Epoxidharz

HolzwurmCharly

ww-kiefer
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Hi Leute,

ich baue gerade für das Hexenhaus meiner Tochter die Möbel. Das Gestell wird aus dickeren geschälten Eichenästen gemacht. Die Tischplatte soll aus einer dicken Lärchenbaumacheibe gemacht werden. Die ist auch schon trocken. nun sind in der Scheibe Risse. Diese will ich mit Epoxidharz füllen, da es bestimmt super aussieht und ich Lust drauf habe. nun bitte ich euch mir Hartz zu empfehlen, am besten flüssig, Am besten kein Pulver. Transparent und bunt.
Danke und bleibt gesund.
 

seschmi

ww-robinie
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Da wird sicher noch mehr kommen, aber ich fange mal an:

Erstmal muss dir klar sein, dass der Erfolg unsicher ist, weil das Holz weiter arbeitet und auch weiter reißen kann. Aber ich verstehe, dass es halt ein Versuch ist. Nur nicht traurig sein, wenn es nicht klappt.

Zum Harz: Meine Empfehlung wäre ein Gießharz mit langsamer Reaktionszeit (es gibt auch Laminierharze, die nicht). Ich selbst nehme das Gießharz wasserklar 300 Minuten von R&G, aber es gibt viele andere Händler, die ähnliches im Angebot haben.

Warum ein langsames Harz? Beim Abbinden entsteht Wärme, und je schneller das geht, desto heißer wird‘s. Das ist bei einem Laminierharz kein Problem, weil die Schichten dünn sind, und die Wärme schnell weg kann. Beim Gießen kann das aber schon ein Problem werden.

Zur Farbe: Die diversen Shops bieten auch geeignete Farben an. Nicht irgendeine Abtönfarbe nehmen, das funktioniert oft nicht, weil sie sich nicht gut mit dem Harz verbindet, dann gibt es Sauerei.

Außerdem gibt a hier diverse Diskussionen, wie man Blasen verhindert. Ich hatte das Problem bisher so nicht, aber wenn Du ein bisschen suchst, findest Du massig Lesestoff.
 

Mr.P

ww-birnbaum
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Hallo,

in der Firma haben wir uns auch mal etwas zu dem Thema schlau gemacht, aber bisher noch keine Zeit für die Ausführung gehabt. Allerdings können wir einen Shop empfehlen, der eine gute Auswahl (auch Farben etc.) und eine gute Beratung hat. Man kann dort auch gut anrufen und wird freundlich beraten.

Das sind die Harzspezis: https://www.harzspezi.de/

Du musst bei der Wahl des Harzes darauf achten, dass es auch die Schichtdicken händeln kann. Viele der schnelleren Harze können bis max. 10mm auf einmal verabeitet werden. Das heißt Schicht giesen, warten, Schicht gießen, warten etc.
Dann gibt es auch Systeme, die direkt die volle Stärke auffüllen können. Teilweise bis zu 80mm in einem Guss. Das ist natürlich komfortable und man bekommt auch immer die selbe Farbe hin. Ein bisschen teurer wird es da natürlich.

Auf jeden Fall solltest du aber vor dem eingentlichen Auffüllen der Risse das komplette Holz erst mit einer dünnen Schicht Harz einpinseln und versigeln. Also eine kleine Menge anmischen, dünn auftragen, aushärten lassen und erst dann auffüllen. Harze haben oft Probleme mit austretender Feuchtigkeit und können an diesen Stellen unschöne Bläschen bilden. Sieht man z.B. auch besonders gut, wenn man Insekten oder Blumen eingießt, die nicht vollständig durchgetrocknet sind.

Soweit meine 5 Cents zu dem Thema.
Viel Erfolg.
Gruß
Andi
 

OmnimodoFacturus

ww-robinie
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Um ehrlich zu sein, sind die Tips oben alle sehr gut und definitiv richtig. Allerdings denke ich, dass du vielleicht nicht das ultimative Wohnzimmer Ergebnis glasklar brauchst (du willst es ja eh einfärben).
Ich hab mir für solche Zwecke auf Amazon mal ein relativ günstiges Epoxidharz gekauft. Zum einfärben habe ich so eine flüssig-Pigment Farbe genommen, die ich beim Baumarkt zum testen mitgenommen habe. Ein paar Tropfen reichen da für einen Liter Epoxid locker aus.
Bei solchem "billig Epoxid" musst du natürlich aufpassen, dass die Schicht nicht zu dick wird. Risse im Holz habe ich aber bisher immer auf einmal gegossen. Einfach mit etwas Augenmaß schauen, dass die Schicht nie dicker als 1cm wird (horizontal oder vertikal).
Zum ausprobieren reicht das sicherlich und wenn du die Erfahrung damit hast, dann kannst du dich an glasklare Sachen und teures Epoxid heranwagen. Das ganze riecht beim Verarbeiten etwas, ist aber im gehärteten Zustand geruchlos. Man kann es fräsen, bohren und sägen.
Zum testen habe ich anfangs ein Teststück erstellt und mich mittig drauf gestellt. Es ist gebrochen, allerdings mitten in dem Stück Eiche (ca. 3cm dick) das Epoxid und die Verbindung Holz-Epoxid hat gehalten.
Kleiner Trick: beim gießen ist das Epoxid anfangs sehr flüssig und geht gerne durch Klebebänder mit denen man die Risse von unten abklebt durch. Das gibt eine fette Sauerei. Also einfach 15-30min nach dem Mischen warten (alle 10min mal testen) und wenn es etwas zäher wird gießen. Mit einem Heißluftföhn alle Bläschen auf der Oberfläche wegblasen.

Sieht etwa so aus
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Holzfummler

ww-robinie
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Das ist bei einem Laminierharz kein Problem, weil die Schichten dünn sind, und die Wärme schnell weg kann.
Moin,
sry, aber stimmt nicht. Gerade beim Bootsbaut gilt es sogenannte Wärmenester zu vermeiden, zumal nass in nass gearbeitet wird. Gerade auch an einzulaminierenden, konstruktiven Statik-/Stützteilen ist hier die Gefahr besonders groß.
Gruß
Thomas
 

seschmi

ww-robinie
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Interessant, war mir gar nicht bewusst. Meine einzige Laminiererfahrung war mit einem Surfbrett, da sind natürlich die Schichtdicken gering.
Ich würde aber trotzdem ein langsames Gießharz nehmen, da ist man auf der sicheren Seite. Es kommt ja nicht auf Zeit an.
 
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