Eiche Holzfenster

ice2

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Hallo,

wir bekommen demnächst neue Fenster aus Eiche, aussen sitzt eine Aluschale drauf. Gewöhnlich lasiert oder lackiert unser Fensterbauer, wir möchten jedoch aufgrund der Optik und Haptik eine geölte Oberfläche haben. Was nimmt man da am besten? Hartöl? Leinölfirnis? ...
Im Prinzip kann man doch das gleiche Öl nehmen wie auch für einen Eicheboden oder muß ein Fenster womöglich anders behandelt werden aufgrund von evtl. Kondensat auf der Scheibe?

Gruß,
Michael
 

derstraubi

ww-esche
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Ich bin ja nun kein Fensterbauer.
Aber die Innenbeschichtung muß eine dampfsperrende oder dampfbremsende Wirkung haben, sonst hast Du Kondenswasser direkt unter der äußeren Oberfläche (im Holz).
Das wirst Du aber mit offenporig und Öl nicht erreichen.
Sag ich mal.
 

frankundfrei

ww-robinie
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Eichefenster innen ölen

Was die Dampfdiffusion und entsprechend die Diskussion von Innen- und Außenbeschichtung angeht, sehe ich keine Probleme.

Die Aluschale sollte vom Holz getrennt sein. Eiche selbst ist relativ dicht. Ob da ein Dampfdruck überhaupt etwas nach Außen bringt? Und wenn, dann sollte es problemos unter der Aluschale entweichen können.

Grundsätzlich geht das Möbelhartöl oder das Parketöl-Fußbodenöl für eine Grundbehandlung. Ich würde anschließend jedoch noch ein wenig Finishöl zur Porenfüllung auftragen - oder altertnativ die Holzlasur (Naturharzöl) verwenden. Das würde die Oberfläche etwas rubuster gegen stehendes Wasser oder gegen die Fensterputzmittel machen.

Grüße aus Frangn

Frank von Natural-Farben.de
 

derstraubi

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Hallo Frankundfrei,

ich kann Dir folgen. Der reine Dampf ist auch nicht das Problem (der geht übrigens sogar durch die Mauer). Problematisch ist folgendes: Der Taupunkt (oder vielmehr die Isotherme mit der Kondensationstemperatur) geht mitten durch das Holz (in der Regel). An genau dieser Stelle wird aus dem Dampf flüssiges Wasser. Jetzt steht und fällt die Geschichte damit, ob das Holz das Wasser abführen kann, bevor sich der Schimmel wohlfühlt. Wenn nun auf der Innenseite der Dampf, mehr oder weniger ungehindert, eindringen kann ist das sicher schlechter als genau das zu verhindern oder zu verringern.
Für die äußeren Einwirkungen am Fenster, wie den menschlichen Gebrauch, ist Ölen sicher ausreichend. Da gebe ich Dir uneingeschränkt recht.
Ich bin da auch kein Fachmann, würde aber doch sagen: da rentiert es sich einen Bauphysiker zu fragen.
 

WinfriedM

ww-robinie
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Ich hab ein paar Velux-Dachfenster vor 2 Jahren mit Auro PurSolid behandelt und bin bisher sehr zufrieden. Kann man auch super mal schnell nachpflegen. Mein Eindruck ist, dass offenporige Behandlung zahlreiche Vorteile bietet. Da blättert nichts mehr ab und es gibt keine dichten Schichten, die von Wasser unterwandert werden können und wo es dort dann schnell schimmelt oder sich stark verfärbt.

Allerdings sollte man auch hier aufpassen, dass das Holz immer wieder gut abtrocknen kann und nicht dauerhaft irgendwo Feuchtigkeit stehen bleibt. Aber das sollte bei moderen Fenstern ja nicht mehr der Fall sein.

Konstruktiv müssen die Fenster so gestaltet sein, dass sie etwas mehr arbeiten können, denn bei offenporiger Beschichtung werden sie das stärker tun.

Ob sich solche Erfahrungen übetragen lassen, weiß ich nicht, gerade bei Fenstern kommt es immer stark auf alles mögliche an. Alles sehr komplex.

Taupunkt: Weil Holz ein poröser Werkstoff ist, der Feuchtigkeit gut weitergibt, erscheint mir das kein Problem. Im Gegenteil, dichte Beschichtungen behindern die natürlichen Vorteile vom Holz und führen oft zu Problemen. Das die Fenster außen durch Alu vor direkter Bewitterung geschützt sind, scheint mir optimal. Ist bei den Velux-Dachfenstern auch so. Es kommt kein Wasser ans Holz ran, kann aber gut aus dem Holz raus.
 
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