Hallo zusammen,
Vor einiger Zeit hat mich eine Bekannte gefragt, ob ich nicht einen Tisch für sie bauen kann. Natürlich kann ich da nicht NEIN sagen. Wieso sollte ich auch? Ich hab ja sonst keine Projekte, die auf Abschluss warten... und wenn man etwas perfektionistisch veranlagt ist, dann dauert das ja gar keine Zeit in der kleinen Heimwerkstatt... nun ja.... also ging die Reise los.
Wunschaufnahme: Der Tisch sollte in etwa 140 x 90 cm sein. Schön gemasertes Holz, evtl. mit einer Naturkante. Beine aus Edelstahl, ggfls. ein "Spider" Gestell. Es soll aber nicht zu wuchtig aussehen, eher schmale Beine, und auch nicht zu rustikal. Und es sollen 4 Personen sehr gemütlich und optional 6 Personen am Tisch sitzen. Anmerkung hierzu: Alles was ich so von meiner Bekannten kenne ist eher filigran, von modernem, klaren und minimalistischen Design. Vorzugsfarben: Schwarz, Weiß, Edelstahl. Naja... ob die Wünsche auch zu einer glücklichen Tischbesitzerin führen? Die Reise war jedenfalls schon etwas länger...
Holzauswahl: vor geraumer Zeit hatte ich das Glück, recht günstig an ein paar Bohlen Rüster zu kommen. Sicherlich nicht das perfekte Holz, da hier und da ein kleines Wurmloch zu sehen war, aber da Rüster ja sowieso recht auffällig in der Maserung ist und ein Probestück sehr gut gefallen hat, ist die Auswahl dann auf Rüster gefallen. Jaja, ich weiß, die Beschreibung oben passt ja so gar nicht zu Rüster, aber ich hatte da schon ein konkretes Bild im Kopf...
Als erstes mal die Bohlen.....
Das schöne an den Bohlen: Sehr viele Filetstücke mit stehenden Jahresringen. Als erstes also mal überall den Kern rausschneiden mit Tauchsäge und Schiene...
Die aufgetrennten Teile habe ich in meiner recht warmen und trockenen Garage im Sommer noch ein paar Wochen liegen lassen. Feuchtigkeit war mit ca. 12-14 % direkt nach dem Auftrennen an der Obergrenze, aber meine Garage hat bisher noch alles trocken gekriegt...
Nun hatte ich das Problem, dass die Bohlen unterschiedlich dick waren - die dicksten teilweise gut 7 cm... und bei einem Tisch gibt nun mal die dünnste Bohle die Dicke vor. Dazu kommt noch, dass der Tisch ja "leicht" wirken soll, also eine 7 cm dicke Tischplatte - vor allem bei ungefähr 140 x 90 vielleicht spannend aber definitiv nicht filigran ist...
Also musste alles dünner werden. Ziel: 4 cm. Wie macht das der Hobbyschreiner ohne große Geräte oder eine CNC???
Vorher:
Nachher:
Die Menge an Spänen.... unfassbar.... Well. Dank FFP2 nichts in der Nase und dank Raumluftfilter und Staubsauger dann mit der Zeit auch vom Staub befreit...
So sahen dann die Bohlen aus, aus denen der Tisch werden sollte...:
Jetzt kam der schwierigste Teil... mit der Bekannten dann 2 Stunden lang puzzeln und verschiedene Layouts probieren. UND "einige" Änderungen am Tisch.
Sie: 140x90 ist der Tisch jetzt. Ich: wenn man gemütlich sitzen will, sollte man sich da an 160 x 90 orientieren, ca. 156 x 90 kann ich aus den Bohlen rausholen.
Sie: Bitte eine Naturkante. Ich: Das Holz ist schon rustikal genug. Wenn Du das etwas zeitloser und eleganter gestalten willst, dann bleibe rechteckig. Mit einer starken 45° Phase in Richtung "Schweizer Kante" wird das luftiger und passt besser zu deinen sonstigen Sachen.
Der Kompromiss war dann, dass wir den hellen Splint von zwei Bohlen nach außen gelegt haben und so eine "natürliche Baumkante" erzeugt haben, dabei aber bei einem klaren Design bleiben. Übrigens mein Plan von Anfang an, aber pssssst!
Hier das Layout:
Dann kommt das übliche.... Also Lamellos dazwischen - 7 Stück pro Fügestelle bringt sicher Glück, verleimen und dann zurechtschneiden.
Anschließend dann die "Schweizer Kante" dran gemacht. Und geflucht. Tisch = 41mm dick. Tauchsäge 55mm Schnitthöhe. Schnittwinkel = 45°. Verdammt!
Mit Tauchsäge vorgeschnitten, von Hand dann die letzten 2-3 Milimeter durchgesägt und plan geschliffen...
Um sicher zu gehen, dass bei den stehenden Jahresringen (!!) sich auch nichts verbiegt, falls es weiter trocknet (!?!) und weil ich Bock drauf hatte.... Erst drauf...
Dann rein:
Das Spider-Tischgestell konnte ich dann relativ schnell ausreden und durch ein X-Form Gestell aus Edelstahl ersetzen. Das will natürlich auch versenkt werden. Und ebenso wie die C-Channels mit Gewindemuffen befestigt sein. Also...
Dann kam sehr viel Schleifen und noch viel mehr Löcher und Risse füllen... Sekundenkleber is my friend
Weiter gehts im nächsten Beitrag...
Vor einiger Zeit hat mich eine Bekannte gefragt, ob ich nicht einen Tisch für sie bauen kann. Natürlich kann ich da nicht NEIN sagen. Wieso sollte ich auch? Ich hab ja sonst keine Projekte, die auf Abschluss warten... und wenn man etwas perfektionistisch veranlagt ist, dann dauert das ja gar keine Zeit in der kleinen Heimwerkstatt... nun ja.... also ging die Reise los.
Wunschaufnahme: Der Tisch sollte in etwa 140 x 90 cm sein. Schön gemasertes Holz, evtl. mit einer Naturkante. Beine aus Edelstahl, ggfls. ein "Spider" Gestell. Es soll aber nicht zu wuchtig aussehen, eher schmale Beine, und auch nicht zu rustikal. Und es sollen 4 Personen sehr gemütlich und optional 6 Personen am Tisch sitzen. Anmerkung hierzu: Alles was ich so von meiner Bekannten kenne ist eher filigran, von modernem, klaren und minimalistischen Design. Vorzugsfarben: Schwarz, Weiß, Edelstahl. Naja... ob die Wünsche auch zu einer glücklichen Tischbesitzerin führen? Die Reise war jedenfalls schon etwas länger...
Holzauswahl: vor geraumer Zeit hatte ich das Glück, recht günstig an ein paar Bohlen Rüster zu kommen. Sicherlich nicht das perfekte Holz, da hier und da ein kleines Wurmloch zu sehen war, aber da Rüster ja sowieso recht auffällig in der Maserung ist und ein Probestück sehr gut gefallen hat, ist die Auswahl dann auf Rüster gefallen. Jaja, ich weiß, die Beschreibung oben passt ja so gar nicht zu Rüster, aber ich hatte da schon ein konkretes Bild im Kopf...
Als erstes mal die Bohlen.....
Das schöne an den Bohlen: Sehr viele Filetstücke mit stehenden Jahresringen. Als erstes also mal überall den Kern rausschneiden mit Tauchsäge und Schiene...
Die aufgetrennten Teile habe ich in meiner recht warmen und trockenen Garage im Sommer noch ein paar Wochen liegen lassen. Feuchtigkeit war mit ca. 12-14 % direkt nach dem Auftrennen an der Obergrenze, aber meine Garage hat bisher noch alles trocken gekriegt...
Nun hatte ich das Problem, dass die Bohlen unterschiedlich dick waren - die dicksten teilweise gut 7 cm... und bei einem Tisch gibt nun mal die dünnste Bohle die Dicke vor. Dazu kommt noch, dass der Tisch ja "leicht" wirken soll, also eine 7 cm dicke Tischplatte - vor allem bei ungefähr 140 x 90 vielleicht spannend aber definitiv nicht filigran ist...
Also musste alles dünner werden. Ziel: 4 cm. Wie macht das der Hobbyschreiner ohne große Geräte oder eine CNC???
Vorher:
Nachher:
Die Menge an Spänen.... unfassbar.... Well. Dank FFP2 nichts in der Nase und dank Raumluftfilter und Staubsauger dann mit der Zeit auch vom Staub befreit...
So sahen dann die Bohlen aus, aus denen der Tisch werden sollte...:
Jetzt kam der schwierigste Teil... mit der Bekannten dann 2 Stunden lang puzzeln und verschiedene Layouts probieren. UND "einige" Änderungen am Tisch.
Sie: 140x90 ist der Tisch jetzt. Ich: wenn man gemütlich sitzen will, sollte man sich da an 160 x 90 orientieren, ca. 156 x 90 kann ich aus den Bohlen rausholen.
Sie: Bitte eine Naturkante. Ich: Das Holz ist schon rustikal genug. Wenn Du das etwas zeitloser und eleganter gestalten willst, dann bleibe rechteckig. Mit einer starken 45° Phase in Richtung "Schweizer Kante" wird das luftiger und passt besser zu deinen sonstigen Sachen.
Der Kompromiss war dann, dass wir den hellen Splint von zwei Bohlen nach außen gelegt haben und so eine "natürliche Baumkante" erzeugt haben, dabei aber bei einem klaren Design bleiben. Übrigens mein Plan von Anfang an, aber pssssst!
Hier das Layout:
Dann kommt das übliche.... Also Lamellos dazwischen - 7 Stück pro Fügestelle bringt sicher Glück, verleimen und dann zurechtschneiden.
Anschließend dann die "Schweizer Kante" dran gemacht. Und geflucht. Tisch = 41mm dick. Tauchsäge 55mm Schnitthöhe. Schnittwinkel = 45°. Verdammt!
Mit Tauchsäge vorgeschnitten, von Hand dann die letzten 2-3 Milimeter durchgesägt und plan geschliffen...
Um sicher zu gehen, dass bei den stehenden Jahresringen (!!) sich auch nichts verbiegt, falls es weiter trocknet (!?!) und weil ich Bock drauf hatte.... Erst drauf...
Dann rein:
Das Spider-Tischgestell konnte ich dann relativ schnell ausreden und durch ein X-Form Gestell aus Edelstahl ersetzen. Das will natürlich auch versenkt werden. Und ebenso wie die C-Channels mit Gewindemuffen befestigt sein. Also...
Dann kam sehr viel Schleifen und noch viel mehr Löcher und Risse füllen... Sekundenkleber is my friend
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