Doppelcarport - Konstruktion

stevets

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Hallo zusammen,

ich bin bei meiner Recherche auf diesen tollen Thread gestoßen und war begeistert von eurer Teilnahme. Also möchte ich euch nun meine Planung für einen Doppelcarport vorstellen, den ich dieses Jahr errichten will.

Den Entwurf habe ich mit Sketchup erstellt und ein paar Szenen und Bilder angehängt.
  • Breite: 646cm
  • Tiefe: 620cm bzw. 845cm
  • Schneelastzone 3 (Chemnitz)
  • Gründach extensiv 100kg/m² (max. 150)
  • Gefälle 2-3%
  • Ostseite
Ich habe alle Werte mit dem Eurocode Statikrechner überprüft.
Außerdem habe ich analog zu diesem Video selbst ein paar Berechnungen angestellt, die ich auch angehängt habe.
Das soll aber am Ende der Planung nochmal von einem Statiker bestätigt werden und dann werde ich das hier teilen.

Ich hatte zuerst geplant, die Sparren parallel zum Haus anzuordnen, aber durch die lichte Länge von 618cm werden die Sparren ganz schön stark. Mit den Pfetten parallel zum Haus sah es dann wirtschaftlicher aus.

Alle Stützen haben 14cm x 14cm KVH C24 und sind ca. 250cm lang.

Maße der Wandpfette: 18cm x 8cm (KVH)
Lichte Länge: 236cm
Die Pfette liegt auf einer Seite auf einer Stütze auf und wird auf der anderen Seite über 396cm an der Betondecke befestigt.

Maße der Mittelpfetten: 26cm x 14cm (BSH GL32C)
Lichte Länge: 518cm
Die Pfetten liegen auf zwei Stützen auf. Die lichte Länge beträgt 618cm.
Die Kopfbänder (14cm x 14cm KVH) an den beiden Stützen reduzieren die lichte Länge auf 518cm (Versatz zur Lastübertragung).
Die Kopfbänder haben einen Abstand von 50cm zum Schnittpunkt "Pfette / Stütze".

Maße der Pfette (Front): 26cm x 8cm (BSH GL28C)
Lichte Länge: 518cm
Die Pfetten liegen auf zwei Stützen auf. Die lichte Länge beträgt 618cm.
Die Kopfbänder (18cm x 8cm KVH) an den beiden Stützen reduzieren die lichte Länge auf 518cm (Versatz zur Lastübertragung).
Die Kopfbänder haben einen Abstand von 50cm zum Schnittpunkt "Pfette / Stütze".

Maße der Pfette (Back): 16cm x 6cm (KVH)
Lichte Länge: 236cm
Die Pfette liegt auf einer Seite auf einer Stütze auf und wird auf der anderen an der Betondecke befestigt.

Maße der Sparren (kurz): 10cm x 6cm x 620cm (KVH)
Lichte Länge: 192cm
Abstand: 60cm

Maße der Sparren (lang): 10cm x 6cm x 845cm (KVH C24)
Lichte Länge: 219cm
Abstand: 55cm

Die Dacheindeckung erfolgt mit 24mm Rauspund.
Auf den Sparren will ich zur Aussteifung Windrispenbänder anbringen.

Es gibt noch ein paar Punkte, mit denen ich mich noch auseinander setzen muss:

1) Wandanschluss für die Wandpfette vermutlich 10mm Gewindestangen mit Distanzhülsen wegen der Dämmung (6cm schätze ich), die um die Betondecke herum angebracht ist. Den Aufbau für das Gründach werde ich mit Kanthölzern einfassen und darüber kommt ein Blech.
Was muss ich bei der Abdichtung beachten?

2) Für den Wandanschluss der kurzen Pfette (Back) habe ich an 60 x 160mm Balkenschuhe gedacht. Wegen der Dämmung muss ich vermutlich auch Gewindestangen nehmen. Hält das?

3) Wie ich die Verbindungen zwischen Stütze, Pfette und Sparren herstellen muss, ist mir noch nicht ganz klar. Reicht es aus, senkrecht die entsprechenden Schrauben zu setzen oder muss ich zwingend mit Winkeln oder Sparrenpfettenankern arbeiten?

4) Außerdem habe ich überlegt, die hintersten beiden Stützen direkt auf den L-Steinen (12cm stark) mit Pfostenträger zum Einbetonieren mit Dolle / U-Form zu befestigen.
Hat damit jemand Erfahrungen?

Was sagt ihr zu meinem Vorhaben und den offenen Punkten?
Klingen die Dimensionierungen für euch plausibel?
Was habe ich noch nicht bedacht?

Vielen Dank und noch eine schöne Woche
Steve
 

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NOFX

ww-robinie
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Der konstruktive Holzschutz kommt ein wenig zu kurz, sprich: Dachüberstand vorsehen, damit nicht die Ständer permanent im Regen stehen.

Die Verbindung von Ständern zu Pfetten am besten per Überblattung, ist mit einer passenden Handkreissäge ja relativ schnell gemacht. Gerade bei 26 cm Höhe (scheint ein eher unübliches Maß zu sein) der Pfetten wird das sonst sehr wackelig und Schrauben in Stirnholz sind ja eher suboptimal. Bei den Sparren in die Pfetten sehe ich da keine Probleme.

Die vordere Pfette ist ja schmaler (die würde bei passendem Dachüberstand aber auch das gleiche Maß bekommen müssen, wie der Rest), die würde ich gleich dick machen, das macht vieles einfacher und sieht dann auch harmonischer aus.
 

stevets

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@NOFX Die Pfetten sollen auf jeden Fall außen verblendet werden, damit die 100% geschützt sind. Den Dachüberstand zeichne ich heute Abend mal ein.
:emoji_see_no_evil: Bei BSH geht es ab 20 nur noch in 4er-Schritten weiter :emoji_thinking: 26er KVH gibt es aber. Das muss ich auf jeden Fall ändern. Danke!
 

Küstenharry

ww-esche
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Die Pfosten mit den Pfetten würde ich mit Konvex Mutter- Gewindestange Verbinden.
Die Pfetten einheitlich 14x28 KVH
Sparren 8x14. Sonst sieht das zu spiddelig aus.
 

uli2003

ww-robinie
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Ist von der Dimension ähnlich meinem, nur dass ich ein 4-fach Carport habe. Aber ohne Gründach.

Bei mir sind die Randpfetten 14/24 und die Mittelpfetten 20/24. Sparren 6/12, Pfosten 14/14.
 

stevets

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Als Dachüberstand habe ich jetzt Vorne 76cm, Hinten 30cm und an den Seiten je 16cm. Rechts kann ich nicht weiter mit den Stützen rein gehen und Links soll noch eine Treppe zwischen Hang und Carport und da wirds jetzt schon eng.
16cm ist besser als nichts oder bringt das keine Punkte?

Die vorderen Pfetten habe ich auf 14 x 28 angepasst, aber bei den Sparren und den anderen Pfetten will ich vorerst noch bei den kleineren Querschnitten bleiben. Vorausgesetzt ein Statiker würde mir das bestätigen. Die Seiten werden noch verkleidet und ich finde mit der Eindeckung fallen die "mickrigen" Sparren nicht mehr so sehr auf.

In dem Zusammenhang habe ich gleich die Stützen Links auf die L-Steine gesetzt, auf 12 x 12 reduziert und dafür noch eine Stütze/Pfette hinzugefügt.

Ist es besser, die beiden hinteren Pfetten nicht mit Balkenschuhen direkt an der Betondecke zu befestigen, sondern noch eine Wandpfette anzubringen und die Pfetten damit zu verbinden. Siehe Anhang.
Nehme ich dafür Balkenschuhe, muss es eine zimmermannsmäßige Holzverbindung sein oder was würdet ihr nehmen?
 

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Fichtenelch

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Wandpfette und Balkenschuhe sind in Ordnung.
Ist halt eine Frage der Optik.
Natürlich könnte man es auch blatten, du musst halt Aufwand/Nutzen abwägen.
Der hintere Überstand mit 30 passt, der seitliche mit 16 bringt in jedem Fall etwas.
Warum bist du beim vorderen auf 76cm gegangen?


Edit:

Wenn du eine Schaltung machst brauchst du kein Windrispenband.
Du musst nur darauf achten das bei der Schalung die Stöße im Versatz sind.
 
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stevets

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@Fichtenelch Danke fürs Feedback. Die 76 cm sind die Hälfte der lichten Länge der Sparren. Meine Idee war, dass das eine gleichmäßige Gewichtsverteilung für die Rand- und Mittelpfetten ergibt. Außerdem stehen die Stützen dann beim Rangieren weniger im Weg :emoji_slight_smile: Die 178 cm zwischen Wand und Mittelpfette sind durch die Flucht der L-Steine auf der gegenüberliegenden Seite gegeben. Andernfalls hätte ich alle Abstände gleichmäßig gemacht. Mir fällt auf, dass ich mich verrechnet habe :emoji_see_no_evil: Eigentlich müssten es 78 cm sein.

Aber jetzt wo ich nocheinmal darüber nachdenke, ist das vermutlich ganz schön ausladend für die 6 x 10 :emoji_thinking:
 

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stevets

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Schalung mache ich nur oben damit die Stirnseiten der Pfetten geschützt sind und es einigermaßen nach etwas aussieht. In etwa wie auf dem Bild. Ist das das, was du gemeint hast? @Fichtenelch
 

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Fichtenelch

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Du sagtest doch dass du mit 24 Rauspund eindeckst,oder?
Das fungiert doch quasi als Schalung für deine späte Abdichtung,oder?

Mal angenommen du hast keine Schalung und willst Windrispenband über die Sparren machen, dann musst du die jeweiligen äußeren Sparrenpaare mittels Druckstollen verbinden.
Ohne diese Maßnahme würde sich beim spannen des Bandes der Sparren weg drehen.

Edit: @stevets nein das habe ich mit versetzen Stoß nicht gemeint.
Das war auf die Fläche bezogen.
 

stevets

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Verstehe. Ja genau, mit 24er Rauspund im Versatz. Schön, dann kann ich mir die Windrispenbänder sparen :emoji_thumbsup:
 

McBride

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Ich würde versuchen mit einer Pfette weniger auszukommen, dafür vernünftige Sparren.
Das Wandholz und zwei große Pfetten im Abstand von ca. 3m ist eine gängige Grundkonstruktion. Ich finde, hier stehen zu viele Stützen.
Was ist eigentlich mit Gefälle?
Und die Gewindestäbe sollten schon M16 sein. :emoji_relaxed:
 

stevets

ww-kastanie
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@McBride Die Gewindestäbe hätte ich nochmal angesprochen. Überhaupt alle Verbindungen und welche Schrauben ich nehmen würde. Da lag ich mit 10mm ja um Welten daneben :emoji_see_no_evil:

Ich hatte das schon mit nur einer Mittelpfette geplant und das war ein ganz schöner Oschi.
Da hab ich die Befürchtung das Ding nicht mehr hoch zu kriegen :emoji_sweat_smile:
 

stevets

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Was ist eigentlich mit Gefälle?

Ich hatte an 2-3% gedacht. Wir werden den Vorplatz vermutlich mit 2% Pflastern. Von Rechts nach Links fallen. Und zusätzlich noch 1% vom Haus weg.

Apropos Gefälle und Stützen/Pfetten: @NOFX hat von Überblattung gesprochen, aber ich finde da keine anschaulichen Beispiele. Bei einem Freund (Doppelcarport von einer bekannten Marke) wurden Stützen (14x14) und Pfetten (14 x 20) nur stumpf abgelängt. Er hat auch ein Flachdach mit EPDM. Dann hat er vermutlich kein Gefälle? Muss ich zwingend ein Gefälle einbauen, wenn oben drauf ein Gründach kommt?

Und wenn doch, dann muss ich den Winkel auf beiden Seiten der Pfette dort aussparen, wo sie auf der Stütze liegt? Die Stirnseiten der Pfette kann ich vermutlich unbearbeitet lassen, auch wenn die dann ja auch nicht mehr exakt senkrecht sind? Oder kann ich mir das bei dem geringen Gefälle sparen und stumpf aufeinander setzen?
 

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Fichtenelch

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Bei 2 oder 3 Grad brauchst du keine Kerve schneiden.
Welche Frage hast du zur Überblattung ?
Da stehe ich gerade auf dem Schlauch.
Beim Gründach braucht man nicht unbedingt Gefälle.
 

stevets

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Eine Kerve.. ich wußte, das hat einen Namen :emoji_wink:

Ich hatte nicht verstanden und auch kein Beispiel gefunden, wie eine Überblattung zw. Stütze und Pfette in meinem Fall auszusehen muss.
Ich habe mal ein Beispiel gemacht, wie ich mir das vorstellen könnte, aber schwäche ich dann nicht unheimlich das Material?

Das Gefühl habe ich oft, wenn ich Holzverbindung sehe, aber auf der anderen Seite hält das am Ende vermutlich besser als jede Schraube :emoji_see_no_evil: Ein Rätsel :emoji_grin:
 

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Fichtenelch

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Also wenn du mich fragst kannst du auch mittels Tellerkopfschraube durch die Pfette in den Stiel schrauben.
Jetzt sagen wieder viele zurecht, einen Schreibe hält nicht im Stirnholz, stimmt.

Aber:
Die Verbindung hat in diesen Fall nicht viel auf Zug zu halten.
Und du hast ja an den Stielen auch Kopfbänder, da ist dann ja die Verschraubung im Längsholz.
Das ist meiner Meinung nach so, wir haben als Zimmerer schon oft so arbeiten müssen weil die Kunden ganz einfach keine Verzapfung oder Blattung bezahlen.
Ich kann dir in jedem Fall sagen dass es bei deinen Bauvorhaben kein Problem wäre.
 

NOFX

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Durch die Höhe Pfette wird das schnell anfällig fürs Verkippen und stumpf verschraubt können nur wenig Momente übertragen werden. Die hauptsächliche Belastung ist die Biegespannung in der Mitte, nicht die Schubspannung am Rand.

Wenn du einen großen Überstand hättest, sähe das anders aus, da wären auch Biegespannungen am Pfosten in der Pfette vorhanden, so aber nicht.

@Fichtenelch Wenn man für sich selber und dann auch noch für die nächsten 25 Jahre baut, darf man die Zeit eh nicht kalkulieren. Eine passende Handkreissäge und Stechbeitel sollten ja vorhanden sein (sonst wird das eh schwierig zu bauen), damit ist das in Weichholz ja "schnell" gemacht.
 

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stevets

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Ja, verstehe. Dann lag ich mit meinem Beispiel für die Überblattung garnicht so falsch. Also würde man das so machen?

Edit: Und dann 2 Gewindeschrauben M16 durch beide durch und fertig?
 
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