dämmen außenwand im innenbereich

janeck09

ww-pappel
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morgen zusammen,
brauch mal rat von euch!
und zwar würde ich gerne im innenbereich eine außenwand isolieren bzw. dämmen dabei sollte aber der aufbau nicht zu stark sein damit man nicht so viel raumbreute verliert. bin leider in diesem thema nicht so ganz auf dem betsen stand. ich habe da jetzt an styrodur-platten gedacht die dann mit regips verkleidet werden.

was haltet ihr davon?

mfg
 

Rei123

ww-robinie
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Nix,

ich würde einen Architekten etc. beauftragen, sich das anzuschauen.
Wenn man einfach irgendwo dämmt, dann bringt das im besten Fall nicht viel, im schlimmsten Fall bildet sich Schimmel in irgendwelchen Feuchtigkeitsnestern.

Es gibt bei den Gemeinden so Eneergieberatungen, die kommen und schauen sich das Haus an (für kleines Geld) Die sagen dann auch, was man am sinnvollsten tun kann. Denn man möchte ja den größten Effekt für das geringste Geld.

Grüße

Reiner
 

bello

ww-robinie
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Hallo,

anstatt Styrodur kannst Du Styropor nehmen. Dann aus Metallprofilen eine Vorsatzschale erstellen und mit Rigips beplanken. Oben und unten Lüftungsschlitze/-gitter einarbeiten wg guter Hinterlüftung. Aufbau 5cm Unterkonstruktion+12,5 mm Rigips + Dämmung, nicht ganz schmal.

Gruß
 

500/1

ww-esche
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Hallo,
der Vorteil von Styrodur zu Styropor ist die Härte, sagt ja schon der Name.
Darum verwendet man Styrodur im Aussenbereich, z.b. an exponierten Ecken.
Dämmeigenschaften sind gleich (bei gleicher WLG).
Der Vorteil von Styropor zu Styrodur ist der deutlich günstigere Preis.
Noch billiger wäre eine z.b. Lattenkonstruktion gefüllt mit Mineralwolle.
Da eh eine Verkleidung mit Gipskarton (=regips?) geplant ist würde ich Dir für Dein Vorhaben Styropor bzw. Mineralwolle empfehlen.
ABER:
Prinzipiell sollte man NICHT innen dämmen!
Wenn doch: Dampfsperre, !keine Dampfbremse! aufbringen, die dann aber auch wirklich dicht sein MUSS. Sonst kann es schnell Feuchteeintrag geben.
Hinterlüftung ist in diesem Fall natürlich kompletter Blödsinn, da das
1. Den Effekt der Dämmung konterkariert und
2. Zu hoher RLF bzw. Tauwasser an der Innenseite der Aussenwand führt

Am besten baust Du Dir noch neue Fenster dazu ein und das muntere Feuchtbiotop kann losgehen.

Energieberater können oft nur mit ihrem Berechnungs-Programm arbeiten, haben aber von der Materie null Ahnung.

Warum soll denn innen gedämmt werden?
 

gleiter

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Bitte vergiss die Idee mit der Innendämmung ganz schnell wieder.

Es funzt nicht, egal was Du machst oder was behauptet wird.

Zum Einen ist eine sehr gut funktionierende Hinterlüftung von Nöten um Feuchteschäden zu vermeiden - das konterkariert eigentlich schon die gewünschte Wirkung, zum Anderen holst Du Dir den Taupunkt an die Innenfläche der Aussenwand - das nächste Problem weil's unweigerlich zum Gammeln anfängt.

Das Einzige was Sinn macht ist der Einbau einer Niedertemperaturheizung in die Wand. Und das ist natürlich auch in Relation zur Aussenwand zu setzen, bei so einer dünnen Wand wie sie in den 30er Jahren üblich war nutzt das auch nichts.

btw.: Horizontalisolierung vorhanden? Decke und Boden gedämmt? EG oder Stock? Keller darunter? Nord - oder Südwand? Wandaufbau? Eigentlich hast Du mit Infos ziemlich gegeizt, meine ich. :rolleyes:

Gruß, André.
 

garfilius

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ich würde dem Tipp von Bello folgen. Einziger Unterschied: gleich noch eine Kiste Pilzbrut hinter der Verkleidung einbauen. Austernseitlinge sollten dort gut wachsen :emoji_grin:

Im Ernst: Hinterlüftung bei Innendämmung ist Mumpitz. Wichtiger als die Frage, ob du Styrodur, Styropor oder Miwo nimmst, ist die Dampfbremse. Und da kann man soviel falsch machen (Anschluß an Decke und Innenwände) dass ich Dir auch zum Architekten rate (in der Hoffnung, dass Du einen findest, der davon wirklich Ahnung hat).

Gruß
Gero
 

Bramfelder

ww-birke
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Schilfplatten oder Holzfaserplatten und darauf dann Lehmputz. Diffusionsoffen, gut für's Raumklima und hunderte Jahre bewährt.

Dann gibt's noch Kalziumsilikatplatten, sollen aber sehr teuer sein.

Wenn "modern" gedämmt wird, muss die Dampfsperre absolut lückenlos sein und die Dämmung darf nicht zu gut sein, da sonst die Aussenwand an kalten Wintertagen unter 0 Grad kalt wird.

Vergiss die Architekten und Energieberater bei sowas, die rechnen zu 99% nach der Glasermethode und die ist bei der nachträglichen Innendämmung Quark.
 

gleiter

ww-robinie
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Wir sind uns aber schon klar darüber dass eine Innendämmung nur dann funktionieren kann wenn die Aussenwand absolut trocken ist und keine Feuchtigkeit ständig importiert werden kann, weder von unten, noch von oben, noch von aussen?
 

Rei123

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Also, mir ist das klar....
Deshlab mein Tip: Architekt, Energie-Spezialist (aber keiner mit nem Wochenend-Weiterbildungskurs) oder jemand anderes, der sich auf energetische Altbausanierung spezialisiert hat.
Der kann sage, was geht.
Und hier im Forum kann man das aus der Ferne praktisch nicht.

Grüße

Reiner
 

rotbaer

ww-fichte
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Hallo,
als Architekt treibe ich mich auch in diesem Forum herum.
Prinzipiell : Finger davonlassen, wahrscheinlich verschlimmbessertst Du es nur noch, die Taupunktproblematik wurde ja schon diskutiert.
Theoretisch kann ich mit vielleicht traditionellen Lehmbewurf vorstellen, nur musst Du den wesentlich dicker wählen damit er hält und du einen spürbaren Einspareffekt hast, der die Investition rechtfertigt.

Ansonsten: Pullover anziehen:emoji_grin: (sorry nicht ganz ernst gemeint, nichts für ungut)

Gruß Rotbaer
 

Bramfelder

ww-birke
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wieso das? Glaser ist ein "Schätzholz", wenn es danach gerechnet funktioniert, klappt es in der Praxis 120%ig. Aber wieso ist es bei nachträglicher Innendämmung Quark?

Mit Glaser kann man neue Bauteile berechnen, aber bei einem Altbau reicht ein Balkenkopf oder ein Metallteil in der Wand und die Berechnung stimmt nur noch auf 99% der Fläche. Das eine Prozent gammelt dann.

Schätzen kann man auch ohne Rechnen, das Ergebnis ist dann ebenso Glückssache, man hat nur weniger Arbeit. :emoji_wink:
 

schorsch

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Hallo,
zu diesem Thema steht in der BM 03 2009 ein sehr interessanter Beitrag.
Gruß Georg
 

garfilius

ww-robinie
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.....Das eine Prozent gammelt dann.

Schätzen kann man auch ohne Rechnen, das Ergebnis ist dann ebenso Glückssache, man hat nur weniger Arbeit. :emoji_wink:

Das eine Prozent Wärmebrücke kannst Du auch im Neubau haben. Zur Berechnung von Wärmebrücken ist Glaser auch nicht gedacht.

Bisher kannte ich noch niemanden, der bei mehrschichtigen Wandaufbauten das Kondensationsrisiko schätzen kann - eindeutige Schichtaufbauten mal ausgenommen. Im Altbau tritt noch das Problem auf, dass die Kennwerte des Bestandes auch nur geschätzt werden können. Klingt nach "The next Uri Geller" :emoji_wink:

Glaser ist eine Überschlagsrechnung. Problemstellen muss man erkennen und entsprechend berücksichtigen, dass nimmt das Programm niemandem ab.
 

schorsch

ww-robinie
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Hallo,
das Problem sind in der Regel nicht die gedämmten Flächen, sondern die an die daran angrenzenden, ungedämmten Flächen. Durch das Dämmen auf der Innenseite sinkt die Temperatur des gedämmten Mauerwerks stark ab und damit auch die Oberflächentemperaturen der an die Innnendämmung angrenzenden, ungedämmten Flächen.
Mit den klassischen Berechnungsverfahren sind nur ungestörten, Bereiche im stationären Zustand zu berechnen. Moderne Berechnungsverfahren können den 2/3 dimensionalen Wärmestrom/ Feuchtestrom im instationären Zustand berechnen. Ich denke mir, daß in der Regel ein Schreiner kein solches Programm und das für die richtige Anwendung nötige Wissen dazu besitzt. Ich natürlich auch nicht.
Gruß Georg
 
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