Aber warum es einer Metalldrehbank schadet wenn man darauf Holz drechselt erschließt sich mir nicht so einfach.
Was übersehe ich da?
Es geht grundsätzlich, manche Drechselbänke sind ja umgebaute Metallbänke.
Es gibt aber eine Reihe von Problemen:
- Der Holzstaub saut Dir die Metallbank ein, und mit dem Öl klebt er auch sehr gut. Dazu kommt die Gerbsäure. Das will man auf einem Präzisionsgerät eigentlich nicht haben.
- Viele Metalldrehbänke schaffen die erforderlichen Drehzahlen nicht
- Die üblichen Dreibackenfutter für Metall haben sehr wenig Auflagefläche und halten Holz, das viel weicher als Metall ist, nicht gut fest - Obacht vor fliegenden Teilen! Schau Dir mal die Backen eines Drechselfutters an.
- Die Dreibackenfutter haben vorstehende Teile, wenn Du da nah am Futter drechselst ist die Verletzungsgefahr groß.
Wenn man in die Drechselforen schaut, gibt es da schon umgebaute Metallbänke (Übersetzung und Futter). Die sind ja sehr stabil, laufruhig und präzise, allerdings oft auf Kosten der Spitzenhöhe. Allerdings werden die entsprechend umgebaut und dann auch nicht mehr regelmäßig für Metall benutzt. Ähnliches gilt für Drückbänke und andere rotierende Maschinen. Die legendären "Heyligen" sind ja wohl auch angepasste Metalldrehbänke.
Zur Originalfrage: Ich würde auch eine Drehröhre/Formröhre empfehlen, z.B. von Narex gibt es die auch in Gut und Bezahlbar. Von selbstgebauten Werkzeugen würde ich abraten: Es gibt ja Menschen, die umgeschliffene Feilen verwenden, das ist aber absolut gefährlich, weil das Material zu spröde ist, bricht, und dann "ins Auge geht".
Es sollte schon HSS sein - die Werkzeuge werden auch so heiß, dass der Kohlenstoffstahl eines Beitels nicht lange Freude machen wird.
Mit einer Standard-Drehröhre kann man ein Feilenheft komplett drechseln, wenn man die Kantel vorher etwas abschrägt (achteckig sägt). Wenn man eine viereckige Kantel einspannt, ist eine schwere Schruppröhre schon angenehmer. Das wäre dann meine nächste Anschaffung, danach ein Abstecher und dann ein Meißel.