Entspannungsschnitte in Massivholzplatte

2DD

ww-kastanie
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Hallo zusammen,

ich bin gerade dabei mir einen Esstisch zu bauen.
Gestell aus Stahl ist fertig geschweißt und pulverbeschichtet.
Für die Tischplatte habe ich mir beim lokalen Holzhändler eine 40mm Eiche Leimholzplatte mit durchgehenden Lamellen gekauft und diese bereits auf Maß zugeschnitten.

Jetzt stellt sich mir die Frage, wie ich die Tischplatte gegen Verbiegen am besten stabilisieren soll:
Als Gratleiste lasse ich mir gerade aus 4mm Edelstahl U-Profile biegen, die ich 4mal in die Tischplatte einlassen und mit der Tischplatte verschrauben möchte.

Jetzt habe ich bei einem gekauften Massivholztisch eines Bekannten Längsschnitte auf der Unterseite gesehen.
Google spukte mir raus, dass es sich dabei um sogenannte Entspannungsschnitte handelt die in etwa so aussehen (Link).

Bevor ich mein Projekt angefangen habe, habe ich mir einige Tische im Möbelhaus im Detail angeschaut, aber bei keinem diese Entspannungsschnitte gesehen.

Deshalb stelle ich mir gerade die Frage, ob die Entspannungsschnitte einen Mehrwert bringen und der Tischbauer meines Bekannten mehr weiß.

Ich weiß, dass hier einige schon ihre eigenen Massivholztisch gebaut haben sowie Erfahrung mit dem Verleimen vom Massivholz haben.

Was meint Ihr?
Sind Entspannungsschnitte sinnvoll und notwendig oder bringen sie keinen Mehrwert?
 

ChrisOL

ww-robinie
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Diese Schnitte habe ich bisher nur bei schlechten Konstruktionen gesehen. Du brauchst keine Schnitte.

Wie lang wird dein Tisch?

Dein Gestell kann die Funktion der Gratleisten übernehmen. Wichtig ist das die Platte in der Breite arbeiten kann.

Das geht einfach über Langlöcher im Gestell.
 

2DD

ww-kastanie
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Diese Schnitte habe ich bisher nur bei schlechten Konstruktionen gesehen. Du brauchst keine Schnitte.

Wie lang wird dein Tisch?

Dein Gestell kann die Funktion der Gratleisten übernehmen. Wichtig ist das die Platte in der Breite arbeiten kann.

Das geht einfach über Langlöcher im Gestell.

Der Tisch ist 220cm lang.
Die Auflegeplatten vom Gestell habe ich schon als Gratleisten eingeplant (Langlöcher sind drin).
Trotzdem wollte ich noch 4 weitere U-Profile als Gratleiste einbringen.
Auf dem Foto sieht man ein wenig die Langlöcher.
 

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carsten

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Hallo

6 Flächenstabilistoren auf 2200 mm würde ich als übertrieben ansehen. Die 2 Träger des Tischgestells würde auch ich als völlig ausreichend erachten. Erstens ist das Holz schon so weit runtergetrocknet, das es nur noch der Jahreszeitlichen Schwankung anpassen "muss".
Die Konstruktion der Gratleiste basiert auf den Jahrhunderte Erfahrung vor dem Einzug der technischen Holztrocknung. Heißt das Holz wurde mit einer Holzfeuchte von ca 15 % verarbeitet. Das entspricht der Holzfeuchte die man ohne die technische Trocknung unter natürlichen Bedingungen erreichen kann.
In einer Wohnung mit Fußbodenheizung werden heute durchaus 8 % erreicht. Das ist deutlich weniger als früher. Aber auch das Holz erreicht durch die künstliche Holztrocknung 10-8%. Sprich es muss nicht mehr so große Feuchteunterschiede mitmachen. Auch weil die Jahreszeitbedingte Schwankung heute deutlich geringer ausfällt als früher. Bei einer Tischbreite von 1 m KÖNNTE die Breitenänderung zwar bis zu 1 cm betragen. Das hat aber erst mal theoretisch nur wenig Auswirkung auf die Krümmung der Platte. Diese fällt aber deutlich geringer aus als die 10 mm / theoretischer Wert) in der Breite. Im Jahresmittel vielleicht 1-3 mm und das schaffen zwei Gratleisten locker. Und die Restkrümmung würde nur auffallen wenn man die Platte mit einer absolut ebenen Referenzleiste kontrolliert. Zudem Eiche auch noch ein Holz ist was nur wenig arbeitet. Also sich weniger verrrückt machen / machen lassen und nicht übermäßig Arbeit und Material in eine Konstruktion stecken die locker auch ohne das ganze an die nächte Generation vererbt werden kann.
 
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