VG
Marco
 

Dingsda42

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Ich hab mal ne kleine Zeichnung von der Obstschale gemacht. Jeweils eine Ecke.
NICHT MASSSTABSGETREU!
Wenn gewünscht, kann ich die am nächsten WE mal ausmessen und Nachtragen.
Ich finde die eigentlich sehr gut für solche Zwecke, etwas hobeln und dübeln.
Wenn das gehobelte schief wird, macht das nicht all zu viel, wird von der Platte verdeckt.
Bei den Ecken könnte man auch drei mit der Fräse machen und die Kids nur eine machen lassen.
Oder man lässt alle Ecken dübeln.
 
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