Dachterrasse auf Stützen – Holzschäden, Fragen zur Reparatur und Sanierungsmethoden

annee2000

ww-pappel
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Hallo zusammen,

ich habe ein Problem mit meiner Dachterrasse, die auf ca. 50 cm hohen Stützen über einem Flachdach aufgebaut ist. Die Terrasse liegt auf drei BSH-Balken (18x28, 16x40 und 18x38 cm). Leider wurde konstruktiver Holzschutz vernachlässigt, und jetzt nach etwa 12 Jahren sind die Balken an einigen Stellen stark beschädigt und morsch.

Ein paar Details: Auf den Zwischenträgern wurde Dachpappe verlegt, aber alle Schrauben, die die Bankirai-Dielen halten, wurden direkt durch die Pappe geschraubt. Es fehlen Tropfkanten, eine ordentliche Abdichtung der Balken von oben, und es gibt keine Luftzirkulation zwischen den Bankirai-Dielen und den Balken, was sicher zur aktuellen Situation beigetragen hat.

Meine Fragen:
  • Bild 3: Um was für eine Art von Befall handelt es sich hier? Der befallene Bereich sah aus wie Bauschaum und ließ sich mit einem Mix aus weißem Essig, Spülmittel und chlorhaltigem Pilzentferner relativ leicht entfernen.
  • Bild 2: So sieht die Unterseite der Bankirai-Dielen an einigen Stellen aus, die direkt auf der nassen Dachpappe lagen. Was könnte man hier tun, um das zu reparieren oder weitere Schäden zu verhindern?
  • Bild 1: Der Querbalken hat das BSH stark angegriffen. Da das BSH überdimensioniert ist, frage ich mich: Kann man den Balken trocknen, die Schadstellen entfernen, und eventuell mit Holz aufdoppeln oder versiegeln? Oder wäre es sinnvoll, die Schäden mit eingepassten Holzstücken zu füllen, die mit Epoxy ausgehärtet werden?
Zusätzliche Herausforderungen:
  1. Balkentausch: Ein ca. 2,2 m langer Balken muss kurzfristig ausgetauscht werden. Die halbe Länge des Balkens liegt wettergeschützt im Haus, die andere Hälfte ist im Freien. Welche Holzschutzfarbe würdet ihr empfehlen, um den Balken bestmöglich zu schützen?
  2. Kran vermeiden: Die Terrasse befindet sich auf einer Höhe, die den Einsatz eines Krans erfordern könnte, was ich gerne vermeiden würde. Ich überlege, ob es möglich wäre, das BSH vor Ort Schicht für Schicht zu verpressen. Ich könnte 4 cm dicke gehobelte Bretter vor Ort mit eigens hergestellten Pressen verkleben. Gibt es Einwände oder potenzielle Probleme bei diesem Vorgehen?

Ich freue mich auf eure Erfahrungen und Ratschläge!

Vielen Dank im Voraus!

Bild 1.jpg Bild 2.jpg Bild 3.jpg
 

Johannes

ww-robinie
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Hallo,
da ist ja einiges blöd gelaufen. Ich mach mal den Anfang, ohne Anspruch auf Vollstänigkeit.
zu Bild 2.) Das ist Pilz, der hat aber eventuell das Bankirai nicht, oder kaum angegriffen. Das würde ich versuchen abzubürsten ( mit Atemmaske).
Die Dachpappe auf den Balken ist gut gemeint, aber falsch ausgeführt. Die Dachpappe sollte 10cm breiter sein als der Balken und beidseitig um ca. 45° nach unten abgeknickt werden, so das ein kleines Dach entsteht.
Zwischen Dielen und Unterkonstruktion sollten Distanzstücken aus Kunstoff zwischen gelegt werden.
Zu Bild 1.) Kann gut sein, das man das ausflicken kann, aber nicht mit Epoxy. Besser ausfräsen und Holz mit einem geeigneten Leim und Schrauben einsetzen. Dafür wäre es ratsam, das mit einem Zimmermann vorort zu besprechen.
Zu Bild 3.) ja das ist ein Pilzbefall.

Es grüßt Johannes
 

annee2000

ww-pappel
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Hallo Johannes,

vielen Dank für dein Feedback – das hilft mir schon mal weiter!

Es ist tatsächlich sehr schwierig, einen Zimmermann zu finden, der kurzfristig Zeit hat. Was den Pilzbefall auf Bild 3 angeht, mache ich mir etwas Sorgen, weil es ja Pilze gibt, die man schwer oder gar nicht wieder loswird. Kannst du einschätzen, um welche Art von Pilz es sich handeln könnte? Ich habe schon bei Google gesucht, aber kein Bild gefunden, das dem hier ähnelt.

Freue mich über jede Info, die mir weiterhilft!

Herzliche Grüße
 
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