Erfahrung mit Massiv / Leichtbau Schornsteinen

PrimaNoctis

ww-robinie
Registriert
31. März 2018
Beiträge
4.221
Ort
Heidelberg
Hallo zusammen,

ich habe eine Off-Topic Frage, wo mich eure Erfahrungen interessieren würden.

Es geht konkret um den nachträglichen Einbau eines Schornsteins aus "Stein" für 1-2 Kaminöfen. Das Ganze erfolgt in Abstimmung mit dem Schornsteinfeger. Er sagte mir im Gespräch, er kenne nur solche Schornsteine mit Edelstahl-Innenrohr und keine mit Tonrohr. Das fand ich etwas kurios und daher frage ich bei euch einmal nach.

Fragen:

1. Würdet ihr zu einem Schornstein mit Edelstahlrohr oder Tonrohr greifen? Ich würde intuitiv Ton vorziehen, bilde mir ein, der hält länger.

2. Habt Ihr Erfahrung mit (bestimmten) Bausätzen? Ich würde mich auch über konkrete Produktempfehlungen freuen. Bestellen würde ich den dann gem. Berechnung.

Freue mich auf eure Ideen und euer Wissen. :emoji_slight_smile:
 

happyc

ww-robinie
Registriert
2. Dezember 2022
Beiträge
684
Ort
Einen a.d. Waffel
Frag’ deinen Schornsteinfeger mal nach „Schamottrohr“, das ist glaube ich die aktuelle Alternative zu Edelstahl. Wie lange Ton verwendet wurde (bzw seit wann Schamott verwendet wird) weiß ich nicht.
wir haben bei unserer Sanierung (Ertüchtigen eines vorhandenen Kamins, erneuert wurden die oberen 2-3 Meter) Material von ISOMIT verwendet. Ausgewählt haben nicht wir das anhand von irgendwelchen Ratschlägen, sondern wir haben dem Rohbauer, der uns den Kamin gemauert hat, bei der Herstellerwahl freie Hand gelassen.

achte drauf, dass bei „1-2 Kaminöfen“ je nach Bestimmung auch 1-2 Züge vorhanden sein müssen. Bei uns für jede Feuerstelle ein separater Zug notwendig - da wird dir dein Schornsteinfeger genaues über die lokalen Vorgaben sagen können.
 

teluke

ww-robinie
Registriert
26. Oktober 2015
Beiträge
6.615
Ort
Pécs
Wenn der Schornstein nachträglich eingebaut wird und dabei auf eine Raumdecke aufgesetzt wird dann nimmt man in der Regel einen Leichtbauschornstein.
Der hat einen Mantel aus Dämmstoff (z.B. Vermiculite) und ein Innenrohr aus 0,5/1mm Edelstahl.

Wird der Schornstein auf tragfähigen Untergrund gesetzt dann einen 3-schaligen Iso-Schornstein. Der hat ein gedämmtes Innenrohr aus Schamotte.
Im Neubau gibt es praktisch nur den 3-schaligen Iso-Schornstein.

Soll der Schornstein außen angebracht werden dann meist ein 3-schaliger Edelstahl-Schornstein (0,5mm Edelstahl/Dämmung/0,5/1mm Edelstahl).

Der Schornsteinfeger hatte die Frage vermutlich falsch verstanden oder Du hast falsch gefragt.
achte drauf, dass bei „1-2 Kaminöfen“ je nach Bestimmung auch 1-2 Züge vorhanden sein müssen. Bei uns für jede Feuerstelle ein separater Zug notwendig - da wird dir dein Schornsteinfeger genaues über die lokalen Vorgaben sagen können.
In Deutschland können drei Öfen an einem Schornstein angeschlossen werden.
Wenn der Schorni das möchte muss dann eine Berechnung nach DIN 13384-2 gemacht werden.
Bei Kaminöfen ist das kein Problem.
 

IngoS

ww-robinie
Registriert
5. Februar 2017
Beiträge
9.530
Ort
Ebstorf
Hat nicht @IngoS erst so einen verbaut?

Hallo,

ja, hat er. Habe einen Leichtbauschornstein mit 150mm Edelstahlrohr und außen Promatect Schale, 31 x 31cm eingebaut.
Ist für einen Kaminofen. Bei zwei Kaminöfen muss der Rohrquerschnitt der Summe der Ofenrohrquerschnitte entsprechen.

Gruß Ingo
 
Zuletzt bearbeitet:

happyc

ww-robinie
Registriert
2. Dezember 2022
Beiträge
684
Ort
Einen a.d. Waffel
In Deutschland können drei Öfen an einem Schornstein angeschlossen werden.
Wenn der Schorni das möchte muss dann eine Berechnung nach DIN 13384-2 gemacht werden.
Bei Kaminöfen ist das kein Problem.
okay, ich merke gerade: das war Halbwissen - sorry.
Hier ging es nicht um mehrere Öfen, sondern um eine Pelletheizung und ein Ofen. Ich hab die Pelletheizung mit einem Holzofen gleichgesetzt…
 

teluke

ww-robinie
Registriert
26. Oktober 2015
Beiträge
6.615
Ort
Pécs
Hallo,

ja, hat er. Habe einen Leichtbauschornstein mit 150mm Edelstahlrohr und außen Promatect Schale, 31 x 31cm eingebaut.
Ist für einen Kaminofen. Bei zwei Kaminöfen muss der Rohrquerschnitt der Summe der Ofenrohrquerschnitte entsprechen.

Gruß Ingo
Nein das ist so nicht richtig.
Der Querschnitt muss nur reichen für das Rauchgas beider Öfen.
Leider ist aber nicht alles.
Es kommt auch drauf an wie die Öfen stehen.
Leider ziemlich kompliziert.

Es kommt, sehr vereinfacht gesagt, darauf an dass beide Öfen gleichzeitig angezündet werden können.
Das ist zwar im Einfamilienhaus Käse, im Zweifamiliehaus kann das aber durchaus Realität sein.
 

teluke

ww-robinie
Registriert
26. Oktober 2015
Beiträge
6.615
Ort
Pécs
Ach nochwas dazu.

Ich hatte vor ein paar Jahren einen Fall wo sich das nicht gültig berechnen lies.
Jedoch war mir völlig klar dass das einwandfrei funktionieren würde.
Das habe ich auch dem Schornsteinfeger gesagt und ihm angeboten dass ich die Berechnung bezahle wenn er sie macht.
Er hat abgewunken weil er das Problem kannte.
Ergebnis war dass ich ihm schriftlich gebe dass ich die Verantwortung dafür übernehme und gut war.

War ein Grundofen im EG und ein Kaminofen im OG.
Umgekehrt hätte die Berechnung funktioniert, was aber unlogisch ist weil der Grundofen natürlich, aufgrund der großen Holzmenge/Abbrand, der deutlich anspruchsvollere Nutzer war.
 

PrimaNoctis

ww-robinie
Registriert
31. März 2018
Beiträge
4.221
Ort
Heidelberg
Frag’ deinen Schornsteinfeger mal nach „Schamottrohr“, das ist glaube ich die aktuelle Alternative zu Edelstahl. Wie lange Ton verwendet wurde (bzw seit wann Schamott verwendet wird) weiß ich nicht.
wir haben bei unserer Sanierung (Ertüchtigen eines vorhandenen Kamins, erneuert wurden die oberen 2-3 Meter) Material von ISOMIT verwendet. Ausgewählt haben nicht wir das anhand von irgendwelchen Ratschlägen, sondern wir haben dem Rohbauer, der uns den Kamin gemauert hat, bei der Herstellerwahl freie Hand gelassen.
"Tonrohr" könnte tatsächlich ein überholter Begriff sein. Ich habe halt rumgegooglet und z. B. hier den Begriff und einen günstigen Schornstein gefunden:
https://schornsteine-onlineshop.de/...v-einzugig-niko-uni-mit-zwei-zusatzschachten/

Danke für den Tipp bzgl. Isomit, kannte ich noch nicht. Die Preisliste lässt aber auf eine höhere Preisklasse schließen. Lasse ich mir ggf. aber mal durchrechnen.


Wird der Schornstein auf tragfähigen Untergrund gesetzt dann einen 3-schaligen Iso-Schornstein. Der hat ein gedämmtes Innenrohr aus Schamotte.
Im Neubau gibt es praktisch nur den 3-schaligen Iso-Schornstein.

Soll der Schornstein außen angebracht werden dann meist ein 3-schaliger Edelstahl-Schornstein (0,5mm Edelstahl/Dämmung/0,5/1mm Edelstahl).

Der Schornsteinfeger hatte die Frage vermutlich falsch verstanden oder Du hast falsch gefragt.

In Deutschland können drei Öfen an einem Schornstein angeschlossen werden.
Wenn der Schorni das möchte muss dann eine Berechnung nach DIN 13384-2 gemacht werden.
Bei Kaminöfen ist das kein Problem.
Der Schornstein wäre innen auf dem Boden aufgesetzt, sprich Estrich / Fundament. Das passt. Würdest du zu Schamottrohr statt Stahlinnenrohr raten?

Die Berechnung nach der von der genannten DIN liegt mir vor, 180mm wäre richtig. Hat mir einer der Anbieter gerechnet und angeboten.



Was haltet ihr allgemein von dem oben verlinkten Schornstein? Übersehe ich was?
 

teluke

ww-robinie
Registriert
26. Oktober 2015
Beiträge
6.615
Ort
Pécs
Auf ein stabiles Fundament kannst Du jeden Schornstein bauen, auf Estrich (außer Verbundestrich) keinen.
Beim normalen Schornstein (nicht Leichtbauschornstein) immer mit gedämmtem Schamotterohr.
Und nimm lieber 20cm Durchmesser.
Damit bist Du variabler für die Zukunft.

Wenn Du möchtest schickst Du mir mal die Berechnung per PN.
 

teluke

ww-robinie
Registriert
26. Oktober 2015
Beiträge
6.615
Ort
Pécs
K.A., ob das jetzt immer so ist: Anschluss für Kondensatablauf?
Ja, das hat damit zu tun dass die heute verwendeten Schamotteinnenrohre Hartbrandrohre sind und somit dicht.
Daher dürfen diese Schornsteine auch für nasse Betriebsweise verwendet werden. Und da ist dann der Kondensatablauf nötig.
Bei trockenem Betrieb, wie mit den Kaminöfen bzw. allen händisch beschickten Öfen, wäre das nicht nötig.
 

teluke

ww-robinie
Registriert
26. Oktober 2015
Beiträge
6.615
Ort
Pécs
Nasse Betriebsweise ist wenn der Schornstein mit so niedrigen Abgastemperaturen betrieben wird dass dabei Kondensat ausfällt.

Bei Brennwertgeräten ist das der Fall.
Dieses Kondensat muss abgeleitet werden.

Bei trockener Betriebsweise mit Holz darf die Schornsteinkopftemperatur nicht unter 45°C fallen.
Liegt die Temperatur niedriger wird der Schornsteinkopf nass und die Brühe läuft in den Schornstein. Das ist das was man Versottung nennt.

Bei anderen Brennstoffen liegen diese Temperaturen wieder anders, meistens höher.
 

Mitglied 59145

Gäste
Ok, da kann ich mir die, für mich wichtigen Sachen, merken. Daher bei Nachrüstung von Gasthermen diese Rohrdinger.
 
Oben Unten