Drechseleisen - Empfehlung und Bezugsquelle gesucht

didymo

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Guten Abend!

Hat Jemand eine Empfehlung und Bezugsquelle für Drechselmeißel für Einsteiger?
Ich will Pfannengriffe oder Feilenhefte drechseln.

Da ich das nur selten vor habe, will ich kein umfangreiches Set.
Geht das alles mit einem "Universal-Messer", wenn ja was wäre das?

Arbeiten möchte ich auf einer Drehbank für Metall auf die ich Zugriff und etwas Übung habe.
Bezüglich Holz drechseln habe ich noch keine Erfahrung und Zubehör.
 

ChrisOL

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Das sind nur Langholzarbeiten, eine kleine oder mittlere Formröhre passt schon. Was zum schärfen brauchst du dann aber noch.
 

didymo

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Was ist denn der Vorteil einer Röhre gegenüber zB einem vorne halbrunden Flachstahl?
(Einen Flachstahl könnte man ja etwas billiger aus einem alten Stechbeitel schleifen. Eine Röhre kostet offenbar 40 bis 100 Euro?).

Zum Abstechen verwende ich ev. einen Abstechstahl montiert im Schlitten der Drehmaschine.
Zum Schleifen ist dzt nur ein Doppel-Schleifbock vorhanden.
Zum Loch bohren der Pfannengriffe habe ich mir lange "Balken-Holzbohrer" besorgt.
 

Holzrad09

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Johannes

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Hallo Thomas,
wenn ich eine Metall-Drehbank hätte, und da würde jemand Holz drauf bearbeiten, der wäre ganz schnell weg. Das ist garnicht gut für die Drehbank, falls man noch wieder Metall bearbeiten will. Drechseln funktioniert völlig anders als drehen. Man legt die Fase vom Werkzeug an und schneidet möglichst so, das man kaum noch schleifen muß. Ich würde unbedingt HSS-Werkzeuge nehmen. Drechselwerkzeuge werden thermisch ganz anders belastet als Beitel oder Schnitzwerkzeuge. Eventuell kannst du über das österreichisch Forum ( https://www.drechslerforum.at ) jemanden finden, dem du mal über die Schulter schauen kannst.

Es grüßt Johannes
 

teluke

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Hallo Thomas,
wenn ich eine Metall-Drehbank hätte, und da würde jemand Holz drauf bearbeiten, der wäre ganz schnell weg. Das ist garnicht gut für die Drehbank, falls man noch wieder Metall bearbeiten will. Drechseln funktioniert völlig anders als drehen. Man legt die Fase vom Werkzeug an und schneidet möglichst so, das man kaum noch schleifen muß. Ich würde unbedingt HSS-Werkzeuge nehmen. Drechselwerkzeuge werden thermisch ganz anders belastet als Beitel oder Schnitzwerkzeuge. Eventuell kannst du über das österreichisch Forum ( https://www.drechslerforum.at ) jemanden finden, dem du mal über die Schulter schauen kannst.

Es grüßt Johannes
Das interessiert mich jetzt aber sehr.

Dass man auf einer Drechselbank kein Metall bearbeiten kann ist augenscheinlich klar.

Aber warum es einer Metalldrehbank schadet wenn man darauf Holz drechselt erschließt sich mir nicht so einfach.
Was übersehe ich da?

Ich habe beides, eine billige Drechselbank, ausreichend für gelegentlich Arbeiten und ein Drehbankmonster das allerdings in der Metallwerkstatt ca. 70m weiter steht. Schon öfter hat es mich gejuckt da hinzulaufen und es mal zu versuchen,
 

schrauber-at-work

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Moin,

Aber warum es einer Metalldrehbank schadet wenn man darauf Holz drechselt

Ganz einfach, an der Metalldrehbank sind die Führungen und das Bett geölt. Daran klebt der Holzstaub und setzt sich überall ab. Wird alles schwergängig, zum Reinigen macht dass keinen Spaß.

Würde ich nicht machen. Drechselbank ist ja ganz anders aufgebaut.

Gruß SAW
 

seschmi

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Aber warum es einer Metalldrehbank schadet wenn man darauf Holz drechselt erschließt sich mir nicht so einfach.
Was übersehe ich da?

Es geht grundsätzlich, manche Drechselbänke sind ja umgebaute Metallbänke.
Es gibt aber eine Reihe von Problemen:

- Der Holzstaub saut Dir die Metallbank ein, und mit dem Öl klebt er auch sehr gut. Dazu kommt die Gerbsäure. Das will man auf einem Präzisionsgerät eigentlich nicht haben.
- Viele Metalldrehbänke schaffen die erforderlichen Drehzahlen nicht
- Die üblichen Dreibackenfutter für Metall haben sehr wenig Auflagefläche und halten Holz, das viel weicher als Metall ist, nicht gut fest - Obacht vor fliegenden Teilen! Schau Dir mal die Backen eines Drechselfutters an.
- Die Dreibackenfutter haben vorstehende Teile, wenn Du da nah am Futter drechselst ist die Verletzungsgefahr groß.

Wenn man in die Drechselforen schaut, gibt es da schon umgebaute Metallbänke (Übersetzung und Futter). Die sind ja sehr stabil, laufruhig und präzise, allerdings oft auf Kosten der Spitzenhöhe. Allerdings werden die entsprechend umgebaut und dann auch nicht mehr regelmäßig für Metall benutzt. Ähnliches gilt für Drückbänke und andere rotierende Maschinen. Die legendären "Heyligen" sind ja wohl auch angepasste Metalldrehbänke.

Zur Originalfrage: Ich würde auch eine Drehröhre/Formröhre empfehlen, z.B. von Narex gibt es die auch in Gut und Bezahlbar. Von selbstgebauten Werkzeugen würde ich abraten: Es gibt ja Menschen, die umgeschliffene Feilen verwenden, das ist aber absolut gefährlich, weil das Material zu spröde ist, bricht, und dann "ins Auge geht".

Es sollte schon HSS sein - die Werkzeuge werden auch so heiß, dass der Kohlenstoffstahl eines Beitels nicht lange Freude machen wird.
Mit einer Standard-Drehröhre kann man ein Feilenheft komplett drechseln, wenn man die Kantel vorher etwas abschrägt (achteckig sägt). Wenn man eine viereckige Kantel einspannt, ist eine schwere Schruppröhre schon angenehmer. Das wäre dann meine nächste Anschaffung, danach ein Abstecher und dann ein Meißel.
 

netsupervisor

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Servus.
Mit Kirschen-Eisen kann man arbeiten, die dns Eisen finde ich persönlich aber besser. Eine Universalröhre reicht aus, damit kann man recht viele Arbeiten abdecken.
Mit der Drehmaschine bearbeitet man besser kein Holz, das würde ich meiner Maschine auch nicht antun wollen. Mag sein, dass man das immer wieder auf YT sieht (auch bei my_mechanics), aber da brauchts schon eine sehr gute Absaugung, wenn man sich nicht sämtliche Frührungen mit einem Holz-Öl Gemisch versabbern will.
Allein das Futter sauber zu machen wäre mir viel zu aufwendig.
 

Holzrad09

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Mit einer Standard-Drehröhre kann man ein Feilenheft komplett drechseln, wenn man die Kantel vorher etwas abschrägt (achteckig sägt). Wenn man eine viereckige Kantel einspannt, ist eine schwere Schruppröhre schon angenehmer. Das wäre dann meine nächste Anschaffung, danach ein Abstecher und dann ein Meißel.
So sehe Ich das auch. Hier im Video kann man die gängigsten Drechseleisen im Einsatz sehen.
LG
 

teluke

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Danke für die Antworten.
Das mit der Verschmutzung ist mir natürlich bewusst. Absaugung habe ich an der Drehbank ja auch keine.
Aber ihr habt schon recht, sollte man besser lassen.
 

seschmi

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Nur als Tipp bei Sauerei: Für Frischholz habe ich so einen Frisörumhang mit Klettverschluss (5 Euro bei ebay), den ich um den Spindelstock klette und auf dem Bankbett ausbreite, um das gröbste abzuhalten. Das ist z.B. bei Eiche oder Zwetschge ganz hilfreich, sonst ist nachher das große Bankputzen angesagt (so wird es nur das kleine Bankputzen).

Man muss natürlich schauen, dass sich nichts ins Futter wickeln kann, da ist aber genug Abstand, und die billigen Umhänge würden sowieso sofort reißen, bevor was passiert.

Das ist auch ganz praktisch, wenn man Oberflächen auf der Bank macht, z.B. poliert.

Einer Metalldrehbank würde ich das trotzdem nicht antun, und wenn man sich da den Preis/Spitzenhöhe anschaut, sind Holzdrechselbänke auch viel billiger...
 

Gelöscht schreiner80

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Formröhre 12mm für Langholz
Abstecher 3 mm Diamantform
Schruppröhre ca 30 mm Deutsche oder Englische Form ist egal

Hersteller:
Sorby, Taylor, Crown, Stubai, Neuhammer, DNS, Magma, oder die Eigenmarke von Dictum wären so das gängige auf die schnelle

Standart ist HSS aber auch die " alten" aus nicht HSS funktionieren.


Griffe und Hefte können zwischen den Spitzen gedrechselt werden.

Dazu brauchst du ein zackigen Mitnehmer auf der Spindel Seite und eine mitlaufende Körnerspitze am Reitstock.

Ein extra Futter ist für die Arbeit nicht zwingend notwendig.

Schärfen geht mit etwas übung am Schleifbock.

Zum Schluss noch eine Sache
Ist eine Handauflage vorhanden?
 
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didymo

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Als Auflage tät ich ein entsprechendes Stahlstück anstatt des Drehstahl (links auskragend) niederspannen.

Es handelt sich um eine alte, große, schwere Drehmaschine, keine Feindrehbank.
Drehstähle werden mit massiver Spannpratze niedergespannt.
Drehzahl leider recht niedrig.

Danke an Alle für die Infos.
 

netsupervisor

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Drehstähle werden mit massiver Spannpratze niedergespannt.
Drehzahl leider recht niedrig.

Eine geringe Drehzahl führt möglicherweise zu Ausplatzungen im Holz. Dann würd ich dir fast mehr empfehlen einen scharfen HSS Drehmeißel zu verwenden und im Niederhalter einzuspannen, mit dem Plan- und Längschlitten hast du sicherlich auch mehr Gefühl als mit einem Drechseleisen. Das ist sicherer und das Ergebnis um einiges besser.
Meine Drehbank (330x1000) geht bis 1600 U/min, meine Drechselmaschine weit mehr als das.
 

netsupervisor

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Dass man auf einer Drechselbank kein Metall bearbeiten kann ist augenscheinlich klar.
Das wird der Drechselmeister im Video- und es ist kein Unbekannter - anders sehen. Prinzipiell gehts schon, die Präzision die dabei entsteht ist natürlich nicht dem einer Metalldrehbank entsprechend. Früher hat man NE Metalle auch gedrechselt.
Video
 

seschmi

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Für Pfannengriffe und Feilenhefte geht es auf jeden Fall, das wird notfalls sogar in einer Bohrmaschine rund. Das ist dann halt mehr Schaben als Schneiden, und man muss nachher mehr Schleifen, weil die Oberfläche nicht so schön wird. Wenn Du keine Sorgen wegen den Spänen hast, kannst Du es ja einfach mal probieren.
 

Dietrich

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Hallo,

drehen und drechseln sind schon sehr artverwandte Arbeitstechniken, wenn man mal von der Spanabnahme schneidend beim Drechseln absieht, funktioniert aber auch schabend. Mit einem befreundeten Metaller, der auch bei den Hobelbänken mit von der Partie war, habe ich dieses Doppelbett gebaut (teilweise aus von ihm gestellten Erle-Leimholz) und in Ermangelung einer Drechselbank wurden die knapp 50cm hohen Flaschenbeine /Füße (Papierverleimung) auf einer superschweren Meuser Drehbank einer Metallwerkstatt (2,5 to und 2500mm Spitzenweite) gedrechselt.
Als Werkzeug hatten wir eine vom Dreher umgeschliffene Feile und eine provisorische Handauflage...was eine Sauerei, nach dem Drechseln haben wir mit 2 Industriesaugern, Druckluft und Banköl wieder kompl. gereinigt, was rund 2 Std. in Anspruch nahm.
Danach hab ich mir eine Scheppach DMT 180 und einige Jahre danach eine Steinert Piccolo in fast maximal Ausstattung angeschafft mit der allerdings auch bohren in Keilstahl geht und drehen von Buntmetallen und Alu sowieso, kleines Support.
https://www.holz-seite.de/projekte/mobel/bett/
Gruß Dietrich

PS: Drechseln kann man mit Kirschen Eisen schon, die Eisen aus Sheffield halten länger sind aber schwerer zu schärfen. Sehr gute teils handgeschmiedete Eisen gibt es auch bei Steinert im Erzgebirge, die auch verschicken.
 
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