Eiche Brettertür verzug?

jojodg

ww-pappel
Registriert
9. Juni 2009
Beiträge
6
Ort
nähe ulm
hallo,

vielleicht habt ihr mir ein paar tips in sachen brettertür als wohnungsinnentür?

habe vor ein paar brettertüren inkl. rahmen herzustellen.
meine bedenken liegen darin das die türen sich nachher verziehen und rund werden.
meine konstruktion würde folgendermaßen aussehen:
- breitenverbindung mit kronenfugen verleimt (PU Leim?)
- auf der rückseite ein Z aus eichenholz aufgedoppelt
- auf der ober und unterseite eine nut die jeweils mit einer edelstahl stange versehen werden
- welche ist denn die min. holzstärke bei einer stumpf einschlagenden tür?

das eichenholz ist seit ca. 12 jahren in einem schuppen abgelagert, somit dürfte die holzfeuchte nicht all zu hoch sein.

der rahmen, das schloß und die bänder sind kein problem.

für sämtliche tipps wäre ich sehr dankbar
 

carsten

Moderator
Teammitglied
Registriert
25. August 2003
Beiträge
19.026
Alter
50
Ort
zwischen Koblenz und Wiesbaden
Hallo

lange genug gelagert ist das Holz nur dürfte es noch nicht trocken genug sein um im Innenraum Verwendung zu finden.
Auf natürlichem Weg sind in Europa ca 14 -15 % Holzfeuchte realisierbar.
Für den Innenraum sind 8-10 % zu empfehlen.

Verleimung: Weißleim ist absolut ausreichend, weniger Sauerei, und auch ne höhere Festigkeit.
Innentüren haben üblicherweise eine Stärke von 40 mm. Darauf sind auch die Beschläge ausgelegt.
Die Edelstahlstange in einer Nut bringt gegen das Verziehen wenig bis nix da ja nach einer Seite offen. Wenn müsste man die als Bohrung in die einzelnen Bretter setzen und beim Verleimen als Rohr einsetzen.
Ich würde eher die waagerechten Teile des "Z" als Gratleiste ausführen.
 

Norbert

ww-robinie
Registriert
19. September 2003
Beiträge
612
Ort
Markdorf
Hallo jojodg,

mit dem Verleimen der Bretter ist das Verziehen der Türe vorprogrammiert, denn die verleimte Platte arbeitet anders als die Tragekonstruktion. Dagegen werden vermutlich auch die eingelegten Edelstahlstangen nur wenig helfen. *)

Es heißt nicht umsonst: Brettertüre. Die tragende Z-Konstruktion ist aus Friesen mit stehenden Jahresringen herzustellen. Als Verbretterung eignet sich Nut&Feder. Damit kann jedes einzelne Brett für sich schwinden und quellen.

Damit die Fugen nicht zu groß werden, sollten die Bretter möglichst schmal sein. Man kann aber die Fuge auch optisch betonen, indem man sie als V-Fuge ausführt.

Zur Türstärke: das ist primär eine Frage des Gewichts. Bereits bei 25 mm Brettstärke und Friesen von 120 mm x 35 mm wiegt eine solche Tür aus Eiche je nach Breite ca. 40 - 50 kg.

*) Man könnte das Türblatt auf den waagrechten Friesen durch eine Trapeznut auch beweglich anordnen (wie bei klassischen Tischen üblich). Dann kann aber das Blatt nicht an der Diagonalstrebe befestigt werden.

Gruß

Norbert

P.S.: Damit sich ein stimmiges Bild ergibt, sollten auch die Beschläge passend gewählt werden: Kastenschloß, Langbänder und einfache stählerne Drücker.
 

massa999

ww-birnbaum
Registriert
9. August 2009
Beiträge
222
Ort
Neupölla
hallo,

vielleicht habt ihr mir ein paar tips in sachen brettertür als wohnungsinnentür?

habe vor ein paar brettertüren inkl. rahmen herzustellen.
meine bedenken liegen darin das die türen sich nachher verziehen und rund werden.
meine konstruktion würde folgendermaßen aussehen:
- breitenverbindung mit kronenfugen verleimt (PU Leim?)
- auf der rückseite ein Z aus eichenholz aufgedoppelt
- auf der ober und unterseite eine nut die jeweils mit einer edelstahl stange versehen werden
- welche ist denn die min. holzstärke bei einer stumpf einschlagenden tür?

das eichenholz ist seit ca. 12 jahren in einem schuppen abgelagert, somit dürfte die holzfeuchte nicht all zu hoch sein.

der rahmen, das schloß und die bänder sind kein problem.

für sämtliche tipps wäre ich sehr dankbar

Nur ne Frage, warum machst du das nicht auf die klassische Weise. Keine Werkzeuge oder keine Werkstatt oder keine Ahnung? Bei letzterem schaue auf meine Homepage, da findest du einen Fotoworkshop zur Herstellung einer Innentür.

Grüsse, Johann
 

jojodg

ww-pappel
Registriert
9. Juni 2009
Beiträge
6
Ort
nähe ulm
erstaml danke für eure beiträge

@ carsten
hab leider keine möglichkeit das holz in eine trockenkammer zu legen und es künstlich runter zu trocknen. aber ich denke das es mit einer holzfeuchte von 15% durchaus möglich ist.
die verleimung mit pu soll anscheinend besser für diesen zweg geeignet sein was ich aber nicht verstehe da wie du sagst weißleim eine höhere festigkeit aufweisst.
wegen der stärke müsste ich auf ein min. runter ( ca. 22mm ) da das holz vom kunden gestellt wird und dieses nur 35 mm (roh) stark ist?

@ Norbert
da die kunden sich eine verleimte brettertür wünschen kann ich leider nicht auf nut und feder zurückgreifen welches mir auch besser zusagen würde.
die beschläge wie langbänder und kastenschloß usw. habe ich bereits.
die querstreben werde ich mittels einer gratleiste befestigen.

@ massa999
hab eine komplett eingerichtete schreiner werkstatt daran soll es nicht scheitern aber der kundenwunsch ist eine brettertür. hab sie auch schon versucht mit gewissen argumenten auf eine andere art zu überreden aber dies ist nicht möglich.

also dürfte es im ganzen kein problem sein wenn die brettertür nur 22-25mm stark ist?(plus Z Konstruktion.

ist es notwendig die breitenverbindung mittels kronenfugen oder reicht es stumpf verleimt aus?

dann ist noch die frage ob ich unter die querstreben nicht leichter eine nut fräße und es mit edelstahl rohren aus kleide und die querstreben nur anschraube? ist vielleicht weniger arbeit als eine gratleiste herzustellen und hebt mehr?
 

Norbert

ww-robinie
Registriert
19. September 2003
Beiträge
612
Ort
Markdorf
Hallo jojodg,

dann ist noch die frage ob ich unter die querstreben nicht leichter eine nut fräße und es mit edelstahl rohren aus kleide und die querstreben nur anschraube? ist vielleicht weniger arbeit als eine gratleiste herzustellen und hebt mehr?

Das ist keine gute Idee. Wenn das Rohr tatsächlich die Biegung verhindert, dann reißt beim Schwinden entweder die Platte oder manche Befestigungsschraube.

Der Sinn der Gratleiste ist, daß die Platte darauf "reiten" kann, d.h. sie ist nur an einem Ende fixert. Die Platte kann nun quellen oder schwinden; dementsprechend verschiebt sich das andere Ende dabei auf der Leiste, ohne daß dabei Kräfte entstehen, die eine Krümmung verursachen.

Demnach mußt Du unter den Befestigungsbohrungen der Langbändern auch Langlöcher in der Platte vorsehen, wenn die Bänder wie üblich auf der "Brettseite" befestigt sind. Ausgehend von einem Rundloch an der Bandseite sollten die Löcher mit zunehmendem Abstand länger werden.

Gruß

Norbert

P.S.: Zum Thema glatte vs. Kronenfuge gab es in der Vergangenheit bereits mehrfach Diskussionen. Einfach mal die Suchfunktion benutzen.
 
Oben Unten