chance für mitarbeiter

ingo ullrich

ww-ahorn
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guten abend,

mal eine frage an alle inhaber:

sollte man einem mitarbeiter eine dritte (letzte) chance geben.

vorgeschichte:

seit ca. einem monat in arbeit, auf empfehlung, nicht arge, in dieser zeit zwei

aussetzter, abmahnung bekommen, nun wieder nicht zur arbeit erschienen.

ist aber wenn gearbeitet wird, willig , anstellig, zügig, und gewissenhaft

meine einstellung ist das jeder eine zweite chance verdient, bzw. man nicht einfach

jemandem sagt, brauchst nicht mehr zu kommen, ohne hintergründe zu kennen.

vermute private und/oder alkoholprobleme.

gruß ingo
 

raftinthomas

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sorry,
aber wer in den ersten vier wochen drei mal fehlt, braucht bei mir nicht wieder kommen. ganz schlicht könnte ich solche leute gar nicht gebrauchen bzw mir leisten, denn zuverlässigkeit ist ein absolute grundqualifikation.
bei allem verständnis für private probleme, aber ich bin nicht die caritas. und mit einem mitarbeiter mit drogenproblemen kauf ich mir ja riesenärger mit ein.
 

saw

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Direkt drauf ansprechen, und klären was die Gründe sind.
Wenn er eine triftige bzw. zumindest nachvollziehbare Begründung liefert, versuchen eine Lösung zu finden.
Wenn nix kommt, bzw. nur Unlust schuld ist, wäre es das für mich gewesen.
 

Joka1977

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Wenn einem Alkoholiker/Drogenabhängigen auf der Arbeit im Rausch/BTB-Einfluss etwas passiert, haftet der Chef mit... so als Anregung.
 

Lackierer

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Wir haben ca. ein 3/4 Jahr so einen gehabt.

Sehr tüchtig beim Arbeiten, aber wehe er war mal früher mit Arbeiten fertig, dann ist er direkt ins Wirtshaus, der nächste Tag war niente.

Trotz zig Abmahnungen (und Androhung Kündigung) geht das ohne Ende weiter.

Wenn du ihm eine dritte Chance gibst, dann weiß er mit Bestimmtheit er bekommt auch noch weitere.

Nachdem wir ihn dann doch endgültig gekündigt hatten, hat er uns eine Woche später angerufen und gefragt, ob er wieder kommen könne....
 

vollholz

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Hi,

auch das hast Du über den Mann geschrieben:

"...ist aber wenn gearbeitet wird, willig , anstellig, zügig, und gewissenhaft..."

Ich würde auch mal überlegen, was letztlich teurer ist: 1 eintägiger Aussetzer pro Monat oder ein Miarbeiter, der immer pünktlich ist, aber mäßig arbeitet.

Grüße,
Jens
 

Lackierer

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Ich würde auch mal überlegen, was letztlich teurer ist: 1 eintägiger Aussetzer pro Monat oder ein Miarbeiter, der immer pünktlich ist, aber mäßig arbeitet.

Wenn man so einen Mann mal gehabt hat....:eek:

Die ewigen Telefonate mit den Kunden, denen man am Vortag versprochen hat pünktlich um 8 zu kommen.

Genau dann muss am nächsten Tag eine Arbeit unbedingt fertig werden.

Das kostet unsäglich Nerven...
 

Ekahard

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Genau das was Thomas sagt, du bist nicht die Caritas. Bei allen sozialen Aspekten kostet so ein Mitarbeiter nur deine Zeit und deine Nerven. Also dein Geld. Wenn es darauf ankommt ist er nicht da, und ich glaube deine Kunden haben für jemanden mit Alkoholfahne kein Verständnis. In meinen Augen mit einem Image einer guten Tischlerei nicht zu vereinbaren.

Gruß Jürgen
 

predatorklein

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Moin

Aus eigener Erfahrung kann ich nur sagen,daß du den Mann vergessen kannst.

Mein Kollege und ich sind in unserer Firma auch zu sozial eingestellt.
Bekäme ich für jedes Problemgespräch einen € könnte ich heute ein Mustang Cabrio fahren.

Letzter Fall war ein Azubi,der holte Essen und kam nicht wieder.
Da er schon 2 Autounfälle hatte dachten wir jetzt kommt Nummer 3.
Diesmal fiel er aber wegen seiner extrem vorsichtigen Fahrweise der Polizei auf.
Frage ob er irgendwas genommen hatte wurde von ihm bejaht,hatte gekifft:emoji_frowning2:

Führerschein weg,angeblich 3 Monate,tatsächlich war der Führerschein ca 9 Monate weg.
Haben ihn NICHT entlassen,weil wir ihm seine Zukunft nicht verbauen wollten.
Durch den Führerscheinentzug haben wir ca 8000 € verloren,würde ihn heute sofort entlassen,zumal er auch als Lehrling gerade mal mittelprächtig war.

Manche Azubis und auch Gesellen glauben,sie wären schon Profis wenn sie morgens pünktlich sind und im Jahr " nur " 4 Wochen krank.
So jemand ist mit dieser Einstellung einfach ungeeignet für unser Gewerk.
Wer heute einen Angestellten sucht muß wirklich Nerven haben und auch Zeit,um einen guten Mann zu finden muß man imo 10 Mann ausprobieren.
Diese Mühe lohnt sich dann im Nachhinein aber :emoji_wink:

Kollegen von uns lassen in der Zwischenzeit von Azubis und Gesellen einige Fragebögen in der Werkstatt ausfüllen.
Themen sind Mathe ( Grundrechenarten),bißchen Politik,bißchen Allgemeinwissen und einige allgemeine Fragen zum Schreinerhandwerk.
Von 5 Anwärtern können sie 3 Mann gleich wieder wegschicken.
Traurig,aber wahr.
Wir werden in Zukunft das ähnlich praktizieren.

Wir berücksichtigen bei uns auch den " Background " eines Azubis oder Gesellen der sich bewirbt,allerdings muß der Laden eben halbwegs laufen in der heutigen Zeit , und das klappt mit Leuten die eine falsche Einstellung haben oder eben einfach nicht genug im Kopf haben für den doch etwas anspruchsvolleren Job als Schreiner einfach nicht.
Viel Schuld haben da aber imo auch die Arbeitsämter und Jobagenturen die einem heute Leute schicken,die beim Einkauf nicht mal in der Lage sind zu checken,ob das Wechselgeld stimmt.
Unser Ausbildungssystem gehört da imo dringend umstrukturiert,diese Jungs werden irgendwie durch die Prüfung gebracht ,sind aber danach wirklich kaum in Arbeit zu bringen.

Bei uns im Geschäft zeigen wir den Jungs die stehende Plattensäge und lassen sie ein Brett auf Maß schneiden.
Sprich Brett wird in der Breite angeschnitten,gedreht und auf Endmaß breite geschnitten,auf Länge angeschnitten,gedreht und dann auf Endmaß Länge geschnitten.
Da sind Jungs dabei die nach 3 oder 4 Wochen im Betrieb Probs haben diese Arbeit auszuführen :eek:
Können sich nicht merken wie die Säge geschwenkt wird,können sich nicht merken welche Skala bein auf Breite schneiden passt und haben Probs zukapieren,daß die Säge beim Einrasten fürs Ablängen immer einen Meter weiter geschoben wird.

Bester Kandidat war bisher ein ausgelernter " Holzbearbeiter " der nach 4 ( !!!!) Wochen meinte,ich würde von ihm zu viel verlangen wenn ich erwarte,daß er an der Plattensäge Bretter zuschneiden soll :confused:

Da ist man dann wirklich " not amused ".

Gruß
 

ingo ullrich

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Danke für die Antworten,

ist beruhigend das man nicht alleine ist, und leider die Häuftigkeit solcher

Dinge zunimmt (oder es wurde früher nicht publik)

und die soziale (menschliche) Einstellung sind meine mutter und mein lehrmeister

schuld, das hat mir schon oft im weg gestanden , diese erfahrung musste ich

vorallem in den letzten jahren machen. (ist ein bischen off topic)

danke gruß ingo
 

kobalt

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Hallo,

zunächst mal vorweg: ich bin nicht in eurer Branche, aber selbständiger Arbeitgeber im EDV-Bereich.

Die Problematik, gute und zuverlässige Mitarbeiter zu finden ist aber wohl in allen Bereichen die gleiche, darum glaube ich etwas dazu sagen zu können.

Im Grunde stimme ich allen Vorredner zu, und es gibt für jede Haltung dem Mitarbeiter gegenüber Argumente. Mein Vorschlag, auch aus eigener Erfahrung, ist der gleiche wie bei saw: rede mit ihm.

Du bist mit seiner Arbeit zufrieden, das passiert wahrscheinlich nicht mit jedem Bewerber. Ergo wäre es in deinem Sinne, ihn auf Spur zu bringen. Gelingt das nicht, hast Du noch knapp fünf Monate Zeit, ihn kurzfristig loszuwerden.

Beleuchte die Hintergründe. Wenn sich dein Verdacht bezüglich Alkohol erhärtet, dann weg mit ihm. Die Aussetzer werden immer wieder kommen und wie meine Vorredner auch schon sagten: als kleiner oder mittelständiger Betrieb hast Du bei deinen Kunden einen Ruf zu verlieren (hoff ich zumindest für dich :emoji_stuck_out_tongue:). Wenn Du ein Großkonzern wärst und es Dir leisten könntest, so jemanden durchzuschleifen, hättest Du die Frage hier sicher nicht gestellt.

Das einzige, was Du dann noch für ihn tun könntest ist Hilfe bei der Kontaktaufnahme zu entsprechenden Suchtstellen. So traurig das für den betreffenden auch ist und man nicht vergessen darf, dass es sich nicht nur um eine "menschliche Ressource" handelt. Es ist dein Betrieb und dein Geld.

Ebenfalls Off-Topic: knallharte Wirtschaftsentscheidungen mit ausschließlicher Ausrichtung auf - oft kurzfristigen - Profi gibt es in D zu Genüge. Da schadet es nicht, wenn man als Chef den Mensch hinter dem Mitarbeiter sieht. Es gibt aber auch die Aufgabe, den Betrieb und damit die restlichen Mitarbeiter zu schützen. Die haben nämlich auch Familie und Verbindlichkeiten.

Versteh meine Ausführungen bitte als Anregung von jemanden, der solche Situationen kennt, aber nicht in deiner Haut steckt! Triff die Entscheidung so, dass Du auch hinterher in vollem Umfang dahinterstehst.

Ich wünsche Dir eine glückliche Hand,
kobalt
 

schorsch

ww-robinie
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Hallo,
ich denke mir es wird immer schwieriger sein gute Leute zu bekommen. Dazu ist der Beruf heute für viele nicht mehr attraktiv genug. Die allgemeine wirtschaftliche Situation vieler Schreinerbetriebe führt dazu, dass für viel Arbeit,- unter teilweise schlechten Arbeitsbedingungen, nur noch wenig bezahlt werden kann, Sozialleistungen teilweise gänzlich unbekannt sind.
Wer kann heute als Schreinergeselle schon noch eine Familie vernünfig über die Runden bringen?
Wer kann wandert ab, wer bleibt ist zu träge, ist zu alt oder bekommt nichts anderes.
Die wenigen echt Überzeugten und Guten sind nicht frei und schon gar nicht für einen Hungerlohn zu haben. Da hilft nur selbst ausbilden und die Leute anständig bezahlen.
Gruß Georg
 
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