Dickenhobel hobelt Brett krumm

dwood84

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Hallo zusammen, mich plagt ein Problem beim Dickenhobeln. Aufgabenstellung ist 2,20m lange Eichenbretter in 20-22mm Stärke aus getrockneten Eichenbohlen herzustellen. Sobald ich die vorher gerade abgerichteten Bretter aber breitseitig durch die Dicke schiebe, hobelt die Maschine mir die krumm. Ich finde den Fehler nicht. Einstellungen der Maschine sind alle überprüft. Hochkant passiert das nicht. Es scheint also mit der Stärke des Holzes zusammenzuhängen. Bei einem langen Probebrett aus Fichte/Tanne tritt das Problem nicht so fies zu Tage. Liegt das am Holz? (Es lag ein paar Tage in der unbeheizten Werkstatt).
Ich bin ratlos. Wie ist das bei euch Profis, wenn ihr so lange Teile aushobelt?
 

IngoS

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Hallo,

das passiert gern, wenn das Holz im Kern feuchter oder trockener ist als an der Oberfläche. Ist eine Seite gerade abgerichtet, ändert sich beim Dickenhobeln durch die Abnahme der oberen Schicht die Spannung im Brett und das vorher gerade Brett wird krumm.

Gruß Ingo
 

dwood84

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Maschine ist eine Hammer A3-26. Krumm siehe Bild. Die Dicke ist gleichmäßig. Es scheint als würde sich das Holz durch den Abtrag von 1mm in diese Richtung (nach oben) wölben. Drehe ich das Holz und lasse es anders herum durch, krümmt es sich in die andere Richtung. Holzfeuchte sollte zumindest initial bei 8-12% gewesen sein (nicht selbst gemessen, lt. Holzhändler).
 

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seschmi

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Ist da auf beiden Seiten gleich viel abgenommen worden? Ich kenne den Effekt, wenn ich Bohlen mit der Bandsäge auftrenne. Die Oberfläche hat eine andere Spannung als der Kern, aber die Spannung der beiden Oberflächen gleicht sich aus, wie bei Dreischichtplatte.

Wenn man dann auf einer Seite die Spannung wegnimmt, wird es krumm, sogar, wenn das Holz schon ewig in der Werkstatt lag. Was hilft, ist, von beiden Oberflächen gleich viel wegzunehmen.
 

LEO-86

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Hallo Zusammen,

die Hammer A3 26 ist aufgrund ihrer Größe nicht unbedingt die beste Wahl um Eiche in der genannten Länge und Stärke zu hobeln. Wie breit sind denn die Bohlen? Hast du die Verlängerungen an den Tisch der Dickte angebracht (und zuvor auch an die Abrichte?) sodass das Werkstück an Aufgabe- und Abnahmeseite gegen Kippen (beim dickten) gestützt wird? Aufgrund des hohen Kippmomentes durch die langen, schweren Bohlen kann bei fehlender Abstützung der Anfang und das Ende der Bohle nach oben gedrückt werden, wodurch an beiden Enden eine Spitzfuge angehobelt wird. Der lange Tisch (800mm) an der Aufgabe und der kurze (400mm) an Abnahme würde sicherlich helfen (nutze ich nur beim Abrichten). Die Einzugs- und Auszugswalze sollten hinsichtlich ihrer Einstellung vielleicht auch mal überprüft werden. Sie helfen die Bohle gegen das Kippen zu stützen. I

Ich hoffe das hilft. Berichte mal, wie du das Problem gelöst hast.

Beste Grüße
Markus
 

dwood84

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das passiert gern, wenn das Holz im Kern feuchter oder trockener ist als an der Oberfläche. Ist eine Seite gerade abgerichtet, ändert sich beim Dickenhobeln durch die Abnahme der oberen Schicht die Spannung im Brett und das vorher gerade Brett wird krumm
Klingt einleuchtend, dann müssten sich die Bretter mit ausgleichender Feuchte begradigen. Ich nehm's mal mit in die Wohnung und teste das.

die Hammer A3 26 ist aufgrund ihrer Größe nicht unbedingt die beste Wahl um Eiche in der genannten Länge und Stärke zu hobeln.
Jo, das hab ich auch schon festgestellt. Bei Bedarf wollte ich die Tischverlängerungen noch besorgen. Abgerichtet habe ich die langen Teile mit Helfer. Ich unterstütze die Bretter beim Durchlaufen durch die Dicke auch gefühlt ausreichend. Das dürfe die schon deutliche Krümmung eigentlich nicht erklären.
Auszugswalze sollten hinsichtlich ihrer Einstellung vielleicht auch mal überprüft werden.
Ich dachte zunächst der Druck der Walzen wäre zu hoch, also hab ich die Federn etwas entspannt. Abhilfe hat es nicht beigeführt. Das Problem tritt nicht auf, wenn die Bretter auf der Schmalseite durchlaufen.
 

IngoS

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dann müssten sich die Bretter mit ausgleichender Feuchte begradigen.


Hallo,

da würde ich nicht unbedingt drauf hoffen. Aus Erfahrung weiß ich, dass man ausgehobeltes Holz möglichst gleich weiterverarbeitet, weil es sich nach Tagen irgendwie verzieht und dadurch eine Weiterverarbeitung erschwert wird.

Gruß

Ingo
 

dwood84

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Na schlimmer kanns ja nicht mehr kommen. Sonst kann ich die Bretter nur noch entsorgen. Was soll ich sonst damit tun, wenn sie krumm aus der Maschine kommen, die sie eigentlich gerade machen sollte.
 

Lorenzo

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Ich würd mal noch keine Panik kriegen. Momentan ist es extrem feucht, und es kann sein dass das Holkz oberflächlich relativ viel aufgenommen hat.
Dafür würde auch sprechen dass sich das Holz in die Richtung schüsselt die gehobelt wird. Dort sind jetzt Fasern weggefallen die durch ihre hohe Feuchtigkeit praktisch einen Druck erzeugt haben.
Ich kenn das, wie schon erwähnt, auch vom Auftrennen an der Bandsäge. Hab aber immer die Erfahrung gemacht dass sich die Krümmung mindestens abmildert wenn man dem Holz nochmal ein bisschen Zeit gibt. Also ein paar Tage. Kann sein dass es nicht perfekt schnurgerade wird.
Aber wie Ingo sagt, wenn mans dann mal gerade aus der Maschine bekommt, schnell verarbeiten.
 

brubu

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Hallo zusammen
Getrocknete Eichenbohlen, das könnte nach verschaltem Holz aussehen. Wenn Eiche oder auch anderes Holz am Anfang der künstlichen Trocknung
zu schnell trocknet werden die oberflächlichen Zellen, bildlich gesprochen, flachgezogen und hart. Das nennt sich Verschalung dadurch entstehen
grosse Spannungen im Holz. In der Theorie sollen dann im Inneren Risse entstehen. Aber selbst Säger die Holz trocknen sagen, dass man dies
kaum sehe. Falls es nicht kleinere Spannungen von unterschiedlicher Feuchte in verschiedenen Holztiefen sind könnte es tatsächlich Verschalung
sein. Dann wäre es nur noch Brennholz. Was sagen "Eiche-Spezialisten" dazu? Selber habe ich bis jetzt nur 1 Mal verschaltes Holz gesehen, Eiche
neigt stark dazu.
Gruss brubu
 

teluke

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Probleme mit verschalter Eiche habe ich nur bei Roteiche.
Dort aber teilweise extrem.
Deswegen schneide ich keine mehr auf.
 

dwood84

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Ich habe mal testhalber 2 "fertige" Bretter in die Wohnung geholt und schau mir das mal an. In der Tat war das Holz nach dem Abrichten vor dem Dickenhobel gerade.
 

teluke

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Na schlimmer kanns ja nicht mehr kommen. Sonst kann ich die Bretter nur noch entsorgen. Was soll ich sonst damit tun, wenn sie krumm aus der Maschine kommen, die sie eigentlich gerade machen sollte.

Der Dickenhobel kann nichts "krumm" machen.
Seine Aufgabe ist es lediglich eine gleichmäßige Dicke herzustellen.
Ob er das macht kannst Du leicht nachmessen.
Macht er das dann ist er auch nicht defekt.
Und das an einem einzigen gedickten Brett festmachen zu wollen geht schon gar nicht.

Kann dann also nur am Holz liegen.
Das passiert schon dass man ab und zu einen krummen Hund dabei hat.
Als Einzelstück ist so ein Holz dann nicht mehr zu gebrauchen.
In Leimholz kann er ev. noch verwendet werden.

In so einem Fall schneide ich das Brett genau mitten im Bogen durch und schiebe es noch mal über die Abrichte.
Dann nochmal durch die Dickte.
Danach gleich mit weiteren Hölzern verleimen.
Dann passt das schon.
 

HannesHack

ww-fichte
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Ich hatte heute genau das gleiche Verhalten als ich eine 55er Bohle 230cm abgerichtet und anschließend dickengehobelt habe.

Das ganze habe ich an einer Hammer A3 31 mit Tischverlängerung gemacht:
- Bohle abgerichtet (Abnahme ca 3mm)
- anschließend die andere Seite auf 42mm dickengehobelt (Abnahme ca 10mm)

An der Maschine kann es nicht liegen da die Bohle eine gleichmäßige Stärke von 42mm hat - wie gewünscht. Nur hat sich die Bohle auf 2m um 6mm verzogen - siehe Bild.

Ich nehme auch wie oben erwähnt an dass es an der unterschiedlichen Abnahme liegt oder das Holz zu feucht war. Nachdem ich ein Stück der Bohle in die Mikrowelle habe war ich nach kurzer Zeit schon bei 15% Holzfeuchte und die Küche war voller Dampf. Hier kann ich empfehlen ein kleines Stück zu nehmen und die Leistung der Mikrowelle herunterzudrehen.

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schrauber-at-work

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krummhobeln geht durchaus!

Bohle abgerichtet (Abnahme ca 3mm)
- anschließend die andere Seite auf 42mm dickengehobelt (Abnahme ca 10mm)
Finde den Fehler!

Einseitige/ ungleichmäßige Materialabnahme ist bei fast allen Materialien ungünstig (auch bei Stahl, wenn es nicht grade Pulvermetallurgisch hergestellt ist) und führt zu Verzug.

Ganz einfach zu vermeiden in dem man das Werkstück immer mal wieder umdreht damit zumindest halbwegs die gleiche Materialmenge von beiden Seiten abgenommen wird.

Einfach mal ausprobieren.

Gruß SAW
 

Bunjin

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Hole den alten Thread mal wieder hoch. Ich habe gerade genau das gleiche Thema, gerade abgerichtetes Holz zieht sich nach dem Dickten krumm.
Ist Roteiche, hätte ich den Kommentar von @teluke mal vor dem Kauf gelesen.
Ich lege es jetzt beidseitig gehobelt mit 5mm Überdicke ein paar Wochen in die Wohnung und hobele dann auf Endmaß, in der Hoffnung dass dann alles gerade bleibt.
 

teluke

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Ich denke Du hast da einfach ein Holz was krumm wird.
Das gibts nicht nur bei Roteiche.
Mein Problem mit Roteiche ist die Schalenrissigkeit. Der Fehler hat aber nichts mit Deinem Problem zu tun.
 

Bunjin

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Holz ist KD und es handelt sich um zwei Bohlen aus der Mitte, also stehende Jahrringe. Hätte ich so nicht erwartet, dass da noch was passiert. Eieiei, grau ist alle Theorie.....
Im Gegensatz dazu hat sich das Eichenholz meines Schuhbankprojektes, das 20 Jahre lang als Fußgängerbrücke gedient hat und dann ein Jahr in meiner Werkstatt gelegen hat, überhaupt nicht verzogen.
 
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