Einseitig furnieren (Lautsprecherbau) - MDF oder besser Multiplex als Basis?

KwieKatze

ww-ahorn
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Hallo zusammen,

ich baue mir demnächst eigene Lautsprecher und meine erste Idee war diese zur furnieren, auch wenn ich das bisher noch nicht selbst gemacht habe. Mir ist bewusst, das sich einseitig furnierte Materialien verziehen können bzw. werden. Ich bin mir in meinem Fall jedoch nicht sicher, ob die wirkenden Kräfte wirklich so groß sind, als das ich mir Sorgen machen müsste - deshalb wende ich mich an euch :emoji_slight_smile:

Der ursprüngliche Plan war den Korpus der Lautsprecher als 19 mm MDF auf Stoß zu fertigen und anschließend zu furnieren. Als Furnier soll dieses Eiche Furnier in 0,5 mm Dicke zum Einsatz kommen, also nicht besonders nennenswert dick. Zur Verbindung der MDF-Platten steht mir eine Lamello- oder Dominofräse zur Verfügung, sodass die wirkenden Kräfte eigentlich recht gut aufgenommen werden sollten.

Soweit die Idee, bei der ich mir dennoch unsicher bin, ob das am Ende wirklich so eine gute Idee ist. Ich würde das Furnier mit verdünntem Weißleim aufbügeln wollen, sofern meine ersten Versuche erfolgreich und zufriedenstellend sind. Andernfalls würde es wahrscheinlich eine Tischplatte mit vielen Zwingen werden.

Die Alternative wäre das Lautsprechergehäuse aus Multiplex zu bauen und dann entweder so zu belassen oder das Multiplex zu furnieren, solltet ihr sagen das es dann deutlich weniger anfällig gegenüber den wirkenden Kräften des Furniers ist. Zweiseitig furnieren und anschließend mit Kantenanleimern usw. zu arbeiten - auf dem Niveau sehe ich mich derzeit nicht.


Viele Grüße und Danke,
Carsten
 

Mitglied 120553

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Hallo zusammen,

ich baue mir demnächst eigene Lautsprecher und meine erste Idee war diese zur furnieren, auch wenn ich das bisher noch nicht selbst gemacht habe. Mir ist bewusst, das sich einseitig furnierte Materialien verziehen können bzw. werden. Ich bin mir in meinem Fall jedoch nicht sicher, ob die wirkenden Kräfte wirklich so groß sind, als das ich mir Sorgen machen müsste - deshalb wende ich mich an euch :emoji_slight_smile:

Der ursprüngliche Plan war den Korpus der Lautsprecher als 19 mm MDF auf Stoß zu fertigen und anschließend zu furnieren. Als Furnier soll dieses Eiche Furnier in 0,5 mm Dicke zum Einsatz kommen, also nicht besonders nennenswert dick. Zur Verbindung der MDF-Platten steht mir eine Lamello- oder Dominofräse zur Verfügung, sodass die wirkenden Kräfte eigentlich recht gut aufgenommen werden sollten.

Soweit die Idee, bei der ich mir dennoch unsicher bin, ob das am Ende wirklich so eine gute Idee ist. Ich würde das Furnier mit verdünntem Weißleim aufbügeln wollen, sofern meine ersten Versuche erfolgreich und zufriedenstellend sind. Andernfalls würde es wahrscheinlich eine Tischplatte mit vielen Zwingen werden.

Die Alternative wäre das Lautsprechergehäuse aus Multiplex zu bauen und dann entweder so zu belassen oder das Multiplex zu furnieren, solltet ihr sagen das es dann deutlich weniger anfällig gegenüber den wirkenden Kräften des Furniers ist. Zweiseitig furnieren und anschließend mit Kantenanleimern usw. zu arbeiten - auf dem Niveau sehe ich mich derzeit nicht.


Viele Grüße und Danke,
Carsten

Grundsätzlich erspart man sich eine Menge Ärger und Fluchen , wenn die Gehäuse auf Gehrung verleimt werden . Ist natürlich abhängig von der Größe/Bauform des Gehäuses und von den maschinellen Möglichkeiten . Also zuerst : Welche Lautsprecher bzw. Gehäuseform möchtest du bauen ?
 

flüsterholz

ww-robinie
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MDF ist das bessere Material für Boxenbau ( so gut wie keine Eigenresonanz. Einseitig furnieren funktioniert gut bei LS aus MDF. Nur mit dem aufbügeln, das kenne ich nicht.
Gruß Michael
 

Mitglied 120553

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Ich bleibe dabei . Bau das Ding auf Gehrung . Der Erfinder dieses Lautsprechers hat das Gehäuse in dieser Weise von einem Tischler bauen lassen .
Hier gibt es sogar eine Baumappe der vorletzten Version . Ein ganz pfiffiges Gehäuse . Das sind die darin verbauten Lautsprecher . Der verbaute Koaxiallautsprecher für die oberen Frequenzen bringt mich stark ins Grübeln :emoji_cold_sweat: . Das ist ein billiger Autolautsprecher :emoji_cry: . Ersatzweise würde ich mir dann lieber einen Schönen von Spectrumaudio raussuchen und über eine aktive Weiche trennen . Hier gibt es auch noch etwas zur Entstehungsgeschichte . Die Außenwände werden quasi über die innere Dipolkammer drüber gestülpt . Leider gibt es diese Tieftöner nicht mehr zu kaufen und der Erfinder dieser Box leidet unter Schwerhörigkeit . Dieser Lautsprecher ist eigentlich nach dem F.A.S.T - Prinzip gebaut . Der Koax oder Breitbänder wird durch den Integrierten Subwoofer von den ganz tiefen Frequenzen entlastet . Der Subwoofer ist ein modifizierter Dipol oder besser Ripol . Solche hatte ich mir auch schon gebaut . Sind aber sehr aufstellungskritisch und benötigen eine Menge Endstufenpower . Heizen mittels Strom ist aber aktuell voll im Trend :emoji_grin: . Du brauchst einen Tief/Mitteltöner mit einem sehr kleinen QTS . Der in deiner "Traumbox verwendete Lautsprecher hatte einen QTS von ~0,5 - 0,6 und war eigentlich in älteren Fernsehern verbaut . Heutzutage braucht man solche Lautsprecher eigentlich nicht mehr , da das mittels elektronischer Entzerrung gelöst wird .
 
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netsupervisor

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Ich würde das Gehäuse aus MDF bauen, die Teile auf Gehrung verleimen und dann kannst du anschließend das Furnier selbstverständlich aufbügeln.
Das ist jedoch eine Gratwanderung, denn der Weißleimauftrag muss passen und man kann schnell Brandstellen erzeugen. Außerdem kann das Furnierbild uneben werden, was man durch leichtes Wässern vielleicht wieder hinbiegt.
Durch die Wärme hebt es dir das Furnier leicht ab an den Stellen, wo du gerade nicht bügelst. Bei dem dünnen Furnier kannst du hinterher nichts mehr kaschieren. Besser fände ich das Aufpressen mit Zulagen und Zwingen.
Bei Stoß-Leimverbindungen wo längs Furnier aufbügelst (Faserverlauf=Fugenverlauf), kann dir das Holz reisen, quer zur Faser ist das kein Thema.

Meines Wissens geht nur D2 Leim für solche Vorhaben.

Ich hab schon viel Furnier aufgebügelt, das mach ich aber nur wenn es kontrollierbar ist (Kanten).
Ich habs nie probiert, aber ich meine das Aufkleben mit Kontaktkleber ist einfacher und beherrschbarer.
Bei MDF würde ich auf Dübel/Lamello verzichten.
 

KwieKatze

ww-ahorn
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Hallo zusammen,

vielen Dank für die vielen hilfreichen und nützlichen Beiträge, insbesondere an @holz99 für den abwechslungsreichen Exkurs. Tatsächlich wird ein ein F.A.S.T. System werden (Breitbänder in Kombination mit einem Ripol) :emoji_slight_smile:

Ich werde die Lautsprecher dann definitiv aus MDF und auf Gehrung fertigen. Auf die Idee das Furnier mit Kontaktkleber aufzubringen wäre ich nicht gekommen. Wenn das grundsätzlich beherrschbarer als die Variante mit Leim ist, würde ich ihr ebenfalls nach ein paar Testversuchen den Vorzug geben. Ich denke anschließend verpresst muss auch hier werden?


Viele Grüße,
Carsten
 

magmog

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Guuden,

Ich reibe mit einer leicht gerundeten Kante eines Stücks Weichholz auf.
Kontaktkleber muss mit hohem Druck verpresst werden,
die Dauer des Drucks ist ohne Belang.
 

KwieKatze

ww-ahorn
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Ich wollte noch einmal Rückmeldung bezüglich meines inzwischen abgeschlossenen Projektes geben, da ihr mir wie immer toll geholfen habt :emoji_slight_smile:
Bezüglich des Furnierens habe ich mich für die Variante mit Kontaktkleber in Kombination mit einer Andruckwalze, wie im Video von @Guido zu sehen ist, entschieden. Das hat extrem gut funktioniert, war aber extrem kraftaufwendig, wenn man so 6 m² MDF beidseitig, also insgesamt 12 m² (habe alles beidseitig furniert) furniert :emoji_grin:
Ich habe zudem wie empfohlen alle Teile auf Gehrung geschnitten.

Anbei noch ein paar Bilder vom Bau:

20230702_160302.jpg 20230703_074830.jpg 20230703_105016.jpg 20230705_180321.jpg

Und natürlich noch vom Ergebnis:


20230708_150416.jpg 20230708_150444.jpg 20230708_150531.jpg 20230708_150615.jpg


Viele Grüße,
Carsten
 
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Flyer01

ww-esche
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Sieht ja klasse aus, da könnte ich glatt wieder Lust auf Lautsprecher bekommen.
Was ist das für eine Konstruktion? Die habe ich so noch nie gesehen. Wie hast du die unteren Kästen am Treiber abgedichtet?
 

KwieKatze

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Das ist ein Ripol-Lautsprecher kombiniert mit einem Breitbänder, streng genommen also ein FAST System. Die untere Konstruktion besteht aus drei Teilen, die mittels Gewindestangen miteinander verbunden werden. Damit das alles dicht ist, muss in erster Linie das Mittelteil präzise gefertigt werden. Der Anpressdruck der Gewindestangen erledigt dann den Rest, auch ganz ohne Hilfsmittel.

20230707_161032.jpg

Viele Grüße,
Carsten
 

dsdommi

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Das sieht Top aus. Klasse.
Ich mag Breitbänder auch sehr.
Habe welche im open Baffle verbaut.
 

joh.t.

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bei den Zwergen
Nein, bei Kontaktkleber reicht ein kurzzeitiger Druck, durch Rollen oder Hammerschläge mit Zulage.
Spezielle Rolle oder großer Schkeifklotz.
Dünne Leisten zwischen beide Oberflächen, an einer Seite Anfangen, fest rubbeln , nächste Leiste wegziehen etc,-bis fertig.
Pattex classic mit feinem Zahnspachtel aufziehen.
 
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