Bolzentreppe regelkonform befestigen?

jokermobil

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Hallo,

bei uns wurde eine neue Treppe vom OG zum DG eingebaut zu deren Befestigung ich mir hier eine fachkundige Bewertung erhoffe.
Die Treppe ist 2x gewendelt. Wandseitig sind die Stufen eingestemmt in eine Wange. Die Befestigung der Wangen ist nicht erkennbar, vermutlich geschraubt in das Mauerwerk.
Auf der Lichtseite ist es eine Bolzentreppe. Lt. Bauleiter seien die Stufen am Handlauf "aufgehängt" und die Kräfte werden über den Handlauf in den Antritt- und Austrittpfosten eingeleitet.

Antritt:
Da das (verklebte) Parkett erst nach dem Treppeneinbau verlegt wurde, wurde der Antrittspfosten bis dahin mit einem Stück OSB auf dem Heizestrich auf Distanz gehalten. Später wurde das Stück OSB durch Parkett ersetzt. Der Antrittpfosten ist nicht mit dem Untergrund verbunden und steht lose auf dem Parkett.

Austritt:
Der Austrittpfosten hat oberhalb des Austritts ein Format von 8x8cm und unterhalb ausgeklinkt 4*8cm. Der Austrittpfosten steht nicht auf dem Wechsel auf, sondern nur (vertikal) 2-3mm auf der Außenkante der Wechselbekleidung aus 15mm OSB und voll auf der Kante von 12,5mm Gipskarton, mit dem der Wechsel ebenfalls bekleidet ist. Dann folgt eine duchgehender Luftspalt von ca. 20mm bis zur Rückseite der Pfostenausklinkung bzw. Rückseite der Setzstufe vom Austritt. Der Spalt ist offen , der Pfosten ist nicht hinterfüttert. Zwischen Unterkante der Ausklinkung vom Austrittspfosten und "Rohfußboden" aus 15+22mm OSB ist horizontal als Abstandshalter lose ein Brettchen aus 15mm OSB dazwischen zwischen geschoben. Der "Rohfußboden" im Raum ist mit 8mm Dicken Teppichfliesen als Bodenbelag lose belegt.
Durch den Austrittpfosten ist ungefähr Mitte Ausklinkung eine grobgewindrige Schraube schief durch den Pfosten Luftspalt, GK und 15mm vermutlich bis in den Wechsel eingeschraubt. Auf das Senkloch der Schraube ist sichtseitig eine Holzkappe mit Silikon aufgeklebt. Die Schraube ist etwas versenkt. Sie sieht aus wie eine Fensterrahmenschrauben. (Tx30 Kopf, Durchmesser 7,5mm).

Problem 1: Die Austrittstufe ist ca. 8mm höher als OKFB.
Problem 2: Ich habe Sorge das die Befestigung auf der Lichtseite unzureichend ist und sich die Treppe im Laufe der Zeit verschiebt/bewegt.

Müssen Treppen innenseitig am Antritt mit dem Rohfußboden befestigt, mit dem Estrich oder gar nicht befestigt werden?
Wie ist die Befestigung am Austritt zu bewerten. M.E. müßte der Austrittspfosten voll auf dem Wechsel aufstehen. Der Treppenbauer meint die Schraube hält den Pfosten und Treppe auf Distanz , die Kraft wirke über den Handlauf in den Antrittpfosten. Die Auflage oben sei ausreichend.

Für die Stolperfalle von 8mm oben könne er nichts , da er von Parkett im DG ausgegangen sei (Muss bauintern geklärt werden).

Wie ist eure Meinung zu der Ausführung?
Wie sollte man es besser machen?

Herzlichen Gruß
Detlef
 

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kberg10

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Ich würde einen Test mit 5 Personen machen, das sollte sie anstandslos abkönnen. Da Treppenbauer ein konsessioniertes Gewerbe ist,
würde ich mir nicht allzugroße Sorgen machen.
Wie immer, Angaben ohne Gewähr.
 

Christian81

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Ist die Treppe ohne Oberfläche eingebaut? Für mich sehen die Rundungen der Stufen und Pfosten sehr scharf kantig aus. Frage weil ich diese Vorgehensweise nicht kenne und es etwas komisch finde.
 

Roterbischof

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Hallo, was die 8mm überstand betrifft, müsste man klären, was vereinbart wurde? Du hast von einem Bauleiter gesprochen, ist das ein Ingenieur? Wenn ja sollte er das auch beurteilen können. Am Austritt sollte eigentlich ein starker Winkel (z. B. Edelstahl) eine Stufe unterstützen. Der Antritt kann in den meisten Fällen auf den Estrich gestellt werden.mfg
 

jokermobil

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Guten Morgen,

Zu der "Stufe" am Austritt ist unklar was vereinbart wurde, wird noch geprüft. Der Bauleiter ist Ingenieur , kann zu der Treppe aber nichts sagen, außer zum theoretischen Verlauf der Kräfte, welcher mir auch klar ist.
Fraglich ist für mich ob 3cm eines Vollgewindes im Pfosten ungefähr (ca. 15° Abweichung schief durch 2cm Luft) horizontal und vertikal ca. 3mm Auflage auf der OSB-Bekleidung des Wechsels ausreichen. Der Trockenputz dürfte keine tragende Relevanz haben können. Sollte der Posten nicht wenigstens kraftschlüssig hinterfüttert sein?

Der Antrittspfosten steht ca. 4cm entfernt von der Estrichkante zur Deckenöffnung der unteren Treppe EG-OG.
 

Roterbischof

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@jokermobil
Ich würde auf jeden Fall zusätzlich einen Winkel Fordern, da ich glaube, das momentan alles an dem Austrittspfosten hängt und der liegt nach deinem zweiten Bild nur so ca. 15mm auf. Aber der Herr Ingenieur muss da schon klar Position beziehen, ob er das vollverantwortlich abnimmt oder nicht, dafür ist er schließlich da. Mfg
 

jokermobil

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Ne,
der Pfosten liegt 12,5mm auf der Kante einer Rigipsplatte auf und 2-3mm auf einer senkrecht angeschraubten OSB-Platte. Auf dem Wechsel steht der Pfosten gar nicht auf . Gipskarton und OSB sind lediglich Verkleidungsmaterial mit unbekannten Befestigungselemente , also übliche Schnellbauschrauben 3,9*Xmm oder SPAX 4,5*Xmm, vielleicht auch nur geklebt. Der Bauleiter hat den Dachbodenausbau betreut. Die Treppe hat er nur kommentiert aber nicht mehr überwacht, weil sein Job da schon beendet war.
 

magmog

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Moin,

das Konstrukt überzeugt mich in der lichtseitigen Ausführung nicht.
Statistik vom Vertragsgegnüber wäre wünscheswert.
Ein Sachverständiger vor Ort wäre nicht verkehrt.
Oder mit dem Verantwortlichen Belastungsprobe machen.
 

jokermobil

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Hallo,

sollte der Treppenbauer eine Treppenstatik erstellt haben oder was ist mit Statistik gemeint?
Ich möchte, dass der Treppenbauer aus eigener Fachkompetenz so nachbessert, das die Treppe regelkonform montiert ist und hält.
Wir möchten nicht, dass wir ihm sagen was er hier und da noch zu machen hat. Dafür fehlt uns die Komtpetenz.

Wie machen wir eine Belastungsprobe?

Ich stelle mir vor mit 5 oder Leute auf der Treppe hüpfen und je einer prüft oben und unten ob sich die Pfosten bewegen. Nur was sagt das ggfs aus?
Wieviel Bewegung ist vertretbar oder evt. keine Bewegung?

Meiner Auffassung nach sollte die Kraft direkt in den Wechsel eingeleitet werden, das heißt der Pfosten muß auch schubffest mit der Ausklinkung zumindest über dem Wechsel stehen und nicht auf Bekleidungmaterial sich "zart" aufstützen. Ebenso finde ich es problematisch das der Abstand des Postens zum Wechsel nur durch eine Grobgewindeschraube von ca. 7mm gehalten wird. M.E. sollte der Spalt von 2cm , besser noch bis zum Wechsel komplett ausgeklotzt sein.


Gruß
Detlef
 

Johannes

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Hallo,
ich bin mir nicht sicher ob es das noch so gibt. Wenn der Treppenbauer Innungsmitglied ist, konnte man früher recht unproblematisch einen unabhängigen Sachverstänigen zur Begutachtung anfordern. Dies ging über die Schlichtungsstelle der Innung.

Es grüßt Johannes
 

Gelöscht Mitglied 91199

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Immer das gleiche. So lange ein Befestigungspunkt hält kann die nicht weg. Die drückt sich oben gegen den Wechsel. Wenn sie unten nicht weg rutscht, kann ja nix passieren
 

jokermobil

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Oben drückt sie nur über das Gewinde der Schraube gegen den Wechsel und das nicht mal axial, Die Krafteinleitung vertikal geht etwas auf die Gobspäne überwiegend ebenfalls auf die Schraube nur eben als Scherkraft. Die Resultierende zeigt sonstwo hin, jedenfalls nicht auf kürzester Strecke in den Wechsel.
 

Roterbischof

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@jokermobil
Der littel John hat dir das richtige geschrieben, wende dich an die Schiedsstelle der Innung in deren Bezirk du wohnst oder gib deinem Bauleiter dafür ein Zusatzauftrag. Mit Fragen in einem Forum kommst du nicht weiter.
Wie du lesen kannst, schreiben hier auch gleich einige , nach dem Motto über Kollegen und ihre Arbeit wird nicht gemeckert. Das ist ja eigentlich auch richtig. Aber der Treppen Anschluss bei dir ist wohl nicht die Krönung der Handwerkskunst. Aber egal was hier geschrieben wird, es bringt nichts. Nur ein offizielles Gutachten wird den Handwerker zum nachbessern bringen oder zumindest dir Frieden bringen. Was ich auf den Bildern gesehen habe ist kein Hit und ich/alte Firma hätte das so nie gebaut und würde das als Bauleiter nie so abnehmen, aber wie gesagt, das ist müssig. Mfg
 

uli2003

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Wenn das ne Vollgewindeschraube ist, bewegt die sich in 20 Jahren nicht. Geschickt wäre es gewesen, den Hohlraum zu hinterfüttern. Hätte Fragen vermieden. :emoji_slight_smile:
Vor 50 Jahren hätte man 2 Nägel schräg durchgeschlagen.
 
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PurplePony

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Ich würde den Treppenbauer und nicht das Internet fragen.
Wenn du dem Treppenbauer nicht traust und selbst keine Expertise hast, dann würde ich jemanden bezahlen der sie hat und sich das vor Ort anschaut.
Eine Klärung wirst du nur im persönlichen Gespräch erfahren.
Das Netz ist in vielen Fällen kein guter Ratgeber.
 

chris_maa

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Ich würde da jetzt nicht so ne Wissenschaft daraus machen. Bitte den Treppenbauer, die Schraube nochmal rauszudrehen, den Spalt in diesem Bereich mit einem Massivholzstück aufzufüllen und die Schraube wieder reinzudrehen, damit der Austrittspfosten druckfest hinterfüttert ist. Dann hält das auch.

Die Vorschläge, einen Sachverständigen einzuschalten, finde ich angesichts der doch überschaubaren Problematik ziemlich übertrieben.

VG, Christian (<- Treppenbau seit 15 Jahren :emoji_wink:)
 

Gelöscht Mitglied 91199

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M
Oben drückt sie nur über das Gewinde der Schraube gegen den Wechsel und das nicht mal axial, Die Krafteinleitung vertikal geht etwas auf die Gobspäne überwiegend ebenfalls auf die Schraube nur eben als Scherkraft. Die Resultierende zeigt sonstwo hin, jedenfalls nicht auf kürzester Strecke in den Wechsel.
Mach doch mal n Foto von dem gesamtgebilde. Normalerweise hat die Treppe mehrere Befestigungen und so lange eine davon hält kann nichts passieren, weil sie sich einkeilt.

Und wie uli schon gesagt hat früher wurde das irgendwie angenagelt.. Vielleicht ist der gesamte Wechsel nur mit zwei 4" Nägeln dran.
 

tomkaes

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bei uns wurde eine neue Treppe vom OG zum DG eingebaut zu deren Befestigung ich mir hier eine fachkundige Bewertung erhoffe.
Problem 1: Die Austrittstufe ist ca. 8mm höher als OKFB.
Problem 2: Ich habe Sorge das die Befestigung auf der Lichtseite unzureichend ist und sich die Treppe im Laufe der Zeit verschiebt/bewegt.

Darf ich fragen ob es einen (bezahlten) Aufmasstermin im Bauwerk vor der Fertigung der Treppe gab,
oder ist die nach Baugesuchs- / Ausführungsplänen des Architekten gefertigt worden?
 

magmog

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Moin,

eine Treppe ist ein wesentliches Bauteil des Gebäudes, als gegenüber der Baubehörde für die fachgerechte Ausführung verantwortlicher ist der bestelle Bauleiter nicht aus dem Spiel.
 

Roterbischof

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@magmog
Vorsichtig mit solchen Behauptungen, bestellte Bauleiter gibt es nicht in allen Bundesländern. Baden Württemberg ja Rheinland Pfalz nein und die liegen direkt neben einander und teilen sich historisch teilweise ihr heutiges Bestandsgebiet. Mfg
 

Helibob

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...die Stufen am Handlauf "aufgehängt" und die Kräfte werden über den Handlauf in den Antritt- und Austrittpfosten eingeleitet...
Hast du davon auch eine Fotoansicht von dem Handlauf? - würde mich allerdings eher aus eigener Neugier interessieren.

@magmog:
Ist so eine Konstruktion - richtig ausgeführt - ein Treppen-technischer "Leckerbissen" oder eher ein Kompromiss zu Gunsten des Designs/der Optik?

Gruß Matze
 
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