darf Tischlerplatte mit Ahorn massiv bezeichnet werden?

steiner-lotties

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Sorry, nun eröffne ich nochmal einen neuen Thread weil der alte sich z.T erledigt hat. Furnier ist er nicht, der Korpus, aber Tischlerplatte. Verkauft wurde uns das jedoch als massiv. Stimmt das so oder eher nicht? Anhand von all dem, was ich nun gelesen habe würde ich sagen, dass Tischerplatte eben nicht offiziell als massiv bezeichnet werden darf, oder? Und wenn nicht- was machen (außer ärgern)?
 

Jonasschreinert

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Sorry, nun eröffne ich nochmal einen neuen Thread weil der alte sich z.T erledigt hat. Furnier ist er nicht, der Korpus, aber Tischlerplatte. Verkauft wurde uns das jedoch als massiv. Stimmt das so oder eher nicht? Anhand von all dem, was ich nun gelesen habe würde ich sagen, dass Tischerplatte eben nicht offiziell als massiv bezeichnet werden darf, oder? Und wenn nicht- was machen (außer ärgern)?


Das hängt nun wirklich vom genauen, schriftlich fixierten Wortlaut ab.

Laut Wikipedia:
"Als Vollholz oder Massivholz werden Holzerzeugnisse bezeichnet, deren Querschnitte aus einem Baumstamm herausgearbeitet und eventuell spanabhebend (Bohren, Fräsen, Hobeln, etc.) weiterverarbeitet wurden. Das Gefüge des Holzes wird, anders als bei Brettschichtholz und Holzwerkstoffen, nicht mechanisch oder mechanisch-chemisch verändert"
 

Hans-Friedrich

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Hm, Wikipedia. Warte, ich ändere das da mal eben so, dass es mir passt...
Gott sei dank steht da auch nicht, woher dieser Satz kommt.

Wir hatten solch eine ähnliche Diskussion erst vor kurzem. Ich würde Tischlerplatte durchaus als Massiv bezeichnen, da es keine zusammengepressten Späne oder Holzfasern sind.
Und wie Carsten im anderen Tread schon schrieb, ist Tischlerplatte durchaus eine hochwertige Platte.
Der Streitpunkt ist jetzt, dass ganze "Ahorn Massiv" zu nennen, denn das ist es in meinen Augen nur, wenn die Tischlerplatte auch aus Ahorn hergestellt wäre. Meistens sind sie aber aus Tanne/Fichte.

Das sind aber alles nur meine Meinungen, mit Richtlinien oder ner DIN kann ich leider nicht dienen.

Furnier ist er nicht, der Korpus, aber Tischlerplatte.

Doch, natürlich ist die Platte nochmal furniert.
Wie eine Tischlerplatte aussieht, kannst du zum Beispiel hier nachlesen: Tischlerplatten
Die Platte wird dann nochmal mit einem Deckfurnier, in deinem Fall Ahorn, furniert.
 

Jonasschreinert

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Hm, Wikipedia. Warte, ich ändere das da mal eben so, dass es mir passt...
Gott sei dank steht da auch nicht, woher dieser Satz kommt.


Hallo Hans-Friedrich,
ichh hatte mit dem Zitat auch keine allgemeingültige Aussage machen wollen, sondern lediglich eine möglich Definition von Massivholz genannt. Dass man das auch anders definieren kann, ist klar und in dem Fall genau der entscheidende schwammige Punkt
 

Keilzink

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... also eine furnierte Tischlerplatte als "Massiv-Holz" zu bewerben ist Rosstäuscherei - meiner Meinung nach. Wenn das Argument lautet: Ist doch komplett aus Holz: Deckfurniere, Sperrfurniere, Mittellage - ja, dann ist Pressspan auch "Massiv-Holz" - ist ja schliesslich auch durch und durch aus Holz, wenn sie vorne und hinten furniert ist.
Tischlerplatte ist ein Holz-Verbund-Werkstoff, Massivholz ist gewachsen.
Aber typisch, dass die Verkäufer in den Läden diesen Unterschied aufweichen wollen.

Andreas
 

sif220

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Schönen guten Abend zusammen,

zu dem Thema gibt's ja auch noch einen anderen Thread. Sei's drum. Im Kern ist das eine juristische Frage. Im Bürgerlichen Gesetzbuch steht - zu diesem speziellen - Problem nicht. ABER

Eine fundamentale Grundregel lautet: das Gesagte / Geschriebene ist so auszulegen, dass das "rauskommt", was die Parteien - wirklich - gemeint haben.

Genau hier liegt der Hund begraben. Der Verkäufer meint mit "Vollholz" offensichtlich die Platten. Ihr "richtiges" Massivholz (aus einem Holz). Die Pläne, von denen im anderen Thread gesprochen werden, sprechen für Dich. Der Rest wurde "nur" mündlich besprochen. Was für einen Kauf- / Werkvertrag völlig ausreichend ist! Problem ist hier nur das des Beweises. Im Ergebnis hängt's dann davon ab, was der Richter glaubt - und wem.

Es wurde schon angedeutet. Solche Fälle enden typischer Weise in einem Vergleich. Richtschnur ist dann der Preis für eine "richtige" Massivholzküche versus demjenigen, wie sie bei Euch steht - auch wieder höchst streitbar.

=> Schachern & Handeln....

Vorschlag:
Setz Dich mit dem Verkäufer noch mal zusammen. Erklär ihm - in aller Ruhe - Deine Probleme, zeige ihm die Pläne und führe - nochmal - was Deine Erwartungshaltung war. Wenn er nicht völlig unzugänglich ist, wird er Dir entgegenkommen. Wenn nicht, wirst Du dich fragen müssen, ob Du dich auf viel Ärger einlassen willst (= Klage), oder dich mit dem Vorhandenen zufrieden gibst. Ich denke, mit einer Küche, wie Du sie nun hast, fährst Du alle mal noch "näher am Massivholz", als eine solche von z. B. Asmo. Die kostet auch rd. 20 T€ und besteht im Kern aus Spanplatten. Auch irgendwie "Holz"....

Viele Grüße

Tom
 

steiner-lotties

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Ich vermute auch, die Wahrheit liegt irgendwo dazwischen. WIr haben ein mail vorliegen in welches wir geschrieben haben "wir wollen nichts furniertes". Der Verkäufer antwortete darauf "wir haben nichts Furniertes, nur massiv". Tja, nun ist aber eben eine Tischlerpaltte sehr wohl furniert aber eben auch irgendwie massiv. Das gefällt uns eben nicht, dieses aufgeklebte Zeug. Vor allem wenns nur der Korpus wäre... man sieht es aber auch an den Seitenteilen, an den offenen Regalen, am Sideboard usw. (Furnierkante und anderes Bild was sich ergibt). VK meinte, das sei optsich doch schöner als wenn man eine 3-Schichtplatte verwendet und dann vorne auf die 3 Schichten schauen kann. Und ein Brett (für die offenen Regale) komplett massiv für die Küche wäre schlecht weil es sich verzieht. Das leuchtet irgednwie ein - und dennoch... Aber auch die Abdeckplatten obendrauf (Sideboard und 2 Hochschränke) sind Tischlerplatte. Dann noch eine Frage: kann man furnierte Tischlerplatten überhaupt vernünftig ölen? Mit fiel auf, dass alle Tischlerplatten viel mehr glänzen als die massive Front - ist das evtl. so weil das Öl gar nicht einziehen kann? Fragen über Fragen aber als Laie ist man da schnell überfordert.
 

Keilzink

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... ich hab eine Küche (selbstgebaut) aus massiver Buche (Keilgezinkt). Buche gilt als ein Holz, das seine Dimensionen stark verändert bei sich verändernden Feuchtigkeits-Einflüssen. Wenn man es richtig macht, gibt es sogar damit kaum Probleme.
Ahorn habe ich kennengelernt als ein sehr Dimensions-stabiles Holz (habe gerade unseren Gadarobenschrank damit gebaut, Rahmen massiv mit furnierten Füllungen). In einer Werkstatt ohne Heizung - überdachtes Aussenklima, sozusagen. Keinerlei Probleme mit verziehen usw.
Bei Ahorn massiv-Vollholz sollte es also noch weniger Probleme geben als mit Buche. Und bei Vollholz siehst du an den Kanten - Vollholz eben.

Was Ölen und wachsen angeht, gibt es einige ausgesprochene Fachleute hier im Forum - ich gehöre nicht dazu.

Andreas

PS: Wenn ich richtig verstanden habe, hast du es schriftlich, dass der VK gesagt hat: "Kein Furnier". Jetzt hast du Furnier - und das entspricht eben nicht den Vereinbarungen.
 

Mathis

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Lass dich nicht verunsichern, als Massivholz wird gewachsenes Holz bezeichnet, das in der Regel in der Breite verleimt ist, aber keinesfalls weitergehend zerstückelt oder verleimt wurde.

Ich halte selbst Leimholzplatten zwar für massives Holz, aber keineswegs für Massivholz.

Alles andere ist Lagenholz, Schichtholz oder Verbundwerkstoff, du findest eine gute Beschreibung und Abgrenzung hier bei Wikipedia.

Tischlerplatte hat absolut nichts mit Massivholz zu tun, sondern ist ein durch eine Menge industrieller Prozesse hergestellter Plattenwerkstoff, der durch eine hauchdünne Schicht Holz kaschiert wird.
Bei der ersten Macke oder Delle wirst du den Unterschied zu Massivholz deutlich erfahren: da lässt sich nix mehr reparieren, die 0,4 mm Furnier sind sofort im Dutt. Bei Massivholz schleift man die Platte über und ist wieder auf Start....

Deine Beobachtung, dass diese furnierten Platten anders glänzen als Massivholz ist ganz klar eine Folge der Furnierung: der Leim wirkt als Sperrschicht, das Öl kann kaum ins Holz einziehen.

Ich würd dem Verkäufer die Küche sowas von um die Ohren hauen....
 

Vannay

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Wie schon angesprochen, ist aus juristischer Sicht das, was wirklich gewollt wurde, durch Auslegung zu ermitteln. Wenn Ihr Email-Verkehr vorlegen könnt, in dem der Wunsch "Kein Furnier" deutlich artikuliert und von der Gegenseite gar mit den Worten "Wir haben gar kein Furnier" bestätigt wurde, ist das ein recht eindeutiger Umstand, der im Rahmen der Auslegung herangezogen werden kann. Darauf würde ich auch das Schwergewicht meiner Argumentation legen, nicht auf die Auslegung des Begriffs "Massivholz": Wir wollten Ahorn und nachweislich kein Furnier, jetzt haben wir doch Furnier. Mangel. Nachbessern. Punkt aus.
 

Sägenbremser

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Guten Abend Steiner-Lottie
auch wenn ich einen Korpus aus Tischlerplatte mit überfurnierten Massivanleimern für eine gute
Materialwahl halte, würde ich keinem Kunden" Das" verkaufen wenn er explizit eine Massivholzküche
haben möchte. Das habt ihr im Mail dargestellt, eine wohl nicht so ganz sachkundige Antwort erhalten, bestellt und bekommen was ihr so nicht haben wollt. Also Wandlung, oder sehe ich da etwas
zu einfach. Der Schriftverkehr liegt doch bestimmt noch vor,Harald.
 
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