einseitig Furnieren

Dr.db

ww-birnbaum
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Hallo,


normalerweise furniert man ja immer mit Gegenzugfurnier etc...

Nun habe ich mir aber vor Jahren ein Lautsprecher-Gehäuse aus 18mm Birke-Multiplex gebaut, welches ich nun nachträglich furnieren möchte.
Jetzt kann ich natürlich nurnoch von außen Furnier aufleimen....
Die Frage ist nun; verzieht sich das Gehäuse bzw. lösen sich eventuell sogar die Verbindungen ( Lamello ) aufgrund der Spannungen etc.. ?

Größe: 1,1m*0,4m*0,4m

Denn ansonsten würde ich einfach 2,5mm Nussbaum Starkfurnier von außen aufleimen und fertig ist die Kiste :rolleyes:


LG Olaf
 

Martin W

ww-ulme
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Hallo Olaf

wenn Du der Sache misstraust, kannst Du Versteifungsleisten einziehen, also Kanthölzer, die die beiden Seitenwände bzw. Vorder- und Rückwand miteinander verbinden. Ich hab' mich vor Jahren mal mit Lautsprecherbau beschäftigt. Damals war das ein Standardtip, um Gehäuseresonanzen zu unterbinden. Diese Hölzer wurden meist nachträglich durch die Öffnung für den Basslautsprecher angebracht. Das kann etwas fummelig sein, aber wenn Du die Leisten mit geringem Übermaß anfertigst und leicht schräg abschneidest, ist es einfach, sie passend hinzukriegen. Und weil Du die Boxen ohnehin furnieren willst, kannst Du die Kanthölzer einfach von außen befestigen.

Gruß

Martin
 

Mitglied 42582

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Ich habe meine Lautsprecher auch nur von aussen furniert. Da hat sich nach ca. 8 Jahren immer noch nichts verzogen. Musst dir meiner Meinung nach keine Sorgen machen.
 

Stick69

ww-esche
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Hi,

dürfte eigentlich keine Probleme geben. Wenn Du aber ganz sicher gehen willst, achte darauf, dass die Maserung des Furniers nicht in die gleiche Richtung läuft, wie das Deck der Birkenplatte. Sollte dies doch der Fall sein, kannst Du eine Lage Furnier quer zur Maserung aufleimen und anschließend das Deckfurnier. Das hat den Hintergrund, dass zwei Furnierlagen mit gleicher Maserung ungehindert gegeneinander arbeiten können, dies wird durch eine Querlage(absperren) verhindert. Ich habe allerdings erst einmal erlebt, das das Nachfurnieren in gleicher Richtung (im übrigen bei Boxen) nicht funktioniet hat, hier hat das Furnier nach einer Weile kleine Falten geworfen.

so long

Stick
 

Dr.db

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Besten Dank für eure Antworten :emoji_slight_smile:


Dann werde ich das Projekt mal in Angriff nehmen, wird schon schief gehen ^^


Also Versteifungs-Leisten hatte ich schon beim Gehäusebau damals mit eingebaut, 4stk insgesamt.
Eben um das Schwingen zu schwächen...


Allerdings müsste ich genau in der gleichen Richtung furnieren wie das (oberste) Deckfurnier der Multiplex platten...
Ich furniere ja mit 2,5mm Starkfurnier; ist die Gefahr das das Furnier aufreißt bzw. wellt da auch noch gegeben ?
 

Mitglied 42582

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Ich furniere ja mit 2,5mm Starkfurnier; ist die Gefahr das das Furnier aufreißt bzw. wellt da auch noch gegeben ?

Alles kann, nichts muss. Das kann durchaus gut gehen, allerdings kann es dir passieren, das in ein paar Jahren dein Deckfurnier Risse bekommt, sich ablöst...

Ich denke mal das du deine Boxen für alle Ewigkeit furnieren willst? Zieh einfach ein günstiges Furnier als Gegenzug auf, dann bist du auf jeden Fall auf der sicheren Seite.
 

WinfriedM

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Mir erschließt sich nicht, was bei einem Kasten aus Multiplex ein Gegenzugfurnier für einen positiven Effekt erzeugen soll. Der Kasten selber kann sich doch durch die Verleimungen nicht mehr verziehen. Was ein Furnier außen reißen lassen kann, ist die unterschiedliche Bewegung bei Feuchtigkeitsänderungen, die zu Spannungen zwischen Multiplex und Furnier führt. Das wird ein Gegenzug innen auch nicht verändern. Und das das Furnier außen so viel Spannung erzeugt, dass es die Leimfugen des Kastens aufreißen lässt, kann ich mir auch nicht vorstellen.

Soweit mir bekannt, sollte ein Starkfurnier von 2,5mm auf Spanplatte, MDF oder Multiplex fachgerecht sein und unter normalen Bedingungen nicht reißen.

Korrigiert mich, falls ich da falsch liege.
 

Stick69

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Hi,

mit Gegenzug wird wohl die Absperrschicht zwischen Deckfurnier und MPX gemeint sein, und an dieser Stelle macht sie dann auch Sinn. Auf der Innenseite jetzt noch einen Gegenzug aufzubringen ist in der Tat relativ sinnfrei.

so long

Stick
 

Mitglied 42582

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Hi,

mit Gegenzug wird wohl die Absperrschicht zwischen Deckfurnier und MPX gemeint sein, und an dieser Stelle macht sie dann auch Sinn. Auf der Innenseite jetzt noch einen Gegenzug aufzubringen ist in der Tat relativ sinnfrei.

so long

Stick

Genau das war mein Gedankengang.
 

Dr.db

ww-birnbaum
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Zum "Absperren" zwischen der MPX-Platte und dem 2,5mm Starkfurnier müsste aber auch ein 0,6mm Furnier langen, oder ?

Denn die einzelnen Lagen beim MPX sind ja auch nicht dicker...
 

WinfriedM

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Ich sehe da kaum eine Verbesserung der Verhältnisse. Ohne zusätzliche Absperrung verhält es sich so, als hätte dein Multiplex eine 2,5+0,5mm =3mm Deckschicht, die auf einer 90 Grad gedrehten absperrenden Schicht liegt.

Unabhängig davon ist der Multiplex-Verbund als Ganzes unter deinem Furnier stabil genug, die Kräfte aufzunehmen, die durch das Arbeiten des Deckfurniers entstehen. In etwa so, als würdest du das Furnier auf eine Spanplatte leimen.
 

Dr.db

ww-birnbaum
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Ich sehe da kaum eine Verbesserung der Verhältnisse. Ohne zusätzliche Absperrung verhält es sich so, als hätte dein Multiplex eine 2,5+0,5mm =3mm Deckschicht, die auf einer 90 Grad gedrehten absperrenden Schicht liegt.


Das klingt plausibel....
 

harris

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Bump

Ich überlege ein Schränkchen (ca 100x60x60 cm) aus Ahorn-Leimholz nur von außen zu furnieren (die Tür nicht). Ist das sinnvoll?
 

carsten

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Hallo

NEIN ich würde es nicht riskieren.
Der Korpus einer Box ist abgesehen von den Öffnungen für die Lautsprecher ein serhr stabiles Sytem wo sich alle seiten gegenseitig stützen meist sogar noch innere Verstrebungen. Zudem auch in kleienren dimensionen und Multiplex bzw MDF als Häufig im Lautsprecherboxenbau anzutreffende Materialien sind wesentlich unempfindlicher bzw haben deutlich gerigere Eigenspannung als Vollholz.
 

harris

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Hallo

NEIN ich würde es nicht riskieren.
Der Korpus einer Box ist abgesehen von den Öffnungen für die Lautsprecher ein serhr stabiles Sytem wo sich alle seiten gegenseitig stützen meist sogar noch innere Verstrebungen. Zudem auch in kleienren dimensionen und Multiplex bzw MDF als Häufig im Lautsprecherboxenbau anzutreffende Materialien sind wesentlich unempfindlicher bzw haben deutlich gerigere Eigenspannung als Vollholz.

Diese Antwort hatte ich befürchtet. Ist es denn sinnvoll, Leimholz überhaupt zu furnieren?
 

Keilzink

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... na, das wurde Jahrhunderte lang so gemacht, meistens auch nur einseitig - und zwar, bevor es Furnierplatten und andere Holzwerkstoffe gab. Und wenn ein heutiger Restaurator ein solches altes Möbel restauriert, dann macht er auch nichts anderes - ich habe das auch schon gemacht, mit gutem Erfolg: Nussbaumfurnier auf Weichholz (Tanne). Wobei das Möbel um die 200 Jahre alt war. Natürlich darf man dann auch nicht mit modernen Mitteln da rangehen - wie Furnierpresse oder PU-Leim.
Ahorn dürfte sich recht gut eignen, es arbeitet relativ wenig, wobei ich dann aber schon auf einen guten Trockenzustand achten würde.

Andreas
 
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