DIY Camper, vom Kastenwagen zum Wohnmobil

Wienand

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Hallo liebe Holz Profis,

ich und meine Verlobte sind dabei uns unseren lange nur geträumten Traum zu verwirklichen und haben uns einen Peugeot Boxer L3H2 bekauft. Dieser wird von uns liebevoll in ein Zuhause auf vier Rädern umgewandelt. Der Kasen ist bereits isoliert und hat ein paar zusätzliche Fenster und Dachluken spendiert bekommen. Nächste Woche kommt die Stromversorgung und dann geht es endlich an den Möbelbau. Bei meinen endlosen Recherchen über die beste herangehensweise für den Holzausbau bin ich über dieses Forum gestolpert und hoffe hier auf angeregte Diskusionen und Tipps. Evtl. sind ja hier auch ein paar die schonmal ein ähnliches Projekt hatten.
Meine Hauptproblem aktuell ist die Holzauswahl. Am liebsten hätte ich HPL beschichtetes Holz mit sichtbaren Kanten. Leider sind die Fertigen Möbelbauplatten von REIMO und Konsorten mit 80€ pro m² leicht überteuert. Ist es möglich die fertigen Möbel im nachhinein noch zu beschichten? Ich hänge euch mal ein paar Bilder an, wo man mein Projekt sehen kann und wie ich mir die Optik der Möbel vorstelle. Ich glaube das ist für euch verständlicher als mein möchtegern Fachchinesisch.

Vielen Dank im Voraus für alles.

Gruß
Alina & Niklaas
 

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Wo hast du denn nach dem Plattenmaterial gesucht? In Internetshops oder gar als Zuschnitt kostet sowas immer recht viel. Praktischer Weise habt ihr aber einen großen leeren Transporter und könnt ganze Platten kaufen - 2500x1250x12mm z.B. Telefonier dich bei den lokalen Holzhändlern mal durch. Wenn du gleich sagst das du ganze Platten haben willst verkaufen viele auch an privat.
 

sonicbiker

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Moin Alina und Nikla(a)s,
inhaltlich habe ich nichts beizutragen, empfehle aber, in euren Bildern die Autokennzeichen unkenntlich zu machen - die kann am in No.1 und 4 sehr gut erkennen.
Grüße, Wolfram
 

Wienand

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Moin Alina und Nikla(a)s,
inhaltlich habe ich nichts beizutragen, empfehle aber, in euren Bildern die Autokennzeichen unkenntlich zu machen - die kann am in No.1 und 4 sehr gut erkennen.
Grüße, Wolfram

Danke für den Hinweis, dass ist noch das Kennzeichen vom Händler gewehsen und ist nicht mehr aktuell.

Ich habe schon mit Händlern telefoniert und da ist das Material wirklich günstiger, ich habe jedoch die Befürchtung das ich das Holz mit HPL Beschichtung nicht sauber geschnitten bekomme? Die Beschichtung ist relativ hard und reißt schnell aus oder nicht?
 
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Die Beschichtung ist relativ hard und reißt schnell aus oder nicht?

Nö, das kann man so nicht sagen. Ein scharfes Sägeblatt hilft ungemein und man kann Sichtkanten auch vorher mit Klebeband abkleben um Ausrisse zu minimieren. Ausrisse treten auch immer nur auf einer Seite auf, das kann man ja taktisch verwenden. Man kann auch noch mit der Oberfräse einen kleinen Radius ranfräsen. Fasst sich geschmeidiger an und gibt keine Probleme mit der Beschichtung.
 

Wienand

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Nö, das kann man so nicht sagen. Ein scharfes Sägeblatt hilft ungemein und man kann Sichtkanten auch vorher mit Klebeband abkleben um Ausrisse zu minimieren. Ausrisse treten auch immer nur auf einer Seite auf, das kann man ja taktisch verwenden. Man kann auch noch mit der Oberfräse einen kleinen Radius ranfräsen. Fasst sich geschmeidiger an und gibt keine Probleme mit der Beschichtung.

Vielen Dank schon mal!
Wie gut lässt sich das Material denn bohren um z.B. Schubladen zu befestigen? Oder sollte man die Grundmöbel ohne Beschichtung bauen und nur die Fronten mit Beschichtung ?
 
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Da ist eine objektive Antwort schwierig. Ich finde solche Beschichtungen wie Siebdruckplatte und Co. zwar sehr praktisch wenn man sich z.B. etwas wetterfestes bauen mag wie einen Anhänger. Aber wohnlich ist das doch alles nicht. Ich habe mal auf einer Messe so ein "Gefängnis" aus schwarz beschichtetem Multiplex gesehen und war etwas irritiert. Für mich sah es so aus als ob kleine Firmen damit viel Geld sparen und das als Mode verkaufen. Dann lieber Holz ölen oder lackieren. Aber das ist nur meine Meinung.
 

Lico

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Kastenwagen-Wohnmobile werden aus Gewichtsgründen normalerweise mit 12mm Pappelsperrholz ausgebaut, das eine relativ dünne Folienbeschichtung hat. Solidere Ausbauten sind mit einer Gewichtsbeschränkung bis 3,5t kaum möglich. Die Autos sind auch so schon immer hart an der Grenze. Wenn Du ein Light-Fahrwerk hast, wirst Du die Federung ohnehin aufrüsten müssen.

Lico
 
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Wienand

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Ich habe eine Zuladung von ca. 1,5 Tonnen. Der Aufbau soll explizit nicht so aussehen wie die fertigen Camper, ansonsten hätte ich auch einen kaufen können. Ich denke das ca. 10m^2 Holz benötigt wird. Ich denke selber kann mein eine solche Beschichtung nicht aufbringen oder?
Im absoluten Notfall ist auch eine Auflastung auf 4,25 Tonnen möglich, da wir sowieso eine Zusatzluftfederung an der Hinterachse verbauen wollen.
 

Besserwisser

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Es gibt sicher wenig komplett falsch und kein richtig bei dem Thema. (Massivholz sollte man aus Gründen des Unfallschutzes nicht nehmen).
Ich habe bisher etwa eine Handvoll Autos ausgebaut und habe gerade mit dem nächsten begonnen. (Es gibt auch einen Materialdikussionsfaden von mir hier).
HPL ist für mich nie in Frage gekommen, das finde ich schlicht zu schwer. Einen Kastwagen mit 2 Tonnen Leergewicht mit dem Ausbau quasi zu verdoppelt ist aus meiner Sicht Wahnsinn. Schon mal mit 4 Tonnen unterwegs gewesen, so vom Handling und der Beschleunigung her? Maut bedacht? Fahrverbote? neverever würde ich, so ich in Mittel/West/Süd-Europa unterwegs sein will, über 3,5t gehen.
Aus meiner Sicht geht nur konsequenter Leichtbau. Man ist immer wieder erstaunt, was die Karre dann reisefertig dann auf die Waage bringt.
Welche Variante man dann wählt ist imho zweitrangig. Ob Lauansperrholz, Multiplex, Tiplalight, Film/Film. Hauptsache so dünn wie immer möglich.
Wenn du trotzdem unbedingt mit HPL auf MPX arbeiten willst, dann lass es dir beim Tischler mit Kaurit verpressen. Aber lass dir vorher mal Reststücke geben, damit du siehst, wie sich das Zeug verarbeiten lässt. Denn das ist schon etwas ganz anderes als reines Multiplex.
Die "Ach Gewicht ist nicht so wichtig" Mentalität ist wohl erst ab Zehntonner-Fahrzeugen zutreffend.
 
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conny_g

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Ich habe eine Zuladung von ca. 1,5 Tonnen. Der Aufbau soll explizit nicht so aussehen wie die fertigen Camper, ansonsten hätte ich auch einen kaufen können. Ich denke das ca. 10m^2 Holz benötigt wird. Ich denke selber kann mein eine solche Beschichtung nicht aufbringen oder?

Mir hat kürzlich ein lokaler Furnierhändler HPL-Furnier gezeigt, das man mit einem speziellen Sprühkleber des Herstellers selbst aufrollen kann. Damit müsse nicht jede Farbvariante im Handel vorgehalten werden, der Schreiner kann es sich aus dem Furnier selbst herstellen. Der Witz an der Lösung sei genau, dass man keine große Furnierpresse oder Hitze dafür brauche, ein einmaliger stärkerer Andruck (drüberrollen) sei ausreichend.
Ich fand das durchaus interessant, hatte aber noch etwas Skepsis, ob das so hält, wie ich mir das vorstellen würde.
 

Besserwisser

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Weil sonst ein Autokennzeichen ungeschützt im Internet steht. :emoji_scream: :emoji_joy:
Und dann? Meines steht jeden Tag ungeschütz öffentlich auf der Strasse, teilweise sogar mit meiner Adresse und meinem Namen darüber. Where is the f****** problem???

HPL ist kein Furnier.

HPL wird normal immer blattweise gekauft und verpresst. Die Selbstklebevariante, die es kurz mal gab, ist längst Geschichte. Klar kann man das mit Sprühkleber machen, aber so gut wie mit Kaurit wirds niemals. Und verpressen mit Kaurit kost jetzt auch nicht die Welt.
Vereinzelt kann man fertig beschichtete Platten kaufen. Ist aber die Ausnahme.
 

flo20xe

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Mal kurz vom eigentlichen Thema hier abweichend:

Wir verarbeiten seit ein paar Jahren HPL fast nur noch mit Sprühkleber. Nutzen dafür den Glukon Premium plus. Der hat schon eine sehr ordentliche Scherfestigkeit.
Ich war da am Anfang selber sehr skeptisch, mittlerweile hat sich das gelegt :emoji_wink:
So eine Gallone kostet netto knapp 400€, jedoch ist die Zeitersparnis schon enorm. Verpressen tun wir im Normalfall aber trotzdem in der Funierpresse. Mit Roller festrollen geht auch, ist aber nur eine Notlösung.
 

conny_g

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Mal kurz vom eigentlichen Thema hier abweichend:

Wir verarbeiten seit ein paar Jahren HPL fast nur noch mit Sprühkleber. Nutzen dafür den Glukon Premium plus. Der hat schon eine sehr ordentliche Scherfestigkeit.
Ich war da am Anfang selber sehr skeptisch, mittlerweile hat sich das gelegt :emoji_wink:
So eine Gallone kostet netto knapp 400€, jedoch ist die Zeitersparnis schon enorm. Verpressen tun wir im Normalfall aber trotzdem in der Funierpresse. Mit Roller festrollen geht auch, ist aber nur eine Notlösung.

Genau das war die Lösung, die sie mir vorgestellt haben.

Bzgl. des Begriffs „Furnier“ habe ich es nicht so genau genommen und wollte damit ausdrücken: eine dünne Schicht, die man auf Holz aufklebt. :emoji_slight_smile:
 

Micha83

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Hallo

Wir sind auch sehr vorsichtig geworden mit Sprühkleber.
Wir hatten jahre lang Kassen gefertigt. Auf die Gebogene Front wurde mit Sprühkleber dann HPL aufgerollt.
Bei einer Kasse gab es mehrfach Reklamtionen. Weil sich das HPL löste.
Bis der Aussendienstler drauf gekommen ist, das die Kasse den halben Tag in der prallen Sonne stand.
Übermäßige Wärmeentwicklung mag der Sprühkleber nicht.
Das ist ja bei einem Wohnmobil nicht auszuschließen, das das Teil mal in der Sonne steht.

Gruß Micha
 

Besserwisser

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Eben. Gerade im Fahrzeugausbau muss sowas Temperaturbereiche von -30 bis +70° abkönnen, so wie sonst nirgends.
 

Wienand

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Vielen Dank für die ganzen Hinweise.
Welches Holz würdet ihr mit denn für einen Küchenblock und zwei Hängeschränke empfehlen? Natürlich sollte es möglichst leicht ausgebaut werden, aber es muss ja auch stabil sein und die Vibration + Temperaturschwankungen aushalten. Wenn hier erfahrene Holzprofis sind die in der Umgebung von Mönchengladbach wohnen und gerne Aufträge entgegen nehmen würde ich die Möbel auch gerne bauen lassen.
 

ger-247

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Je nachdem wieviel Liebe und Kraft du da reinstecken willst, könntest du auch über eine Rahmenbauweise mit 5 oder 6mm Sperrholzfüllung nachdenken.
Leicht und stabil, aber eben auch aufwendig in der Herstellung.
 

Micha83

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Moin

In der alten Firma, hatten wir einen Ducato mit Kofferhinten drauf.
Das Werkzeugregal wurde wegen der Zuladung aus TiPla leicht gebaut.
Hat gut funktioniert und der Unterschied zu normaler TiPla war 1/3 bis 1/2 bei Gewicht.

mfg Micha
 

Besserwisser

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Hallo,

ich hab mit meinem Caravan auch Gewichtsprobleme gehabt. Kann daher nur zu wirklichem Leichtbau raten. Man wundert sich immer wieder, was vor einem Urlaub so an Gewicht dazu kommt. Empfehlen würde ich nur so etwas:
https://www.reimo.com/de/G-campingb...en_sperrholz_pappel_beschichtete_holzplatten/
Ist allerdings auch wirklich teuer.

Daniel


Meine Meinung: Wenn ich Pappel mit HPL nehme, kann ich (fast) auch gleich Spanplatte verwenden. Das HPL reisst die Gewichtsvorteil von der Pappel wieder komplatt ein.
tipla geht sicher auch, die Tipla light noch mehr, aber: entweder ich ahbe mit dem Gabun eine sehr druckempfindliche und wieche Oberfläche, oder ich haue wiederum HPL drauf und mache den Gewichtsvorteil zunichte, habe aber eine extrem robuste Oberfläche.
HPL doppelt hat knapp 2,4 Kg pro Quadratmeter,
15er Pappelsperrholz rund 6,2kg,
Tipla light 4,2,
Tipla 7Kg,
6,5er MPX 4,2 und
15er MPX 9,75.
Span16mm ca 11,5kg

Die unendlich teuren Platten von reimo haben nur ein 0,6er HPL drauf und sollen 7,5kg/qm wiegen.
Ich benutze so viel 6,5er MPX wie möglich, ausgesteift mit Streben und Rippen, Im beschlagbereich gedoppelt mit 9er, habe damit eine sehr leichte Konstruktion mit relativ harter Oberfläche, die ich dann mit Dekorwachs noch bunt gestalten kann (mag ich im Bus, ist Geschmackssache). Und billiger gehta auch kaum. Ist dafür ein bisschen aufwändiger.
 
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