"....den meister an die wand kleben..."

Holzbasti

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tach!

ich hab heut voll den stress mim meister gehabt,
vor allem wegen einem vollkommen unbedeutenden thema.
und zwar folgende situation:

ich baue im moment 4 schränke für einen kunden.
eiche fertigfurnierte platten die dann wenge gebeizt werden.

ich hab gesagt bekommen während der ausbildung, das man gründlich schleifen soll weil beim beizen alles auch das kleinste rauskommt.
also hab ich erst mit der maschine (langband) geschliffen und bin dann nochmal von hand drüber.

ich wollt / will das halt so gut machen wie ich kann weil die kundin sowieso immer nervt un pingelig is bis zum völligen exzess. und damit die sich net aufregen kann geb ich mir extra mühe was dann wieder zeit kostet weil ich nen auftrag in solchem umfang komplett allein noch nie gemacht hab.

wiegesagt ich schleif da noch von hand durch kommt der meister an und mault
mich an das würd so lang dauern und mit de maschine des wär geschissen gut so und ich sollt mich net lang rummachen und die dinger endlich zusammenleimen.

ich bekomm da schon nen leichten hals.
andauernd kommt sowas. ich bin net so schnell wenn ich mir viel mühe geb, is zwar doof aber nicht anders. kommt bestimmt auch noch aber jetzt halt net.
genauso isses wenn ich ne arbeit mach, kommt der geselle sagt machs so und so, kommt der chef 5 minuten später und meint machs komplett anders. wie soll ich das denn beiden recht machen???

is schon recht nervig vor allem weil ich ansonsten super mit den beiden auskomme. vielleicht hat ja einer ein paar warme weise worte dafür für mich....

merci vielmals
 

weber83

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Hi Sebastian,
Tja nicht nur Lehrjahre sind keine Herrenjahre sondern die ersten Jahre als Geselle auch nicht!!!
Da hilft meist nur die berühmte Faust in der Tasche denn allen recht machen kann man es nicht.

Mit der Schleiferei...ist so ne Sache schließlich muss dein Chef den Preis beim Kunden rechtfertigen. Gesellenstunden sind halt nicht billig.
Vorschlag: überlass das Handverputzen einem Lehrling (wenn du einen hast):emoji_wink:

Gruß Chris
 

FooFan

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Manchmal muss man es abwägen wie viel man schleift. Das kann man aus der Entfernung nicht so genau sagen. da hat der Chris mit seinem Beitrag schon recht.
 

Dietrich

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Hallo,

vielleicht sollte der Meister bei besonders pingeligen Kunden anders kalkulieren.

Ich bin mal in meiner Verzweiflung zu einem Schreiner gegangen, um mir zeigen zu lassen wie ich ein 18cm hohes Gesims welches 30° Schräge aufwies mit einer Gehrung zu versehen, so das die Gesimsteile der Front und der Seite 90° zueinander stehen. Ich hatte mich mit Probehölzern bereits bis auf 91° genähert aber es sollte um Verrecken keine 90° geben. Die mitgebrachten Probehölzer hielt ich zusammen, und fragte welche Einstellung ich am Schiebetisch und am Sägeblatt brauche damit es wirklich passt. Alle Mitarbeiter der Schreinerei und der Meister schmunzelten, einer der Gesellen stellte das Sägeblatt der SCM-Formatsäge auf 45° ....... was natürlich Blödsinn war. Nachdem sich auch der Meister das Probestück angesehen hatte, sagte er "stimmt doch den rest schmierste mit Leim zu"!
Das kann doch nicht sein, so meine Antwort, darauf der Meister: "willste unseren Berufstand in Frage stellen?"

Danach bin ich gegangen, habs zuhause durch weiteres Ausprobieren selbst rausgekriegt, hab mir wenig später noch eine Tischfräse gekauft, damit ich nicht mehr zu dem hin musste......hatte dort früher mal was hobeln und fräsen lassen.
Das ist der Schrank mit den exakten Gehrungen an den Gesimsen:
http://www.zeta-toys.de/moebel/schrank/schrank.html

Gruß Dietrich
www.holz-seite.de
 

MaHo

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Hi,Sebastian
hör auf den Meister,wenn du fertig bist mit schleifen lass es absegnen mit beisamen eines Zeugen:emoji_wink:
deshalb durfte(mußte:emoji_frowning2:)ich in der lehrzeit übermäßig(1.Lehrjahr) viel schleifen-weils so schön billig für mein Chef war

oft gilt heute schnelligkeit(rationalisierung-fing schon in den 1950er an) vor gründlichkeit ,kaum ein Meister weiß noch Handarbeit zu schätzen-wegen der Kalkulation:rolleyes:
irgendwann werden wir wieder in der Steinzeit anfangen:emoji_grin:
Dietrich: wo ist das problem? dein Korpus hat doch 90°ecken,demzufolge kann beim Gesims trotz schräglage nach vorne auch nur 90° rauskommen
kann das sein,das sich beim fertigungsverfahren ungenauigkeiten eingeschleppt haben ?
Meister sind manchmal ein wenig "arrogant",wenn sie "Laien" vorfinden
ob Kunde,Geselle,Holzwerkler
na,das war ja ne teure Tischfräse:emoji_wink:
Gruß
 

Dietrich

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Hallo MaHo,

Problem war, das ich keine 180mm Schnitthöhe an der Kreissäge hatte/habe, und auch der Meister konnte damit nicht aufwarten.
Das Gesimsprofil musste also liegend auf dem Schiebetisch gesägt werden.
Wenn ich mich richtig erinnere betrug die Einstellung 28° am Queranschlg und 37° am Sägeblatt, mit der die Gehrung stimmte.
Nein, es hatten sich keine Ungenauigkeiten eingeschlichen, denn mit 91° Winkeln hätte ich die Gesimse nicht verleimt:emoji_frowning2:((

Gruß Dietrich
 

Ralf Hering

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Hallo Sebastian,
nicht soviel ärgern... Meister sind auch nur Menschen.
Wie schon geschrieben wurde.. das erste/die ersten Gesellenjahre zählen
noch ein bischen zur Lehrzeit... (Immerhin werden meistens dann erst umfangreichere Aufgaben übernommen) da muß man sich noch einiges sagen lassen.

Zum Schleifen: wenns gut wird - aufhören (man kann Sachen auch kaputtschleifen), Langband reicht aus (Erfahrung vorausgesetzt) - wenn noch Spuren vom Schiffchen zu sehen sind müssen die weg (notfalls von Hand)
Wenn Du Handschliff angefangen hast mußt Du wenigstens die Front über durchhalten :emoji_slight_smile:

Grüße
Ralf
 

ungehobelt

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lemgo
hallo sebastian,

"warme weise worte" aus chefinnensicht geht wahrscheinlich nicht, aber ich versuchs mal. das mit der zeit ist ein ewiges thema zwischen denjenigen die den auftrag kalkuliert haben und denen die ihn in genau dieser zeit, besser kürzer, auf keinen fall länger fertigstellen sollen. wenn dein chef, der vielleicht ähnlich wie du durchaus sieht, dass du manchmal etwas langsam bist dich nun noch mit der hand schleifen sieht (rotes tuch! wofür haben wir maschinen???) und vorher noch ein blödes telefonat mit einer kundin - wann kriege ich denn endlich meinen schrank, das ist doch schon wochen her!..- mit einem architekten - ich gehe davon aus dass sie nächste woche montag liefern! - und mit einem lieferanten - die eiche tischlerplatten kommen doch erst in zwei wochen - hatte.... dann, ja dann könnte es sein, dass ihm kurz der hut hochgeht und er der meinung ist alles müsste viel schneller gehen. vorrausgesetzt es ist ein netter chef (und das hörte sich bei dir so an) würde ich an deiner stelle das thema mal grundsätzlich ansprechen: was ist wenn zwei ganz unterschiedliche sachen sagen? und bin ich tatsächlich zu langsam? du kannst es selbst anhand von kalkulierten stunden für den auftrag überprüfen (wenn dein chef das nicht offenlegt, bitte ihn darum!) und wenn es wirklich oft der fall sein sollte überleg dir wie du deinem chef ein wenig entgegenkommen kannst um das wetter freundlich zu halten - z.b. nach dem auftrag gucken und eventuell ne überstunde aufm stundenzettel streichen? meister sind ja auch nur menschen und freuen sich manchmal über sowas...ansonsten schließe ich mich auch meinen vorschreibern an: die ersten gesellenjahre sind nicht ganz einfach und vor allem ist eins deutlich anders als in der lehre - du kostest mehr und deshalb hast du auch mehr verantwortung für deine entscheidungen. ich versuche meinen auszubildenden beizubringen immer zu sehen wie sie ihre arbeit optimieren können, das heißt entscheiden ob der arbeitsgang notwendig ist und wie er am schnellsten und besten erledigt werden kann. als chefin möchte ich es natürlich schnell und gut haben und nicht entweder oder. da fällst du als geselle natürlich eigene entscheidungen und es kann sein dass die mit denen deines chefs nicht übereinstimmen- so fühlt es sich an, wenn der welpenschutz wegfällt...
ich wünsch dir weiterhin ein gutes betriebsklima
herzliche ungehobelte grüße
gaby
 

vollholz

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Hallo Sebastian,
Die Zeit bleibt immer ein "Problem". Hört sich an, als ob Du es richtig machst-zuerst gut, erst dann schnell. Mit der Zeit wirst Du sowieso schneller werden. Wenn Du die Genauigkeit beibehälst, wird`s richtig gut.
Grüße zum Wochenende,
Jens
 

Holzbasti

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tach!

also natürlich gibt es maschinen zum schleifen, haben wir ja auch. nur ne langband und ne kantenschleifmaschine aber egal.
ich hab das problem das ich auf der langband immer angst hab das furnier durchzufetzen daher bin ich da vorsichtig weil wenn ichs durchschleif is auch keinem geholfen.
daher geh ich nochmal von hand drüber.

is mir klar das er kalkuliert das ich schneller sein müsste. bin ich aber nicht und wenn ichs bin dann wird das ergebnis für mich persönlich beschissen. und weil ich an den meister denk der eh selten lust hat auf das genörgel dieser kundin will ich das von vorneherein abstellen. un da kams diese woche doch schon zu einigem stress. is jetzt auch rum weil ich ausser türen und blenden alles geschliffen hab fertig zum beizen und das geht nächste woche noch.

er meinte: wenn ich dem kunden einen preis mache der extrem hoch is is der kunde mir böse. also bin ich böse auf dich weil mir der kunde böse ist. wenn ich nen normalen preis mache verdien ich nix an dem auftrag, wir sind ja net zum spaß hier (versteh ich vollkommen), also bin ich bös auf dich.

also is er egal wie sauer auf mich. und das das erste gesellenjahr zur lehrzeit angerechnet wird hab ich auch mittlerweile erfahren ^^

naja vielen dank für die kommentare!
 

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Einen noch

Hallo Sebastian,
den meisten Kommentaren kann ich nur zustimmen. Hier noch ein Vorschlag.
Frage Deinen Chef beim nächsten Projekt vor Arbeitsbeginn, wie lange Du brauchen darfst. So lernst Du Dich persönlich einzuschätzen und weißt dann auch irgendwann, ob Du mit Deinem Arbeitsstil rentabel arbeiten kannst.
Es führen ja viele Wege nach Rom. Manchmal wird anfangs schnell schnell gemacht und zum Schluß kommt wegen Ausbesserungen, Reklamationen, etc. eine Zeit raus, die keiner vermutet hätte. Überlege Dir auch, was Dich sonst noch sehr aufhält. Räumst Du "nebenbei" noch den Dreck von anderen weg oder mußt Du wegen (eigener ) Schlamperei ständig Werkzeug suchen,....... .
Es gibt ja auch Chefs, die es einfach für Ihre Pflicht halten Druck zu machen. Ohne Zeitabsprache zieht man dann immer den Kürzeren.
Wenn man sich allerdings dem Zeitdruck völlig versperrt bleibt man einfach der Übergenaue, der nur für ganz besondere Aufträge gebraucht wird. In der heutigen Zeit vielleicht etwas riskant.

Schönen Gruß von Verena
 

derdad

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also natürlich gibt es maschinen zum schleifen, haben wir ja auch. nur ne langband und ne kantenschleifmaschine aber egal.
ich hab das problem das ich auf der langband immer angst hab das furnier durchzufetzen daher bin ich da vorsichtig weil wenn ichs durchschleif is auch keinem geholfen.

Hi Sebastian!

"Ein guter Tischler kommt überall durch- sogar beim Furnierschleifen:emoji_grin: Zoff mit dem Meister hat jeder. Junge Gesellen öfter, ältere meist weniger. Irgendwann baut man einen gewissen Panzer auf, und die kleinen Reibereien lassen einem kalt. man bekommt auch mehr Routine bei der Arbeit und wird schneller.
Ich hab meine Ausbildung in einer Fachschule gemacht, und war dann als Geselle zuhause im elterlichen Betrieb. Da konnte ich dem "Chef"gar nichts recht machen. hab ich, z.B., irgendwo 4 Schrauben genommen, hats geheissen: "3 Schrauben sind auch genug". Hab ich das nächste mal für die selbe Arbeit 3 Schrauben genommen, hats geheissen: "wie soll den das halten mit so wenig Schrauben".
Ich war manchmal soweit, dass ich einfach mein Bündel nehmen wollte und gehen, aber irgendwann lassen einem solche Dinge einfach kalt, und man verrichtet seine Arbeit und (fast) alle sind zufrieden.
Lass dich also durch solche Kleinigkeiten nicht aus der Ruhe bringen.

gerhard
 

florian

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Hallo
ja leider ist es heut wohl des öfteren so (auch in meiner Firma) das Schnelligkeit weit vor der Qualität steht. Aber schnelligkeit ist nicht alles, wie ich es jetzt gerade wieder am TSM 3 Lehrgang erfahren hab.
Wir sollten für einen Servierwagen (Bil stelle ich bei gelegenheit auf Wunsch mal ein) die Rahmen bauen. Buche Massiv 21mm dick 40 mm breit. Alles schnell auf der Kreissäge auf 45mm zugeschnitten gleich dem nächsten weitergegeben der über die Abrichthobel "geworfen", das ergebnis Messerschlagbögen ohne ende, oder Augerissene Fasern. Weil es schnell gehen sollte natürlich nicht lang geschaut oder nochmal gehobelt sondern gleich durch die Dickenhobelmaschien, auf Fertigmaß. Die Fertig gehobelten stücke dann mit einer recht sauberen Kante und Fläche, sowie eine Kante und fläche mit ausgeriseenen fasern und Messerschlagbögen. Dann erst weitergearbeitet (Löcher gebort für Querstücke, Nuten gefräst) dann ans Verputzen. unserem Hobelkünstler war das schleifen zu anstengend schnell an die Kantenschleifer gedrückt (als wollte er die Maschiene umwerfen), da der aber nicht winkellig ist die Teile ungenau. Andere mit Hand geschliffen da waren die Kannten dann natürlich nichtmehr Winklig sondern ein Segmentbogen. Dann die Innenkannten natürlich unterschiedlich Geschliffen was auch unterschiedliche Rahmenbreiten (Schlitz und Zapfenverbindung) hervorruft. Das ende des Liedes, die Korpusse für die Schubkästen mussten fast auf jeden Rahmen extra angepasst werden weil die Rahmenbreite, und damit auch die Dübellöcher die mittig in den Aufrechten Rahmenteilen sind nicht stimmen.

Also jede Menge arbeit und ungenauigkeit, nur weil wir am amfang schnell schnell gemacht haben.

Nur Schade das mein Chef soetwas nicht sieht, da müss alles gleich schnell gehen, das bei den vorarbeiten ein mehraufwand hinterher zeit spart sieht er ja leider nicht.
Florian
 
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