Dremel: Kanten anrunden

Pascal264

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Hallo Zusammen,
mir ist bewusst das der Dremel ein filigranes Gerät ist aber hat einer Erfahrung mit einen Dremel in Kombination mit den Oberfräsenaufsatz und einen Abrundfräser?

Man findet viele Videos in denen einfache Sperrholzplatten, Pappel oder Fichte bearbeitet wird, aber mangels Fräserfahrung kann ich nicht abschätzen ob das auch für Buche oder Eiche (Leimholz) ausreichend ist.



Das ganze möchte ich wirklich NUR für die Bearbeitung von Kanten (anrunden) verwenden. Ernsthaft fräsen (z.B Nuten) kann man mit einen Dremel sowieso nicht da die Leistung des Werkzeuges einfach nicht ausreicht.


Da ich nicht bereit bin mir eine Oberfräse zu kaufen und auch niemanden kenne welche mir eine Ausleihen kann bin ich auf der Suche nach einer anderen Alternative. Günstige Kantenhobel scheinen wohl auch nichts zu taugen und die Schleifpapier-Schleifklotz Methode (Varianz) gefällt mir auch nicht so wirklich.
 

Tob3

ww-ahorn
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Hi Pascal,

Erfahrungen zu der Kombination habe ich noch nicht. Allerdings habe ich ein Dremel-ähnliches Werkzeug (Proxxon IBS/E) zuhause und gehe mal davon aus, dass du mit Dremel tatsächlich die Marke Dremel meinst. Eine Oberfräse habe ich natürlich auch.
Der Dremel-Oberfräsenaufsatz sieht für mich auf den ersten Blick einer Oberfräse zwar nachempfunden aus - aber mit großen Kompromissen bzgl. Steifigkeit und auch irgendwie insgesamt viel viel kleiner (darauf komme ich zurück). Wenn ich an meinen Proxxon denke, weiß ich dass er im vergleich zu anderen ähnlichen Produkten wirklich stark ist. So stark, dass man das Gerät eigentlich nicht zum Blockieren bekommt, sondern eher der Fräser in der Spannzange durchrutscht, obwohl diese sehr ordentlich ausgeführt sind und mit einem Schlüssel fest gezogen werden!
Oberfräsen haben typischerweise wesentlich dickere Spanndurchmesser (z.B. 8mm vs 2,4 bis 3,2mm beim Dremel) und auch viel größere Werkzeuge. Was ich oft beobachte, wenn ich mit "Neulingen" (selbst bin ich auch kein Profi - eher Amateur) mit der Oberfräse Kanten bearbeiten will: Sie wählen zunächst meist einen zu kleinen Fräser, weil sie die Rundung überschätzen. Für eine schöne Rundung braucht man schnell einen Fräser mit 25-30mm Durchmesser. Für den Dremel schätze ich, wird man sowas nicht bekommen, da ist alles viel kleiner skaliert - ich ver mute auch, er ist nicht dafür gedacht "möbeltaugliche" Rundungen zu fräsen, sondern eher für Modellbau etc.. Auch schätze ich, dass das von der Spannzange im Dremel übertragbare Drehmoment bei weitem nicht für angenehmes Fräsen an Hartholz ausreichen wird.

Ich weiß, dass als Student das Geld nicht locker sitzt - aber ich persönlich (!) würde überlegen, ob nicht eine gebrauchte ältere Oberfräse (600W reichen da völlig) für dich die Lösung sein kann. Selbst arbeite ich immernoch mit einer uralten Elu (Marke gibt es nicht mehr, war Profi-Werkzeug) OF 96/*irgendwas*. Die hat auch <<1000W. Aber gemessen an einem Dremel ist das natürlich eine völlig andere Liga. Preislich ist das auch denke ich noch vertretbar. Völlig geschenkt ist der Oberfräsenaufsatz und die Spezial-Fräser dazu ja auch nicht.

Grüße
Tobi
 

Pascal264

ww-kastanie
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Hallo Tobi,

danke für deine ausführliche Antwort und die ehrliche Meinung. Für mich ging es erstmal darum das ich wirklich nur die Kantelinie (!) anfase und nicht eine Wölbung auf der Kantenfläche einbringe. Vielleicht kann ich mich auch nicht so richtig ausdrücken da ich kein Holzfachmann bin. Mir ist schon bewusst das allein auf der Skalierung der Maschine das Arbeitsfeld sehr begrenz ist da der Motor gar nicht die richtige Leistung verfügt und das ist noch völlig unabhängig davon das das Gerät nicht die passenden Aufnahmen besitzt.
Ist wohl ein typischer Fall von der Dremelfalle. ,-)

Ich hatte mir vor einigen Monaten eine Handkreissäge mit Führungsschiene (+etc.) gekauft und an sich mit ich mit dieser Maschine super zufrieden. Am Anfang hatte ich gewisse Handling Probleme da das Gerät neu war und ich mit sowas noch nie gearbeitet hatte aber inzwischen gefällt mir das Gerät richtig gut - ABER: Das Gerät habe ich nur wenige Male benutzt und somit stelle ich die Anschaffungskosten in Frage. Somit fällt es mir jetzt schwer wieder ordentliches Geld für eine Oberfräse mit Systemzubehör, Fräsern etc. zu kaufen welche ich im Endeffekt noch seltener einsetzen werde. Vielleicht bin ich in Zehn Jahren ein Hausbesitzer und dann werde ich alle diese tollen Werkzeuge schätzen und mit einer hohen Bereitschaft solche Geräte zulegen, aber aktuell sieht mein Alltag noch ein wenig anders aus. :emoji_slight_smile:


Mal schauen vielleicht lege ich mir dann wohl doch eine Kantenfräse/Oberfräse zu.
 

Tob3

ww-ahorn
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Hi Pascal,

jetzt muss ich nochmal kurz nachfragen: Was meinst du mit "Kantelinie"? Wenn ich dich richtig verstanden habe, möchtest du die Kanten abrunden. So war es meinerseits auch gemeint. Allerdings habe ich stillschweigend vorausgesetzt (vielleicht liegt hier der Fehler), dass deine Frage richtung Möbelbau geht - die Kanten also durchaus Radien von >>5mm bekommen sollen.

Eine wichtige Frage ist mir zu dem Oberfräsen-Vorsatz noch eingefallen: Gibt es die Fräser auch mit Anlaufkugellager? Ich persönlich erachte diese als unabdinglich zum einfachen Kanten bearbeiten. Gleichzeitig treiben diese Anlaufkugellager natürlich die Fräsergröße (Durchmesser) und Masse vermutlich in die Höhe.

Grüße
Tobi

P.S: Über wirtschaftlich sinnvolle Werkzeuge wird in den Hobbyforen üblicherweise wenig diskutiert. Ich habe für mich persönlich das Thema so abgehakt: Ein Hobby kostet Geld und bringt "keinen" (Geld-) Ertrag. Natürlich muss man sich überlegen, wie viel Geld man sich das Hobby kosten lassen kann und möchte. Viele Werkzeuge nutze ich nur selten - dennoch erfreue ich mich daran - gutes Werkzeug ist einfach toll. (Ein guter Freund bezeichnet mich scherzhaft als "Werkzeugsammler" - irgendwo hat er auch Recht). Damit man größtmöglichen kosten-nutzen hat, müsste man als Hobbyanwender vermutlich eher Bosch grün (oder noch schlimmer...) kaufen - aber dagegen wehre ich mich kategorisch... so viel als Exkurs :emoji_wink:
Wenn ich aber sehe, dass andere Forenmitglieder sogar einzelne Formatkreissägen, Tischfräsen, Abricht-Dickenhobel etc. zuhause stehen haben für den gelegentlichen Hobbyeinsatz... komme ich mir garnicht mehr so "verrückt" vor XD
 

grisumat

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Hallo,

Gibt es für den Dremel überhaupt Abrundfräser? Ich weis, dass es welche für die Dremel-Trio gibt, die aber auch schon einen zu dicken Schaft für den normalen Dremel haben. Der Tremel-Trio selbst ist von den Bewertungen die man so findent nicht überzeugend. Ab un zu sind auch Fräsvorsätze für die Bohrmaschiene zu finden. Die sind absoluter murks, weil die Drehzahl der Bohrmaschienen viel zu niedrig sind.
 

Pascal264

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Mit Englischen Suchbegriffen kommt man deutlich weiter als mit Deutschen.Also: Den Effekt den ich erzielen heißt im Englischen "roundover" (Kantenlinie) aber nur das ich diesen minimal haben möchte. Eine Fräsung über die gesamte Kantenfläche wird in diesen Bildchen als "Fullroundover" bezeichnet.


3744_inset.jpg



Ich hatte mal ein wenig im Internet geschaut und vielleicht kaufe ich mir die Bosch GKF600. In der Zukunft könnte man sich dann auch den Tauchfräsen Zusatz kaufen. Hatte ein tolles Review zu dem Gerät gefunden und das kleine Ding wäre genau das richtige für mich. Eine riesige Oberfräse ist einfach nur übertrieben und für die kleinen Werkstücke die ich mache auch viel zu unhandlich.
 

WinfriedM

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Kommt jetzt auch wieder auf den Radius an. Ein 2mm Radius wirst du auch mit dem Dremel hinbekommen. Bei 5mm wäre ich schon sehr skeptisch.

Aber eine Oberfräse ist ein so universelles Werkzeug, wenn du das erstmal in der Werkstatt hast, wirst du die für alles Mögliche nutzen.

So eine kleine GKF600 hat schon was, weil schön handlich. Die 95 Euro für die TE 600 Taucheinheit ist ja auch noch machbar.
 

grisumat

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Ich stand auch lange vor der gleichen Frage.

Meine Lösung war letzten endes, dass ich mir eine Oberfräse mit meinem Bruder Teile.

Hätte das nicht geklappt, hätte ich mir vermutlich bei ebay eine gebrauchte POF 600 geschossen.
 

blankscheit

ww-birnbaum
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richtige Fräse

... und vielleicht kaufe ich mir die Bosch GKF600. In der Zukunft könnte man sich dann auch den Tauchfräsen Zusatz kaufen. .

Mach das mal. Diese Lösung ist doch um Längen besser als etwas "dremeliges".

Ich sage nicht viel gegen die Dremels, denn auch ich besitze einen. Aber eine Fräse wird der wohl nicht.
Wenn ich mir den Leistungsunterschied anschaue, dann kann Abrundfräsen mit einem Dremel im Vergleich mit einer richtigen Fräse (auch im Vergleich mit einer Kantenfräse) nicht viel werden. Mein Dremel hat nicht mal 200 Watt. Meine kleine Kantenfräse hat 700 Watt. Damit kann man dann richtig was wegschaffen.
 

Pascal264

ww-kastanie
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Im Sinne der Vernunft habt Ihr alle mich wohl wirklich überredet. Hatte mir halt nur gedacht das man beim Dremel mit einen Radius von 2mm noch reicht. Meine Prüfungsphase ist gut abgelaufen und in diesen Monat habe ich ordentlich Überstunden auf der Arbeit gemacht.. ..da hab ich mir gedacht ich mich mal belohne und etwas leiste. O:emoji_slight_smile:

Bei der Wahl mit der Maschine habe ich mich schon festgelegt im Moment bin ich gerade mir die passenden Fräser am rauszusuchen. Kann man einen Abrundfräser auch so einspanen das dieser nur ein Teil des Holzes bearbeitet, oder gibt das Probleme? Die Sätze mit Fräsern haben bei den Abrundfräsern einen Radius von 5mm bis 10mm und als noch Fräserleihe ,-) was sich am ersten Zweck etwas viel anhört. Aktuell würde ich gerne einen Mix aus Bündigfräser, Kopierfräser, Nutfräser, Abrundfräser und Holkegelfräser zulegen aber die Inhalte von typischen Sätzen ist aber nicht optimal wodurch ich wieder genauer suche.
 

Pascal264

ww-kastanie
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Zum Abschluss von diesen Beitrages:

Habe mir nun eine Bosch GOF 1250 CE inklusive Parallelanschlag gekönnt. Nach längeren Überlegungen kam ich zu dem Entschluss das es keinen Sinn macht sich ein spezielles Gerät zu kaufen um sich dann zu ärgern das man doch eine Oberfräse benötigt. GKF600 mit Taucheinheit ist dann auch nur eine schlechtere Oberfräse da die Leistung sehr limitiert ist und z.B. auch keine Drehzahlregelung besitzt. Ich habe mich gezielt gegen eine Festool entschieden, da ich mit meinen Bosch Geräten gute Erfahrungen gemacht habe und auch sicher sein kann das dass Zubehör kompatibel zu meiner Führungsschiene ist. Im Endeffekt ist diese Entscheidung soweiso Geschmackssache und gleichzeitig denke ich das sich in diesen Preissegment nicht viel Spielraum vorhanden ist.

Bisher habe ich erst eine Halbe Stunde gefräst, aber soweit bin ich mit der Oberfräse sehr zufrieden und bereue meine Entscheidung nicht. Vorallen bin ich jetzt auf dem Geschmack gekommen und kann mir Gedanken machen was für tolle Dinge man mit einen solchen Ding anstellen kann.


Vielen Dank für euren Input. :emoji_slight_smile:
 
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