Exzenterschleifer: Schraube von Schleiftellerbefestigung gerissen

loremipsum

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Moin,

mein Bosch Exzenterschleifer und ich haben eine bewegte Vergangenheit. Nachdem mir neulich der Schleifteller um die Ohren geflogen ist hatte ich die Schraube mit mittelfester Schraubensicherung (Losbrechdrehmoment 20 Nm, Weiterdrehmoment 7 Nm) fixiert.

Nun ist mir beim Schleifen erneut der Teller entgegen gekommen, aber diesmal ist die Schraube abgerissen. Ich habe mal ein Foto angefügt, auf dem man die abgerissene Schraube erkennen kann. Die ansatzweise Bohrung in der Mitte rührt von einem Versuch, sie mit einem Schraubenausdreher herauszubekommen (Grab it pro, hat bei 10 Schrauben für mich ein mal funktioniert).

Hat jemand eine Idee, wie man die Schraube da rausbekommt, oder ist das ein Totalschaden für das Schleifgerät?

LG
Toby

PXL_20230917_112555484.jpg
 

wirdelprumpft

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würde mal mit 3mm duchbohren evtl. lässt die Spannung nach bzw. durch die Hitze der Kleber
evtl. kann man dann Inbus oder Tork in Loch klopfen und die Schraube ausdrehen
hier ne Explosionszeichnung gibt auf jeden fall ein Ersatzteil
https://hammertools.de/bosch-gex-150-ac-0601372714-ersatzteile_eb-0601372714-2601328049
Der GET 70-150 ist besser als die GEX wobei ich mich immernoch frage wie man das mit der Schraube hinbekommt
 

loremipsum

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würde mal mit 3mm duchbohren evtl. lässt die Spannung nach bzw. durch die Hitze der Kleber
evtl. kann man dann Inbus oder Tork in Loch klopfen und die Schraube ausdrehen
hier ne Explosionszeichnung gibt auf jeden fall ein Ersatzteil
https://hammertools.de/bosch-gex-150-ac-0601372714-ersatzteile_eb-0601372714-2601328049
Der GET 70-150 ist besser als die GEX wobei ich mich immernoch frage wie man das mit der Schraube hinbekommt
Ja, frage ich mich auch. Ich bin aber auch der Ansicht, dass das selbst bei zu viel Druck auf das Gerät nicht passieren dürfte. Und es lief davor ja auch mehrere Jahre ohne Probleme.
 

MTrp

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Google mal Schraubenausdreher. Damit solltest Du abgerissene Schrauben ab einem bestimmten Durchmesser sowie Schrauben mit ausgenudelten Antrieben lösen können.
 

loremipsum

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Die ansatzweise Bohrung in der Mitte rührt von einem Versuch, sie mit einem Schraubenausdreher herauszubekommen (Grab it pro, hat bei 10
Google mal Schraubenausdreher. Damit solltest Du abgerissene Schrauben ab einem bestimmten Durchmesser sowie Schrauben mit ausgenudelten Antrieben lösen können.

Da zitiere ich mich mal selber :emoji_wink:
Die ansatzweise Bohrung in der Mitte rührt von einem Versuch, sie mit einem Schraubenausdreher herauszubekommen (Grab it pro, hat bei 10 Schrauben für mich ein mal funktioniert).
 

ClintNorthwood

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Stell dir ein kleines Stück Rohr vor das in die Aussparung passt.
Oben ist es offen, unten ist eine kleine Unterlegscheibe angeschweißt mit einem kleinen Loch. Durch dieses kleine Loch siehst du dann die abgerissene Schraube.
Ein halbwegs geschickter Schweißer setzt dir genau in dieses Loch einen Schweißpunkt, so dass sich das Röhrchen dann zusammen mit der abgerissenen Schraube verbindet. Das Röhrchen kann natürlich auch ein Verbinder für Gewindestangen sein mit 6kant.
Ein oder 2 Versuche vorher können nicht schaden.

Da das eine praktikable Lösung ist weiß ich aus praktischer Erfahrung. Falls es Leute gibt die lieber wieder Superkleber empfehlen der zu meinem großen Erstaunen geeignet ist für das Vorhaben, wäre ich über einen Link dankbar. Hat tatsächlich mal jemand hier vorgeschlagen bei einem ähnlichen Thema.

Es geht wesentlich schneller dies zügig umzusetzen als eine Woche sämtliche Tipps hier im Forum abzuwägen und dann am Ende doch einen neuen Exzenterschleifer zu kaufen wo nichts abreißt.

Viel Erfolg!
 

Helibob

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Mein Bosch hat mich auch schon geärgert - nach einer etwas intensiverer Nutzung löste sich der Teller mit Schraube und dem Zahnkranz (mit dem Gewinde). Diese war demnach ursprünglich wohl nur in die Buchse eingeklebt - Passwirkung hatte diese bei mir zumindest keine mehr. Das Blech lösen hatte mich damals nicht wirklich weitergebracht.
Mit Loctide wieder neu eingeklebt. Läuft wieder ausreichend.

Also hab das auf den Schirm, wenn du mit Hitze dran gehen solltest, bzw. kannst du dir dies ggf. zu nutze machen.

<edit>
@loremipsum Für einen Linksausdreher, sieht mir deine Bohrungstiefe viel zu mager aus.
</edit>

Gruß Matze
 

tiepel

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Paulisch

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Stell dir ein kleines Stück Rohr vor das in die Aussparung passt.
Oben ist es offen, unten ist eine kleine Unterlegscheibe angeschweißt mit einem kleinen Loch. Durch dieses kleine Loch siehst du dann die abgerissene Schraube.
Ein halbwegs geschickter Schweißer setzt dir genau in dieses Loch einen Schweißpunkt, so dass sich das Röhrchen dann zusammen mit der abgerissenen Schraube verbindet. Das Röhrchen kann natürlich auch ein Verbinder für Gewindestangen sein mit 6kant.
Ein oder 2 Versuche vorher können nicht schaden.

Da das eine praktikable Lösung ist weiß ich aus praktischer Erfahrung. Falls es Leute gibt die lieber wieder Superkleber empfehlen der zu meinem großen Erstaunen geeignet ist für das Vorhaben, wäre ich über einen Link dankbar. Hat tatsächlich mal jemand hier vorgeschlagen bei einem ähnlichen Thema.

Es geht wesentlich schneller dies zügig umzusetzen als eine Woche sämtliche Tipps hier im Forum abzuwägen und dann am Ende doch einen neuen Exzenterschleifer zu kaufen wo nichts abreißt.

Viel Erfolg!
Da hab ich was https://www.ebay.de/itm/31246584032...ci4C7NPQ2G&var=&widget_ver=artemis&media=COPY
 

ClintNorthwood

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Wenn ich Begriffe höre wie "Drehmoment" oder "Schraubensicherung" gehe ich davon aus, dass diese Möglichkeiten schon bedacht bzw. verworfen wurden.
Das wäre mir wirklich eine Wette wert. Unter der Vorraussetzung, dass diese Schraube nicht doch womöglich lose ist. Auch schon oft erlebt. Wir sind ja nicht im KFZ-Bereich wo Rost ein Thema sein kann.
 

tiepel

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Hi,
niemals nicht und dann noch nicht.
Das Zeug ist auch nur Epoxi. Klar, aus den USA ...
Selbst wenn das halten würde, läuft es doch in die ganze Vertiefung und ins Gewinde. Und hier wurde mittelfeste Schraubensicherung verwendet...
Ersatzteile bestellen und gut ist....
Gruß Reimund
 

loremipsum

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Moin,

also... ich habe mal die Inbus-Schrauben gelöst. Es hat sich mir aber nicht direkt erschlossen, wie man die darunter liegenden Teile ausbauen kann, da der Mitnehmer dadurch nicht gelöst wird, der hält das Sicherungsblech ja fest.

Also habe ich noch mal zum Schraubenausdreher gegriffen, vorher aber noch mit einem ordentlichen Metallbohrer (nicht dem, der Teil des Schraubenausdrehers ist) vorgebohrt (und nachträglich Deinen Kommentar gelesen, @Helibob).

Und siehe da: es hat geklappt. Nun brauche ich nur eine neue Schraube, und dann sollte das Gerät wieder funktionieren.

Danke für die zahlreichen Vorschläge :emoji_slight_smile:
 

Paulisch

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Hi,
niemals nicht und dann noch nicht.
Das Zeug ist auch nur Epoxi. Klar, aus den USA ...
Selbst wenn das halten würde, läuft es doch in die ganze Vertiefung und ins Gewinde. Und hier wurde mittelfeste Schraubensicherung verwendet...
Ersatzteile bestellen und gut ist....
Gruß Reimund
Aha, gut zu wissen. Das sage ich dann lieber allen, denen ich Motoren damit repariert habe.
 

netsupervisor

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Ein halbwegs geschickter Schweißer setzt dir genau in dieses Loch einen Schweißpunkt, so dass sich das Röhrchen dann zusammen mit der abgerissenen Schraube verbindet. Das Röhrchen kann natürlich auch ein Verbinder für Gewindestangen sein mit 6kant.
Ein oder 2 Versuche vorher können nicht schaden.
Geht bei einem kleinen Bauteil, an dem ich Masse überall anlegen kann, bei einem E-Gerät würde ich tunlichst aufpassen Schweißstrom über das Gehäuse oder den Motoranker fließen zu lassen.
Ich wüsste gar nicht, wo ich da Masse anlegen soll. Mach ich das am losen Bauteil, zieht es mir den Lichtbogen weg.
 

tiepel

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Aha, gut zu wissen. Das sage ich dann lieber allen, denen ich Motoren damit repariert habe.
H,
ich glaube Dir gerne, dass man damit Motor- oder Getriebegehäuse reparieren kann.
Haben wir vor über 20 Jahren mit einer ähnlichen "Masse" auch an Modellmotoren gemacht.
Dies hier ist aber ein anderer Fall.
In der Artikelbeschreibung ist die Festigkeit des Klebers mit 3960psi angegeben. Das sind ~27 MPa.
Auf den Bildern der Verpackung 5020psi, entsprechend ~34 MPa.
Uhu Plus Endfest 300 ist mit bis zu 30MPa angegeben, je nach Aushärtetemperatur.
Dass das J-B-Weld besser als das (als Beispiel) genannte Uhu ist, kann durchaus sein.
Aber wenn eine halbwegs vernünftige Schraube verbaut worden ist, liegt die Festigkeit deutlich über 300MPa.
Und dann kann man mit einem Zehntel Festigkeit so eine Schraube nicht lösen.
Gruß Reimund
 

comping

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Aber wenn eine halbwegs vernünftige Schraube verbaut worden ist, liegt die Festigkeit deutlich über 300MPa.
Und dann kann man mit einem Zehntel Festigkeit so eine Schraube nicht lösen.
Oha, und warum nicht? Beim Lösen einer Schraube geht es normalerweise nicht darum sie abzureißen sondern sie lose zu drehen... :emoji_wink:

Die Zugfestigkeiten sind doch sowohl von der Schraube als auch vom Kleber völlig irrelevant. Spannender wäre eher die mögliche Torsionsbelastung einer Klebverbindung: Hält der Kleber die Torsionsbelastung beim Versuch des Ausdrehens aus - oder nicht?

Oben waren 20 Nm Losbrechmoment für die mittelfeste Schraubensicherung angegeben. Die müssen überwunden werden, ohne dass die Klebeverbindung des Epoxi-Klebers versagt. Aber dafür ist die maximale Belastbarkeit auf Zug völlig nebensächlich...

Just my 2 Cents...
 

tiepel

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Hi,
meine Mechanik Vorlesung ist fast 30 Jahre her.
Wie die 20Nm zustande kommen, kann ich nicht sagen. Keine Ahnung wie groß die Schraube ist.
Aber wenn die 20Nm können soll, sollte es M8 in 6.8 sein. Dann sprechen wir schon von 600MPa Festigkeit.
Klar ist die Torsionsbelastung heranzuziehen. Beim Kleber ist die angegebene Festigkeit eh nicht die reine Zugfestigkeit.
Aber glaub mir, wenn der Kleber nicht mal 1/10 der Festigkeit des Schraubenwerkstoffes erreicht, braucht man nicht zu rechnen....
Das kann man mit dem groben Vergleich der Festigkeiten locker abschätzen...
Und wie gesagt, der Kleber verteilt sich in dem gesamten Bereich. Und verklebt Schraube mit Mutter zusätzlich.
Gruß Reimund
 

ClintNorthwood

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Geht bei einem kleinen Bauteil, an dem ich Masse überall anlegen kann, bei einem E-Gerät würde ich tunlichst aufpassen Schweißstrom über das Gehäuse oder den Motoranker fließen zu lassen.
Ich wüsste gar nicht, wo ich da Masse anlegen soll. Mach ich das am losen Bauteil, zieht es mir den Lichtbogen weg.
Ganz einfach. Mit der Schweißzange halten und drauf drücken. Bei einer halben Sekunde passiert da gar nichts.
Aha, gut zu wissen. Das sage ich dann lieber allen, denen ich Motoren damit repariert habe.
Kannst du das irgendwie näher erklären für was du diesen Kleber bei der Motoreninstandsetzung verwendet hast? Außer Gehäuse zusammenkleben?
Früher mal hatte ich sowas beruflich gemacht und kann mich in solche Problematiken eher reindenken als in das Eigenleben von Buchenholz.

Und die Weiber sind mir früher öfter nachgelaufen als du glaubst.
Doch inzwischen klaue ich keine Handtaschen mehr.

Fröhliches Kleben!
 

Paulisch

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Ganz einfach. Mit der Schweißzange halten und drauf drücken. Bei einer halben Sekunde passiert da gar nichts.

Kannst du das irgendwie näher erklären für was du diesen Kleber bei der Motoreninstandsetzung verwendet hast? Außer Gehäuse zusammenkleben?
Früher mal hatte ich sowas beruflich gemacht und kann mich in solche Problematiken eher reindenken als in das Eigenleben von Buchenholz.

Und die Weiber sind mir früher öfter nachgelaufen als du glaubst.
Doch inzwischen klaue ich keine Handtaschen mehr.

Fröhliches Kleben!

Ich habe früher Oldtimermotoren von Motorrädern regeneriert, da habe ich damit —Gewinde repariert
-Durchbrüche an Zylindern geklebt
-Ausbrüche an Gehäusen verschlossen
-dichtflächen repariert
Ist mega universell das Zeug und deutlich härter als Alu und aludruckguss. Das merkt man beim bearbeiten. Wichtig ist nur Sauberkeit und die richtige Mischung. Ich hab die Komponenten immer abgewogen

Was meinst du mit den Weibern :emoji_thinking:
 

comping

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Hallo Reimund,

vorab: es geht mir überhaupt nicht darum, die Verwendung des Klebers zu verteidigen oder zu verteufeln. Ich hab mit dem Kleber nix zu tun und damit auch keine Erfahrung. Aber ich kenne mich ein wenig mit Werkstoffkunde und Mechanik aus und wundere mich über ein paar Aussagen und Schlussfolgerungen... :emoji_wink:

Wie die 20Nm zustande kommen, kann ich nicht sagen. Keine Ahnung wie groß die Schraube ist.
Aber wenn die 20Nm können soll, sollte es M8 in 6.8 sein. Dann sprechen wir schon von 600MPa Festigkeit.

Nun, die 20 Nm stehen im ersten Beitrag von Toby bzw. loremipsum. Er hat die Schraube, die den Schleifteller hält, mit ein wenig mittelfester Schraubensicherung eingedreht, damit sie sich nicht wieder löst, wie es in der Vergangenheit passiert war. Die 20 Nm werden der Nennwert für das Losbrechmoment vom Hersteller der Schraubensicherung sein. Sprich, ab welchem Moment gibt die Schraubensicherung nach. Hierbei ist aber zu beachten, dass die 20 Nm der theoretische Nennwert sind und dass das tatsächlich nötige Losbrechmoment in der Praxis deutlich geringer ist, da in der Regel bspw. die Gewinde nicht super sauber sind etc.
Niemand (außer dir) hat davon gesprochen, dass die Schraube des Schleiftellers "20 Nm können soll". Die Schraube wird schon vor dem Einsatz der Schraubensicherung dort montiert gewesen sein und daher sicher nicht aufgrund der Schraubensicherung dimensioniert worden sein... :emoji_slight_smile:

Ich weiß nicht, welche Schraube dort verbaut ist - gut möglich, dass es sich um ein M8 Gewinde handelt. Auch möglich, dass sie eine Festigkeitsklasse von 6.8 hat.
Ah, laut Explosionszeichnung und Ersatzteilliste ist eine "Innensechskantschraube DIN 7984-M8x25-8.8" verbaut - da lagst Du mit Deinen Schätzungen schon gar nicht schlecht... :emoji_thumbsup:
Also sogar eine maximale Zugfestigkeit R_m von 800 N/mm^2 bzw. MPa.

Klar ist die Torsionsbelastung heranzuziehen. Beim Kleber ist die angegebene Festigkeit eh nicht die reine Zugfestigkeit.
Aber glaub mir, wenn der Kleber nicht mal 1/10 der Festigkeit des Schraubenwerkstoffes erreicht, braucht man nicht zu rechnen....
Das kann man mit dem groben Vergleich der Festigkeiten locker abschätzen...
Was soll denn sonst beim Kleber als Festigkeit angegeben sein - wenn nicht die Zugfestigkeit?
Ein kurzer Blick ins Datenblatt liefert: tensile strength = 5020 PSI Hmm, für mich ist das exakt die Zugfestigkeit... :emoji_wink:

Das wären dann knapp 35 MPa... Mir ist bloß immer noch absolut schleierhaft, warum Dir das Verhältnis von Kleber-Zugfestigkeit zur Schrauben-Festigkeit so wichtig ist? Für die hier beschriebene Situation ist das komplett nebensächlich!

Der Kleber muss so stark sein, dass er den verbleibenden Schraubenstummel mit einem anzuklebenden Gegenstand wie bspw. einem Innensechskant-Winkelschlüssel oder einem Torx-Schraubendreher ausreichend fest verbindet, so dass anschließend ein genügend großes Drehmoment übertragen werden kann, um die Klebekraft der Schraubensicherung zu überwinden...

Ich weiß nicht, ob das auf so engem Raum möglich wäre ohne das Gewinde drum herum mit Kleber vollzusauen - was ziemlich katastrophal wäre. Da stimme ich Dir eindeutig zu.
Aber rein von den Zahlenwerten her könnte das mit dem Kleber durchaus klappen - und die Zugfestigkeit der Schraube ist hier absolut egal... :emoji_stuck_out_tongue_winking_eye:

Schöne Grüße, Stefan
 

tiepel

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Hi Stefan,
ich zitiere jetzt nicht jeden Punkt. Hoffe aber, dass ich halbwegs in chronologische Reihenfolge antworte.
Ich verteufle den Kleber auch nicht. In Modellflugzeiten haben wir ähnliches ja auch schon verwendet, um die Gehäuse der Motore zu reparieren.
Das waren auch immer Alu-Gehäuse, wo der Festigkeitsunterschied zwischen Alu und Kleber aber nicht so groß ist, wie hier im Verhältnis zu einer 8.8 Schraube.
Losbrechmoment:
Wo die 20Nm her kommen, weiß ich nicht. Keine Ahnung, ob die Hersteller (z. B. Loctide) Angaben machen, welche Losbrechmomente zu erwarten sind bei der gewählten Schraubensicherung (mittel/fest) und entsprechender Gewindegröße. Die Angaben wären ja auch abhängig von der Gewindetiefe. (eine Schraube 1m tief eingeklebt wäre wohl unlösbar)
Die 20Nm sind/ waren aber meine Basis.
Was ich meine mit "die Schraube muss auch 20Nm können":
Wenn ich eine Schraube mit 20Nm belasten will, um das Losbrechmoment zu überwinden, muss die Schrauben entsprechend fest/ groß sein.
Übliches Anzugsmoment für M8 6.8. ist knapp 20Nm. Deshalb bin ich von M8 ausgegangen. M3 z. B. und 20Nm würden nicht funktionieren, "das kann" M3 nicht.
In der von mir verlinkten Explosionszeichnung ist übrigens "Spezialschraube" angegeben. Keine Abmessungen :emoji_slight_smile:
Festigkeit des Klebers:
Klar, wenn der Hersteller "tensile strengh" angibt, ist natürlich die Zugfestigkeit gemeint.
Aber von was? Vielleicht ist eine Zugprobe aus dem Klebermaterial gemeint, die dann auf Festigkeit geprüft wurde ???
Wenn die zu verklebende Oberläche aber ungeeignet ist, wäre das ja keine Aussage. Aber gehen wir davon aus, dass die Klebeverbindung die gleiche Festigkeit ergibt, wie das Grundmaterial. Sonst wird es ja noch komplizierter. :emoji_slight_smile:
Wie schon geschrieben, steht in der Artikelbeschreibung bei ebay auch ein geringerer Wert.
Und welchen Wert nimmt man für Wert für die Belastung die bei Drehmoment auftritt? Bei Stahl ist die Scherfestigkeit etwa 80% von der Zugfestigkeit. Aber wie sieht es bei Kleber aus? Keine Ahnung, ich glaube aber nicht, dass dieser Wert deutlich höher ist (wenn überhaupt), als die angegebene (Zug-) Festigkeit.
Uhu gibt für die Kleber übrigens "Scherzugbeansprung" in den Datenblättern an.
Vorher habe ich nicht "gerechnet/ überschlagen", aber hier mal eine grobe Abschätzung:
Ich setze die Kernlochfläche einer M8-Schraube (~36mm²) am Kernlochradius (3,4mm) bei 20Nm an, dann komme ich auf:
20000Nmm/3,4mm = 5882N
5882N / 36mm² = 163N7mm²
Und das ist optimistisch überschlagen, nur überschlagen!!!.
Mir helfen solche Vergleich einfach, um abzuschätzen, welchen Erfolg man zu erwarten hat.
Bei der oben angestellten "Berechnung" (der Begriff Überschlagsberechnung ist wohl besser) kann man mit einfachem Dreisatz abschätzen welches Drehmoment über die Klebeverbindung bei 35Mpa zu übertragen wäre...
Und das ist für mich einfach nicht zielführend.
Gruß Reimund
 

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