Sherlock80
ww-nussbaum
Hallo zusammen,
als Folgebeitrag zu meinen "Fragen vor dem Bau" freut es mich, dass ich Euch heute meinen Esstisch aus Eiche massiv vorstellen kann. Die wesentlichen Daten findet Ihr nachfolgend:
Das Holz habe ich vom Holzhändler bezogen und zuerst mit der GKT 55 GCE mit Führungsschiene zugeschnitten. Um etwas mehr Beinfreiheit unter der Zarge zu schaffen (und als gestalterisches Element), habe ich die Zargen mit einer Verjüngung versehen - rückblickend wäre das aber nicht nötig gewesen.
Gefräst habe ich die Verjüngungen mit einem Bündigfräser D16 mit Anlaufkugellager und ausgelaserten Blechschablonen. Die Eiche ließ sich zwar gut fräsen, neigte dabei aber stark zum Ausreißen, so dass immer wieder ganze Stücke aus dem Holz gerissen wurden. Mit einem größeren Fräser auf einer Tischfräse wäre das vermutlich besser gegangen.
Die Eckverbindungen des Zargengestells habe ich mit je 4 (also ingesamt 32) Holzdübeln 10 mm realisiert. 10 mm ist zwar streng nach Lehrbuch etwas wenig für 25 mm dickes Material; ich habe aber eine gute Dübellehre für 10 mm, die ich aufgrund der damit erzielbaren Fertigungsgenauigkeit nutzen wollte. Da die von einem Riffelstab abgesägten Dübel schon im trockenen Zustand recht stramm in den Bohrungen saßen, habe ich diese vor dem Verleimen mit einem Dübeleisen kalibriert.
Zur weiteren Aussteifung habe ich in den Ecken des Gestells dann noch Knaggen eingeleimt.
Da häufig nach der Oberflächenbehandlung von Tischplatten gefragt wird, hier meine Vorgehensweise ganz ausführlich:
Die Tischplatte wird abschließend mit Nutklötzchen mit dem Gestell verbunden werden. Momentan liegt sie noch lose auf, um sich nach coronabedingt längerer Lagerung im Keller an ihre neue Umgebung akklimatisieren zu können. Die Schlitze in den Zargen habe ich mit der Lamellofräse gefertigt (credits to IngoS).
Insgesamt ist der Tisch sehr stabil geworden - obgleich ich die Zargen heute 30 mm stark machen würde. Evtl. würde ich auch die Tischplatte einige cm länger machen, da das Sitzen zu sechst dann etwas komfortabler wäre. Zu viert hat man aber mehr als genug Platz.
Die nachfolgenden Fotos sind z.T. etwas verzerrt, da ich mit einem Ultraweitwinkelobjektiv fotografieren musste.
Bin gespannt auf Euer Feedback - sei es Lob oder auch konstruktive Kritik.
Viele Grüße und schönes WE,
Matthias
als Folgebeitrag zu meinen "Fragen vor dem Bau" freut es mich, dass ich Euch heute meinen Esstisch aus Eiche massiv vorstellen kann. Die wesentlichen Daten findet Ihr nachfolgend:
- Tischplatte: Leimholz Eiche 40 mm DL, 1600 x 950 mm
- Zargen: Leimholz Eiche 25 mm, DL
- Tischbeine: Eiche massiv 80 x 80 mm
Das Holz habe ich vom Holzhändler bezogen und zuerst mit der GKT 55 GCE mit Führungsschiene zugeschnitten. Um etwas mehr Beinfreiheit unter der Zarge zu schaffen (und als gestalterisches Element), habe ich die Zargen mit einer Verjüngung versehen - rückblickend wäre das aber nicht nötig gewesen.
Gefräst habe ich die Verjüngungen mit einem Bündigfräser D16 mit Anlaufkugellager und ausgelaserten Blechschablonen. Die Eiche ließ sich zwar gut fräsen, neigte dabei aber stark zum Ausreißen, so dass immer wieder ganze Stücke aus dem Holz gerissen wurden. Mit einem größeren Fräser auf einer Tischfräse wäre das vermutlich besser gegangen.
Die Eckverbindungen des Zargengestells habe ich mit je 4 (also ingesamt 32) Holzdübeln 10 mm realisiert. 10 mm ist zwar streng nach Lehrbuch etwas wenig für 25 mm dickes Material; ich habe aber eine gute Dübellehre für 10 mm, die ich aufgrund der damit erzielbaren Fertigungsgenauigkeit nutzen wollte. Da die von einem Riffelstab abgesägten Dübel schon im trockenen Zustand recht stramm in den Bohrungen saßen, habe ich diese vor dem Verleimen mit einem Dübeleisen kalibriert.
Zur weiteren Aussteifung habe ich in den Ecken des Gestells dann noch Knaggen eingeleimt.
Da häufig nach der Oberflächenbehandlung von Tischplatten gefragt wird, hier meine Vorgehensweise ganz ausführlich:
- Schleifen 120 - 180
- Wässern
- Schleifen 240 - 320
- Ölen mit Natural Parkettöl mit Weißpigment (Das Gestell ist mit Natural Möbel-Hartöl mit Weißpigment geölt.)
- Nach einigen Tagen Versiegelung mit Natural Finishöl
Die Tischplatte wird abschließend mit Nutklötzchen mit dem Gestell verbunden werden. Momentan liegt sie noch lose auf, um sich nach coronabedingt längerer Lagerung im Keller an ihre neue Umgebung akklimatisieren zu können. Die Schlitze in den Zargen habe ich mit der Lamellofräse gefertigt (credits to IngoS).
Insgesamt ist der Tisch sehr stabil geworden - obgleich ich die Zargen heute 30 mm stark machen würde. Evtl. würde ich auch die Tischplatte einige cm länger machen, da das Sitzen zu sechst dann etwas komfortabler wäre. Zu viert hat man aber mehr als genug Platz.
Die nachfolgenden Fotos sind z.T. etwas verzerrt, da ich mit einem Ultraweitwinkelobjektiv fotografieren musste.
Bin gespannt auf Euer Feedback - sei es Lob oder auch konstruktive Kritik.
Viele Grüße und schönes WE,
Matthias