Bewerbung schnitzschule garmisch

Hanna

ww-pappel
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Murnau
wie sieht die aufnahmeprüfung aus, sprich was wird gefragt und wie sollte man sich vorbereiten ? :confused:
gruß hanna
 

Berthel

ww-pappel
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Stuttgart
Hallo Hanna,

habe 1981 die Aufnahmeprüfung in der Schule Bischofsheim Rhön gemacht.
Ich kann nur widergeben wie es damals war. Zuvor aber weise ich noch auf die Eigenheiten
der Bildhauerei hin. Bildhauerei ist Beobachten der Natur, (die Steinzeitkunst,
wurde diesbezüglich bis heute kaum übertroffen) räumliches Sehen, Zeichnen,
Modellieren in Ton, und anschließendes Übertragen des Entwurfes in Holz.
So ist der klassische Werdegang einer Figur. In der rhöner Holzbildhauerschule
ist bildhauerisches (räumliches Zeichnen) ein wichtiges Fach. Als Vorbereitung zur
Prüfung empfehle ich einfache Formen zeichnerisch prägnant widerzugeben.
Z.B. eine Vase, eine Tasse, ein Glas, ein Apfel, oder andere vertraute Gegenstände,
oder Tiere, Pferd, Kuh, Ziege. Letzteres nur nach genauerer Beobachtung. Beim Zeichnen von Gefässen und Obst mit einem Bleistift sollen die Linien die Form genau definieren.
Eine Vase mit waagrechten Ellipsen und seitlichen und mittigen Kurvenlinien zu zeichnen,
daß eine räumliche Durchsicht möglich ist, ist eine leichte dankbare Übung und Vorbereitung.
Auch die Tischfläche auf der die Gefässe oder Früchte stehen, soll durch eine Schraffur
angedeutet werden. Damit alles einen Bezug zueinender bekommt. Zeichnen soll zu
zu einem Erlebnis werden. Nicht das Ergebnis is wichtig, sondern die Konfrontation
mit der Natur. Das hilft dann beim Modellieren, und beim Schnitzen weiter.
Und nun zum damaligen Prüfungsablauf:
Zeichnen eines Obststillebens, einer Künstlergliederpuppe(im Künstlerbedarf erhälltich)
Modellieren eines Reliefs, Thema Natur. Ich hatte einen Leguan modelliert. In einem
anderem Jahr war das Thema Szene im Zirkus. Ein Tier, Akt, oder Portrait im Relief
zu modellieren ist auch eine gute Übung. Wenn daheim nicht viel Zeit ist, kann auch ein Foto als Vorlage dienen.
Letzter Teil der Prüfung war das Schnitzen eines Vierkantes aus einem halben
Stamm. Die Besondeheit beim Schnitzen ist es, immer auf die richtige Schnittrichtung zu achten, um nicht in die Holzfasern hinein zukommen, und dabei ungewollt Sücke
aus der Oberfläche herauszuspalten. Sobald man das merkt, das Stemmeisen
dann in Gegerichtung ansetzen. Dasselbe gilt ja auch bem Hobeln.Seitlich ist
ist auch der Faserverlauf zu erkennen, der dann die Schnittrichtung vorgibt.
Meine Bemerkung dazu ist ..nicht in den Gegenverkehr kommen... dann
wird das Problem schnell verstanden.
Alles ist einfach zu bewältigen. Guter Wille und Sorgfalt in der Prüfung,
alleine wird schon hoch bewerdet.
ein bißchen Kunstgeschichte: Ägypten, Griechenland Romanik,Gotik,
und die Namen Veit Stoss(Nürnberg), Riemenschneider(Würzburg),
Multscher(Ulm),Parler(Ulm), Erassmus Grasser(Moriskentänzer),
im Wikipedia nachzulesen kann auch in Gesprächen hilfreich sein.
Spätere Bildhauer sind Michel Angelo,Rodin,Barlach,Henry Moore,
Picasso. Kunstgeschichte wird aber wohl nicht vorrausgesetzt.
Wünsche Dir dann viel Erfolg bei der Prüfung
meine e mail ist: nriesster@gmail.com
Gruß Norbert
 
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