Draper 45234: Spannbacken nicht parallel

philipp_at_ww

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Hallo zusammen,

ich habe mir einen Schraubstock von der Firma Draper bestellt. Bei der ersten Lieferung habe ich festgestellt, dass die Spannbacken nicht 100% parallel waren, sondern unten ein Spalt von ca. 3mm blieb, wenn man die Backen zusammengefahren hat.

Daraufhin habe ich das Teil zurück gesendet und auch Ersatz erhalten. Leider hat der Ersatz aber den gleichen "Fehler".

Jetzt suche ich diesen bei mir: ist es in Ordnung, wenn die Backen nicht parallel sind, also sind die alle so? Ausgeschrieben war der Schraubstock mit 150 EUR, ich habe ihn für die Hälfte gekauft, bei Ebay zahlt man ca. 110 EUR dafür, der Preis ist also günstig, aber für Schrott noch zu hoch, wenn ihr versteht.

Ich kann das zwar mit dem Holz, welches ich auf die Backen schraube, wieder ausgleichen, aber trotzdem wollte ich wissen, ob das tolerabel ist oder ob da jemand Ausschuss verkauft.

Was natürlich auch sin kann ist, dass man die absichtlich in der Art baut, weil die Spannkraft ja auch von unten kommt, also die sich mit der Zeit dann hinziehen. Ich wollte einfach mal eure Einschätzung hören.

Vielen Dank,
Philipp
 

michaelhild

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Wobei ich diesen "Fehler", falls er nicht beabsichtigt sein sollte, als sehr praktisch ansehe.
Wirken die Backen doch so, wie eine Pinzette und greifen oben immer zuerst.
Nebenbei besteht bei ohne Last absolut parallelen Backen die Gefahr, dass sie bei Druck oben auseinander gehen. Bei solch leicht schrägen Backen passiert das erst recht spät.
 

philipp_at_ww

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Danke für die Antworten. Mein Verdacht ging ja auch in die Richtung "Absicht", aber anstatt mir das zu sagen hat man mir Ersatz geschickt, wie gesagt mit dem gleichen Spalt, aber zusätzlich noch Flugrost und leichte Lackschäden.

Werde das Teil erstmal behalten, bei Feine Werkzeuge gibt es ein sehr ähnliches Modell, ich denke, die kommen alle aus der gleichen Fabrik und der Preis ist auch in der Liga. Den Rost bekomme ich wahrscheinlich mit einem Poliertuch weg, da fehlt halt die Ölschicht.
 

MysteriumHolz

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Ich hab den kleinen 52er von "Feine Werkzeuge" noch uneingebaut herumliegen, ich kann ihn mir morgen mal anschauen, ob er auch so unparallel ist, wenn Dir das hilft.
 

michaelhild

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aber anstatt mir das zu sagen hat man mir Ersatz geschickt.

Glaubst Du wirklich, dass wüsste ein riesiger Händler wie Amazon oder würde den interessieren?
Die tauschen einfach. Das wird die billiger kommen, als wenn sich jemand intensiv mit dem Problem beschäftigen würde. Zumal so ein Sachbearbeiter bei denen bestimmt nur einen sehr geringen Prozentsatz der Produkte wirklich kennt. Das geht ja auch bei so einem Händler nicht anders.

Bei Feine Werkzeuge oder anderen spezialisierten Händlern sieht das dann anders aus.
 

daywalker

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Ich gehe davon aus, dass es ein Fertigungsfehler ist. Was für einen Sinn sollt es machen einen sogenannten Pinzetten-Griff erreichen zu wollen. Das würde insbesondere bei weichem Holz zu ungewollten Druckspuren führen.

Gruß

daywalker
 

da_bua

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Ich hab mir dieselbe Frage bei meinem Tischlerschraubstock gestellt.

Es ist tatsächlich gewollt, z.B.hier von einem hersteller beschrieben.
 

philipp_at_ww

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Vielen Dank für eure Antworten.

Das mit dem "wissen und Bescheid sagen" hatte ich auch eher geschrieben, weil meine ursprüngliche Rücksendung ungerechtfertigt war, im letzten Link sieht man ja dass es ein Feature ist. Aber ich habe jetzt nur ein eingeschränkt schlechtes Gewissen da ich den Grund ja beschrieben hatte und der Händler prinzipiell die Möglichkeit gehabt hätte und so weiter.

Was mir an dem Pinzettenfeature nicht einleuchtet: zumindest im "trockenen" Zustand ohne Holz ziehen sich die Backen auch nicht zusammen. Ich würde das mal so deuten, dass ich bei hoher Spannkraft Abdrücke in das Holz bekomme?
 

michaelhild

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Ein schlechtes Gewissen brauchst Du auch nicht zu haben, wenn der Händler das nicht weiß oder darauf hinweist, ist es dem sein Problem.

Abdrücke musst Du halt mal probieren. Möglich, dass die schneller passieren, als bei parallelen Backen, aber auch da kommt es zu Abdrücken, wenn man gut spannt.

Meine Hobelbank hat im Prinzip parallele Backen, da das ganze aber nicht so stabil ist, habe ich oft das Problem, dass die Backen oben auseinander gehen. Das nervt deutlich mehr, als mögliche Abdrücke, da kann man ja was zwischen legen oder die Backen mit Leder belegen.

Ich wollte schon lange ne schiefe Backe an meine Zangen bauen, aber ist noch nichts geworden.
 

etaller71

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Was mir an dem Pinzettenfeature nicht einleuchtet: zumindest im "trockenen" Zustand ohne Holz ziehen sich die Backen auch nicht zusammen.

Wenn der weiter auf steht bzw. was dazwischen klemmt ist aber der untere Teil auch weitaus biegsamer und länger.

Es wirkt wie eine Blattfeder - Je länger die ist, desto weicher ist sie bei gleicher Materialstärke.
 

fritz-rs

am 7.9.2016 verstorben
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Ich würde in beide Backen je 2 Bohrungen einbringen und eine rel. dünne Multiplexplatte so lose anschrauben, daß sie sich an das Werkstück anpassen kann.
Die Platten können leicht über die Schraubstockbacken überstehen, dann gibts keine Druckstellen, aber parallele Spannung.

Gruß Fritz
 
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