Speedy Gonzales

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Hallo zusammen,

ich suche nach einer Möglichkeit, schadstoffbelastetes Holz einzukapseln. Ich habe in einem Zimmer unserer Wohnung den Boden entfernt, weil dieser schadstoffbelastet war. Das Zimmer sieht jetzt so aus:

Bild 1 - Gesamtansicht.jpg

Auf der linken Seite sieht man eine Trockenbauwand. Der belastete Boden geht links von der Trockenbauwand unter dem Badezimmer weiter. Ich habe den Boden entlang dieser Trockenbauwand abgeschnitten. Die Schnittfläche sieht so aus:

Bild 2 - Querschnitt.jpg

Von unten nach oben ist das Ganze wie folgt geschichtet:

a) Lehmschüttung
b) Diele
c) Teer- bzw. PAK-haltiges Linoleum-Imitat (wahrscheinlich „Stragula“ aus DDR-Produktion), aufgeklebt mittels Phenolharzkleber („Bärenkleber“ aus DDR-Produktion)
d) Spanplatte
e) dünne Unterlage (wurde wahrscheinlich zum Verlegen der Fliesen im angrenzenden Bad verwendet)

Von der Seite sieht die Schnittfläche so aus:

Bild 9 - Schnittfläche.jpg

Ich möchte diese Schnittfläche einkapseln. Wie könnte ich das bewerkstelligen? Ich hatte an Epoxidharz gedacht. Ich würde wie folgt vorgehen: Die Gipskartonplatten bis auf eine Höhe von 10 cm mit Kreissäge absägen. Die dünne Unterlage (die wahrscheinlich zum Verlegen der Fliesen im Bad verwendete wurde) bis zum Ständerprofil entfernen; Oberseite der dadurch freigelegten Spanplatte mit Epoxidharz grundieren; Schüttung ein Stück weit entfernen; L-Schiene entlang der Schnittfläche anbringen, dabei einen vertikalen Spalt lassen und diesen Spalt mit Epoxidharz ausgießen, sodass ein Block entsteht, der die Schadstoffe einschließt. Die Diele auf der Unterseite bis hin zum nächsten Balken mit Aluminiumfolie bekleben. Würde das so funktionieren? Wie aufwändig wäre das?

Könnte man das Ganze auch einfacher bewerkstelligen? Uzin empfiehlt bei der Sanierung von PAK-belastetem Parkett die Verwendung von PUR-Dichtschaum zur Abdichtung der Randfugen (siehe: UZIN Einschlussverfahren - Uzin -). Ich nehme an, dass es sich dabei um einen luftundurchlässigen Dichtschaum und nicht um herkömmlichen PUR-Montageschaum handelt. Gehe ich richtig in dieser Annahme? Kennt jemand solche luftundurchlässigen PUR-Dichtschäume? Handelt es ich dabei um 2K-Schäume? Leider weiß ich nicht genau, welche Materialien zur Einkapselung von Bärenkleber verwendet werden können (man findet hierzu kaum Informationen). Mir wurde von fachkundiger Seite gesagt, dass „Phenole aufgrund ihres Diffusionsvermögens gut in offenporige Materialien diffundieren“. Wenn der PUR-Dichtschaum luftundurchlässig ist, würde dies bedeuten, dass er geschlossenporig ist und demzufolge Phenole nicht durch diesen Schaum diffundieren können?

Vielen Dank schon einmal an alle, die sich die Mühe gemacht haben, meinen Beitrag bis hierhin durchzulesen.
 

Speedy Gonzales

ww-pappel
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Ich habe gerade noch einmal bei Knauf angerufen. Der Mitarbeiter empfahl die Verwendung eines MS-Dichtstoffs zum Verschluss von Randfugen bei der PAK-Sanierung. Der wäre wohl dichter als Polyurethan. Daher meine Frage: Könnte ich zur Einkapselung auch einen MS-Dichtstoff verwenden?
 

WinfriedM

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Ohne genau verstanden zu haben, wie du es ausführen willst: Epoxy verarbeitet man bei dickeren Schichten in aller Regel faserverstärkt, weil es sonst reißt oder bricht. Es wäre doch recht einfach, die Schnittkante rundherum erstmal gut mit Epoxy einzustreichen und dann Glasfaserlaminat aufzubringen. Mehr bräuchte es dann nicht.

Die Sinnhaftigkeit solcher Maßnahmen ist schwierig zu beurteilen, weil du ja auch nur einen Teil hermetisch damit abschließt. Habt ihr mal die PAK-Belastung messen lassen?

MS-Polymer: Nach meiner Erfahrung diffundiert durch MS-Polymer alles Mögliche. Es ist auch chemisch wenig stabil. Im Gegensatz zu Epoxy, der wirklich als sehr dicht einzustufen ist.
 

carsten

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Hallo

also wenn ich die Anleitung von uzin richtig lese ist das ein mehrstufiger Aufbau für eine belastete Fläche. In deinem Fall scheint aber die mgl Belastung nur noch aus der Fuge bzw dem Rest unter der Trockenbau wand zu kommen. Da klingt die Antwort von knauf für mich zielführender.
 

Speedy Gonzales

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Danke WinfriedM und carsten!

Die Schnittkante ist extrem uneben, könnte man die Kante trotz der Unebenheit mit Einstreichen von Epoxidharz und Aufbringen von Glasfaserlaminat behandeln? Ich habe noch nie mit Epoxidharz hantiert - wäre das für mich zu bewerkstelligen? Könnte ich das Glasfaserlaminat nicht auch um die Kante herum legen (d. h. Kante oben, unten und seitlich einpinseln; Glasfaserlaminat auf Oberseite aufbringen, um die Kante herumführen, auf Unterseite aufbringen)? Kann ich das Glasfaserlaminat zur Sicherheit anschließend noch ein paarmal überstreichen?

Hier noch ein paar Hintergrundinfos:
Der Boden wurde positiv auf PAK und Bärenkleber getestet und entfernt. Jetzt sollen OSB-Platten eingebracht werden, die dann mit Epoxidharz oder einer Isolierfolie zum Schutz vor möglichen Sekundärkontaminationen beschichtet werden sollen. Darauf wird dann eine Ausgleichsmasse gespachtelt, um den Boden belegreif zu machen. Ich möchte sicherstellen, dass die Schnittkante entlang der Trockenbauwand sowie die restlichen Fugen zwischen Mauerwerk und OSB-Platte gut verschlossen sind. Uzin und Knauf empfehlen bei der Kapselung von PAK-belastetem Parket die Verwendung von Polyurethan, Acryl, Silikon oder MS zum Verschließen der Randfugen. Epoxidharz lässt sich dafür nicht verwenden, da das Fugenmaterial ja dauerelastisch sein muss. Wenn ich es richtig verstanden habe, verdichten die oben genannten Stoffe die Randfugen luftdicht. Reicht die Luftdichtheit aus, um den Übertritt von PAK und Bärenkleber zu verhindern? Die größten Sorgen macht mir hier eigentlich der Bärenkleber (hergestellt aus Methanol-Kresol-Xylenol-Harzen), da sein Geruch extrem durchdringend ist.
 

carsten

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Hallo

bevor ich diesen riesen Aufwand machen würde, könnte man nicht die Trockenbauwand demontieren und auch die Lage alten Parketts usw darunter entsorgen, liegt ja dann vermutlich auch noch im Nebenraum der dann auch mit saniert werden könnte.
In wie weit gängige Dichtstoffe bzgl dem zu isolierenden Stoff dauerhaft dicht sind entzieht sich meiner Kenntnis. Evtl würde ich zusätzlich eine Dichtbahn über die Fuge Boden Wand legen.
Wer hat den Aufwand mit OSB, Epoxi, Folie, Ausgleichsmasse geplant ? Und was kommt als abschließender Bodenbelag ? Bzw wie wird der Raum genutzt.
 

WinfriedM

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"luftdicht" als Qualitätsmerkmal gibts so nicht. Durch jedes Material diffundieren Gase hindurch, die Frage ist nur, wie viel. Epoxy ist extrem dicht auch schon bei dünnen Schichten. Durch Acryl und MS-Polymer diffundiert ordentlich was durch, zumindest ist das meine praktische Erfahrung. Silikon wiederum sollte recht dicht sein, verträgt sich aber nicht so gut mit Holz und ist bei der Weiterverarbeitung ungünstig, weil da nichts mehr drauf hält.

Ob Laminat das Richtige ist, kann ich nicht sagen. Aber wenn du dich etwas in die Sache einliest, ist laminieren in so einem Fall mit Null Ansprüchen an eine saubere Oberfläche eine recht einfache Sache. Du brauchst nur ein Glasgewebe, was sich gut an die Oberfläche anpasst. Beim Mischen von Epoxy musst du wirklich gut aufpassen und 100% abwiegen und mischen. Und gut auf den Arbeitsschutz achten.
 
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