Lemieux

ww-pappel
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Hallo!

Ich bin gerade dabei, die in Guido Henns großartigen Oberfräsenbuch beschriebene Zinkenfräsvorrichtung zu bauen. Jedoch nicht mit dem Dovetail Template Master, sondern mit der Zinkenschablone von ENT (u.a. weil ich Fräser mit 8mm Schaft und keine 1/4-Zoll-Fräser verwenden möchte).
In diesem Blog schreibt Guido Henn, dass die Herstellung der Frässchablone mit der ENT-Schablone 1:1 gleich funktioniert wie mit dem Dovetail Template Master.
Entweder hab ich die Anleitung im Buch falsch verstanden, oder die Ausrichtung der Schablone beim Anzeichnen muss für die ENT-Schablone adaptiert werden. Richte ich nämlich die Schablone beim Anzeichnen der Aussparungen (wie im Buch beschrieben) an der jeweiligen hinteren Holzkante aus, werden die Aussparungen so kurz, dass sie das Ausrissbrett nicht erreichen, geschwiege denn über dieses hinausragen. Ergo muss ich entweder die Aussparungen tiefer machen. Dies ist bei den schrägen aussparungen kein Problem, da diese eine Markierung haben, aus der ich schließen kann, wie weit diese das Ausrissbrett überragen müssen. Bei den geraden Aussparungen gibt es jedoch keine Markierung.
Daher meine Frage: Kann mir jemand sagen, wie weit die gerade Aussparung das Ausrissbrett überragen sollte? Mein Ausrissbrett ist 16mm stark und ich möchte daher die Aussparungen nicht tiefer als für die Fräsung der Zinken notwendig machen.

Vielen Dank, beste Grüße aus Wien und schönes Wochenende!


ZInken_ENT_05_reference.jpg

Bildquelle: Holzwerken.net
 

Holzrad09

ww-robinie
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Ich hab das Maß jetzt nicht im Kopp, aber kann mich erinnern mal was von einem halben Fräserdurchmesser gelesen zu haben ( hab selbst das Templatedingsda ). Also das Ausrißbrett / Konterholz / Opferholz sollte den halben Fräserdurchmesser in den Schablonengrund reinstehen, anderenfalls kontert es nicht richtig.
Hier mal ein Bild einer anderen Schablone. https://www.woodworkersjournal.com/wp-content/uploads/Keller-1500-Dovetail-Set-II.jpg
LG
 

Guido

ww-esche
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Hallo Lemieux,

da die ENT-Schablone nach vorne offene Führungsfinger hat, kann man sie leider nur über die Markierungslinie ausrichten. Das geht beim DTM etwas eleganter, weil diese Schablone an den Vorderkanten gerade und geschlossen ist. Das sieht man ja auch gut auf dem Foto, dass die Fingerlängen der ENT Schablone hier nicht zum fertigen Fräskamm aus meinem Buch passen.

Wie du ja schon richtig erkannt hast, befindet sich bei den schrägen Fingern eine Markierungslinie. Bei den geraden Fingern auf der Gegenseite fehlt sie aber, weil man die normalerweise auch nicht benötigt, wenn man die Schablone direkt einsetzt.

Soll die Schablone aber als Vorlage für einen Holzkamm genutzt werden, wäre sie jedoch zum Ausrichten hilfreich und daher würde ich die in etwa so berechnen:

Der Abstand zwischen den geraden Fingern beträgt exakt 16 mm passend zum 16 mm Kugellager des Fräsers und hier würde ich jetzt nicht exakt die Hälfte also 8 mm nehmen, sondern mindestens zwei (besser sogar drei) Millimeter mehr, damit der Fräser deutlich über die Hälfte ins Ausreissbrett hineinfährt. Dein 16 mm MDF-Brett ist dann immer noch ausreichend dick, denn der halbe Fräserdurchmesser von 12,7 also 6,35 mm plus 2 mm ergibt 8,35 mm, da bleiben dann immer noch gut 7 mm vom MDF stehen. Und da man 8,35 mm sowieso nur schwer ablesen kann, rechnest du am besten mit genau 9 mm.

Das beutetet: Die gedankliche Markierungslinie bei den geraden Fingern sollte etwa 9 mm Abstand von den Innenrundungen haben.

Das hat zum anderen auch den Vorteil, dass du später beim Einstellen der Zinkenfestigkeit etwas mehr Verschiebeweg für den Fräskamm hast.

Hoffe ich konnte das einigermaßen verständlich ausdrücken, sonst frag bitte noch mal nach.

Viele Grüße nach Wien und ein schönes, langes Pfingstwochenende

Guido
 

Lemieux

ww-pappel
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Vielen lieben Dank für die Antworten!
Dank eurer Hilfe kann ich nun weiter machen und bin guter Dinge, dass es klappt.
Schönes Wochenende euch allen!
 

Lemieux

ww-pappel
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@Guido
Ich habe jetzt die erste Verbindung gefräst. Dank des Buches bin ich gut klargekommen. Das Ergebnis ist noch eine Spur zu locker. Das sollte sich durch geringfügiges Verschieben der Schablonenplatte beheben lassen.
Mich beschäftigt jedoch die Dicke der Schablone. Deinem Rat folgend habe ich diese aus 18mm Multiplex gefertigt. Wenn ich die Oberfräse am Tisch maximal noch oben fahre, kann ich aufgrund der Brettstärke der Schablone nur 17mm tiefe Zinken mit dem Bündigfräser fräsen. Höher geht nicht, ohne dass das Spannfutter an der Schablonenunterseite schleift. Der ENT-Bündigfräser hat nur eine Nutzlänge von 25mm und Fräser mit D=12,7mm und NL=30mm sind schwer zu bekommen.
Jetzt überlege ich, ob ich die Schablone neu machen und dünneres Multiplex verwenden soll. Oder wüsstest du eine andere Lösung?
 

Guido

ww-esche
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Hallo Lemieux,

der Gratfräser hat ja nur einen Schneidenlänge von 19 mm, so dass man also keine längeren Schwalben als 19 mm herstellen kann. Eine dickeres Zinkenbrett als 19 mm ist somit nicht möglich. Bei 17 mm fehlen dir also nur 2 mm. In diesem Fall würde ich dann mal versuchen den Fräser um 2 mm mehr aus der Spannzangen und Überwurfmutter heraus zu ziehen. In der Regel sollte der Schaft dann immer noch ausreichend tief in der Spannzange stecken. Solange der Schaft die Spannzange komplett ausfüllt sehe ich hier keine Sicherheitsprobleme.

Klar kannst du auch zusätzlich noch eine dünnere Schablonenplatte herstellen. Aber das kann dir dann bei dünnerem Material Probleme bereiten. Denn du musst ja immer darauf achten, dass das Kugellager noch einigermaßen satt an der Schablonenkante anliegt.

Das ist auch der Grund, warum ich die 18 mm MPX-Dicke gewählt habe. Damit lassen sich die meisten üblichen Holzstärken abdecken. Und ich habe schon öfters 18er Kiefer-Leimholz mit der 18er MPX-Schablone problemlos zinken können und auch bei 19er Materialstärke sehe ich keine Probleme. Ich nutze allerdings nicht die Fräser von ENT, sondern spezielle amerikanische Fräser der Fa. Whiteside, die man damals extra für den Stots-DTM angeboten hat. Leider gibt es die dort nicht mehr. Ich habe damals (vor über zehn Jahren) gleich drei komplette Sätze gekauft und in zahlreichen Oberfräsenkursen und bei Vorführungen eingesetzt und die Standzeit (Schärfe) war wirklich ausgezeichnet.

Viel Spaß mit der Vorrichtung und beste Grüße

Guido
 
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