Dünnes Furnier verleimen

Daxmus

ww-pappel
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Hallo zusammen,

ich habe eine Packung Eichefurnier (0,6/0,7mm). Bisher habe ich die Blätter für die Füllung von kleinen Rahmen, o.ä. verwendet.
Jetzt würde ich es auch gerne für die Rückwand eines größeren Regals verwenden und stehe vor dem Problem das die Längskanten leider nicht ganz sauber sind (Teilweise nicht gerade und auch kleinere Ausrisse).
Wie ist das beste Vorgehen um eine möglichst gerade und ausrissfreie Kante zu bekommen?
Ich hätte die benötigte Menge Blätter zwischen zwei Bretter gelegt, diese miteinander verschraubt und dann mit der Kreissäge "besäumt". Ist das Vorgehen erfolgversprechend, oder gibt es bessere Alternativen?
 

dascello

ww-robinie
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Klassische Anwendung für den Raubankhobel:
Packen zwischen zwei Bretter auf die Werkbank klemmen mit etwas Überstand.
Raubank auf die Seite legen und an der Furnierkante entlang führen.

Danach mittels Furnierklebeband eine Furnierdecke fertigen, dann das Ganze mit Leimauftrag in der Furnierpresse aufleimen.
Beide Seiten der Platte furnieren (Material für die Rückseite ist egal, muss auch nicht perfekt gefügt sein).

N Joy!
 

Keilzink

ww-robinie
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Ich lege zwei Blätter übereinander ("face to face), dann schneide ich beide Kanten zusammen mit einem speziellen japanischen Messer, das nur rechts gefast ist (bin Rechtshänder, das gibt es aber auch für Linkshänder). Dann wird das obere Blatt umgeklappt, ausgerichtet und mit Furnierklebestreifen zusammen geklebt. Ich nehm dazu des Band, das angefeuchtet werden muß, mit anderen Klebebändern hab ich schlechte Erfahrungen gemacht. Nach dem Leimen wird das Band wieder angefeuchtet und mit einem stumpfen Beitel abgeschabt. Quer zur Faser verwwende ich eine deutsche Furniersäge, nicht das Messer. Wenn ich die Überstände an der Platte entfernen muß, nehme ich quer und längs die Furniersäge.
Viel Erfolg: Andreas
 

raziausdud

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Hallo zusammen,

ich möchte mich mal mit einer wie ich denke hier passenden Frage anhängen. Es geht darum, später aufgehende Nähte zu verhindern:

Dieses anzufeuchtende Klebeband, das beim Trocknen die Naht nochmal zusammenzieht, kann das auch auf die spätere Unterseite aufgeklebt werden und beim Aufleimen des Furniers auf die Trägerplatte dort verbleiben? Oder trägt das doch zu stark auf, so dass man das dann später auf der Vorderseite sieht, eventuell nur bei einer Hochglanzlackierung? Ich erhoffe mir damit auch das Verhindern von Leim-Durchschlag an die Oberfläche.

Natürlich geht damit die Frage parallel: wie sonst wird das spätere Aufgehen einer Naht - und Leimdurchschlag - wirksam verhindert?

p.s.: eigentlich ist dünnes Furnier für mich dünner (0,3) als das hier angegebene mit 0,6-0,7, welches schon Richtung Starkfurnier geht. Wie ist die korrekte Bezeichnung für die unterschiedlichen Stärken?

Rainer
 
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Keilzink

ww-robinie
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... also 0,6 mm kenne ich als "normal". Beim Restaurieren stößt man durchaus auch auf dünnere, das habe ich aber bisher immer auf das Abschleifen bei früheren "Restaurierungen" geschoben. Den Ausdruck "Starkfurnier" kenne ich so nicht, der wird auch in der Fachliteratur nicht genannt. Dort findet man die Unterscheidung zwischen Deckfurnier und Unterfurnier (das unter das Deckfurnier geleimt wird).
Ich kann aber gerne mal eben im Fachbuch nachschauen ... (Fachkunde für Schreiner, Europa-Verlag, 1980)
OK, da wird beim Deckfurnier angegeben: zwischen 0,55 und 0,75 bei Laubhölzern, bei Nadelhölzern 0,85 bis 1,00 mm. Der Begriff Starkfurnier kommt da, wie gesagt, nicht vor. Es wird noch angemerkt, dass für "besondere Zwecke" Deckfurniere auch bis 3,0 mm hergestellt werden.

Wenn ich mit Weißleim furniere, dann ziehe ich den Leim mit einem Zahnspachtel auf. Dann wird er mit einer kleinen Mohair-Rolle dünn ausgezogen. Keinesfalls diese Schaumstoffwalzen für Lacke verwenden, die lösen sich auf!
Leimdurchschlag bekommst du, wenn die Fuge nicht dicht ist, wenn Löcher oder Risse im Furnier sind und dann noch die Leimschicht zu dick ist. Sauber fügen, Fugen, Risse und Löcher mit Furnierklebeband abkleben und den Leim dünn genug ausziehen. Natürlich Furnier & Platte beleimen. Dann sollte das klappen.
Furnieren mit Knochenleim ist eine ganz andere Baustelle.

Von rückseitigem Klebeband habe ich schon mal was gelesen, das sollte gelocht sein? Habe aber keine Erfahrungen damit. Mein Band hat natürlich keine Löcher, ich will ja uA den Leindurchschlag damit verhindern.

LG, Andreas
 

Michel1984

ww-esche
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Die Furnierkanten kann man mit der Kreissäge super fügen!
Mit der Kreissäge zwei Platten mit dem Furnier dazwischen zusammenspannen.
Wichtig ist es, dass der Schnitt absolut gerade ist sonst macht die Fuge auf.
Geht auf der Formatkreissäge, aber auch mit einer Schienensäge.
Man kann das ganze Paket auch nochmal über die Abrichte schieben. Wichtig ist, wie immer, scharfes Werkzeug und präzises arbeiten.
Das Furnier klebe ich bei mit Malerband zusammen. Wenn kalt gepresst wird geht es ohne Rückstände wieder ab. Da gibt's aber auch unterschiedliche Bänder
 

netsupervisor

Gäste
Optimal hat bei mir funktioniert:
- Furnierbündel mit der Tauchkreissäge nahezu (bis auf 0,5mm) End-Breite schneiden, als Unterlage hab ich eine Opferbrett gelegt
- Fügekante mit Anschlagbrett und Bündigfräser feinbearbeiten

Je nach Furnier hat auch schon der erste Schritt ein gutes Ergebnis geliefert.
 
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