Erika und. Präzision?

lunateide

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Guten Tag Wopodworker,

ich bitte alla Erikebesitzer, die Frage im Titel nicht als Provokation zu verstehen.
Aber selbst Heiko Rech spricht in seinem Video von Zugeständnissen.

Hintergrund:
Meine kleine Kity kommt in die Jahre und bringt keine zufriedenstellende Schnitte am Winkelanschlag mehr zustande, wobei ein in der Tischnut geführter Winkelanschlag ja immer etwas Spiel gegenüber einem kugelgelagerten Schlitten hat.

Es muß also eine neue her.
Für eine Formatkreissäge habe ich nicht den erforderlichen Platz, außerdem wäre sie völlig überdimensioniert im Verhältnis zu meinen Werkstücken.

Den Kauf einer Reinhard läßt mein Gewissen nicht zu, wobei sie, klein, schwer und präzise, die Liebe meines Lebens wäre.

Es soll also eine Erika mit allem Zubehör werden.
Das war jetzt ein ordentlicher Prolog für eine einzige Frage an Erikabesitzer.

Wenn ich mit besagter Säge und der Zugfunktion einen Kappschnitt durch 25 mm starkes und 20 cm breites Leinholz mache und anschließend mit einem Winkel nachprüfe, sehe ich dann auf diese Länge völlige Übereinstimmung, Licht in Stärke einer Haarlinie oder mehr?

Gruß
Roland
 

hemmi1953

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Hallo Roland,

von welcher Erika redest du denn? Ich gehe mal von einer neuen aus, also einer 60E, 70EC oder 85EC. Ich selbst habe eine seit vier Jahren eine 60E und bin zufrieden. Ich nutze sie als Allzweckmaschine, schneide mal an einem Rauspundbrett die Feder ab, kappe Balken oder baue auch kleinere Möbel mit ihr. Alles geht recht zufriedenstellend. Deinen vorgeschlagenen Test wird sie meiner Meinung nach bestehen, aber ehrlich gesagt, genau so ausprobiert habe ich es noch nicht.

Vor einem Jahr habe ich mal zwei Wochen lang mit einer 85EC im Möbelbau gearbeitet. Ich war äußerst zufrieden! Aber der Preis ist natürlich nicht ganz ohne.

Gruß Christof
 

michaelhild

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Bei entsprechender Handhabung wird jede hochwertige Montagesäge diesen Test bestehen. Egal ob Erika, Precisio oder UK.

Diese Maschinen sind aber aufgrund der weicheren Bauweise empfindlicher was den Umgang mit ihnen anbelangt. Wenn man das beachtet und nicht dran rumdrückt, als wäre es eine schwere Maschine aus Grauguss, arbeiten auch diese Montagesägen sehr präzise.
 

lunateide

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Hallo Christof,

ich rede auf jeden Fall von einer neuen Maschine, und sollte es denn eine Erika werden, kommt nur die stärkste in Frage.

Ich habe zwar einen Händler für Mafell-Produkte in erreichbarer Nähe, kann dort die Sägen aber nur in der Ausstellung betrachten, was ja letztendlich meine Frage nicht beantwortet.

Einen Anwender in meiner näheren Umgebung kenne ich nicht.
Deshalb bitte ich um ehrliche Antworten.

Sollte ein Kappschnitt nach 20 cm eine deutliche Abweichung von Winkel zeigen, kann ich auch der Kity das Gnadenbrot geben.

Gruß
Roland
 

heiko-rech

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Hallo,

wer viel mißt mißt Mist. Wenn du also mit Haarlineal und Präzisionswinkel an die Maschine heranrückst, wirst du dich unglücklich machen. Das trifft auf fast alle Maschinen unter 500 Kg. zu.

Wichtig ist das Resultat der Arbeit und da habe ich mit meiner Erika bisher alles ordentlich hinbekommen. Klar ist es mehr Aufwand und man muss auch öfter mal nachjustieren. Aber das sollte dir klar sein, wenn du eine Montagesäge zum Möbelbau nutzen möchtest. Und du musst dich einarbeiten und die Schwächen der Dame kennenlernen. Fast wie im richtigen Leben.

Alternativ dazu käme ja je nach Platzverhältnissen auch eine kleine formatsäge in Frage, z.B. eine SCM Minimax oder eine Rojek mit kurzem Schlitten. Preislich sollten die sich ncht viel gegenüber einer Erika mit Zubehör geben.

Gruß

Heiko
 

heiko-rech

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Einen Anwender in meiner näheren Umgebung kenne ich nicht.
Deshalb bitte ich um ehrliche Antworten.
gib doch einfach deinen Standort an, vielleicht findet sich ja jemand.
Sollte ein Kappschnitt nach 20 cm eine deutliche Abweichung von Winkel zeigen, kann ich auch der Kity das Gnadenbrot geben.
Du wirst eine Abweichung haben, die Frage ist nur wie groß diese sein wird. Wie genau sind deine Messwerkzeuge etc. Definiere das doch erst einmal, bevor hier wilde Mutmaßungen losgehen. Wer nach Präzision verlangt muss diese im Vorfeld auch definieren können.

Gruß

Heiko
 

gert på sveden

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Hej Roland!

Ich hoffe ich verstehe dich richtig, und du erwartest winklige Schnitte deren Winkligkeit dir der Tischlerwinkel,mit dem du normalerweise arbeitest, bestätigt?!

Das ist etwas was die Erika meiner Meinung nach in der Lage ist zu leisten (immer unter Beruecksichtigung dessen was Michael zur Besonderheit von Montagesägen geschrieben hat).

Ich kann zu meiner Erika sagen, dass ich eine der beiden Endbegrenzungen des Multifunktionsanschlages etwas nacharbeiten musste, bis der 90-Gradwinkel wirklich stimmte (auf der anderen Seite stimmte der Winkel von Anfang an).

Gruesse aus dem Schwedischen Fjäll
gerT
 

esel1976

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Moin,
ich habe die Erika 85Ec - eine super präzise Maschine, da gibt es nichts zu meckern. Wenn du allerdings sagst du möchtest die Säge mit allem Zubehör haben: lieber nicht. Die Tischverbreiterung ist ok, der separate Paralleanschlag (der aus Guss) war bei mir damals nicht zu gebrauchen: nicht parallel zum Blatt und nicht nachzustellen. Dazu der Preis und er wackelte. Anschlaglineal mit Klemmstück hinten geht, ist aber sehr umständlich. Schiebeschlitten: präzision miserabel.
Die Erika einzeln ohne Zubehör ist als Unterflurzugsäge vielleicht präziser, stabiler und genauer als eine Precisio, aber wenn du einen Schiebeschlitten, Tischverbreiterung und einen anständigen Parallelanschlag willst, kannst du meiner Meinung nach nur die CS 70E von Festool kaufen. Da liegen welten zwischen den Maschinen.
MfG
Stefan
 

lunateide

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Hallo Heiko,

ich habe zwischen Winkelanschlag und Sägeblatt exakt einen rechten Winkel eigestellt.
Aber - die Führung in der Tischnut hat Spiel, sodaß der eingestellte Winkel nicht konstant bleibt.
Danach Kappschnitt in Länge von 14 cm,
geprüft mit einem Winkel von E.C.E. am Ende Platz, um 3 Spielkarten einzuschieben.

Danach den geschnittenen Winkel mit einem digitalen Winkelmesser von Trend nachgemessen; Anzeige 89,6°

Gruß
Roland
 

zündapp

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Hallo Roland

Der Schnitt wäre für meine Erika 85 e kein Problem. Keine Abweichungen am Starrett Winkel zu erwarten, bestimmt nicht. Die Qualität der Maschine ist sehr gut.

Falls Du kaufen willst: Vergiss nicht, auch zur Qualität des Services vorher nach Beiträgen zu suchen.

Viele Grüße

Wolfgang
 

Sägenbremser

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Hallo Roland

verwende seit über 30 Jahren eine
Erika, die aber nur zum Gebrauch bei
mir Zuhause. Die ist sorgfältig behandelt
worden und winkelgerechte Kappschnitte
sind auch heute noch kein Problem.

Ob der Anbau von Schiebetischen bei einer
solch leichten Säge sinnvoll ist, kann ich nicht
beurteilen, habe ich nie gehabt.

Kann die Präzession der Kitty nicht noch etwas
verbessert werden? Die Maschinen haben doch
schon Gusstische aus Stahl, da sollten die Nuten
genau gefräst sein. Ich verwende für stramme
Führungen in Metallen gerne einen Gusspolyamid
mit Öleinlagerung. Das Material heisst Murlubric
und wird als Platten/Rollenwerkstoff von der Firma
Murtfeld/Dortmund hergestellt. Läßt sich gut auf
den gängigen Holzbearbeitungsmaschinen bearbeiten.
Sehr feste Aufspannung ist aber Pflicht, das Zeug
flutscht dir sonst weg wie ein Stück Seife. Wenn du
es in eine Nute stramm einarbeiten möchtest, kannst
du es auf das Mass hobeln und danach mit einer sehr
dünnen Ziehklinge aufs Endmass bringen. Eine Schlicht-
feile geht aber auch recht gut.

Wenn du eine der Reinhardsägen ähnliche Maschine
suchst, sind wirklich schöne Teile, dann such mal in
E-Bay unter Druckereimaschinen. Solche Sägen wurden
wohl früher zum Formatieren von Gusslettern verwendet.

Vor einem Jahr habe ich mal eine Präzesionssäge auf der
Plattform verfolgt, die stand hier in Wuppertal und ist für
schlappe 250 Euro weg gegangen. War ein schwedisches
Fabrikat aus den 70ern.

Liebe Grüsse, Harald
 

gert på sveden

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Moin,
ich habe die Erika 85Ec - eine super präzise Maschine ... der separate Paralleanschlag (der aus Guss) war bei mir damals nicht zu gebrauchen: nicht parallel zum Blatt und nicht nachzustellen. Dazu der Preis und er wackelte.

Hej Stefan!

Ich habe ja die gleiche Maschine (ebenfalls mit dem Paralellanschlag aus Aluguss) und finde nicht, dass der Anschlag wackelt oder nicht paralell zum Blatt ist. Besonders das mit dem wackeln interessiert mich. Wäre schön, wenn du beschreiben könntest was genau wackelt.

Hälsningar
gerT
 

Sägenbremser

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Hallo Roland

habe mir eben erst einmal angeschaut
was so eine 85er Erika heute bei
meinem Händler kostet.:eek:

Für weniger Geld gibt es ja schon so
etwas wie die Holzkraft/Stürmer Genius.
Das ist schon mit die kleinste FKS, die
Mafell Monika gibt es ja leider nicht mehr.
Was würde die dann heute erst kosten?

Liebe Grüsse, Harald
 

esel1976

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Hej Stefan!

Ich habe ja die gleiche Maschine (ebenfalls mit dem Paralellanschlag aus Aluguss) und finde nicht, dass der Anschlag wackelt oder nicht paralell zum Blatt ist. Besonders das mit dem wackeln interessiert mich. Wäre schön, wenn du beschreiben könntest was genau wackelt.

Hälsningar
gerT

Moin Gert,
der Anschlag hatte die No. 035358 (habe ich grade aus einer Preisliste von 2011 raus gesucht). Ich hatte den vor ca. 7 Jahren und ich kam garnicht damit klar, wie gesagt: nicht parallel und wackelte. Habe damals auch mit Mafell Kontakt aufgenommen aber da war nix dran zu machen. Ich habe den dann verklingelt und bin auf anraten auf die Halteschiene No. 038291 und 2 Klemmstücke
No. 038294 umgesattelt. Fummelig aber ging.
Ansonsten ist die Säge meiner Meinung nach in der Klasse eindeutig das non-plus-ultra gerade was Gewicht, Leistung und Präzision angeht. Schiebeschlitten: mein Freund hat eine kleine Kity: der Schlitten ist besser als der von Mafell. Meinen habe ich auch verklingelt, habe mittlerweile aber auch eine Kreissäge/Fräse mit 3m Schlitten, da brauchte ich den nicht mehr.
MfG
Stefan
 

lunateide

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Guten Abend Harald,

der Tisch der kleinen Kity ist nicht aus Guß, er zieht keinen Magneten an.
Den Winkelanschlag habe ich mit Aluband etwas getunt, er hat jetzt kaum noch Spiel in der Tischnut, die Ergebnisse sind akzeptabel.

Aber - ich habe nur sehr wenig Platz vor dem Sägeblatt, kann also sehr schmale Werkstücke ablängen; für breitere ist ja auch der Schiebeschlitten gedacht, aber darüber wollen wir nicht reden.

Sollte es eine Erika werden, brauche ich keinen Schlitten, denn die Zuglänge ist mehr als ich brauche.
Wie wird eigentlich der Motor beim Zugbetrieb geführt. Sind da Kugellager oder ruckelt der auch schon mal.

Heiko hat mit der Rojekt eine sehr interessante Alternative ins Spiel gebracht. Der kurze Schlitten käme mir sehr recht.
Sie ähnelt auf den ersten Blick der Bela, in die ich sehr vernarrt war.
Gescheitert ist die Sache damals daran, daß kein Händler bereit war, auszuliefern und aufzubauen.
Nur per Spedition bis zur Bordsteinkante; da würden die ca. 25 kg heute noch stehen und ich daneben.

Für Rojek hätte ich einen Vertragshänder in meiner Nähe mit einem sehr guten Service.

Gruß
Roland
 

Sägenbremser

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Roland

denke schon das da 250 Kg gemeint
waren.

Bei der nächsten Aktion meldest du dich mal,
ich habe scheinbar einen stillen Spass daran
grosse Kaliber in Kellerräume zu verstauen.

Das letzte war eine 900 KG Drehbank mit dem
Einsatz von 3 Männern im Gesamtalter von fast
200 Jahren. Ich war noch der jüngste Teilnehmer
bei der Aktion.

LG Harald
 

moriko

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Hallo Leute,

wg. Rojek 250 A ...

hier würden mich auch mal die Meinungen/Erfahrungen von anderen Nutzern interessieren.

Manche Details sehen ja wirklich gut aus ...

Ist das Teil kleiner als eine Felder K500 oder Hammer K3 ?

Wie ist es ungefähr preislich einzuordnen?

(Also eine vernünftige kleine Formatkreissäge das wäre auch mein Traum ... wenn ich doch nur Platz hätte ... !!!)

Umso "besser" man wird, umso mehr fallen die "Unzulänglichkeiten" der Montage-Sägen auf. Die Schnittkapazitäten sind bei mir nicht mal das entscheidende. Eher die Winkelgenauigkeit und die Wiederholgenauigkeit.

Viele Grüße

Marco
 

beppob

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grüß dich Roland,

ich habe eine erika 85 seit ca. 25 jahren aber nur als montage-säge und beim bau meiner Werkstatt mußte sie durch alle Materialien. die ist absolut präzise.

aber wenn ich denke, was die damals schon gekostet hat und was die heute kosten, dann noch das ganze Zubehör, da bekommst du für den stationär betrieb in der Werkstatt sicher eine massivere Maschine :emoji_wink:

wie wär's z.b. mit einer gebrauchten ulmia ???
 

lunateide

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Hallo Woodworker,

morgen habe ich Gelegenheit, bei einem Händler verschiedene Modelle der Erika anzusehen.
Es handelt sich um Ausstellungsstücke, jedoch keine Vorführmaschinen.

Deshalb möchte ich gerne im Vorfeld noch eine Frage klären.

Bei meiner Säge kann ich zum Schneiden sehr dünner Leisten den Sägeschlitz minimieren, indem ich eine Hartfaserplatte auf dem eigentlichen Sägetisch befestige.
Trotzdem kann ich noch den Lägsanschlag benutzen.

Ist dies bei den für die Erika erhältlichen Anschlägen auch möglich oder wie kann ich sonst verhindern, daß ein sehr schmales Abfallholz vom Sägeblatt nach unten in das Maschinengehäuse gezogen wird.

Gruß
Roland
 

Komihaxu

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Bei meiner Säge kann ich zum Schneiden sehr dünner Leisten den Sägeschlitz minimieren, indem ich eine Hartfaserplatte auf dem eigentlichen Sägetisch befestige.
Trotzdem kann ich noch den Lägsanschlag benutzen.

Ist dies bei den für die Erika erhältlichen Anschlägen auch möglich oder wie kann ich sonst verhindern, daß ein sehr schmales Abfallholz vom Sägeblatt nach unten in das Maschinengehäuse gezogen wird.
Ab Werk nicht, aber mit selbstgebauten Vorrichtungen sicher.
So könnte man z.B. eine dünne Platte auf den Sägetisch legen und mit dem Sägeblatt von unten durchsägen. Damit hat man dann das, was die Amis gerne als "zero clearance" bezeichnen. Befestigen könnte man das ganze über einen Klotz am Parallelanschlag (oder am Anschlaglineal, das der Länge nach über den Tisch befestigt ist).
 
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