Ein Tisch wächst über sich hinaus

IngoS

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Hallo,

wir haben noch einige Stühle dazubekommen. Dafür ist aber unser Tisch, den ich vor etwa 8 Jahren für eine kleinere Wohnung gebaut habe, zu klein.
Ein Rest Eichenholz vom Zaunbau liegt noch in der Werkstatt, das möchte ich verwenden.
Die Tischplatte will ich verbreitern und zwei Ansetzplatten bauen.



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So sieht der unbearbeitete Tisch aus 78 x 123cm

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Erst mal werden die Nutklötze abgeschraubt und die Platte abgenommen.

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Einer der Bohlenreste, die ich verarbeiten will

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Erst mal fertige ich zwei Zusatzzargen und Auszugsschienen an.

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Die zusätzlichen Zargen und die Tischzargen erhalten Schlitze für die Auszugsschienen.
Mit Klözchen, Schrauben und Leim baue ich die Zargen ein.

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Das Untergestell ist fast fertig umgebaut, mit den zusätzlichen Zargen und den Auszugsschienen.
Fortsetzung folgt.

Gruß

Ingo
 
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IngoS

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Hallo,

weiter geht es mit der Plattenverbreiterung und den Ansetzplatten.
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Dieses Bohlenstück will ich zur Verbreiterung der Tischplatte verwenden. Es wird abgelängt, besäumt, und gehobelt.

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Aus praktischen und optischen Gründen habe ich die Tischplatte etwa mittig in einer Leimfuge aufgetrennt und das breitere Teil auf die gleiche Breite, wie das schmalere gebracht. So kommt das Zusatzbrett genau in die Mitte und ich habe keine sehr schmale Lamelle im Bild. Durch das mittige Auftrennen erhalte ich außerdem zwei halbwegs handliche Teile, die ich problemlos auf der Abrichte fügen kann. Ein paar Lamellos helfen beim Verleimen.

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Die Bohle ist eingeleimt. Die alte Tischplatte ist noch mit Hartwachsöl behandelt und durch 8 Jahre Gebrauch nachgedunkelt.

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So sieht die Platte nun im geschliffenen Zustand aus, sie ist 88cm breit geworden.

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Weiter geht es mit den Ansetzplatten. Die werden 50 x 88cm.

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Es ist nicht ganz leicht, aus den recht astigen und rissigen Bohlenresten noch genug heraus zu bekommen.

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Schließlich reicht es aber doch für die zwei Platten.
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Die sind nun verleimt und warten auf die Weiterverarbeitung.

Gruß

Ingo
 

IngoS

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Hallo,

weiter geht es.

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Nun schraube ich die Platte wieder an das Untergestell.

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Einfügen und positionieren der Auszugsschienen.

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Die Stoppklötze begrenzen den Einschubweg nach innen.

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Hier zeichne ich die Begrenzung nach außen an. Diese wird durch einen 8mm Dübel bewerkstelligt.
Der ist nicht verleimt, so kann man die Auszugsschienen bei Bedarf leicht entnehmen.

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Mit der Querleiste werden die Ansetzplatten an den Auszugsschienen arretiert.

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Diese Leisten geben den Ansetzplatten Halt und Führung und halten sie gerade.
Die mittlere Durchgangsbohrung wird 6mm, die äußeren Bohrungen 8mm. So hat die Platte Platz zum Arbeiten.

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aus der Not eine Tugend machen. Diese zwei, in jungen Jahren des Baumes abgesägten und dann überwallten Äste, fand ich interessant und habe sie mit eingearbeitet. Wie gesagt war auch das vorhandene Holz recht knapp, aber aus schieren breiten Brettern kann jeder leicht was machen.

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Neben den ganzen Hilfsarbeiten beim Tischlern übernimmt Christiane das Ölen des Tischs.

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Geschafft. Der Tisch hat nun die Maße 88cm x 223cm und ist damit gut doppelt so groß, wie vorher.
Er ist 10cm breiter und einen Meter länger geworden. Das Untergestell verkraftet das gut und es sieht auch nicht zu spillerig aus.
Nun ist für 8 bis 10 Personen Platz. In der Mitte die eine neue Bohle in die Platte einzufügen, war die richtige Entscheidung.
Minimale Farbunterschiede werden bald nicht mehr auffallen.

Gruß

Ingo
 

conny_g

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Super ausgeführt, schöne Arbeit wie immer. Und wunderbar Schritt für Schritt bebildert und erklärt, gefällt mir!
 

Hondo6566

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Ingo, gab es bestimmte Gründe warum die Orientierung der Ansetzbretter um 90° zu der Tischplatte gedreht ist?
Wie wird die Ansetzplatte auf den Auszugshölzern fixiert?
Ansonsten wie gewohnt eine saubere Arbeit und gut dokumentiert - danke.
 

IngoS

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, gab es bestimmte Gründe warum die Orientierung der Ansetzbretter um 90° zu der Tischplatte gedreht ist?

Hallo,

ja gibt es. Die Faserrichtung wählt man üblicher Weise in der Richtung, in der das Teil länger ist, siehe auch z.B. Füllungen.
Außerdem laufen so die Auszugsschienen und die Gratleisten, bzw. die Leisten, die die Platte gerade halten in der gleichen Richtung. Im anderen Fall müsste man Kreuzungspunkte zwischen den beiden Leisten einbauen, was umständlich und fachlich fragwürdig ist. Ein weiterer Punkt ist die Optik. Wenn die Maserrichtung der Ansetzplatten gleich der Richtung der Tischplatte sein soll, sieht das nur gut aus, wenn die Lamellen durchlaufen. Das ist aber bei diesem Umbau eh nicht möglich. Auch im Fall, dass es grundsätzlich vom Holz her möglich wäre, würde das bedeuten, man müsste eine Platte mit der Gesamtlänge fertigen (2,5 bis 3m) das ist mit den üblichen Hobbyausstattungen eher nicht möglich. Also, Etliches, was gegen die durchlaufende Maserung spricht.

Wie wird die Ansetzplatte auf den Auszugshölzern fixiert?
Da verlinke ich mal den entsprechenden Ausschnitt aus einem älteren Film von mir.

Klicke hier

Gruß

Ingo
 

teluke

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Schade, hätte gerne verfolgt wie Du die machst.
Vielleicht hätte ich mich dann auch mal zum Stuhlbau verleiten lassen.

Theo
 

laubraupe

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Sieht super aus! Die Bohle in die Mitte zu packen war absolut die richtige Entscheidung.
Hast du Lamellos oder Dominos verwendet um sie mit den anderen Teilen des Tisches bündig zu halten beim verleimen?
 

pixelflicker

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Ja wie jetzt, da geht ja nicht mal die Maserung durch mit den Ansetzplatten. Sowas geht ja gar nicht. :emoji_wink:

Spaß beiseite. Ist toll geworden. Ich finde das neue Brett erkennt man so gut wie gar nicht und wie du schon schreibst wird sich das bald vollkommen angeglichen haben. Tolle Arbeit. Ich wäre froh, wenn mein Tisch nur ansatzweise so gut wird.
 

IngoS

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Ich finde das neue Brett erkennt man so gut wie gar nicht und wie du schon schreibst wird sich das bald vollkommen angeglichen haben. Tolle Arbeit.

Hallo,

wir sind auch zufrieden und vor Allem das wertvolle Material des Ursprungstischs weiterverwendet und Holzreste verbraucht.
Kosten der ganzen Aktion, ein paar Schrauben, Leim, Hartwachsöl und ein Schleifband. Holz war ja geschenkt.

Gruß

Ingo
 

IngoS

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Hallo @IngoS
Du wolltest die Bohlen nicht mit der Bandsäge auftrennen?

Hallo,

das lohnt bei diesem Holz wirklich nicht. Erst mal 10mm runterhobeln, bis es beidseitig gerade ist, dann noch mal für Auftrennschnitt und Schnittflächen hobeln 6mm. da bleiben selbst bei dem 62mm Bohlenstück bestenfalls 14 oder 15mm über.
Bei den 50mm dicken Bohlen bringt es gar nichts.

Gruß

Ingo
 

ChrisOL

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Hallo Ingo,

hast du die Stühle zu eurem Tisch auch selbst hergestellt? Stuhlbau steht bei mir noch auf der langen Liste.
 

IngoS

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Hallo Ingo,
hast du die Stühle zu eurem Tisch auch selbst hergestellt? Stuhlbau steht bei mir noch auf der langen Liste.

Hallo

Nein, aber selbst aufrepariert und selbst zum Polsterer gebracht.
Ordentliche Stühle sind schon recht aufwendig.

Gruß Ingo
 

Henry_GT

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Lieber Ingo, es ist immer eine Freude, deinen Fachkenntnissen zu folgen. Das ist ein sehr sehr schöner Tisch geworden, der weit mehr als nur über sich hinausgewachsen ist.

Danke. Olaf
 

haass

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Ich will auch Danke sagen für die tollen Informationen und Mühe, die du dir mit den Darstellungen deiner arbeiten machst. Ganz tolle Fotos und Videos, die sehr lehrreich sind.
Ich wünsche weiterhin viele tolle Projekte, an denen wir teilhaben können.
Vielen dank
Heiner
 
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