Brauche Hilfe beim Bau eines Bücherregals

GertG

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Hallo,

nun läuft das nächste Projekt an.
Zwei Arbeitszimmer mit großen Arbeitsflächen und vier Bücherregalen.

Kurz erklärt, wie es hinterher aussehen soll:
An drei Wänden umläuft eine an der Wand befestigte Küchenarbeitsplatte U-förmig den Raum.
An den Seitenwänden des "U" ist sie auf Unterschränken liegend (ich will dafür IKEA-Küchenunterschränke benutzen); das Mittelteil dagegen soll auf an die Wand geschraubte Winkel (aus 30x20mm Rechteckrohr geschweißt) befestigt werden, damit unter der Platte auf ganzer Länge kein Unterbau ist, der beim späteren Herumflitzen mit dem Bürostuhl den Beinen im Weg ist.
Über diesem Mittelbau ist auch eine bei etwa 1,2m beginnende 45° Dachschräge, so daß nur an den Schenkeln des U über der Arbeitsplatte Regale hinpassen.
Also quasi über den IKEA-Unterschränken.

Das Regal sollte nach meiner bisherigen Vorstellung aus Esche massiv entstehen.
Dazu wollte ich einfach beim Holzhändler einige unbesäumte Bohlen besorgen, diese selbst besäumen, vorne etwas abrunden und auf eine (noch später erläuterte) Konstruktion legen......fertig. :emoji_slight_smile:

Aber da war der Holzverkäufer, ein gelernter, aber jetzt ehemaliger Tischler, nun überhaupt nicht von begeistert.
Er meinte, daß sich so eine Bohle auf jeden Fall heftigst verwerfen würde und ich sie bei der angestrebten Regaltiefe von 300mm mindestens aus drei, besser aber aus vier (Oberseite/Unterseite im Wechsel gedreht) verleimten Stücken machen sollte.

Gut, ist natürlich mehr Arbeit, aber was muß, das muß.
Also lamellieren.

Aber wie ?
Mir steht eine halbwegs stabile Metabo Tischkreissäge mit Schiebetisch und Tischverlängerung, ein Flottjet ADH 250mm und in der Firma eine Striebig Plattensäge zur Verfügung.

Aus Erfahrung weiß ich, das man beim Besäumen und Abteilen einer massiven Bohle nie eine gerade Kante bekommt, weil die Spannungen in den einzelnen Stücken sich unterschiedlich löst und sich die Teile so verwerfen, daß die Schnittkanten anschließend nicht sauber aufeinander passen.
Ich hatte das nämlich vor Jahren mit irgendeinem Tropenholz mal probiert, das ich als Bohle auf eine alte Spanplatte geschraubt und so mit der Striebig längs in Leisten geschnitten habe.
Die sind trotz einiger mittiger Befestigungspunkte nicht richtig gleichmäßig geworden.

Sägt man aber an der TKS und deren relativ kurzem Anschlag, wir das jeweils verbleibende Reststück nach jedem Schnitt nur noch krummer.

Wie säge ich also am besten meine Streifchen?
 

Frankenholzwurm

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Hmmm komisch....

Irgendwie hat grade mein PC den zweiten Teil von meinem Beitrag gefressen:confused:..... also nochmal

.....Diese Methode ist dir aber anscheinend bekannt.

Nach dem Auftrennen werden eine Fläche und dann die beiden Schmalkanten vom Brett üblicherweise noch auf der Abrichte begradigt.

Die so entstandenen Bretter kannst du jetzt ordentlich verleimen.
 

GertG

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Danke Dominik,

aber das von Dir beschriebene Verfahren ist ja vom Prinzip nicht anders als meine Spanplatten/Striebig-Geschichte.

Aber das löst das Problem mit dem Verwerfen des Holzes beim Auftrennen nicht.
Nach dem ersten Schnitt sind abgetrennte Lamelle und Reststück nicht mehr gerade.
Der zweite Schnitt würde dann wieder eine Lamelle mit schwankender Breite hervorbringen.
 

Frankenholzwurm

ww-robinie
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Hallo, ich nochmal....

Aber das löst das Problem mit dem Verwerfen des Holzes beim Auftrennen nicht.

Ja, das ist echt besch....

Verhindern kannst du das nicht.

Deshalb wird normalerweise nach dem Sägen an der Abrichte gefügt.

Die Holzart spielt hier auch eine Rolle, Buche neigt z.B. stark zum werfen.

Hatte in meinem Lehrbetrieb mal einige 50er Buchebohlen zum auftrennen, hat mit fast allen funktioniert, nur eine wollte nicht.

Die hatte so starke Spannungen, dass das Sägeblatt von der 5,5 KW starken Altendorf stehen geblieben ist.

Mit Esche hatte ich aber noch keine großartigen Probleme, mit Buche allerdings schon.

Nach dem Auftrennen sind mir auch schon Fichtenbohlen krumm geworden, aber nach dem Fügen auf der Abrichte hats gepasst.
 

GertG

ww-robinie
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Gut,
dann werde ich das mal so versuchen.

Die nächste Kiste:
Die Korpi der IKEA-Küchenunterschränke sind aus weiß beschichteter Spanplatte. Immer.
Das gefällt mir nun nicht.

Ich möchte diese nun in lichtgrau RAL 7035 lackieren.
Mehr Sorgen als die Flächen machen mir allerdings die Oberfläche der Umleimer, die sich vom Oberflächenmaterial der Platten doch unterscheidet.

Kann da mal jemand was zu Vorgehensweise und zu verwendende Materialien (Primer/Grundierung/Lack) sagen?
 

Frankenholzwurm

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Hallo Gert

Anscheinend will niemand sonst hier was schreiben, also wieder ich:emoji_open_mouth:

Ganz ehrlich, MEINE ganz persönliche Meinung:

Ich würde das lassen!

Ich hab sowas schon öfter mal gemacht auf HPL, aber der Vorgang unterscheidet sich in deinem Fall davon eigentlich nicht.

Genau beschrieben hab ich das hier schon mal:

https://www.woodworker.de/forum/oberflaechenbehandlung-t38032.html#post139789

Dieses Vorgehen ist für Professionellen Gebrauch der Lackierten Teile vorgesehen.

Deshalb wurden hochwertige Produkte eingesetzt, die bei deinem Projekt die Kosten der Unterschränke locker übersteigen.

Ob es auch noch günstiger Produkte dafür gibt, kann ich dir leider nicht sagen.

An deiner Stelle würde ich mir dann eher überlegen, passend beschichtete Platten zu kaufen und die Schränke selber Herzustellen.

Dürfte im endeffekt deutlich günstiger kommen, als die IKEA-Teile "richtig" zu lackieren.

Ich will dich aber deshalb trotzdem nicht davon abhalten.
 

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Hallo

da muss ich Dominik zu 100% Recht geben. Erst günstige IKEA Schränke kaufen um sie dann passend zu lackieren ist aus wirtschaftlicher Sicht nicht sinnvoll.
Als erstes muss man in Abhängigkeit der zu bekommenden Maße planen.
2. alles auspacken, 3 Sichtbare seiten entfetten und anschleifen (kostet mitunter recht viel Schleifpapier und noch mehr Zeit).
Je nach Lack ist eine Grundierung/ Haftgrund ... notwendig; Zwischenschleifen; Farblack; evtl Klarlack. Mit dem Ergebnis das die Flächen auf jeden Fall empfindlicher sind als eine fertig beschichtete Platte.
Wnn du eine gut Stückliste schreibst würde ich mich an örtliche Innenausbaubetriebe wenden die den Zuschnitt machen und Kanten auffahren. Bei Bedarf auch die Bearbeitung wie Lochreihe, Rückwandnut oder -falz, und Dübelbohrungen.
 
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