Esstisch Gratleisten Beinbefestigung Stabilität

Marsu65

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Hallo zusammen,

nach längerer Zeit beschäftige ich mich auch mal wieder mit Holzarbeiten und habe mir eine kleine Komode gebaut.

Nun kam meine Schwester auf mich zu und fragte, ob ich ihr nicht einen Esstisch bauen kann.

Material:
Durchgehende Platte aus Eiche 180 x 90 cm, 4 cm stark, mit durchlaufenden Lamellen
Beine 13 x 13 cm bündig unter die Ecken der Platte, Tischhöhe ca. 78 cm
Zargen möchte sie nicht.

Da ich noch nie ein Projekt in dieser Größe hatte, einige Fragen die z.T. auch schon öfter gestellt wurden, wo ich jedoch bisher keine befriedigende Antwort gefunden habe:

1) Was muss beachtet werden, damit die Platte sich nicht wölbt. Hierzu habe ich gelesen, dass man Gratleisten verwenden kann. Ich habe gelesen, dass diese jedoch in Plattenstärke eingesetzt werden sollten, d.h. sie wären sichtbar und würden aus der Platte hervorstehen. Ist der Einsatz von Gratleisten bei den Abmessungen notwendig? Wenn ja, wieviele und in welchen Abständen eingesetzt? Gibt es Alternativen?

2) Bei der Länge habe ich bei zargenloser Konstruktion die Befürchtung, das die Platte mit der Zeit längs durchhängt. Ist diese Sorge berechtigt? Welche Möglichkeiten gibt es, dem vorzubeugen?

3) Sollte man die Beine aus Vollmaterial oder hohl zusammenleimen?

4) Beinbefestigung an der Platte: Ich würde spontan schlicht die Beine mit 4 Lamellos im Quadrat an den Ecken der Platte verleimen, habe bei der relativ schweren Platte und der Tischhöhe jedoch Bedenken bezüglich der Haltbarkeit und Stabilität. Hierzu würde ich gerne Erfahrungen eurerseits lesen.

Danke im voraus

Gruß Marsu

PS: und wenn jemand noch gute und halbwegs günstige Materiallieferanten im Ruhrgebiet kennt, bin ich dankbar. Meine "Schreiner um die Ecke" sind ein bisken unverschämt :emoji_frowning2:
 

welaloba

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Wenn ich Marsupilami wäre und einen MANNMOBILIA Möbelmarkt oder was ähnliches in der Nähe hätte, ginge ich mal da hin um zu schauen wie so was gebaut ist. Da gibt es sehr wohl konstruktive Dinge unter der Platte. Und wenn ich dann noch das Preisschild betrachte, würde ich gleich bestellen. Du kriegst die Teile inzwischen nachgeschmissen, da ist selbst bauen ohne vorhandene Werkstatt eher uninteressant.
Ist aber nur meine eigene unmaßgebliche Meinung.
Gruß Werner
 

Marsu65

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@Werner
In den umliegenden Möbelhäusern wurde schon geguckt. Jedoch haben die meisten Tische Zargen oder das Material passt nicht etc. ...
Da du dich evtl. mit der Materie auskennst, wäre es nett, wenn du mehr auf meine Fragen eingehen würdest!

@Bello
Danke für den Link. Die Fixissimo habe ich mir auch schon angesehen. Nur scheint man da als Nicht-Gewerblicher in D'land schwer dranzukommen. Auch finde ich den Preis ein bisken übertrieben. Ich denke, die Frage der Beinbefestigung werde ich mit wohl Marios Lösung aus diesem Post realisieren, sofern nicht noch andere Vorschläge kommen oder aus Stabilitätsgründen etwas dagegen spricht.
 

bello

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Die Wölbung kannst Du verhindern, indem Du auf jeder Schmalseite mittig, Abstand ca 15 - 20 cm vom Rand eine Öse einschraubst, von Öse zu Öse ein Stahlseilchen mit den entsprechenden Spannern ziehst und mittig unter das Seil eine ca. 8 -10 cm (Durchmesser) Umlenkrolle.
 

Marsu65

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Hallo Bello,
ein ähnliches System hatte ich bei Meyer schon gesehen (über Kreuz). Ich finde das ehrlich gesagt hässlich.
Sofern eine Stützkonstruktion notwendig ist (?) und es keine andere Lösung gibt, tendiere ich dann doch eher dazu dem Schwesterherz zu sagen, dass es ohne Zargen/Rahmen nicht geht.

Als Neuling in diesem Forum wundert es mich sehr, dass nach nun über 200 Hits bisher nicht mehr Antworten/Erfahrungsberichte kamen. Denn so außergewöhnlich sind doch weder Konstruktionsplan noch Fragestellungen?!?
 

carsten

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Hallo

eine Unterstützung in der Länge braucht man bei 1900 mm Spannweite eher nicht wohl aber eine Verzugssicherung in der Breite, meist als Gratleiste. Auch hier hat der Meyer was anzubieten. Alternativ könnte man zwei T Profile auf der Unterseite einlassen.
 

Marsu65

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Danke Carsten,
sind ja sogar nur 1800 :emoji_wink:
Meinst Du also 2 Gratleisten bzw. T-Profile reichen. Diese würde ich dann je auf 1/3 Plattenlänge setzen. Wie herum würden die T-Profile eingesetzt (Dach oder Stift zur Platte)?

War gerade noch beim Naturholzmöbelladen um die Ecke. Die haben statt der traditionellen Gradleisten U-Profile versenkt.
Gibt es Vor-/Nachteile U-Profil contra T-Profil?
Welche Dimensionen und Stärke sollten Eurer Erfahrung nach die Profile ca. haben um den Plattenkräften standzuhalten?

Gruß Marsu
 

fritz-rs

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Meine Lösung würde der von "Holzharry" ähneln, aber einfacher konstruiert sein:

holzyarry
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Hallo habe vor einiger Zeit einen Esszimmertisch in dieser Bauart gemacht. Hatte allerding zwischen Platte und Tischbeine noch eine 15mm Edelstahlplatte gebaut.
Diese VA Platte habe ich mit 4 M5 Rampamuffen an der Tischplatte befestigt. In der Metallplatte war mittig ein M16 Gewinde gebohrt. Die beiden Hälften der Tischbeine hatte ich vor dem verleimen mittig ca 20x10genutet. Nach dem verleimen dann in die Unterseite der Füße ein 35mm Loch gebohrt ( Tiefe = M16 U-Scheibe + Mutter)
Zum montieren dann eine 16er Gewindestange( Tischbeinlänge)in die Metallplatte gedreht, den Fuß draufgeschoben und von unten mit Mutter angezogen.
Achja, damit sich der Fuß nicht verdrehen kann sind über die Diagonale von VA Platte/Bein noch zwei Paßstifte eingebohrt. Diese Methode eignet sich natürlich nur, wenn die Teile selbst gefertigt werden und die nötigen Maschinen vorhanden sind. Zudem kostet es auch ewas zeit, bis die ganzen Muffen, Paßstifte gebohrt sind - dafür ist es aber günstig und ist stabil. Hab zumindest noch nichts neg. vom Tisch gehört Hoffe mal man kann sich die Konstruktion anhand meiner Beschreibung vorstellen.
Gruß Mario

Statt der einschraubbaren Beinanschlüsse würde ich unter die Montageplatte als Tischbein ein 40/40mm Stahlvierkantrohr fest unterschweißen und den Holzfuß mit entsprechender Aussparung darüber stülpen. Dann kann sich nichts mehr verdrehen und muß nur noch so weit mit einem Paßstift fixiert werden, daß der Fuß nicht abfällt .
Das muß auch kein VA sein, wenn der Tisch nicht im Freien steht.
Auf Gratleisten (50+10mm)würde ich nicht verzichten.
Die können aber an den Enden so abgeschrägt werden, daß sie aus normaler Perspektive nicht mehr sichtbar sind.
Abstand 50-60 cm.
Bei dieser gewählten Tischlänge wird die Platte auf Dauer kaum sichtbar durchhängen.
Eine größere Länge sollte nicht ohne Durchbiegeverhinderung bleiben.

Gruß Fritz
 

welaloba

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Sofern eine Stützkonstruktion notwendig ist (?) und es keine andere Lösung gibt, tendiere ich dann doch eher dazu dem Schwesterherz zu sagen, dass es ohne Zargen/Rahmen nicht geht.

Grüß dich, hast du eigentlich schon imaginiert, wie du letztlich die Beine an der Platte befestigst - so ganz ohne Zargen? Evtl. mit Stahlplatten verschrauben?
Sollte ich da eine Zeichnung verpasst haben: Vergebung....
Gruß Werner

Ist ja ein Ding: Während ich schrieb, postete Fritz eben den Gedanken. Witzig.
 

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Tisch ohne Zarge

Hallo Marsu 65,
ich habe vor einiger Zeit sowas aehnliches aus Buche Leimholz gebaut.
Die professionellen Befestigungen fuer die Fuesse waren mir alle zu teuer.
Deshalb habe ich es so gemacht:
Unter die Tischplatte habe ich kleine Blechteller mit Gewindebolzen M8 angeschraubt. die Dinger gibt es im Baumarkt. Sie haben 4 Loecher zum Anschrauben und in der Mitte den Gewindebolzen.
Dazu gibt es auch Gewindehuelsen. Damit kann man dann eine Gewindestange an den Blechteller schrauben.
Die Fuesse habe ich gleich hohl verleimt. Sie bestehen imPrinzip aus drei Lagen a 27 mm. Die mittlere Lage ist halt in der Mitte ausgespart. Wenn man es gleich so macht, kann man alles saegen und braucht keine Fraese. Nur an den Enden sind die Fuesse dann doch voll.
Nach dem Verleimen, habe ich dann mit dem Forstnerbohrer 35 mm etwas Platz fuer den Blechteller und die Mutter am anderen Ende gemacht. Dann noch kurz die Enden fuer die Gewindestange aufbohren.
Jetzt kann man die Gewindestange aus dem Baumarkt durchstecken. Damit kann man die Fuesse am Tisch festschrauben.
Ist eher was fuer den Heimwerker, der mehr Zeit als Geld hat.
Mein Eindruck ist, dass es super fest ist. Man kann die Fuesse beim Anschrauben exakt ausrichten und sie bleiben abnehmbar. Vielleicht muss man mal die Muttern in den Fuessen nachziehen, aber fuer mich ist das OK.
Wichtig ist, dass die Oberseite der Fuesse absolut plan und rechtwinklig ist!
 

Marsu65

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Hallo zusammen,

bis hierhin schon mal einen Dank an alle die sich bisher beteiligt haben und einige meiner Fragen beantworten konnten. Daher eine kleine Zusammenfassung.

Thema Gratleisten:
Ich werde auf mehrfachen Rat welche verwenden.
Offen ist noch wieviele und in welchen Abständen diese unter die Platte kommen?
Fraglich ist auch, ob sich U- oder T-Profile als Ersatz der relativ preisintensiven Meyer-Leisten eignen und welche Größe/Stärke diese haben sollten. Wie groß sollten die Langlöcher sein?
Hierzu hoffe ich noch auf Beiträge, mit Euren Erfahrungen!

Thema Durchhängen der Platte:
Ein Durchhängen in der Länge ist laut mehrerer Aussagen nicht zu erwarten. Daher darf es bei der zargenlosen Konstruktion bleiben :emoji_slight_smile:

Thema Beine und Beinbefestigung:
Ich schrieb schon in Beitrag #4, dass ich mich wohl an Marios (Holzharrys) Konstruktion orientieren werde.
Sofern Schwesterherz bereit ist tiefer in die Tasche zu greifen, bekommt sie auch die Meyer-Beschläge ... was weniger wahrscheinlich ist :emoji_wink:
Allerdings werde ich Marios Lösung noch durch Zapfen ergänzen.
Damit sollte man den Tisch auch mal wild durch die Gegend schieben können, ohne dass ein Bein abknickt ?!? s. Bild

Wirklich offen ist also nur noch das Thema Gratleisten/U-Profile. Ich hoffe, dafür noch brauchbare Infos zu bekommen.

Gruß Marsu
 

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Norbert

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Hallo zusammen,

der Schwachpunkt all dieser zargenlosen Befestigungen ist das Verhältnis von Beinlänge zu Befestigungsfläche unter der Tischplatte.

Nicht umsonst haben die Meyer-Beschläge teilweise eine größere Befestigungsplatte als es dem Beinquerschnitt entspricht.

@ Marsu

Was bei Deiner Konstruktion ins Auge fällt, ist das krasse Mißverhältnis zwischen der Befestigung des Beines an der metallenen Grundplatte und den vier windigen Schrauben, die letztlich die äußeren Hebelkräfte in die Platte leiten müssen.

Eine M16 Gewindestange aus Stahl 8.8 hat eine Zugfestigkeit von 100 kN (82 kN bis zur Streckgrenze); für diesen Zweck reicht locker eine M8 (25/ bzw. 20 kN) oder M10 (40 bzw 32 kN) aus. Alte Merkregel: an einer M6-Schraube kann man einen VW Käfer (zul. Gesamtgewicht ca. 1100 kg) aufhängen.

Dagegen wirkt auf die Befestigungsschrauben etwa das Zehnfache der außen in Querrichtung aufgebrachten Kraft. Wenn jemand mit seinem Körpergewicht gegen den Tisch stößt/fällt kommen da leicht Auszugskräfte von 100 kg oder mehr zustande.

Gruß

Norbert
 

Marsu65

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Hallo Norbert,

ich denke durch die Zapfen zusätzliche Stabilität zu erreichen. Ich habe in diesem Forum schon Lösungen gesehen, wo die Gewindestange allein durch eine Rampamuffe in der Platte befestigt wurde (ohne Aufschraubplatte), was angeblich auch für große u. schwere Tische ausreichend stabil sein soll Link:.

Würde die Konstruktion noch dahingehend ändern, dass die Aufschraubplatte 8 statt 4 Schrauben bekommt und der Gewindestange in der Platte auch noch eine Rampamuffe spendieren.


Leider gab es von Euch bzgl. der U-Profile als Gratleisten noch keine Tipps/Erfahrungsberichte.
Ich hoffe, hier kommt noch etwas :emoji_wink:

Gruß Marsu
 
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