Einschaltautomatik... Master/Slave Schalter

Winni_E

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Da an meinem Kärcher die Einschaltautomatik nicht mehr ging, der Sauger an sich aber noch funktionierte habe ich ein bisschen gesucht..

Neben Fertigen Einschaltautomatik bin ich auch auf einen „Master/Slave Schalter“ gestoßen…
Mit 16 Euro war der auch noch ziemlich günstig… Dazu gab’s noch ein paar Steckdosen..

Gestern Abend habe ich das Ding dann aus ein paar Resten zusammengebastelt.. ..

Funktioniert einwandfrei. Lediglich einen Nachlauf hat das Teil nicht..

Vielleicht hilft da als Idee oder Anregung..

2020-02-26 18.18.35.jpg 2020-02-26 19.02.11.jpg
Dankeschön
Gruß Winni
 

Time_to_wonder

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Hier mein Pflichtbeitrag:

Auch wenn ich immer ein Freund von pragmatischen Lösungen bin, möchte ich (als "befähigte Person zur Prüfung von ortsveränderlichen Betriebsmitteln gemäß VDE 0701-0702") hier dringend von einem Nachbau abraten und empfehle die sofortige Außerbetriebnahme des Gerätes.

Warum?

Du hast ein Gerät hergestellt und müsstest es als "Inverkehrbringer" mit einer CE-Kennzeichnung ausstatten. Damit würdest Du erklären, das alle relevanten Normen und Vorgaben erfüllst - was Du aber bezüglich elektrischer Sicherheit nicht tust:

z.B. VDE 0100-410: Es ist unklar, welche Schutzklasse (SK) das Gerät hat. SK1 wäre Schutzerdung, SK2 wäre doppelte oder verstärkte Isolierung und SK3 wäre Schutzkleinspannung.

  • SK1 kann es trotz Schukostecker nicht sein, da kein Metallgehäuse oder Metallchassis.
  • Wahrscheinlich strebst Du SK2 an, dann müsste es neben der (vorhandenen) Basis-Isolierung noch eine zusätzliche Isolierung, z.B. durch ein Gehäuse aus Isolierstoff geben. Nun ist Holz aber kein hinreichender Isolierstoff, außerdem hast Du die Platten mit zahlreichen Schrauben durchdrungen, dies insbesondere dort, wo die blauen Steckdosen befestigt sind durch die Platte durchpiksen. Leider liegen da im unteren Bereich auch Leitungen, das finde ich saugefährlich.
  • SK3 kann es auch nicht sein, weil Netzspannung anliegt.
Selbst wenn Du nun also zu mir kommen würdest mit der Bitte um Überprüfung der elektrischen Sicherheit, wüsste ich garnicht, welche Prüfgrundlagen hier anzuwenden wären.

Außerdem wurden ungeeignete Komponenten eingebaut, Wagoklemmen dienen per Definition nicht der Leitungsverbindung in ortsveränderlichen Geräten. Beim Herausreißen der Anschlussleitung ist nicht sichergestellt, dass der Schutzleiter als Letzter abreißt. Und sind bei den Schraubverbindungen wenigstens Aderendhülsen drauf?

Vernichtendes Fazit: Bitte keine Geräte selberbauen...
 

Winni_E

ww-eiche
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Hallo Jörg,

also ich möchte dir hier jetzt nicht groß wiedersprechen..
In einigen Punkten hast du sicher recht..

Ich bin selbst ausgebildeter Energieelektronier/Anlagentechnik und habe damals auch die Kleingeräteprüfung usw. durchgeführt…

Zum Verkaufen ist das Gerät sicher nicht gedacht und es entspricht auch sicher nicht allen geltenden Normen…
Für meine Kellerwerkstat reicht es meiner Meinung nach aus..
Es ist mit Sicherheit besser und stabiler verarbeitet als so manches Billig Gerät wo käuflich zu erwerben ist.

Ob ich jetzt so was hier zur Schau stellen sollte und eventuell Leute mit weniger Fachwissen zum Nachbau animieren sollte ist sicher diskussionswürdig

Gruß Winni
 

Bartkauz

ww-fichte
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Also so ein Teil habe ich mir vor ein paar Jahren auch gebaut weil mich der Nachlauf meines Saugers, der so eine Steuerung schon onboard hatte, gestört hat. Ich hab das Ganze in ein Metallgehäuse eingebaut, vorschriftsmäßig geerdet. Das funktioniert bestens und ich würde es jederzeit wieder bauen. Dass ein elektrischer Laie sowas nicht selber machen sollte, kann ich nachvollziehen, aber ansonsten spricht ganz sicher nichts dagegegen!

Werner
 

WinfriedM

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aber ansonsten spricht ganz sicher nichts dagegegen!

Ganz so einfach ist das aber nicht, es gibt ja tausende Dinge, die man falsch machen kann, wenn man bei Elektriksachen nicht richtig fundiertes Wissen hat. Und viele Sachen sind saugefährlich, weil Lebensgefahr wg. elektrischen Schlag oder auch Brandgefahr.

Vorschriftsmäßig geerdet und alles ist gut, schön wäre es...

@Winni_E Die in den Innenraum durchguckenden Schraubenenden sehe ich auch problematisch, würde ich nochmal ändern. Und gucken, dass der Schutzleiter von der Zuleitung als Letztes abreißt. Den Rest finde ich ganz ok.
 

Winni_E

ww-eiche
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Naja dürfen darf ich es auch....
Die durchguckenden Schrauben habe ich erst auf dem Foto im Forum gesehen als ich darauf hingewiesen wurde...
Schande über mich... die unteren zwei Dosen musste ich nämlich noch einmal aus und dann wieder einbauen....
Dabei habe ich das wohl übersehen...
Ist aber schon beseitigt... habe von innen aufgedoppelt mit 4 mm multiplex
Schutzleiter passt so weil die Klemme nicht befestigt ist und mitgehen würde...

Danke für die vielen Tipps und aufmerksame Blicke

Gruß Winni
 

Time_to_wonder

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Ach ja, ich hoffe, dass Deine elektrische Anlage so neu ist, das Deinem Apperillo netzseitig ein RCD vorgeschaltet ist. Wenn nicht -> Handlungsbedarf...
 

InstantMuffin

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Das erinnert mich etwas an das Thema, welches ich in einem E-Forum gestellt hatte. Es ging eigentlich nur um eine Erstberatung, damit ich gegenüber einem Elektriker bei seinem Voranschlag mitreden kann bzw. vorinformiert bin damit ich nicht abgezockt werde, und war auch so gekennzeichnet. Ob die Elis da sich heute immer noch gegenseitig zerpflücken, müsste ich mal nachgucken.
 

Time_to_wonder

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Das erinnert mich etwas an das Thema, welches ich in einem E-Forum gestellt hatte. Es ging eigentlich nur um eine Erstberatung, damit ich gegenüber einem Elektriker bei seinem Voranschlag mitreden kann bzw. vorinformiert bin damit ich nicht abgezockt werde, und war auch so gekennzeichnet. Ob die Elis da sich heute immer noch gegenseitig zerpflücken, müsste ich mal nachgucken.

Könnten wir denn nicht einfach mal versuchen, eine sachliche und sinnvolle Diskussion zu führen? Das lief doch bis eben ganz gut...?
 

InstantMuffin

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Das tue ich doch, ob dir das gefällt oder nicht.
Mein Einwand ist tatsächlich der, dass trotz Normen und Vorschriften gerade im Elektrobereich scheinbar nie ein Konsens herrscht.
Ich würde mich zum Beispiel freuen, wenn man den Eindruck bekommt, dass es tatsächlich um Sicherheit einer Installation geht, und ich nicht den Eindruck bekomme, dass es um gegenseitiges Rechthaben geht.
Deine Antwort auf meinen Einwurf sagt dazu eigentlich schon alles. Ich entferne mich aber auf deinen Wunsch, tschüss.
 

Winni_E

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Ja RCDs sind da..
Habe nur noch solche und keine normalen Automaten mehr....

4 Dosen deswegen um zwei Geräte schalten zu können bzw. Von zwei Geräten...
Ob ich das je brauche weiß ich nicht... schadet aber auch nicht...
 

Time_to_wonder

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Ja RCDs sind da..
Habe nur noch solche und keine normalen Automaten mehr....

Ah, die FI/LS? Das ist natürlich sowohl aus Sicht des Fehlerschutzes als auch aus Sicht der Versorgungssicherheit das Optimum, wenn auch nicht ganz günstig. Bei mir ist das Haus auf 4 RCDs aufgeteilt, Beleuchtung geht nicht über RCD, das war 2013 noch normenkonform. Ist heute nicht mehr zulässig.
 

Winni_E

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Ja genau solche habe ich verbaut...
waren wirklich nicht Günstig, Dafür hat nun jeder Raum / größeres EGerät einen eigenen Fi.
Kein im Dunkeln rumtappen wenn einer mal fällt..
Dafür habe ich Strom und Beleuchtung nicht mehr getrennt..
Ist ne wirklich feine Sache

Gruß Winni
 

Time_to_wonder

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Ich würde nun hingehen und an Deiner Kiste mal die Durchgängigkeit des Schutzleiters nachmessen, idealerweise mit mindestens 200 mA Mess-Strom. Auch ne Differenzstrommessung wäre ganz gut, dafür bräuchte man aber ne Leckstromzange.
 

Marvin42

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Dies funktioniert bei mir in der Werkstatt ganz gut, mit Nachlauf.
Eltako AR12DX-230V Stromrelais

ich hab nochmal überlegt........
könnte auch dies sein
Schalk IMR309 Strommessrelais 230V AC
 
Zuletzt bearbeitet:

joh.t.

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Ich würde sowas nicht online stellen. Bin elektrischer Laie. Bei mir macht das mein Elektriker.
Übertragen gesagt ich erzähle auch nicht jedem und allen was ich an der Kreissäge und Fräse mache.
Das könnte für Nachahmer gefährlich werden.
 

Komihaxu

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Ich würde nun hingehen und an Deiner Kiste mal die Durchgängigkeit des Schutzleiters nachmessen, idealerweise mit mindestens 200 mA Mess-Strom. Auch ne Differenzstrommessung wäre ganz gut, dafür bräuchte man aber ne Leckstromzange.
Du warst erst auf Weiterbildung, oder? :emoji_wink:
Hinweis: Wo soll denn der Differenzstrom herkommen?

Ich würde sowas nicht online stellen.
Ich wüsste nicht, in welcher Norm ich nachsehen sollte, aber mit
- Steckdosen (ohne Hohlwanddosen) direkt in
- ggf. wärmeerzeugenden Betriebsmitteln auf
- und einfach isolierten Kabel direkt auf dem Holz
wird man normativ sicher nicht durchkommen.
Aber Winni will das Teil ja nicht verkaufen (daher ist er kein Inverkehrbringer und braucht auch kein CE), also ist das sein eigenes Risiko.

Wenn ihr das nachbauen wollt, besorgt euch ein staubdichtes Verteilergehäuse aus nicht brennbarem Kunststoff. Sowas gibts gleich fertig mit integrierten Steckdosen und kostet nicht die Welt.
 
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