Dachlein deck dich!

Flottonas

ww-kirsche
Registriert
29. November 2020
Beiträge
149
Ort
Wörth am Rhein
Hallo Leute,

ich kürze gerade ein Dach ein (Bilder dazu im Anhang, Hintergrund ist die Dämmbarkeit der bisherigen Konstruktion). Es muss in dem Zuge eh komplett abgedeckt werden, einige Dachlatten müssen ebenfalls neu. Spontan grübel ich, ob ich das Dach mit neuen Ziegeln decke, da ich die dadurch übrigen Altziegel für die anderen Dachteile nehmen könnte.

Nun zur Frage: Abdecken war kein Hexenwerk, der dortige Schornstein wird noch abgebrochen bzw. bis unter die Ziegelkante zurückgebaut. es wäre also "einfach" nur neue Dachlatten (bzw. längere, es kommt noch Dämmung auf die Fassade und ich brauch ne Ziegelbreite mehr über die Giebelwandkante hinaus) und neue Ziegel (bzw. Restziegelpakete die es ja günstig in anderer Leute Garten gibt). Die Traufkante macht mir am meisten Sorgen, ich frag mich jedoch ob ich den Hauptteil nicht auch selbst machen könnte, Dachdeckerangebot wird natürlich auch eingeholt.

Die Blechnerarbeiten sind mir noch komplett fremd und ich bin mir da unsicher, ob das mitm bisl youtuben gemacht ist.

Sagt ihr das ist Raketenwissenschaft oder kann ich mich da ruhig rantrauen?

(bitte nicht dispektierlich dem Handwerk gegenüber verstehen)

Grüße

Flottonas
 

Anhänge

  • DSC_4496_small.JPG
    DSC_4496_small.JPG
    82,7 KB · Aufrufe: 187
  • DSC_4509_small.JPG
    DSC_4509_small.JPG
    154,1 KB · Aufrufe: 196
  • DSC_4513_small.JPG
    DSC_4513_small.JPG
    90,2 KB · Aufrufe: 190

Fichtenelch

ww-robinie
Registriert
17. November 2013
Beiträge
2.171
Ort
Mecklenburg-Vorpommern
Das kommt drauf an.
Welche Ziegel waren vorher darauf und welche sollen jetzt rauf?
Ziegel sind sowohl unterschiedlich in Deckhöhe und Deckbreite.

Bei der Breite sehe ich keinen Probleme weil du ja nur ein Ortgang hast und die andere Seite in die Seitenkehle eingebunden wird, heißt also du kannst schneiden.
Bei der Deckhöhe ist es schon wieder etwas anderes.
Natürlich könnte man unten anfangen, im normalen Raster nach oben stecken und dann oben auch schneiden, ist aber eine schweine Arbeit und nicht so gerne gesehen.

Willst du die Rinne auch selbst machen?

Seitenkehle und Rinne sind machbar, aber ganz ohne ist es nicht.
Ich kann dich mit Bildern oder auch Videos unterstützen so gut es geht, wir machen es ja jeden Tag.

Aber bevor du dort etwas machst muss eine gescheite Rüstung her.
Und auf Bild 2 sollte die Schwelle schon unterfüttert werden bevor Gewicht rauf kommt.
Oder war das vorher auch frei?

Mfg
 

NOFX

ww-robinie
Registriert
22. Mai 2020
Beiträge
835
Ort
Brühl
Der Auflagepunkt der früheren Mittelpfette und jetzt Fußpfette bzw. Schwelle sieht nicht besonders vertrauenserweckend aus. Die sollte - wie @Fichtenelch schon schrieb - ohne Last untermauert werden.


Ironie an: Mit Absturzsicherung nimmt es @Flottonas nicht so genau, wie das Balkongeländer zeigt... :emoji_wink:


Nein, ganz im Ernst: Immer auf die Sicherheit achten! Deine eigene und die von Hausbewohnern oder vorbei gehenden Passanten.
 

Holzar's_Doni

ww-ahorn
Registriert
2. Februar 2021
Beiträge
105
Ort
OA
Frage in eine andere Richtung: Die Lieferbarkeit von Tondachziegeln (und Dachpappe) ist in trockenen Tüchern? Da würde ich aufpassen...
 

carsten

Moderator
Teammitglied
Registriert
25. August 2003
Beiträge
18.981
Alter
50
Ort
zwischen Koblenz und Wiesbaden
Hallo

also Dach ist eines der Dinge wo ich nicht unbedingt dran gehe. Fehler, die man da macht, können sich erst Jahre später bemerkbar machen.
Hier sehe ich den Wandanschluss, die korrekte Dämmung (und nein youtube Filmchen ersetzen weder Lehre noch die Kenntnis bzgl Bauphysik.
Das fehlende Gerüst schon bei der Demontage schreit schon fast noch lauter als der Frage, ob du überhaupt schon mal einen Dachdecker gefragt hast. Die Dachdecker bei uns in der Gegend sind fast ausnahmslos für dieses Jahr ausgebucht. Und du deckst ein ganzes Dach ab, ohne das ganze geklärt zu haben ???? Inkl der von meinem Vorposter angesprochenen Materialverfügbarkeit. Und auch noch ohne Gerüst.
Sorry kopfschüttelnde Grüße.
 

Holzar's_Doni

ww-ahorn
Registriert
2. Februar 2021
Beiträge
105
Ort
OA
Jo, die Auslastung der Zimmereien/Spenglereien ist auch in meiner Gegend brutal. Da kommt keiner für Kleinkram und für große Sachen gibt's die Antwort: "Wir sehen und ggf. 2023" :emoji_grin:
 

Martin45

ww-robinie
Registriert
10. März 2013
Beiträge
4.672
Bauphsik ist ja eher unter dem Dach entscheidend.
Je nach handwerklichem Geschick und Vorlieben sehe ich grundsätzlich kein Problem beim selbermachen. Ich habe inzwischen schon mehrere Dächer gemacht. Nur schwindelfest und gerüstfest solltest du sein.
Ich würde aber entweder alles selber machen oder garnichts. "den Hauptteil", das wird hinterher nur Probleme mit dem Dachdecker geben und vor allem das finden eines Dachdecker für den Rest noch schwerer machen und sparen wirst du dann auch nicht wirklich.
Such dir mal die Deckhöhe für die gewünschten Ziegel raus und mess das Dach aus. Da ist ja je nach Ziegel auch etwas Flexibilität beim Lattenabstand. Wenn du Glück hast passt es. Wenn es nur wenig ist, wo's nicht passt, würde ich überlegen von oben nach unten einzumessen und dann unten die Sparren um ein paar cm zu kürzen, falls du da keinen fixen Überstand brauchst. Bei 12 Sparrenenden ist das eigentlich gut machbar und dann sieht es gut aus und wird vernünftig.
Equipment (Werkzeug etc.) für die Blecharbeiten (sagt man bei euch Flaschner? Blechner? Spengler?) hast du?

Wo die Bauphysik genannt wurde: Sind die Porotonsteine keine Plansteine? Dachte inzwischen werden quasi nurnoch Plansteine und dann mit Dünnbettmörtel gesetzt, wobei das beim der alten Mauer darunter wahrscheinlich das kleinste Problem wäre.
 

Flottonas

ww-kirsche
Registriert
29. November 2020
Beiträge
149
Ort
Wörth am Rhein
Hallo Leute,

immer wieder schön, wie viele nette Menschen es hier hat, hab mich schon wahnsinnig über den Input gefreut. Da ihr auch viele Hinweise zu Mauer und Co gegeben habt, erläutere ich es kurz (und hänge Foto von jetzt und ursprünglich an):

Das Dach wird eingekürzt - die Mittelpfette soll zur Fußpfette werden wie schon erkannt, daher wird die Außenmauer aufgemauert und heute kommt auf den Kniestock dann noch Quellmörtel unter die Pfette um sie sauber zu untermauern. Die ist tatsächlich sehr hässlich bisher befestigt, ich erspar euch Bilder von der aktuellen Lagerung. Die Sparren sind auf der Mittelpfette auch nur aufgelegt, keine Kerven, kein Nagel. Ich hab versucht, die Pfette vor dem Schritt Quellmörtel möglichst zu entlasten (abdecken, Sparren kürzen, überschüssige Lattung abnehmen) damit die Pfette maximal gegen den Quellmörtel arbeitet, aber nicht entgegengesetzt. Heute geht es wieder drauf, Regenschutz/Plane aufnageln, danach Quellmörtel und vieel Kaffee für die Tage Wartezeit einplanen ^^
Beim Mauern und der Unterfütterung der Pfette hab ich mich an meinen Statiker gehalten, ich hab pro Seite auch zwei Mauerverbinder gesetzt.

Thema Sicherung: Ich bin passionierter Kletterer, ich hab mich halbwegs adäquat am Seil gesichert (exemplarisches Bild angehangen) - aber dennoch ist das ohne Gerüst und Netz nicht ganz so sicher - insbesondere für fallende Lasten auf Passanten. Danke, dass ihr den Punkt aufbringt und falls ich den Rest in Eigenregie mache, wird eingerüstet. Auch die Gefahr für mich, an so kurzer Sicherung vermeidlich mehr Kopfverletzungen zu riskieren sind mir bewusst.

Je länger ich euch lese, desto mehr stelle ich fest, ich kann das zum aktuellen Zeitpunkt nicht selbst leisten - ich habe keine Blechnerausrüstung oder Erfahrung im Gerüstbau und ich muss aufgrund von Zuwachs nicht nur das Dach bald wieder zu haben. Ich werde aber dank eures Inputs weiter recherchieren und würde mir zumindest gern einen Plan machen wollen, wie ich es ggf. zu späterem Zeitpunkt mit neuen Ziegeln decken würde.

Danke für die ganzen Anregungen, ich hätte sehr viel Lust weitere Details zu lernen, aber das ist quatsch, wenn ich es wohl doch aktuell nicht umsetzen kann :/

Liebe Grüße
 

Anhänge

  • DSC_4501_small.JPG
    DSC_4501_small.JPG
    187,5 KB · Aufrufe: 101
  • DSC_4514_small.JPG
    DSC_4514_small.JPG
    153,9 KB · Aufrufe: 121
  • WhatsApp Image 2022-05-07 at 16.16.21.jpeg
    WhatsApp Image 2022-05-07 at 16.16.21.jpeg
    169,9 KB · Aufrufe: 118

Martin45

ww-robinie
Registriert
10. März 2013
Beiträge
4.672
Sehr klug von dir zu erkennen, dass machen können, machen wollen und die Zeit zum machen können dreierlei sind.
Ist beim Bau oft so, dass es einfach zeitlich nebenher eine Hausnummer ist.
 

Fichtenelch

ww-robinie
Registriert
17. November 2013
Beiträge
2.171
Ort
Mecklenburg-Vorpommern
Nein, hab mich an die Vorgaben des Statikers gehalten die HLZ bis hoch zu ziehen. Hat dann entsprechend viel Quellmörtel gefressen, hab mich gewundert, aber wozu frag ich nen Profi *schulterzuck*

Also wenn der Statiker sag ok... Tja dann ist es so.
Hast du das Dickbett bei der unteren Reihe als sog. bewehrte Fuge ausgebildet?
Ich frage mich auch wie die Schwelle auf diesen Steinen fest gedübelt werden soll.
Die Oberste Reihe ist eine U Schale die mit Beton gefüllt wird.
Dann kommt eine Sperrbahn und dann kommt die Schwelle drauf die z.B. mit Fix Ankern befestigt wird.

Also ich kenne es so,wenden wir gewerblich auch so an.
Nichts für ungut, wenn der Profi das so unterschreibt wird es ja passen.
 

Flottonas

ww-kirsche
Registriert
29. November 2020
Beiträge
149
Ort
Wörth am Rhein
Ach quatsch, ich lern doch durch jeden Kommentar und Profis sind auch nicht unfehlbar.
Die unterste Schicht Mörtel musste vorallem die vorherige Katastrophe an Buckelpiste ausgleichen, in Fuge 2 und 3 sind auf jeder Seite Mauerverbinder angebracht.

Die Pfette ist in den seitlichen Mauern verankert, Statiker meinte nur, ich muss die vertikalen Kräfte abfangen. Ich bin aber auch skeptisch, nächste Woche die Profis draufschauen lassen.

Die U-Schale mit Beton ist ja dann der Ringanker - die wären ja aber mit den Bestandswänden nicht verbunden, da passt das nicht oder?

Grüße und Dank
 

Martin45

ww-robinie
Registriert
10. März 2013
Beiträge
4.672
Auch den Ringanker könnte man in die seitlichen Wände was "einstemmen", also nicht nur so dass er in die andere Wand geht, sondern etwas L-förmig und Bewehrung mit dann natürlich aucb da "um die Ecke" legen. So "kenne" ich es, wobei es nicht mein tägliches Geschäft ist.
 

Flottonas

ww-kirsche
Registriert
29. November 2020
Beiträge
149
Ort
Wörth am Rhein
Ah, gut zu wissen. Eventuell liegt es auch an der Fläche der Dachseite die dort abgefangen wird, es sind nur knapp 12 m².
 

Martin45

ww-robinie
Registriert
10. März 2013
Beiträge
4.672
Kann natürlich sein. Der Statikus wirds schon wissen, wobei die Sache mit dem festdübeln wirklich interessant wäre wie das gedacht Ist.
 

Fichtenelch

ww-robinie
Registriert
17. November 2013
Beiträge
2.171
Ort
Mecklenburg-Vorpommern
Auch den Ringanker könnte man in die seitlichen Wände was "einstemmen", also nicht nur so dass er in die andere Wand geht, sondern etwas L-förmig und Bewehrung mit dann natürlich aucb da "um die Ecke" legen. So "kenne" ich es, wobei es nicht mein tägliches Geschäft ist.

Das mit über Eck stimmt.
Meines Wissens nach 50cm.

Aber jetzt mal vom zweckmäßigen her gesehen, linke und rechts bekommt man den Ring-Anker immer etwas eingebunden, wenn auch keine 50cm.
Aber eine Verbindung von der alten Wand zum Ring-Anker ist machbar.
Dann hat man Beton und kann die Schwelle ordentlich befestigten.
So wie es jetzt ist kann zur Besichtigung zur Injektionsmörtel plus Gewindestange die Schwelle in der Wand halten.
Es wird schon alles gut werden.
Die eigentlichen Herausforderungen stehen ja erst noch bevor.
 

Flottonas

ww-kirsche
Registriert
29. November 2020
Beiträge
149
Ort
Wörth am Rhein
Die Mauerverbinder reichen nicht? Hab das mehrfach gelesen und gesehen, war selbst überrascht aber schien auch gängig, um die beiden Giebelmauern mit dem neuen Stück zu verbinden.

Das nen Ringanker in der letzten Reihe am wirksamsten ist, ist mir natürlich auch klar.

Ich erzähl euch lieber nicht davon, dass der Bauherr oder wer auch immer das Haus gebaut hat manche der tragenden Wänden mit liegenden HLZ gemauert hat ... :emoji_grin:
 

Fichtenelch

ww-robinie
Registriert
17. November 2013
Beiträge
2.171
Ort
Mecklenburg-Vorpommern
Doch die Verbinder passen schon.
Aber mit diesen Verbindern hättest du quasi auch den Ring-Anker einbinden können.
Aber sei es drum.
Es ging ja um die Befestigung der Schwelle an den Steinen.
Und mit Gewindestangen kommt man auch ans Ziel meiner Meinung nach.

Das tragende Wände aus solchen Steinen bestehen ist kein Problem.
Die können Druck aufnehmen.
Entscheidend ist wie die Last aufgelagert wird.
 
Oben Unten