Erweiterung des MFT's durch welche TKS?

[vivaholzwurm]

Hallo zusammen,

lese seit langem schon fleißig in diesem Forum aber muss nun doch mal eine Frage stellen.

Ich heiße Christian, bin 33Jahre und betreibe das Schreinern seit zwei Jahren als Hobby.
Mein verstorbener Vater war Schreinermeister und wir waren zuhause schlechter ausgestattet als jeder Hobbyhandwerker. Alle Möbel sind in der Werkstatt, in welcher er angestellt war entstanden. Das natürlich mit Profimaschinen.

Da ich seit einigen Jahren keine Zugang mehr zur Werkstatt habe, begann ich mir im Keller meine eigene kleine Werkstatt einzurichten.

Bisher vorhanden.

Gewölbekeller mit ca. 4,5x6m.
Hobelbank und abgewandelter MFT nach Guido Henn (2,1mx0,9m) mit Mafell mt 55 cc als Tauchsäge auf ner FS1400. Hab mir neulich dazu auch den original Festool Winkelanschlag gegönnt.
Also Oberfräse im Tisch die Triton TRA001.
Festool Sauger, Metabo Exzenterschleifer und Dreieckschleifer.
OPTI drill RB 6 T Tischbohrmaschine.


Bisher gebaut:
Vorhandenen Schlafzimmerschrank an Dachschräge angepasst. Gäste-WC-Schrank, Schuhregal und Garderobe aus Buche. Balkon Sitzgruppe mit Tisch aus Douglasie.


Zu meinem Anliegen:

Am MFT stört mich, dass ich kleinere Bretter (30x30cm abwärts) schlecht bis gar nicht spannen kann und somit die Präzision leidet.

Außerdem fehlt mir noch für lange Schnitte das passende Werkzeug.

Treppenhaus bedingt ist das maximale Plattenformat, welches ich im Keller verarbeiten kann ca. 2,2x1,5m.


Bisherige Überlegung.

1.) Schwiegervaters alte ELU (glaube TGS 171, Sägeblatt nicht schwenkbar) evtl. um einen cross cut sledge erweitern um kleine Sachen rechtwinklig sägen zu können. Die Kappsägenfunktion ist mir zu 'klein' .

für Schrankwände, Einlegböden und andere länger Sachen (l>70cm) ne große Führungsschiene oder zwei 1400er


2.) gebrauchte TKS oder evtl. FKS
Metabo TK 1688 oder EB PK 250 oder ähnliches oder halt ne gebrauchte FKS...aber welche bis max. 2500€


3.)Festool CS 70 EB Set


4) oder, oder, oder....



Hoffentlich habe ich jetzt nicht zuviel geschrieben.

Über jeglichen Ratschlag und Empfehlung wäre ich Euch dankbar


Christian

 

[vivaholzwurm]

bis zu welcher Plattengröße ist die CS70 geeignet?.
Meint ihr da kann man (mit der Frau als Helferin) mal ne Küchenarbeitsplatte (Buche massiv oder ähnliches) der Länge nach auftrennen?

 

[Neige]

.. mal ne Küchenarbeitsplatte (Buche massiv oder ähnliches) der Länge nach auftrennen?

Dazu rate ich dringend ab. Das halte ich für gefährlich bei dieser doch kleinen Maschine. Dass ist wesentlich einfacher mit der Tauchsäge (wie ich gelesen habe hast du ja eine) zu bewerkstelligen.

 

[threedots]

Hallo Christian,

hast Du schon mal was von den Spannelementen MFT-SP oder Bankhaken gehört? Mit denen lassen sich durchaus kleine Werkstücke auf dem MFT sauber spannen.

Ich würde einer langen FS der gestückelten Variante gegenüber den Vorzug geben.

Zu den TKS/FKS kann ich Dir nix sagen, da ich keinen Bedarf hierfür habe.

 

[michaelhild]

Eine Küchenarbeitsplatte auf der CS 70 aufzutrennen sehe ich nicht als Problem an, .... wenn das Drumherum stimmt.
Die Leistung der CS reicht dafür locker, auch ist der Längsanschlag mit seiner doppelten Klemmung stabil genug. Allerdings ist sie, da Montagesäge, selbst als kompletter Aufbau als Set mit 66kg recht leicht. Daher muss eine lange Platte mit Rollenböcken abgestützt werden oder halt mir einem Helfer, der weiß was er tut.

Bezüglich Führungsschiene bevorzuge ich die gestückelte Variante.
Eine lange ist zwar im Einsatz schneller, da sie nicht zuerst zsammengesetzt und ausgerichtet werden muss, aber zwei kürzere sind gerade in einer kleinen Werkstatt flexibler und einfacher einzusetzen.
Ob die Precisio etwas für Dich ist, musst Du wissen, wenn die Möglichkeit besteht, vielleicht mal bei einem Händler befingern. Es handelt sich halt um eine Montagesäge, sie ist nicht mit einer schweren Gussmaschine was die Stabilität betrifft vergleichbar, das muss auch bei der Arbeit mit ihr bedacht werden um saubere und exakte Ergebnisse zu erzielen.
Ich persönlich bin mit der Kombi MFT und CS in meiner kleinen Werkstatt sehr zu frieden.



.

 

[Neige]

.....Allerdings ist sie, da Montagesäge, selbst als kompletter Aufbau als Set mit 66kg recht leicht....
.

Das meinte ich mit "gefährlich", nicht deren Leistung. Aber dennoch ist m. E. die einfachere Methode die Tauchsäge. Nicht dass ich missverstanden werde, gegen die Maschine ist nicht auszusetzen.

 

[vivaholzwurm]

die mft-sp kenne ich theoretisch.
muss ich mir wohl kaufen und noch passende löcher unter der Führungsschiene anbringen.
würde halt auch gerne kleine Sachen, für Kinderspielzeug sägen können.


Bei langen schweren Sachen würde ich vermutlich eh auf meine MFT (fast 100kg) aufschieben wollen oder halt mit Rollböcken arbeiten.

Diesbezüglich hab ich auch schon überlegt nur die CS70 mit Schiebeschlitten zu kaufen und eben den MFT als Verlängerung zu nutzen.
In diesem Zuge hab ich mich auch gefragt ob ich statt Tischverbreiterung und Parallelanschlag mir eine 'feste' Tischverbreiterung baue und darauf den Incra LS25 befestige, welchen ich bei präzisen Fräsarbeiten dann auch für den MFT nutzen könnte.

@michaelhild
aus deinem Bolg habe ich entnommen dass die CS70 gegenüber der EB PK250 nochmal ein Schritt nach vorne ist, oder?

 

[michaelhild]

Sigi Du hast dich schon verständlich ausgedrückt.
Ich würde auch, wenn es geht und vorhanden, die Tauchsäge vorziehen, es geht aber auch mit der CS oder Erika, wenn man halt was unterstellt, damit die Sache am Anfang oder Ende nicht kippt.

 

[michaelhild]

CS oder PK:

Ich hatte ja die PK 255, bei der ist der Schiebeschlitten sehr windig. Bei der alten ist der deutlich stabiler.
Auch war der Parallelanschlag bei der PK nicht so stabil wie an der CS. Dafür war die PK halt schwerer und hatte deutlich mehr Leistung.
Der Hauptgrund zum Wechsel war aber eher die Baugröße. Die PK war einfach zu groß für meine Werkstatt.
Von der erreichbaren Präzision nehmen sich beide nichts, wenn sie ordentlich eingestellt sind.

 

[bello]

Diesbezüglich hab ich auch schon überlegt nur die CS70 mit Schiebeschlitten zu kaufen und eben den MFT als Verlängerung zu nutzen.
In diesem Zuge hab ich mich auch gefragt ob ich statt Tischverbreiterung und Parallelanschlag mir eine 'feste' Tischverbreiterung baue und darauf den Incra LS25 befestige, welchen ich bei präzisen Fräsarbeiten dann auch für den MFT nutzen könnte.

Bei einer Kombination mit Incra steigt das dann wahrscheinlich in derartige Regionen, das Du auch über eine Hammer K3 basic nachdenken kannst. Das würde ich aber - sofern der Platz es hergibt - auch mal mit Felder als Alternative zur CS 70 Set erörtern.

Die Set-Variante der CS 70 ist schon eine schöne Maschine. Da ich sie auch nicht nur als Montagesäge genutzt habe, habe ich die Erfahrung gemacht dass sich MPX-Platten von max 2400x800 mm gut am Parallelanschlag entlangschieben lassen. Platten bis 1250x800mm schneide ich auch auf der CS 70 zu. Dann steht aber bei dem Leichtgewicht immer ein Fuß auf der unteren Querstange.

In meiner Hobbywerkstatt habe ich noch die Bernardo FKS 1600 N stehen. Die vereinfacht bei 170 kg Gewicht dann schon einiges. Die Qualität der Zuschnitte steht keinesfalls hinter der CS 70.

 

[vivaholzwurm]

Tum Thema incra, da dachte ich an die

CS 70 EB ca. 1410€
evtl mit Schiebeschlitten +300€

Eigenbau Tischverbreiterung aus Siebdruckplatten evtl auf Stahlgestell oder Kanthölzern
ca. 100€

Incra LS 25 ca. 380€

Würde sich gegenübe dem Set-Preis nichts schenken. Hätte aber bei Bedarf auch mehr Präzision am Frästisch.

Auf den Schiebeschlitten könnte ich theoretisch verzichten, da ich ja immer noch mit dem MFT den Breitenschnitt machen könnte.


Wenn sich von dem Schnittergebnis und der Wiederholgenauigkeit die CS 70 und beispielsweise eine Bernado nichts schenken, wäre das halt auch ne super Alternative.

Richtung Hammer etc. hab ich auch schon gedacht, da ist mir aber die Investitionssumme zu hoch.

 

[michaelhild]

Schonmal mit einem Schiebtisch gearbeitet?
Wenn Du den einmal genutzt hast, willst Du darauf nicht mehr verzichten.

 

[tomkaes]

Wenn sich von dem Schnittergebnis und der Wiederholgenauigkeit die CS 70 und beispielsweise eine Bernado nichts schenken, wäre das halt auch ne super Alternative.

Du vergleichst gerade eine Montage- Tischkreissäge mit einer Formatkreissäge...

 

[vivaholzwurm]

Schiebetisch kenne ich noch aus der Zeit, in welcher ich mit meinem Vater in der Werkstatt war. War glaub ne Martin.

Das gefällt mir an der Festool, dass man den Schiebeschlitten auch nachkaufen kann.
Würde auch eigentlich nur darauf verzichten, damit die Sägemöglichkeit am MFT nicht ganz umsonst ist.

Meine Frau hat aber auch schon gesagt, ich soll doch einfach das komplette Set kaufen und gut bzw. ich bekomme es zu Weihnachten und Geburtstag...tolle Frau.

 

[vivaholzwurm]

Zum Thema Montagesäge mit FKS vergleichen.
Die 'günstigen' Hobby-FKS kommen ja teilweise nicht gerade gut weg, wenn man hier so liest.
Daher die Präzisions-Frage

 

[@@@]

Ich nutze den Incra Anschlag an meiner TKS und bin finde die Präzision top. Das kann man gut empfehlen.

An der Tauchkreissäge habe ich die 1,4m Schiene mit der 1m Schiene kombiniert. Ich muss sagen, dass einzeln die 1m Schiene bei mir öfters im Einsatz ist wie die 1,4m. Zwei mal die gleiche Länge würde ich mir nicht kaufen.

 

[vivaholzwurm]

Danke für das Bild

Ist dann wohl auch der Fräsanschlag oder? Also der LS 17 oder 25, oder?

 

[bello]

An der Tauchkreissäge habe ich die 1,4m Schiene mit der 1m Schiene kombiniert. Ich muss sagen, dass einzeln die 1m Schiene bei mir öfters im Einsatz ist wie die 1,4m. Zwei mal die gleiche Länge würde ich mir nicht kaufen.

Es ist immer wieder interessant, wie unterschiedlich die Anforderungen sind.
Meine 80er habe ich vor Jahren irgendwo ins Lager gestellt. Seitdem gammelt sie da unbenutzt vor sich hin. Die 100er ist mit dem Anschlag des MFT verbunden und steht
äußerst wenig benutzt in der Ecke, da ich sehr, sehr selten auf dem MFT säge.
Allerdings ist die 240er Lochreihenschiene auch dauern zum Plattenaufteilen im Einsatz, weiterhin eine 140er. Die zweite 140er koppele ich wieder selten mit der ersten.

@Christian: Schau Dir auch einmal den Parallelanschlag zu den Führungsschienen an.

 

[vivaholzwurm]

den Parallelanschlag und auch die diversen Eigenbauvarianten habe/hatte ich auch auf dem schirm.

Wäre natürlich die günstigste Lösung.
Den MFT noch verbessern, bis Kleinteile auch genau zugeschnitten werden können und die langen Sachen mit Führungsschiene und Parallelanschlag.

Immer diese Entscheidungen. Seit Wochen überlege ich schon hin und her.....

 

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Danke für das Bild

Ist dann wohl auch der Fräsanschlag oder? Also der LS 17 oder 25, oder?

Richtig, es ist der Incra LS17 metrisch. Ich hatte mir das seinerzeit für einen Eigenbau Fräßtisch gekauft. Aber wie das manchmal so ist. In den Tisch habe ich viel Zeit und Geld investiert, ihn aber zum Schluss nie so richtig im Einsatz gehabt. Aus diesem Grund lag das LS17 System bei mir noch neu und verpackt in der Ecke herum. An die Säge dagegen passt es perfekt und verrichtet gute Arbeit.

Was ich damit sagen möchte, ich habe den TKS-Umbau nicht geplant, sondern er hat sich so ergeben und hat im Nachhinein einen (für mich) überraschend hohen Nutzwert.

Fingerzinken mit der TKS auf 430mm Länge lassen sich super schnell und effektiv herstellen. Dazu spanne ich 4 Bretter zusammen und halte sie hochkant vor den Queranschlag des Format-Tisches. Der Incra macht den Rest und man hat nach 5 Minuten die Hälfte einer Box gezinkt.

 

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@bello;

du hast völlig Recht. Jeder nach seiner Anwendung. Ich hab den MFT mit einer 2ten 1m Schiene und nutze ihn auch kaum. Aber wenn ich ihn mal brauche, dann passt der oft wie die Faust auf das sprichwörtliche Auge. Erst letztens habe ich 2 Wände mit OSB verkleidet. Die Platten passten gerade so auf den MFT. Durch den Tisch war ich super schnell beim arbeiten und es hat viel Spaß gemacht.

Aber wieder zurück zum Thema. Wenn ich recht genau arbeiten muss, mache ich das meistens auf meiner Ulmia TKS. Wenn die Schnitte größer werden, bekommen sie oft auch höhere Toleranzen und man kann gut den MFT nutzen und wenn es sehr große Zuschnitte sind nutze ich den Parallelanschlag an dem Festool Schienensystem.

 

[andama]

Ich selbst habe die CS70 mit dem kleinem Schiebetisch und bin sehr zufrieden. Den Schiebetisch möchte ich wie Michael schrieb nicht mehr missen.
Stünde ich heute noch einmal vor der Entscheidung, würde ich mir bestimmt eine gute gebrauchte Ulmia 1710 suchen.
Nur mal so für dich als Anregung in eine andere Richtung. Die Investition wird wohl ähnlich ausfallen.

 

[vivaholzwurm]

Bin mit meiner Entscheidung ein ganzes Stück weiter gekommen.
Da wir seit einiger Zeit überlegen unseren Dachstuhl komplett auszubauen und der Zimmermann heute von der Grundsubstanz des Hauses (Bj. 1887) grünes Licht gegeben hat, tendiere ich nun doch stark zur Festool.
Interessant war auch, dass der Zimmermann die CS70 der Erika aufgrund des Preis/Leistungsverhältnissen vorzieht.

 

[vivaholzwurm]

evtl. wirds ne Mafell Monika

siehe woodworker

 

[Dietrich]

Hallo,

wenn 2500€ die Obergrenze sind stehen doch ganz andere Möglichkeiten offen, bspw. Händler abklappern nach gebrauchten Frommia, Ulmia, Flottjet oder Rapid.
Könnte durchaus sein das noch eine gebrauchte kleine ADH oder TBM bei rausspringt.

Gruß Dietrich