Cumaru - kein Tropenholz?

gleiter

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Hallo!

Ein guter Bekannter hat sich von einer Gartenbaufirma den kleinen Vorgarten bei der Wohnung gestalten lassen. Dezidierte Auflage war, dass keine Tropenhölzer verwendet werden dürfen.

Nun besuche ich die Leute und sehe als Bodenbelag - Cumaru. Steht auch so auf der Rechnung.

Was nun: Ist Cumaru ein Tropenholz oder nicht?

Ich sag' ja, lerne aber gerne dazu.

Dank und Gruß, André.
 

welaloba

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Cumaru stammt aus Südamerika und ist eine im Amazonas häufig verbreitete, bis nach Peru und Bolivien reichende Baumart. Es gehört gemäß DIN EN 350-2 zur ...
Gruß Werner - mit einem Gockelabfragezitat
 

elgarlopin

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@André:

Warum kein Tropenholz? :confused:

Wenn es FSC- zertifiziert ist, ist das doch in Ordnung, oder?

Als Gedankenanstoß

Franz
 

gleiter

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Ob es nun zertifiziert ist oder nicht ist hier eher zweitrangig.

Kundenwunsch war eindeutig "Kein Tropenholz", das wurde von der Firma auch registriert incl. Versicherung eben kein Tropenholz zu nehmen.

Dann komm ich daher gelatscht, sehe den Boden und sage "Oh, ist das Bankirei oder so was?". Und die zwei fallen aus allen Wolken und sind jetzt nimmer so glücklich mit der ansonsten wirklich sehr schön gestalteten Anlage.

Und weil ich mich da nicht so gut auskenne, frage ich zur Sicherheit hier nach. Kann ja sein dass Tropenholz nicht gleich Tropenholz ist oder manche Hölzer, auch wenn sie aus einer tropischen Region stammen, eben nicht als Tropenhölzer gelten.

Gruß, André.
 

elgarlopin

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@ André:

"hier zweitrangig".
Warum denn? Geht es ums Recht haben oder um ökologisch vertretbares Handeln?

Franz
 

hutch

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Wenn ich in einen restaurant gehe und vegetarische bullette bestell und ich bekomm nen schweineschnitzel fänd ich das auch doof.
ob ich von dem schnitzel nich aus satt werden würde steht doch außer frage.

nur mal so.

hutch
 

vollholz

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Hallo,
googelt man nach Tropenhölzer und Cumaru, findet man durchgehend die Bezeichnung Tropenholz für diese Sorte. Bei espen.de, einem ausgewiesenen Experten in diesem Bereich, wird als Herkunft Amazonas genannt, also eine Tropenregion.
Vielleicht hat der Verarbeiter die Vereinbarung nur dahingehend interpretiert, daß auf Bankirai (wegen der besonders umweltschädlichen Erzeugung) verzichtet werden soll. Cumaru wird auch als FSC-Holz gehandelt.
Trotzdem, es wurde offenbar nicht bestellt, wie geliefert. Sollte sich niemand bieten lassen. Sonst liefere ich ab sofort immer Birke, wenn es um ein europäisches Laubholz geht.
Grüße,
Jens
 

gleiter

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Danke schön.

Der Vergleich mit dem Schnitzel ist genau passend, treffender hätte ich es nicht formulieren können.

Es geht nicht ums Recht haben oder um ökologisch vertretbares Handeln, es geht schlicht darum ob das geliefert wurde was bestellt wurde (Oder eben nicht).

Nachdem ich mich durch seitenlange Händleranzeigen durchgeklickt hatte bin ich auch zu dem doch deutlichen Ergebnis gekommen dass Cumaru keine Ausnahme ist, sondern als Tropenholz geführt wird. Was Jens ja auch bestätigt.

In diesem Fall hat der Lieferant schlicht einen Kundenwunsch ignoriert, das zählt.

Gruß, André.
 

elgarlopin

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@ André:

Du hast Recht!
Interessehalber: Was waren denn die Beweggründe des Kunden bei seiner Auftragserteilung?
Franz
:emoji_wink:
 

gleiter

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@ André:

Du hast Recht!
Interessehalber: Was waren denn die Beweggründe des Kunden bei seiner Auftragserteilung?
Franz
:emoji_wink:

Hallo Franz!

Ich darf den Kunden zitieren: "kein Tropenholz aus moralischen Gründen (Regenwald, nicht nachhaltig). Haben leider schon alles bezahlt und nichts schriftlich.
wieder etwas gelernt."

Gruß, André
 

elgarlopin

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Hallo Franz!

Ich darf den Kunden zitieren: "kein Tropenholz aus moralischen Gründen (Regenwald, nicht nachhaltig). Haben leider schon alles bezahlt und nichts schriftlich.
wieder etwas gelernt."

Gruß, André

Danke, André für deine Recherche beim Kunden und deine Antwort.
Verstehe mich bitte nicht falsch! Ich bleibe am Thema nicht aus Rechthaberei, sondern weil ich mich seit Jahren mit der Problematik "Tropenholz" und ökologischer/sozial-moralischer Verantwortung beschäftige. Da bestimmte Tropenhölzer eben unbestreitbare Vorteile mit sich bringen, andererseits der Raubbau solcher Hölzer und deren Verwendung aus ökologischen und sozialpolitischen Gründen nicht zu vertreten und verantwortungslos ist, finde ich die FSC-Zertifizierung eine gute Lösung. Evt. die "Quadratur des Kreises" (?)
Ich finde, falls der Auftragnehmer den Nachweis führen kann, dass er FSC-zertifiziertes Holz verwendet hat (also Holz aus nachhaltiger Bewirtschaftung), könnte das zumindest das moralische Gewissen des Auftraggebers beruhigen. Auch wenn der Ärger über den juristischen Aspekt bleibt.
Am Rande: Auch mündliche Absprachen können u.U Bestandteil eines Vertrages (Auftragserteilung) sein.
Bei Interesse an diesem Aspekt des Problems (von dem ich einfach ausgehe):
FSC Arbeitsgruppe Deutschland e.V.

Franz
 

raftinthomas

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naja,

zunächst einmal ist es gnadenlose ignoranz des kundenwunsches.
wenn ein kunde von mir ein möbel aus furnierter tipla haben will, weil furnierte spanplatte schlecht für sein karma sei, dann bekommt er das auch. und ich käme nie auf die idee, auch nur irgendwo, auch nicht dort, wo er es nicht merkt, spanplatte einzusetzten.
so bescheuert ich auch den wunsch eventuell finden mag- wenn sich nach diskussion herausstellt, der kunde hat spezielle vorstellungen, werden diese umgesetzt, unabhängig von meiner eigenen einschätzung. natürlich nur bis zu gewissen persönlichen, moralischen grenzen.
 

vollholz

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Hi,
so sehe ich das auch.
Die gewünschte Holzart (oder eine verbindliche Eingrenzung) ist alles andere, als ein Detail "nach Wahl des Herstellers".
Wenn ich überlege, wie präzise ich bemustertes und verarbeitetes Material mittlerweile abgleiche, damit es nachher nicht zu Enttäuschungen oder schlimmerem kommt und dann lese, daß manche noch nicht mal die gewünschte Holzart verarbeiten...
Ohne Worte
Grüße,
Jens
 

elgarlopin

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Hallo Thomas,

natürlich ist dieser Aspekt klar, da geb ich dir Recht. So kann man nicht mit Kunden umgehen!
Ich wollte das Thema auf den inhaltlichen Gesichtspunkt lenken (siehe das Kundenzitat- da steht, was er als Laie wirklich wollte)!
Da war der Ausführende im Gespräch zumindest ungeschickt (er hätte aufklären können - so er denn konnte) und in der Ausführung unmöglich!
Mein Anliegen soweit nachvollziehbar, hoffe ich?

Gruß
Franz
 

flo20xe

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@elgarlopin:

Zum Thema FSC empehle ich dir einmal den folgenden Artikel:

Zertifizierung mit PEFC oder FSC

Das FSC-Siegel ist ein "Produkt" der holzverarbeitenden Industrie und nicht der Holzerzeuger sprich Waldbesitzer/Waldbauern. Deshalb darf zu Recht zumindest teilweise die Glaubhaftigkeit von FSC in Frage gestellt werden.
 

elgarlopin

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Danke, flo, für den Hinweis!
Die PEFC-Seite kenne ich schon.
Grade der Nachteil dort ist, dass ausschliesslich die Interessen der Waldbesitzer vertreten werden! Nicht die der Holzarbeiter, der Einwohner, der Umwelt!
Daraus kann man auch wieder Schlüsse auf die Aussagekräftigkeit des Zertifikats ziehen.
Alles nicht so einfach, nicht wahr?

:emoji_wink:
Franz
 

holzkopf78

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Hallo an alle!

Hier muß ich mich auch mal zu wort melden...

Also FSC-zertifiziertes (oder mit einem anderen Siegel versehenes) Holz ist, soweit man an solche Zertifizierungen glaubt, vertretbar...... Trotzdem muß ich hier anmerken, daß ich zum allergrößten Teil, und das aus Überzeugung, heimische Holzarten verarbeite! Erstens, weil wunderbare Holzarten für alle erdenklichen Bereiche in heimischen Wäldern zu finden sind (was spricht schon gegen eine Terrasse aus Lärche oder Eiche?), und zweitens, weil der Energieaufwand für alle nicht heimischen Hölzer in Punkto Produktion und Transport unverhältnismäßig hoch ist, was wiederum erhöhte Umweltverschmutzung bedeutet.
Zumindestens hat die ausführende Firma keine TECH-WOOD-Dielen verlegt, da wären ca. 30% Polypropylen drin......dh. alles andere als BIO. Die Teile sind unverrottbar und somit, wie jeder andere Plattenwerkstoff auch, aus dem natürlichen Kreislauf ausgeschieden, also Sondermüll!!

Liebe Grüße
Martin
 

Georg L.

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und zweitens, weil der Energieaufwand für alle nicht heimischen Hölzer in Punkto Produktion und Transport unverhältnismäßig hoch ist
Also bei "heimischer" Lärche aus Sibirien wird es auch nicht viel besser aussehen. Und ob die hier angebotene Eiche auch immer von hier stammt, darf zumindest angezweifelt werden.
 

Roalf

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Moin moin zusammen,

wenn die Anforderung des Kunden aus ökologischen Aspekten geschehen ist, ist FSC Cumaru tatsächlich eine gute Wahl. Der WWF fühlt FSC Cumaru unter beste Wahl! , anders als z.B. die heimische Robinie.

Gruß
Roalf
 

Unregistriert

Gäste
wenn ich heimisch sage, meine ich aus der unmittelbaren umgebung! bei kleineren händlern, die ihr holz zT. selbst schlagen und einschneiden, bekommt man spitzenware meist sogar günstiger als bei den großhändlern. außerdem wissen die so gut wie immer wo der jeweilige Baum gestanden hat.

zum thema TECH-WOOD: alles andere als holz....diese dielen sind stranggepresst und werden aus spänen, leim und ca. 30% polypropylen hergestellt. die profile sind innen hohl (ähnlich wie röhrenspan) durch die veredelung (oder verpestung) mit dem kunststoff sind sie unverrottbar, also in weiterer folge irgendwann einfach sondermüll!
 

WinfriedM

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Wobei man "Sondermüll" relativieren muss, denn Polypropylen verbrennt fast ausschließlich zu Kohlendioxid und Wasser. Die Entsorgung von WPC ist aus dieser Hinsicht kein Problem.

Interessant wäre mal ein Vergleich über die gesamte Lebensdauer, wie die Ökobilanz von Tropen-Holz und von WPC ist.
 

Dingsda42

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Also bei "heimischer" Lärche aus Sibirien wird es auch nicht viel besser aussehen. Und ob die hier angebotene Eiche auch immer von hier stammt, darf zumindest angezweifelt werden.

Zumal diese Lärche auch aus Urwäldern stammen könnte...

Oder wie mein Kollege damals sagte, als ein Kunde seine Fenster unbedingt aus Eukalyptos haben wollte:"Also wenn das Plantagenholz ist, dann müssen die Australier vor 50 Jahren ja schon die ersten Plantagen angepflanzt haben..."
 

elgarlopin

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Plantagenholz

@Christian:

Offensichtlich kannte dein Kollege damals nicht den Begriff "Plantagenholz"; denn sonst hätte er den Spruch nicht gebracht!

:emoji_stuck_out_tongue:
Franz
 

Dingsda42

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Ist mittlerweile auch ein paar Jahre her und war weit vor FSC und sonstigen Siegeln.
 
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