Das Eckige muss in das Runde

dascello

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Liebe Forianer,

in Fachwerkhäusern sieht man sie, in ganz alten Möbeln auch - ich spreche von Holznägeln (engl. "Trenails"), die zum trockenen Verbinden von Holzteilen verwendet wurden.

In einem anderen Forum nannte man mir die Methode: Zu verbindende Holzteile zusammenzwingen (z.B. eine massive Schrankrückwand mit dem Rahmen) mit einem runden Bohrer (gibt's auch andere?) beide Teile aufbohren und einen Hartholzstab, quadratisch im Querschnitt, Seitenlänge des Quadrats = Bohrdurchmesser, am Ende leicht angespitzt, mit Schmackes reinschlagen.

Angeblich hält das bombenfest, wie verschraubt, zumindest besser als trocken verdübelt, ist aber ohne Zerstörung der beiden Holzteile wieder zu lösen. Darüber hinaus ist es aber so flexibel, dass Schwundrisse minimiert werden.
Und die quadratischen Dinger können sogar optisch in Szene gesetzt werden...


Hat das schon jemand von Euch gemacht?

Was muss man beachten?



Gruß vom in diesem Herbst ewig sonnigen Rhein

Michael
 

pedder

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Hallo Michael,

ich meine, das Loch im Zapfen wird separat gebohrt und liegt etwas näher an der Zapfenschulter, sodass die Verbindung tatsächlich zugezogen wird. Ich wüsste nicht, mit welcher Schraube man sowas hinbekommt.

Übrigens, es gibt auch eckige "Bohrer" bei Zapfenstechmaschinen. Der Bohrer wird in einem quadratischen Gehäuse geführt, das die Ecken aussticht.

Liebe Grüße
Pedder
 

welaloba

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Moin an den Rhein und die Wupper -
Bei Stuhlverbindungen habe ich schon festgestellt, dass die Bohrlöcher leicht versetzt waren, so dass der reingeschlagene Dübel / Holznagel die Verbindung noch mal fester zusammenzieht. Das sehe ich an rausgenommenen Holznägeln, die entsprechend "krumm" sind. Ich versuche mal Fotos zu machen.
Wenn ich Holznägel selbst mache: Richtig, der Vierkantstab aus passendem Holz, auf Länge geschnitten bzw. bisschen länger, die Spitze, also das Teil für das "hintere" Holz auf dem Bandschleifer bisschen rund machen, aber keinesfalls dünner als das Bohrloch, dann beim hinteren Ende die Kanten etwas brechen - zwei gegenüberliegende etwas mehr, zwei etwas weniger. Überstand bündig absägen.
Gruß aus dem vernebelten Taunus, Werner
PS: Das war jetzt ein willkommenes Päuschen mit Themenwechsel - hihi
 

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Philipp

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Im Spannagel steht dazu eigentlich alles, was gesagt werden muß.

Versucht habe ich es noch nicht, denn ich werde die Befürchtung nicht los, daß diese brachiale Vorgehensweise das Holz auch sprengen kann.

Auch würde ich eher über eckige Holznägel aus Weichholz (z.B. Weide) nachdenken, die sich besser in das anfangs zu kleine Loch quetschen lassen.

Das was Pedder anspricht, heißt hierzulande m.W. Zugnagel, auf engl. draw boring. Kommt mir ebenfalls etwas spanisch vor, da ein zu stark zurückgesetzes Loch im Zapfen hier für Abscherung sorgen könnte.
Ein eigener Versuch in meinem konkreten Vorhaben (Schaukelpferd) liegt fertig gebohrt bereit, mal sehen, ob ich den Nagel/Dübel durch die versetzten Löcher durchbekomme.
Ich werde berichten.

Viele Grüße, Philipp
 

koala

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Im Spannagel steht dazu eigentlich alles, was gesagt werden muß.
Guten Morgen,
habe meinen Spannagel gerade nicht zur Hand, aber steht da was von Weichholz? Weide??? Das glaube ich nicht, ich hab bisher überwiegend Eichenägel gesehen, aber in der Richtung auch noch nix selbst gemacht...
Gruß Manfred
 

Neumayr Robert

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Das mit der Weide stimmt tatsächlich.
Aus der Kätzchen-Weide/ Palm Weide oder Saalweide oder wie Ihr Sie nennen wollt können Holznägel gewonnen werden die für elastische Verbindungen benötigt werden.
Es gibt Sie aber auch aus Hartholz (Eiche) in etlichen Ausführungen.

Schreinerhandel.de - Holznägel

Diese werden aber Hauptsächlich im Fachwerk verwendet.
 

Mitglied 30872

Gäste
Hallo Michael,
ich hab' sowas schon mal gebaut, einen Raumteiler aus Fichten-KVH, 140x160, mit Glasscheiben in den Fächern und Schiebetür aus Glas. Die Dübel habe ich aus Esche gemacht: Kanthölzchen 20x20x180 geschnitten und die Kanten auf dem Elektrohobel bis auf 20 mm angefast, sodass ein "Nagelkopf" von 20x20x20 stehen geblieben ist. Die sehen dann in etwa so aus: 50 Stück Holznägel, Eiche, 20 x 120-200 mm, und andere | eBay
Dann wie Pedder beschreibt die beiden Löcher (16er) separat mit etwa 3-4mm Versatz bohren. Die Holzbalken zusammenstecken und dann die Nägel rein. Hält bombenfest und sieht durch den Nagelüberstand supergut aus.
 

narrhallamarsch

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du kannst hartholz oder weichholz nehmen, kommt immer darauf an, wie flexibel du die verbindung haben willst.

ich habe mein carport auf diese weise gezimmert, weil es mir wichtig war, dass das schwinden und quellen des holzes mir nicht auf dauer die verbindungen löst.

passend zur holzart habe ich kiefer genommen und mit einen versatz von 4- 5 mm des zapfenloches gebohrt. hält seit 5 jahren bombenfest und ist aber dabei jederzeit auch wieder demontierbar.

das material habe ich mir im baumarkt besorgt und in der passenden länge abgeschnitten und zugerichtet. war billiger als jeder anbieter im netz:emoji_grin:
 

Philipp

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Zugnagel (Draw boring): Praxistest

Also, gestern habe ich meine Versuche - leider am echten Werkstück - mit dem Zugnagel, oder draw boring, wie es allenthalben englisch bezeichnet wird, gemacht.

Aufgabe: in ein langes und ca. 3 cm tiefes Zapfenloch (hier. Rumpf eines Schaukelpferdes) wird ein 18 mm dicker Zapfen (hier: Kopf eines Schaukelpferdes) eingeleimt, und diese Verbindung wird mit runden Holznägeln mit versetzten Löchern im Zapfen verstärkt.

Dazu habe ich zuerst 6 mm Löcher durch die die Wandungen des Zapfelloches gebohrt, diese am Zapfen angezeichnet und dort mit ca. 1 mm Versatz "nach oben" gebohrt.
Die Nägel sind aus Buchenrundstab mit reichlich Längenübermaß und wurden, um ein leichtes Einschlagen zu ermöglichen, mit dem Spitzer schön angespitzt.

Resultat: sie lassen sich tatsächlich bis auf die andere Seite durchschlagen (ich hatte im Vorfeld Bedenken, daß mir der Nagel stecken bleit, ehe er ganz durch ist).
Das Bild ist aber an der Rückseite kein schönes, denn der Holznagel, der durch das versetzte Zapfenloch in seíner Bewegungsrichtung nach oben hin abgelenkt wird, weitet das Loch auf der Austrittseite nach unten unschön aus, um sich ganz durchschlagen zu lassen. Der Nagel dringt also in Bogenform durch die Holzverbindung. Logischerweise füllt der Holznagel das ausgeweitete Loch nicht ganz aus, so daß ein kleiner Spalt übrig bleibt, der nicht besonders professionell aussieht.

Fazit für mich: wenn der Holznagel von beiden Seiten sichtbar ist, dann verzichte ich in Zukunft auf den Zugnagel, da mir der ästhetische Nachteil mehr wiegt, als der konstruktive Vorteil.
Ist die Rückseite nicht sichtbar, z.B. bei Möbelinnenseiten, kann ich mir gut vorstellen auch in Zukunft Verbindungen, die hohen Kräften ausgesetzt sind (z.B. bei Stühlen) mit Zugnägeln zu verstärken.

Viele Grüße, Philipp
 
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