Durchgangstür in einer Küchenfront: welche Beschläge?

[rgbprogressive]

Liebe Woodworker,

in einer neuen Küche (die von Profis aufgestellt wird) soll zwischen zwei Hochschränken ein Durchgang bleiben, der genau zwei 60cm Schränken entspricht. Dieser Durchgang soll durch zwei aus dem gleichen Küchenprogramm stammenden Türfronten so verschlossen werden, daß er zur doppelflügeligen Tür zum dahinter liegenden Vorratsraum wird. Diese beiden Flügel sollen IN den Durchgang aufschlagen, nicht in den Küchenraum. Da oben und unten kein Korpus vorhanden ist, sollte das mit geeigneten Beschlägen möglich sein. Idealerweise sollen diese nachstellbar sein, also keine einfachen Bänder. Vermutlich haben die Türfronten bereits Topfbohrungen.

Bitte leitet mich in die richtige Richtung, danke.

 

[Fiamingu]

Mir fällt da spontan Pendeltürscharnier ein.
Ist ohne Bild oder Skizze bzw Aufbauplan
der Küche ein Schuss ins Blaue.

 

[rgbprogressive]

Skizze zugefügt!

Danke für jeden Hinweis!

 

[yoghurt]

Hallo rgbprogressive,
ich habe so etwas schon mal gemacht. Unsere Lösung war damals ein Klavierband. Das ist zwar nicht einstellbar - das ist bei einem Klavierband aber auch nicht notwendig.
Mir ist kein anderer Beschlag bekannt, der es erlaubt eine außen aufliegende Tür nach innen zu öffnen - außer eben einem geraden Band (Kröpfung A) aber genau das ist ja ein Klavierband.

 

[ki1968]

Denkbar wären auch Scharniere für unsichtbaren Anschlag, hätten den Vorteil der dreidimensionalen Verstellbarkeit.

 

[yoghurt]

Denkbar wären auch Scharniere für unsichtbaren Anschlag, hätten den Vorteil der dreidimensionalen Verstellbarkeit.

Hallo,
welche meinst Du konkret?

 

[carsten]

Hallo

wir haben das mal mit Tectus Bänern gelöst. Erfordert aber eine entsprechden Konstruktion.

 

[Holz-Christian]

Hallo.

Also von der Stange gibts da nichts.
Die 60er Türchen lassen sich bei einer Korpustiefe von 56 cm ausserdem nicht ganz öffnen, sondern schlage hinten gegen die Wand.
Bei klavierbändern und Ähnlichem fehlt die Möglichkeit einer sauberen mittigen Endstellung.

Ich würde das folgendermassen lösen:
An die beiden Hochschränke KORPUSBÜNDIG etwa 10cm breite Friese befestigen.
An diesen dann mit Klavierband FRONTBÜNDIG die beiden Fronten befestigen.

Dadurch wandert der Drehpunkt richtung Mitte Durchgang.
Die Türen lassen sich ganz öffnen und haben im geschlossenem Zustand einen verdeckten Endanschlag, da sie auf die Friese aufschlagen.
Zwischen Türrückseiten und Friese noch Magnetschnäpper eingebohrt, und schon bleiben die Türen im geschlossenen Zustand stehen.

Die Türen schwenken beim öffnen zwar etwa 10 cm in den Küchenraum, aber das wird wohl kein Problem sein.

Das ganze erfordert natürlich etwas Feinjustage bezüglich Spaltmasse und Bündigkeit im geschlossenem Zustand.

Ich hoffe, ich hab meinen Gedankengang einigermassen Verständlich rübergebracht.

Gruss Christian.

 

[Gast aus Belgien]

Christian, ich finde dies eine sehr gute Idee
Es sollte aber nicht vergessen werden um an der Rückseite wenigstens einen Griff zu montieren. Stell Dir vor jemand geht in den Abstellraum und durch irgendeinen Grund schliessen sich die Türen, dann steht man da in dem Abstellraum

 

[rgbprogressive]

Mögliche Lösung?

Zusammen mit meinem Holzwurm haben wir uns folgendes ausgedacht:

Zur Verwendung kommen Hettich Falttürbänder 46787. Diese bestehen aus zwei Töpfen und einem Zwischenteil, daß sowohl Überdeckung als auch Spaltmaßeinstellung erlaubt. Die Küchenfronten werden mit Topfbohrungen in entsprechender Anzahl versehen (falls schon welche vorhanden sein sollten, müssen diese geschlossen werden weil die üblichen Randabstände von 3-5mm zu gering für diese Anwendung sind). Durch den stark versetzen Einbau (ca.10mm Randabstand, muß aber noch zeichnerisch genau ermittelt werden) kann man mit den beiden Verstellebenen dieser Bänder das künftige Spaltmaß stufenlos und den Abstand zwischen Front und Korpus in 3mm Stufen einstellen. Die Gegentopfbohrungen werden in eine 19mm dicke Leiste (ca. 6cm breit) gebohrt, die auf der jeweiligen Bandseite frontbündig auf (fast) der ganzen Höhe des Schrankes angebracht wird. Diese Leiste wird vorn in Korpusfarbe gestaltet und stellt den Aufschlag auf der Bandseite in geschlossenem Zustand dar. Diese Leiste wird an dem Nachbarkorpus mit Möbelverbindungsschrauben befestigt, dabei hat die Leiste Langlöcher für eine Höhenverstellbarkeit der gesamten Leiste mit allen Bändern um z.B. +/-3mm. Damit sind alle drei Verstellebenen gewährleistet.

Man kann alles auf der Werkbank zusammenschrauben und dann an der Leiste mit den Verbindungschrauben an den Korpus, fertig. Da die Tür nach innen aufgeht, gibt es keine Griffe (die Küche hat sowieso eine grifflose Front), so daß man die Tür nicht versehentlich ziehen kann. Die jeweiligen Endstellungen werden wie folgt gewährleistet:

Offen: Anschlag an den Seitenkorpus mit 19mm Luft, darin ein Magnetschnäpper. Dass die Tür hinten über den Korpus übersteht ist völlig egal, da ist ja ein ganzer Raum dahinter.

Geschlossen: Zuganschläge ("Seilchen") mit einstellbarer Länge halten die Türen zusammen mit Stabtürschliessern genau in der Flucht mit der restlichen Küchenfront (und würden ein versehentliches Ziehen wirksam verhindern).

Die Seilchen möchte ich später durch eine Öffnerautomatik ersetzen.

Die Fußleiste ist in dieser Küchenfront (nur Hochschrankseite) auf Korpuskante vorgezogen. Der Teil unter den Türen wird mit diesen verbunden und schwingt beim Öffnen in den 19mm "Hohlraum". Allerdings kommt es dort zu einer Kollision mit der Bandleiste, da muß ich mir noch etwas einfallen lassen. Eventuell wird die Bandleiste um die Höhe der Fußleiste gekürzt. Das würde man eh nur in offenem Zustand sehen können.

Was meint ihr dazu? Skizzen folgen......

 

[Gast aus Belgien]

Wie willst Du die Türen ohne Griffe eigentlich schliessen? Zum Schliessen musst Du ja ziehen können ......
Ah ja, mit den Stabtürschliessern
Aber wie machst Du dann die Türen von innen auf wenn sie sich mal selber geschlossen haben?

Und wenn, dann solltest Du die Türschliesser in halber Höhe montieren, der Magnetschnapper muss ja stark genug sein um die Federkraft des Schliessers zu überwinden, wenn Du dann in Handhöhe an den Türen ziehen musst um sie zu lösen, werden sich diese mit der Zeit verziehen.

Bei kleinen Kindern im Haus ist auch die Klemmgefahr für die Fingerchen nicht zu unterschätzen.

 

[Holz-Christian]

Wenn du es so machst, wie ich vorhin geschrieben hab, dann brauchst du keine Stabtürschliesser.

Du drückst zum schliessen einfach gegen die in den Küchenraum ragenden Türüberstände..
Die Spaltmasse lassen sich problemlos an die übrige Küche anpassen, man muss keine Kompromisse eingehen.
Die 10 cm breiten Anschlagfriese lassen sich farblich an die Korpusse anpassen, man sieht sie ja eh nur bei geöffneten Türen.

Seilchen zum feinjustieren der Fronten sind sicher sinnvoll.

Auch mit den mitschwenkenden Sockelleisten gibts bei meinem Vorschlag kein Problem:
Anschlagfriese nur bis Unterkante Korpus .

Bei deiner Idee schliesst sich jedesmal hinter dir die Tür.....nicht sehr Praktisch wenn man mit vollen Händen wieder aus dem Vorratsraum will.
Und auf Dauer nicht besonders robust

Ausserdem hat Harald vollkommen recht: Da kann man sich bös die Finger einklemmen.

Gruss Christian.

 

[ki1968]

welche meinst Du konkret?

Hi,
bspw. Art-Nr 341.24.*14 von Häfele o.ä. Einen Spanplattenstreifen bündig VK am benachbarten Korpus anbringen, das Scharnier in die Kante des Streifens und türseitig in die Fläche einlassen, auf diese Weise ließe sich die Tür nach innen aufschwingen.