Eiche von 18% weiter trocknen?

ChrisOL

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Hallo,

in einem kleinen Sägewerk kann ich Eiche Mittelbretter (55mm) bekommen, Menge ca. 0,2m³. Die Bohlen liegen aktuell abdeckt an der Luft und haben eine Feuchte von 18%. Zum Verarbeiten noch etwas zu viel. Um die Bohlen weiter zu trocknen hätte ich die Möglichkeit die Eiche bei uns im Keller zu lagern oder draußen am Haus abgedeckt aufzustapeln.

Zur Holztrocknung heißt es allgemein oft, pro cm Stärke ein Jahr Lagerung an der Luft. Aber diese Aussage bezieht sich wohl auf frisches Holz.

Wie lange würde es dauern bis sich, von aktuell 18%, eine Feuchte von 10-12% einstellt?

Aus dem Holz sollen zwei kleinere, runde Tische entstehen. Mir gefallen die Eichespiegel, daher die spezielle Wahl der Mittelbretter. Zu dem würde ich versuchen die runde Tischplatte schlicht, ohne Zarge oder Gratleiste, zu gestalten.


Grüße
Christoph
 

SteffenH

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Bei Aussenlagerung wirst du nicht unter 15% kommen. Ob das im Keller trockener geht kommt auf den Keller an. Bei Innenraumklima und einer Holzstärke von 55mm wird sich eine Restfeuchte von um die 10% auch erst nach Jahren einstellen.
 

ChrisOL

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Hallo Steffen,

dann sind die 18% ja gar nicht mehr so weit weg von den genannten 15%.
Im Keller sind aktuell 70% Luftfeuchte bei 20°C, also nicht so ideal. Hier wäre aber auch die Werkstatt. Daher der Gedanke die Bohlen dort weiter zu lagern.

Ich werde die Bohlen dann erst mal draußen abgedeckt lagern und über eine Darrprobe die Veränderungen messen.

Welcher Feuchtewert ist denn für die Verarbeitung anzustreben, 12%?

Grüße
Christoph
 

Mathis

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Wenn die Tische später in zentralgeheizten Räumen stehen sollen, sollte der Wert deutlich unter 10 % liegen, als optimal werden 6-8 % angesehen.
 

Holzwurm1952

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hallo,
die 18 % mit was habt ihr das gemessen ?
bei nur stehenden Jahresringen ist das verwerfen nicht sehr groß aber dennoch sollte zumindest auf der Unterseite ein Riegel aufgeschraubt werden außen mit längsschlitz damit die Platte arbeiten kann.
bei 70 % Luftfeuchte und 20 Grad erreicht das Holz höchstens 13 % Rel.Holzfeuchte
bei 50 % Luftfeuchte wird die 8 - 10 % Holzfeuchte erreicht um es richtig verarbeiten zu können.
Wie lange ist das Holz bereits gelagert ist und wann es gefällt wurde, davon hängt es ab wie schnell es künstlich nachgetrocknet werden kann ohne das das Eichenholz Schaden nimmt.
beim verleimen nimmt das Holz wieder Feuchtigkeit auf und damit riskirt man das die Runden Tischplatten aufreißen.
hatte damit schon mal ein Problem, konnte abgeholfen werden, habe dann nach dem die Platte fertig war einfach mit Tesa-Krepp die Kanten abgeklebt und mit Zwingen und 2 Riegeln die Platte gerade gehalten und so nochmals nachgetrocknet.
Da das Holz über die Stirnfläche 10 x so schnell trocknet gegenüber den Längsflächen ist es sehr oft das nach fertigstellung die Platten einreissen wenn die nicht ordendlich nachgetrocknet werden.
für die ganz schlauen hier macht was ihr wollt und verschohnt andere mit Blödsinn
 

ChrisOL

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Hallo,

die 18% wurden im Sägewerk gemessen, die haben aber keine Trocknungsanlage. Und mit den paar Brettern bekomme ich auch wohl keinen professionellen Trockner hinterm Ofen hervorgelockt.

Das Thema Ausgleichsfeuchte vs. Luftfeuchtigkeit & Temperatur ist mir so weit klar.

Ganz aktuell haben wir hier 25° bei 65% Luftfeuchtigkeit (draußen), dies wären dann 11,5% Ausgleichsfeuchte im Holz. Die Frage ist für mich, wie lange dauert es, bis sich die Ausgleichsfeuchte eingestellt hat? Gibt es hierzu Anhaltspunkte.

Die Konstruktion kann ich ggf noch überdenken, an runden Tischen mag mir aber kein Gratleiste gefallen.

Wenn ich so darüber nachdenke erscheint es doch eher schwierig Holz selbst vernünftig, in angemessenem Zeitrahmen trocknen zu können.

Grüße
Christoph
 

Holzwurm1952

ww-buche
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nun du mußt keine Jahre warten wenn das Holz schon einige Zeit liegt.
normal sind bei Hartholz 1 cm pro Jahr jeweils von beiden Seiten also 2,75 Jahre bei 55 mm Holzstärke
bei Eiche etwas Länger da sich sonnst die Markstrahlen lösen und somit Eiche verschahlt
wenn das Holz ca mitte Dezember gefällt wird verringert sich die Trocknung auf die hälfte Zeit
Sommer gefälltes Holz wirst du nicht glücklich damit, da verlängert sich die Trocknung auf mehr als die Doppelte Zeit und wird auch nicht stehenbleiben

ohne genauere Angaben darüber ist es ein Glücksspiel

das Holz langsam runter trocknen mit max 5 % voreilung
also von 18 auf 14 % im freien gut zugedeckt luftig gelagert 4 Wochen danach in die Werkstatt wenn es dort nicht mehr als 55 % Luftfeuchte hat.
Stirnflächen dabei einfach mit Leim bepinseln damit es nicht zu schnell und stark austrocknet.
dürfte so ca 3 - 4 Wochen dauern
unter der Decke ist die Raumfeuchte niedriger am Boden am Höchsten
wenn die Luft im Raum bewegt wird dann gehts auch schneller mit Trocknung
wenn du das Brett beim kauf wiegst und dir das Gewicht aufschreibst
bei 18 % = 118 %
mußt nur noch das gewicht des Brettes auf gesammt 110 % runter bekommen
100 % = Darrgewicht und 10 % Holzfeuchte
Vorrausgesetzt die 18 % stimmen auch wirklich
Eiche hat nass zwischen 950 - 1050 Kg/m³ Kernholz / Splint 1400 Kg
Darrgewicht 700 - 850 Kg/m³
auch Splintanteil mitrechnen oder gleich weggschneiden
 

Holzwurm1952

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Hallo,

die 18% wurden im Sägewerk gemessen, die haben aber keine Trocknungsanlage. Und mit den paar Brettern bekomme ich auch wohl keinen professionellen Trockner hinterm Ofen hervorgelockt.

Das Thema Ausgleichsfeuchte vs. Luftfeuchtigkeit & Temperatur ist mir so weit klar.

Ganz aktuell haben wir hier 25° bei 65% Luftfeuchtigkeit (draußen), dies wären dann 11,5% Ausgleichsfeuchte im Holz. Die Frage ist für mich, wie lange dauert es, bis sich die Ausgleichsfeuchte eingestellt hat? Gibt es hierzu Anhaltspunkte.

Die Konstruktion kann ich ggf noch überdenken, an runden Tischen mag mir aber kein Gratleiste gefallen.

Wenn ich so darüber nachdenke erscheint es doch eher schwierig Holz selbst vernünftig, in angemessenem Zeitrahmen trocknen zu können.

Grüße
Christoph

gradleiste muß nicht sein, aber ein Riegel drunter schrauben währe sicher besser als gar nichts , damit liese sich auch die Plattenbefestigung zum Tischfuß bewerkstelligen
Trocknen von Holz ist leicht wenn es richtig gemacht wird
mit so einen billigen Holzmessgerät 20 - 30 € kannst auch die Veränderung
einigermasen messen
einfach mit den 5 % Voreilung trocknen
wenn du jemand kennst mit guten Holzmessgerät dann vergleichsmessung mit billigen machen dann weißt auch wie weit das billige abweicht
abgesehen von den das das Holz an verschiedenen stellen gemessen abweichungen von bis zu 5 % haben kann, wegen Äste Splint Risse oder unterschiedliche Dichte
jeder Stamm hat eine andere Dichte je dicker die Harten Jahresringe um so schwerer wird das Holz

mann kann auch das Holz vergewaltigen, von grün und nass innerhalb von 2 Monaten runtertrocknen auf 4 % und dann wieder ansaugen lassen auf 8 % dann hat das Holz fast keine Kraft mehr zum arbeiten falls es nicht dabei zerstöhrt wird
( ca 10 % davon dann Brennholz )
 
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