Empfehlung Handhobel Größe 4 oder 4,5

Hoosier

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Hallo zusammen,

ich möchte gerne ein bisschen in das Thema Handhobeln einsteigen und bin auf der Suche nach einem Metall-"Universalhobel" und denke dass ich damit irgendwo bei Größe 4 oder 4,5 lande. Ich habe bereits einen kleinen Putzhobel, eine Raubank brauche ich aktuell nicht.

Was ich so rausgefunden habe bisher:
- Stanley war mal gut, die aktuellen Modelle sollen allerdings nicht mehr so der Bringer sein --> stimmt das so?
- Lie-Nielsen und dahinter Veritas sind top aber im Bereich > 300 Eur
- Dazwischen gibt es z.B. die Eigenmarke von Dictum --> kann die was?
- auf was gilt es sonst noch zu achten? Schnittwinkel, Stahlsorte Messer?

Danke euch für ein paar Tips hier.

Das Thema Schärfen ist mir bewusst und kann ich auch.

VG
Richard
 

Ro So

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Hallo,

habe zwei Dictum Hobel. Für den Einstieg sind die sehr gut zu gebrauchen. Wird sich mit Juuma (Eigenmarke von feine Werkzeuge.de; gerade 15Prozent auf Hobel ) nicht viel nehmen.
Ich bevorzuge Flachwinkelhobel und würde als Universalhobel einen Nr 62 empfehlen, vor allem wenn Du schon ein Putzhobel besitzt.
Bei Dictum gibt's noch höherwertige Eisen dazu.
Stanley - habe ich Ähnliches gehört
Veritas - Top Hobel
LeeNielson - Schmuckstücke und schlecht zu bekommen

Liebe Grüße

RoSo
 

rafikus

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Der 4,5 mit seinem breiten Eisen ist aber schon etwas spezielleres.
Was ist denn der "kleine Putzhobel" für einer, dass du noch nach einem No. 4 suchst.? Immerhin kann man den 4er sehr variabel einsetzen. Mit eng eingestellem Hobelmaul, Spanstaucher nahe an der Schneide (etwa 0,3mm) und scharfem Eisen ist er durchaus zum Putzen geeignet. Wenn man mag, kann man damit aber auch 3,0mm dicke Späne abnehmen.
Ich habe sowohl den metallenen 4, als auch den 4,5. Wenn es darum geht, welchen man zuerst kaufen soll, so sage ich: eindeutig den 4er.

Wenn du die Möglichkeit hast dir in England etwas zu kaufen (Familie, Bekannte ..), dann nimm von da einen älteren Stanley, Record, Acorn oder Draper. Es wird auf jeden Fall notwendig sein, den etwas herzurichten. Wie viel es sein wird, kann man leider nicht im Voraus sagen. Auf jeden Fall sollte die Spiegelseite des Eisens nicht verrostet sein. Leider muss man da bei den angebotenen Werkzeugen sehr aufpassen, da viele Verkäufer Rost "beseitigen". Damit werden viele Kanten verrundet oder Rostlöcher karschiert.

Ich habe mir vor vielen Jahren einen neuen Juuma 4 gekauft und war von Anfang an damit sehr zufrieden. Das Eisen brauchte ich nur kurz über den Abziehstein zu ziehen und er war fertig zum Arbeiten.

auf was gilt es sonst noch zu achten? Schnittwinkel, Stahlsorte Messer?
Wenn du einen 4 oder 4,5 kaufen möchtest, dann stellt sich die Frage nach dem Schnittwinkel gar nicht. Bei gebrauchten Hobeln wird dir auch keiner sagen können, welche Stahlsorte für das Eisen verwendet wurde.

Bei neuen Metallhobeln, ausser den ganz teuren oder Juuma, Dictum und Quiangsheng, kann man leider nie sagen, was man bekommt
 

flüsterholz

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Wenn du schon einen Putzhobel hast und keine Raubank brauchst, brauchst du auch keinen Nr.4 oder Nr.4 1/2. Würde da auch eher zu einem Nr.62 raten. Der ist am universellsten. Insbesondere der etwas größere Veritas. Kann man als kleine Raubank, als Schlichthobel, mit gerundetem Eisen als Schrupphobel, auch auf der Hobelade längs und quer und zum Abrichten von Kanten mit entsprechendem Anschlag. Dazu zwei Eisen mit 25° und 38°. Alternativ Juuma oder Dictum. Bei Dictum würde ich die japanischen Eisen empfehlen, bei Veritas die A2 Eisen. PM V11 macht keinen Spaß zu schärfen, außer mit Tormek o.ä.
Wenn du alte Stanley suchst, wirst du auch gut bei ducotools.nl fündig. Die haben immer wieder welche im Angebot.
Gruß Michael
Edit: Für die guten alten Stanleys bist du aber auch schnell im dreistelligen Bereich.
 
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Johannes

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Hallo Richard,
du wohnst doch in München, dann geh doch einfach Mal zu Dictum und nimm ein paar Hobel in die Hand. Je nachdem wie deine Hände sind, sind die verschiedenen Marken auch unterschiedlich handlich. Ich wollte mir vor gut 7 Jahren eine Flachwinkelhobel anschaffen, und hatte die Gelegenheit, die Hobel der verschiedenen Hersteller bei einem Treffen in Siegen zu testen. Danach stand für mich fest, es soll ein Veritas werden. Ein halbes Jahr später konnte ich dann einen neuwertigen günstig bekommen.
Viel Erfolg bei deiner Suche.

Es grüßt Johannes
 

Ro So

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Hallo,
Ja da ist dann tatsächlich Abstand :emoji_sunglasses:
Meine Empfehlung bleibt bei Nr 62. Der kann auch gut mit der Stoßlade verwendet werden.
Wenn Dir der dann doch zu schwer ist und der Spaß am hobeln bleibt, macht der Nr. 4 sicherlich Sinn.
Heiko Rech hat auf seinem YT Kanal durchaus interessante Videos zum Thema.
Liebe Grüße
RoSo
 

flüsterholz

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Ich habe das hier, eher was Kleines
Als Universalhobel würde ich den aber nicht bezeichnen. Den kann man eher für kleinere Nacharbeiten nutzen. Hauptsächlich um Falze nachzuarbeiten oder um mal eine Fase anzuhobeln. Eingeschränkt auch, um Überstände beizuhobeln, wie z.B. bei Zinken oder durchgehenden Zapfen. Aber da würde ich eher schon einen normalen Blockhobel nutzen.
Als Ergänzung zum Nr.62 aber sicherlich sinnvoll.
Und auf jeden Fall den Rat von @Johannes befolgen, wenn du schon die Möglichkeit hast.
Gruß Michael
 

Hoosier

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Hallo zusammen, Dankeschön!

Den dictum Shop am Ostbahnhof kenne ich, die Beratung dort fand ich nicht immer zufriedenstellend. Aber ich werde mal vorbeischauen, vielleicht kann ich dann die Frage 4 4 1/2 oder 62 klären. Hersteller tendiere ich zu dictum oder veritas.
 

ChrisOL

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Wenn du da vorbei fahren kannst mache das unbedingt. Wie Johannes schon sagte, die müssen auch passen.

Die Jubel von Jumma oder Dictum sind gut, nur waren mir die Griffe für meine großen Hände viel zu klein.
 

flüsterholz

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Kommt sicherlich immer auf den Berater an. Ich habe vor Jahren dort mal einen Kurs besucht und hatte als Kursleiter Peter Lanz, der alle meine Fragen zu japanischen Werkzeugen geduldig und fachlich kompetent beantwortet hat. Im übrigen ein fantastischer Holzhandwerker, was Tischlern mit stromlosen Handwerkzeug angeht. Es war ein Vergnügen ihm zuzusehen und von ihm zu lernen.
 
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