Danish Oil verdünnen? Öle mischen? Wachsmischungen?

MarcelH.

ww-ahorn
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Hallo,

in kürze werde ich wohl mein zweites Didgeridoo bauen, diesmal ohne Hilfe.

Diesmal möchte ih keinen Lack ans Holz bringen, sondern das Didge innen ölen und außen ölen und wachsen.

Das letzte Mal hatte ich außen Danish Oil benutzt und würde das auch gern weiter versuchen. Nur würde ich es diesmal erst verdünnen wollen (zB. Balsamterpentinöl oder Orangenöl?) damit der erste Auftrag tiefer ins Holz zieht.

Ist das ohne Probleme machbar? Kann ich die Öle kalt mischen oder sollte ich sie auf dem Wasserbad erhitzen? Wenn ja, wieviel?


Anschließend sollte das Holz innen mit reinem Danish Oil geölt werden, außen evtl. mit einer selbstgemischten Ölmischung (bei dick.biz gibt es ein Starterset mit verschiedenen Ölen, die ich gerne testen würde). Im Anschluss würd ich das gerne wachsen.

Auch hier gibt es verschiedene Vorschläge, ich weiß einfach nicht, welcher der beste oder der empfehlenswerteste für den Anfang ist?

- Carnaubawachs / Bienenwachs / Balsamterpentin 1/2/2
- Leinsamenöl/Bienenwachs/Propolis = 8/2,5/4.
- Leinöl, Terpentinöl und Bienenwachs 1/1/1
- Carnaubawachs / Bienenwachs/ Terpentinöl: 1/2/6

Hab leider die anderen "Rezepte" zum Wachsen verlegt... Muss ich nochmal auf der Arbeit schauen!

Hat einer noch einen anderen Tipp?


An Holzarten kommen verschiedene Laubbäume zum Einsatz. Diese werden innen nach dem ausbeiteln abgeflammt, außen bis 600 feingeschliffen und nach dem ersten Ölen nochmal nachgeschliffen.



Danke für eure Hilfe und Tipps,
Marcel
 

WinfriedM

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Wenn du Rustins Danish Oil meinst, das würde ich besser mit Waschbenzin/Isoaliphaten verdünnen, das passt besser zum enthaltenen Verdünner. Ob das bei Danish-Oil überhaupt Sinn macht, weiß ich nicht. Das Zeug hat aber mit natürlichen Ölen nicht viel zu tun, ist eher eine Mischung aus Urethanlack und chemisch veränderten Ölen. Zieht auch nicht sonderlich tief ins Holz ein. Die Oberfläche ist aber recht brauchbar.

Wenn du eher ein tief einziehendes Öl suchst, würde ich ein möglichst natürliches Öl verwenden, z.B. Natural Parkettöl, Natural Möbelöl, Auro Hartöl Classic oder Kreidezeit Fußbodenhartöl. Im einfachsten Fall auch Leinölfirnis + Lösemittel (=Halböl).

Wofür willst du wachsen?
 

MarcelH.

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Hallo Winfried,

danke für deine Antwort.

Das Wachs als "Finish" sollte einfach eine schöne, glatte und harte Endoberfläche erzeugen.
Das geölte Holz ist durch das Wachs doch noch besser geschützt, oder liege ich falsch?

Dass Rustins Danish Oil nicht viel mit Natur zu tun hat, überrascht mich etwas. Ich dachte, ich hätte da immer nur das beste drüber gelesen?


Ist es (als Anfänger wohlgemerkt) sinnvoller die Öle selbst zu mischen (bei den Dick Schnupperangeboten ist z.B. Leinöl, Tungöl, Orangenöl, Balsamterpentin, Bienen- und Carnaubawachs uvm. drin) oder auf die von dir empfohlenen fertig gemischten Öle zurückzugreifen?

Da mit dem Instrument ständig Körper- (Mund!-) Kontakt gehalten wird, wäre ein möglichst natürliches Öl ohne Zusatzstoffe am besten!

Gruß, Marcel
 

WinfriedM

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Ob fertig gemixte Öle oder selber machen, ist eine Philosophiefrage, das sieht jeder anders. Auf jeden Fall wrst du beim Selbermischen ohne Sikkativzusatz lange Zeit brauchen, bis du wirklich eine beanspruchbare Oberfläche hast. Bis Leinöl oder Tungöl wirklich auch im Holz ausreichend getrocknet ist, kann schon Monate bis Jahre dauern. Du kannst so ein Digdge auch schon früher benutzen, musst es aber in der ersten Zeit öfters mal nachölen.

Die Fertigöle der Naturfarbenhersteller mit Freigabe für Kinderspielzeug sollten unkritisch sein, was Mundkontakt angeht.

Mit Wachs bin ich immer zurückhaltener geworden. Damit kann man sich mehr Probleme als Nutzen einhandeln. Greift sich meist recht schnell ab und nachölen geht auch nicht mehr so einfach. In vielen Fällen finde ich nur geölte Flächen günstiger. Auch Gewehrschäfte werden in der Regel nur regelmäßig geölt und nicht gewachst.

Für Dinge, die ich oft in den Händen halte, nehme ich Steinert Drechsleröl ganz gerne. Ergibt einen schönen Seidenglanz.
 

MarcelH.

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Danke nochmal für die Tipps,

ich werde mir die Empfehlungen, welche du explizit genannt hast, mal genauer ansehen!


Ist die Innen-Ölung mit Tungöl überhaupt sinnvoll? Gibt es hier beim Trocknen keine Risse, durch die (Atem-)Feuchtigkeit ans Holz dringen kann?

Ich suche also für's Didgeridoo-Innere eine Grundierung, welche erst tief einzieht und im Anschluss ein (Harz-)Öl, welches eine möglichst harte, feuchtigkeitsresistente Oberfläche schafft.

Für außen quasi das selbe, nur sollte es noch gut aussehen, beanspruchbar sein (weniger Feuchtigkeit, mehr gegen Abrieb o.ä.) und nicht zu sehr vergilben. Ob Wachs oder nicht bin ich mir nach den Ausführungen hier gar nicht mehr ganz so sicher, wie ich es schonmal war!


Gruß, Marcel
 

WinfriedM

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Öl verlangsamt das Eindringen von Feuchtigkeit und verhindert es nicht. Gleichzeitig bleibt es aber auch offen, so dass Feuchtigkeit wieder aus dem Holz raus kann. Genau das macht Sinn, Holz darf ruhig feucht werden, wenn es danach wieder trocknen kann. Ein Digdge spielst du maximal ein paar Stunden und dann darf es wieder trocknen.
 

MarcelH.

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Hallo,

das Didge wäre von innen ja sowieso "offen", d.h. nur mit Öl behandelt.

Würde eine Wachsschicht die Oberfläche außen nicht noch widerstandsfähiger machen?

Wenn ich eines der vorgeschlagenen Öle verwende, muss ich hier anfangs auch verdünnen? Oder sollte das Öl 2-3 mal direkt "aus der Dose" aufgetragen werden, mit Zwischenschliff?


Edit: Andere Bauer schreiben, sie behandeln das Holz innen mit Naturharzöl, außer bei Rustins habe ich diese Bezeichnung aber noch nirgends gelesen. Was könnte ich hier nehmen?
 

WinfriedM

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Fertige Holzöle sind in aller Regel schon optimal eingestellt, da brauchst du nichts verdünnen. Wenn du Grundöle nimmst (Leinöl/Tungöl), dann kannst du die 1:1 mit Lösemittel verdünnen, man spricht dann von Halböl. Ob das wirklich dafür sorgt, dass das Öl tiefer eindringt, darüber streiten sich selbst Experten. Unbestritten ist, dass es schneller eindringt, aber das ist hier ja egal.

Nach meiner Erfahrung ist eine gut geölte Oberfläche so gut, dass es kein Wachs braucht. Wachs hingegen sorgt dafür, dass es wesentlich häufiger mit Wachs nachgepflegt werden muss, weil es sich schnell abgreift und überall dort der Glanz verlorgen geht, wo du anfasst.

Aber: Mach keine Wissenschaft draus, beides geht. Mach am besten deine Erfahrungen mit beiden Varianten.

Naturharzöl: Das ist kein fest definierter Begriff, bezeichnet in der Regel ein Öl, welches aus natürlichen Ölen und Harzen besteht. Ist bei den meisten fertig gemixten Holzölen der Fall. Bei Naturfarbenherstellern findest du auch meist eine Volldeklaration der Inhaltsstoffe.

Ich würd 3 mal ölen, nach dem ersten Auftrag braucht es meist einen Zwischenschliff, Korn 320-400 sollte da reichen oder feines Schleifvlies. "Aus der Dose" trage ich nie auf, immer Gebrauchsmenge umfüllen, damit du den Rest nicht verunreinigst.
 
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