Amateurtischler

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Hallo zusammen,

auf die Gefahr hin, massenweise virtuelles Kopfschütteln zu ernten, möchte ich meinen naiven Plan eines Esstisches in die Runde werfen in der Hoffnung einige zielführende Hinweise von Profis mit Erfahrung zu bekommen:

Ich habe vor einiger Zeit in einem Katalog einen Massivholztisch gesehen, den ich gerne versuchen würde nachzubauen. Da ich leider weder Katalog noch Hersteller wieder finden konnte, habe ich keine genauen Infos zu Aufbau, Art des Holzes etc., muss also nun selber überlegen, wie so etwas am ehesten (und leider kostengünstigst) in die Tat umzusetzen ist. Dabei habe ich vor allem Sorge bei der Herstellung der Tischplatte. Die gewünschten Maße: 100 cm breit, 160 cm lang (mit 2 Ansteckplatten mit jeweils 45 cm Länge), 5 cm stark. Aus Kosten- und Rest-unserer-Einrichtung-Gründen muss/will ich mit Fichte/Tanne arbeiten und hinterher entsprechend beizen. Die Bretter, die ich hierzu verwenden wollte, sollten dabei 25 cm breit sein, die Tischplatte würde dann aus 4 geleimten, längs verlaufenden Brettern bestehen (so habe ich das Original zumindest im Kopf), der Optik wegen will ich Bretter mit 2,50 m Länge nehmen (zu kaufen beim vorhanden Sägewerk oder einem Holzfachhandel) und daraus sowohl die Tischplatte als auch die Ansteckplatten herstellen, damit die Maserung des Holzes bei verlängerter Tischplatte quasi "weiterläuft".
Was ich bisher aus diversen Foreneinträgen gelernt habe:
1. Tischplatten selber sauber hobeln und leimen ist schwer, vor allem für Newbies wie mich
2. Holz schwindet im Laufe der Zeit, was die Gefahr birgt, dass eine geleimte Tischplatte reißt, "schüsselt"und diverse andere unerwünschte Dinge tut, die nicht gerade zur Nutzbarkeit und Qualität einer Tischplatte beitragen
3. Punkt 2 gilt vor allem bei Nadelholz
Ich bin mir sicher, es gibt noch viele andere Punkte, die ich noch nicht weiß, daher bitte ich um Eure Hilfe. Zu mir und meinen Kompetenzen: Ich habe...
- handwerklich gesehen ca. 50 von 100 zu erreichenden Geschicklichkeits- und 20 von 100 Erfahrungspunkten
- eine rudimentäre Grundausstattung an Gerätschaften (Discount-Geräte, siehe "kostengünstigst") mit Option auf Erweiterung durch Leihgeschäfte mit dem Nachbarn
- viel Zeit weil... naja, denkt Euch Euren Teil! :emoji_slight_smile:

Ich danke im Voraus für die Hilfe und zolle Euch allen auf diesem Wege meinen Respekt; ich beneide Euch um Eure Tätigkeit

Beste Grüße

Hagen
 

civil engineer

ww-robinie
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Hallo,

als Nichtprofi, der auch schon Tische gebaut hat, und unter Berücksichtigung des knappen Budgets aber unerschöpflicher Resource Zeit wäre meine Empfehlung:

Studium folgender Literatur:
Nutsch, Wolfgang (Hrsg.): Holztechnik Fachkunde
Spannagel, Fritz: Der Möbelbau

Anschaffung und Instandsetzung erforderlicher Handwerkszeuge auf Flohmärkten oder Ebay, dann Holzberbindungen üben, üben, üben.

Dann in zwei bis drei Jahren hier nochmals saubere Skizzen zur Tischkonstruktion samt Auszügen diskutieren lassen.

Gruß
Jochen
 

yoghurt

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Hallo Hagen,
Jochen hat Recht, so kann man es machen. Ich als gelernter Tischler würde mich an den Bau eines solchen Tisches nicht wagen ohne mindestens einen Abricht- und Dickenhobel zur Verfügung zu haben. Sprich eine ernstzunehmende Ausstattung an stationären Maschinen. Man kann natürlich auch ALLES von Hand machen.... Aber das ist eine UNGLAUBLICHE Arbeit. Vielleicht kannst Du Dir das Holz in einer Tischlerei aushobeln und ablängen lassen? dann hast Du an handgefertigten Verbindungen und dem Verleimen der Tischplatte noch genug zu tun....
Ansonsten gilt wie immer: Mach mal ne Skizze, damit wir wissen worum es genau geht...
Schildere bitte mal, worauf es Dir ankommt: Aus "alles selbermachen" oder auf "preiswerter Tisch"?

Gruß

Heiko
 

Kreiser

ww-kiefer
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Hi Joghurt :emoji_slight_smile:
Mein Meister hätte damals gesagt:"Wo ist das problem?Da steht die raubank,da der putzhobel und dann hab ich da noch ne neue ziehklinge für dich!"
Ha,ha,ha....
Gruß
 

yoghurt

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Nee, ist klar....
Ich denke, ich würde ungefähr die dreifache Menge Material benötigen, bis das Aushobeln von Hand so gut läuft, dass ich mit den Ergebnissen weiterarbeiten will.... und ne neue Ziehklinge halte ich für wirklich übertrieben! Meine alte kann man sicherlich noch einige Jahrzehnte benutzen und man soll sein Geld auch nicht zum Fenster rauswerfen!
Ich für meinen Teil, weiß auch wie es geht, besitze die genannten Bücher und habe (außer einer Raubank) alle benötigten Handwerkzeuge sowie eine Hobelbank.... Wer das alles nicht hat und auch kein neues Hobby sucht, sondern bloß einen Tisch haben will, der ist mit einer anderen Lösung vielleicht besser beraten....

Gruß

Heiko
 

Kreiser

ww-kiefer
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Hi :emoji_slight_smile:
Natürlich hast du recht.Aber anderer seits hat er viel zeit und die erfahrungen können nicht schaden.Lehrgeld zahlen wir alle.Und noch etwas,für mich muß ein möbel"Seele" besitzen und nicht perfekt sein.

Gruß
 

dascello

ww-robinie
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Liebe Forenfeunde,
Mal ganz praktisch: Die Platte soll 50 mm stark werden. Die Frage im Raum: Wie stellt Hagen es an?

Ich würde sagen:
Fichte-Tanne-Bohlen besorgen, möglichst astfrei.
Die Dinger beim Tischler aushobeln und abrichten lassen (das kann er kaum selbst, so ganz ohne Rauhbank und Erfahrung)
Dann die vier 25 cm breiten Teile verleimen. Dazu braucht er ca. 6 lange Zwingen (ausleihen oder investieren) und eine Anweisung hier aus dem Forum, wie man verleimt (rechts an links?, rechts an rechts oder wie?). Das sollte schon möglich sein, das einigermaßen ohne Stufen hinzukriegen.
Dann mit Ziehklinge und Schleifpapier glätten.
Dann hoffen, dass das Ding nicht trotz befolgter Ratschläge allzusehr krumm wird (auch Reißen kann ja vorkommen....)

Ich habe den Eindruck, dass Hagen das Selbstmachen im Vordergrund steht.
Versuch macht kluch, würd ich sagen, gebt ihm ne Chance!

Gruß vom Rhein

Michael

... unglaublich ist des Tischlers Kraft, wenn er mit Maschinen schafft :emoji_slight_smile:
 

dascello

ww-robinie
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ach ja .... materialgerecht

Mich auf einen anderen, sehr ausufernden Thread beziehend, möchte ich betonen, dass ich die Ausführung einer 50 mm starken Weichholz-Tischplatte in wahrscheinlich eher handfesten Anmutung durchaus als materialgerecht und ästhetisch in Ordnung empfinde. Ob diese Vorgehensweise dem Book of the Trade entspricht (Stichwort: "Gratleisten"), das mögen die gelernten Tischler entscheiden.


Gruß vom Rhein


Michael
 

Amateurtischler

ww-pappel
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Meine Herrschaften, ich bin schwer beeindruckt. So viele Hinweise in weniger als 24 Stunden! Vielen lieben Dank für Eure Unterstützung. Kurz ein paar Antworten:

@ Kreiser: Das Budget ist nicht klar definiert, aber ich hatte gehofft, (weit?) unter 100 € zu bleiben. Je mehr ich spare, desto mehr bleibt übrig für den Auftrag, dem ich dem Tischlermeister nach der gerade noch erträglichen Menge an Fehlversuchen meinerseits geben werde. :emoji_slight_smile:

@civil engineer: Die Bücher werde ich mir allein im Hinblick auf zukünftige Projekte mit Sicherheit besorgen, danke für den Hinweis... was den zeitlichen Rahmen angeht, so hatte ich an einen nicht ganz so weiten Horizont im Sinn. Trotzdem: in zwei bis drei Jahren kann ich mich ja nochmal melden und berichten, ob der Tisch, den ich jetzt mal als "Einsteigermodell" anfertigen werde, noch steht... gerade und nutzbar.

@yoghurt: Abricht- und Dickenholbel ist natürlich nicht vorhanden. Und die einfache Elektro-Hand-Variante wohl zu ungenau und wenig funktional (?)... was müsste denn für die angegebene Menge/Länge an gehobeltem Holz in einer Tischlerei angelegt werden?! Komme ich da noch 2-stellig hin? Das mit der Skizze hätte ich an sich auf Papier, aber ich brauche wohl noch ein zwei Tage, das in digitaler Form Euch zur Verfügung zu stellen... Meine Kausalkette verläuft so: Kein Geld, daher viel selber machen - was nicht selber zu machen geht, muss besorgt werden - wenn das zu Besorgende zu teuer, dann kein Tisch!

@Kreiser: Raubank, Putzhobel, Ziehklinge... Das sind das die Basics der Zunft, nicht wahr?! Mein Vater hatte 2 von 3 dieser Geräte. Ich nicht. Wie gesagt, rudimentäre Dicounter-Elektrogeräte-Ausstattung (Hand-Elektrohobel, Hand-Kreissäge, Hand-Bohrer, Klappwerkbank und viel viel Hoffnung!)

@dascello: Danke, Dein Beitrag macht mir (noch mehr) Hoffnung! Aushobeln und abrichten - Kosten?! (s.o.) - Kann man mit Holz zum Tischler?! Ist das nicht wie mit Mehl zum Bäcker?! - 6 lange Zwingen bekomm ich schon irgendwo her, wie gesagt, der Nachbar macht's machbar! - Linke und rechte Seite? Das muss ich googlen... Ergebnis: "linke Seite" ist dem Kern abgewandt (links ab) "rechte Seite" ist dem Kern zugewandt (rechts zu)... richtig?! Hagen 1 : Mysterium des Tischlerhandwerks 0! Ha! - Thema Leimen: ich such nachher mal nen Foreneintrag. - Ziehklinge ist also Pflicht?! ok... Materialgerecht?! den Hinweis habe ich leider nicht verstanden. Sorry. Trotzdem bin ich jetzt auf jeden Fall um einiges klücher!

Beste Grüße in die Runde und nochmals vielen herzlichen Dank!

Hagen
 

civil engineer

ww-robinie
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Hallo,

nach Deinem letzen Post kann ich nur raten:

100 €? Kauf zwei Tische einer Bierzeltgarnitur und stell sie nebeneinander. Kommt von den Abmessungen ungefähr hin.

Du bezweifelst mein Zeitfenster von 2-3 Jahren. Kennst aber keinen der Termini "linke/rechte Seite", "materialgerecht". Nach Kenntnis der Termini braucht es aber noch Hintergrundwissen um etwas daraus konstruieren zu können. Leimverbindungen sind Unbekannte für Dich. Werkzeug hast Du nicht. Geld hast Du nicht. Ob Du mit 50 Geschicklichkeitspunkten und Discountergeräteausstattung saubere Holzverbindungen schaffst?

Gruß
Jochen

PS: In Bayern gibt es einen Spruch. "Da wäre ja jeder Gelernte ein Depp"
 

Kreiser

ww-kiefer
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Hallo Amateurtischler :emoji_slight_smile:
Also ich würd dir folgendes empfehlen...Geh einfach mal zum holzhändler und frage nach 40mm starkem und 250mm breitem bauholz sägerauh.Frage auch gleich nach ob sie nicht etwas auf lager haben welches schon relativ gut abgetrocknet ist,ansonsten solltest du das holz noch mindestens ein halbes jahr im warmen lagern damit es sich halbwegs ausarbeiten kann.Der preis für das holz dürfte so um die 50 euro liegen.Die lässt du dir vom tischler aushobeln.Das dürfte noch mal so zwischen 30 und 50 euro kosten.Dieses holz ist zwar von minderwertiger Qualität und auch mit der dicke der tischplatte kämst du nur auf max 35mm,was aber noch durchaus ausreichend für einen robusten tisch ist.
Eine günstigere und für dich machbare variante fällt mir nicht ein.
Das untergestell und dinge wie lack oder öl stelle ich mal in den hintergrund,aber auch da solltest du mindestens 70-100 euro einkalkulieren.Unter dem läuft also nichts,es sei denn du bekommst das holz geschenkt oder supergünstig.

Gruß
 

Heiner

ww-birnbaum
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Hallo Amateurtischler!
Würde an deiner Stelle zwei Massivholzküchenplatten kaufen. Die sind 60 cm breit. Zusammenleimen und das zuviel abschneiden. Aus dem Verschnitt kann man mit etwas nachdenken das Untergestell machen. Gruß Heiner
 

hotzenklotz

ww-nussbaum
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Ich hab auch eine Meinung:
Je größer die Arbeit, desto größer das Werkzeug.
Deshalb:
Tauschbörsen durchsuchen für den Tisch, und in der Zwischenzeit mal die Fingerübungen der Lehrlingszeit abarbeiten, klassische Holzverbindungen etc.

Schönen Gruß von
Jürgen
 

massa999

ww-birnbaum
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Hallo Amateurtischer

Ich finde Dein Ansinnen völlig OK. Meine Vorredner hatten in vielem Recht. Ich würde Dir wirklich empfehlern 2 Hobel zu besorgen, dann irgendwie üben. Wird nicht 3 Jahre dauern. Im Netz gibts einige Anleitungen mit Fotos zum Hobeln usw. Nicht zu vergessen dieses Forum. Dann würde ich meinen, dass du mit deinem Projekt so mit 100 Teuros schon dabei sein kannst. Vorraussetzung wäre aber eine Quelle für Bohlen.
Auf meiner HP (ist keine Werbung oder so) kannst Du einige meiner Projekte sehen.
(Pölla-Mühle im Waldviertel, da die Holzseiten). Hoffe dir etwas Mut gemacht zu haben.

Grüsse, Johann
 

poco

ww-ahorn
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Aus der Fertigungstechnik halt Ich mich mal Raus. Da sind schon genug gute Tipps.
Aber eine Weichholztischplatte am Esstisch. Glaube nicht das Du daran lange Spaß haben wirst.
Da hast Du schon Macken drin wenn Du das Glas zu feste abstellst. Klar ist das Preislich günstig. Aber soviel arbeit und sich dann nach einem halben Jahr ärgern. Ich weiß ja net
 

massa999

ww-birnbaum
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@poco
Da hast Du sicher recht, ABER genau das macht einen Esstisch erst lebendig. Ist meine Meinung, ausserdem kannst du den nach n Jahren einmal abziehen und ist wieder gut. Im Handel gibts sicherlich 50-50 Hart-Weichholz Tische. Kommt immer drauf an, wofür das Teil gebraucht wird. Betonung liegt auf "Gebrauch".
 

poco

ww-ahorn
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@massa
Eben wofür es Gebraucht wird. Es ist ein Esstisch wo Porzelankanten Gläser Messer usw in Gebrauch sind. Also hohe Gefahr für Macken. Wir spielen auch an unserem Esstisch. Macken durch Würfel. Aus meiner Sicht ist ein Esstisch aus Weichholz ein Deko Objekt und kein Gebrauchsgegenstand. Naja jeder wie er meint

MFG
Poco
 

massa999

ww-birnbaum
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Hast du schon mal Tische in Bauernstuben gesehen, die haben Schneidrillen und jede Menge Macken. Sind aber wunderschön, weil benutzt (meine Meinung:emoji_slight_smile:).

Aber jetzt genug, ist ja Geschmackssache und sonst nix.

Grüsse, Johann
 
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