WernersWerkstatt

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Hallo, liebe Woodworker!
ich freue mich sehr, Teil dieser Community zu sein - endlich :emoji_slight_smile: - und möcht mich kurz vorstellen. Naja, und wenn ich schon dabei bin, auch gleich meinen 1. Hobel, der eigentlich mein zweiter hätte werden sollen: der eher berüchtigte Faithfull No.4 "Putzhobel"

Mein Name ist Werner, ich lebe in Wien und bin beruflich als Kabarettist und Requisiteur tätig. Da ich dank dem Virus also gerade nix zu tun hatte,
hab ich ENDLICH nach Jahren der Sehnsucht und Youtube Obsession begonnen, mir einen kleinen, feinen Woodworkingstart zu genehmigen.

ich habe vor, hauptsächlich mit Hand - Werkzeugen zu arbeiten und so stand ganz oben auf der Liste: mein erster Hobel.
Schnell stand fest: das wird kein Premiumteil werden, da ich das meiste Budget für Zwingen brauchen werde :emoji_wink:
nach einiger Recherche hab ich dann bei einem Record No.4 aus GB zugeschlagen, der mein erster HObel hätte sein sollen.
Da ich aber in meinem Amazonwarenkorb noch den Faithfull No.4 drin hatte und im weihnachtlichen Kaufrausch war, hab ich ihn mitbestellt.

Die Idee: je nachdem, welcher in besserem Zustand ist, wird einer ein Putzhobel und der andre zum Schrupphobel umgearbeitet...

Nun kam der Faithfull zuerst an und ich hatte Zeit mich ausgiebig mit ihm zu beschäftigen. Fazit: das war auch notwendig :emoji_grin:

nachdem ich den Frosch (?) recht mühsam in ordentliche Position gebracht und die Auflagen von Lacktränen und dergleichen befreit hatte, hab ich Klinge
und Spanbrecher in einer mashup aus Paul Sellers und Rob Cosman Methodik aufbereitet - die Sohle bisher nur gefeilt, geplant wird sie erst, wenn das Schleifpapier dazu angekommen ist :emoji_slight_smile:

und ehrlich: ich bin durchaus überrascht, was ich damit bisher zustande gebracht habe - 20201213_160710.jpg

20201213_160722.jpg

beides auf sägerauer 5/8er Staffel abgenommen (erstes Projekt Behelfswerkbank)

angeblich werden die Dinger von Shoba in Indien hergestellt (wie Grizzly und noch ein paar andre low price Hobel) man kann also Glück haben aber laut Recherche und Berichten anderer auch echtes Pech .... ich denke ich darf mich nicht beschweren.

einzige Frage: wie komm ich an die Justierschraube für den Frosch, ohne das Justierrad der Klinge komplett abzuschrauben?
20201213_160739.jpg
Vielleicht hat da jemand einen Tip?

Ich freu mcih jedenfalls schon wie ein Schneekönig auf meinen Record Hobel und werd auch bald einen Text zu meiner geplanten Werkbank beitragen :emoji_slight_smile:

ich wünsche einen schönen Adventsonntag und freu mich auf Tipps und viele spannende Stunden hier

Gruß
Werner
 

Holzrad09

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nach einiger Recherche hab ich dann bei einem Record No.4 aus GB zugeschlagen, der mein erster HObel hätte sein sollen.
Da ich aber in meinem Amazonwarenkorb noch den Faithfull No.4 drin hatte und im weihnachtlichen Kaufrausch war, hab ich ihn mitbestellt.
Willkommen im Forum !
Das heißt, Du hast einen neuen Record bestellt ? So einen ? https://www.screwfix.com/p/irwin-record-no-4-smoothing-plane-2/50060
Da hab Ich noch nichts gutes darüber gelesen. :emoji_thinking: Vermutlich wärst Du mit so einem besser gekommen.
angeblich werden die Dinger von Shoba in Indien hergestellt (wie Grizzly und noch ein paar andre low price Hobel) man kann also Glück haben aber laut Recherche und Berichten anderer auch echtes Pech .... ich denke ich darf mich nicht beschweren.
Hobel aus Indien muss jetzt nichts schlechtes bedeuten, habe neulich einen alten Anant in GB ersteigert, ja was soll Ich sagen, das Ding hobelt nach ein paar Handgriffen wie die Sau. :emoji_slight_smile:
LG
DSC_0514.JPG DSC_0517.JPG
 

der_vik

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Willkommen Werner,

die Faithfull Hobel habe ich teilweise auch in Gebrauch - viel Arbeit, nicht ganz exakt in der Tiefeneinstellung (zumindest bei mir) und der Griff ist nicht besonders schön, da für meine Hände zu klein. Aber insgesamt doch brauchbar und mangels bezahlbaren Alternativen für den Einstieg ganz gut (man lernt auch viel über Hobel, da man doch einiges an Problemen beseitigen muss).

Glückwunsch zum Hobelergebnis! Das lässt sich durchaus zeigen.
Auf die Werkbank bin ich schon mal gespannt!

Zu Deiner Frage: An die Schraube kommt man nach meiner Erinnerung nicht vernünftig dran ohne die Verstellschraube abzunehmen. Aber das geht doch relativ schnell im Vergleich zu Sohle plan schleifen :emoji_wink:

Lieben Gruß,
Vik.
 

Keilzink

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... kann nur sagen, wie es bei den alten Stanleys geht: Kappe ab, Messer raus, dann die Schrauben, die den Frosch halten, lockern. Jetzt kann man am Griff schräg vorbei und unter dem Einstellrad durch mit einem geeigneten Schraubendreher die Schraube, die ja jetzt sehr leicht geht, vor oder zurück drehen. Dann den Frosch ausrichten (rechts/Links, das ist bei den billigen massengefertigten eigentlich immer nötig) und die Froschschrauben wieder anziehen. Messer rein, Kappe drauf und fertig.
Die Froschschrauben muss man bei allen Hobeln nach dem Bailey-Prinzip öffnen, wenn man die Maulbreite einstellen will. Stanley hatte eine Variante angeboten, bei der die Froschschrauben nur moderat angezogen wurden, so dass der Frosch dann "im laufenden Berieb" verstellt werden konnte: Bed Rock hieß das Prinzip. Diese Hobel sind aber teuer & selten.

LG, Andreas
 

WernersWerkstatt

ww-pappel
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Das heißt, Du hast einen neuen Record bestellt ? So einen ? https://www.screwfix.com/p/irwin-record-no-4-smoothing-plane-2/50060
Da hab Ich noch nichts gutes darüber gelesen. :emoji_thinking: Vermutlich wärst Du mit so einem besser gekommen.
Anhang anzeigen 87242 Anhang anzeigen 87243

Oh mei, nein - keine Angst. hab einen ersteigert, der ca. den Vorkriegs Stanleys entspricht - aber bei den Stanleys ist mir das Zeitfenster für bestechende Qualität ein bisserl zu klein und Record war ja durchgehen relativ stabil bis in die 90er oder so.

werd ihn eh auch beschreiben, sobald er da ist :emoji_grin:

Gruß
Werner
 

WernersWerkstatt

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Willkommen Werner,

die Faithfull Hobel habe ich teilweise auch in Gebrauch - viel Arbeit, nicht ganz exakt in der Tiefeneinstellung (zumindest bei mir) und der Griff ist nicht besonders schön, da für meine Hände zu klein. Aber insgesamt doch brauchbar und mangels bezahlbaren Alternativen für den Einstieg ganz gut (man lernt auch viel über Hobel, da man doch einiges an Problemen beseitigen muss).

Glückwunsch zum Hobelergebnis! Das lässt sich durchaus zeigen.
Auf die Werkbank bin ich schon mal gespannt!

Zu Deiner Frage: An die Schraube kommt man nach meiner Erinnerung nicht vernünftig dran ohne die Verstellschraube abzunehmen. Aber das geht doch relativ schnell im Vergleich zu Sohle plan schleifen :emoji_wink:

Lieben Gruß,
Vik.

haha, ja - man lernt wirklich gleich mal jedes Bauteil von allen Seiten kennen und pflegen :emoji_slight_smile:

Und du hast schon Recht, das Abschrauben ansich wär nicht der Rede wert, wenn das Rechtwinkelig stellen nicht so eine Fitzelei wäre bei dem Teil.
Egal ob er weiter putzen darf, oder zum schruppen eingefeilt wird - esist definitv kein Hobel, den man zwischendurch mal umstellen möchte um das Maul zu variieren. bin froh dass der Frosch jetzt halbwegs parallel und mittig sitzt und werd den so schnell nicht mehr aufschrauben :emoji_slight_smile:

Lieben Gruß einstweilen
 

WernersWerkstatt

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... kann nur sagen, wie es bei den alten Stanleys geht: Kappe ab, Messer raus, dann die Schrauben, die den Frosch halten, lockern. Jetzt kann man am Griff schräg vorbei und unter dem Einstellrad durch mit einem geeigneten Schraubendreher die Schraube, die ja jetzt sehr leicht geht, vor oder zurück drehen. Dann den Frosch ausrichten (rechts/Links, das ist bei den billigen massengefertigten eigentlich immer nötig) und die Froschschrauben wieder anziehen. Messer rein, Kappe drauf und fertig.
Die Froschschrauben muss man bei allen Hobeln nach dem Bailey-Prinzip öffnen, wenn man die Maulbreite einstellen will. Stanley hatte eine Variante angeboten, bei der die Froschschrauben nur moderat angezogen wurden, so dass der Frosch dann "im laufenden Berieb" verstellt werden konnte: Bed Rock hieß das Prinzip. Diese Hobel sind aber teuer & selten.

LG, Andreas

Servus Andreas, danke für deine Ausführlichkeit!
Der Bedrock hat ja die Senk pins, die du auch von hinten "lockerst". mit dem generellen bailey Prozedere hab ich auch garkeine Schwierigkeiten - bei dem speziellen Teil bzw der Firma kommst du nur nicht an die Schraube unterm Einstellrad, ohne eben das komplett abzuschrauben vorher.
hat mich nur gewundert, weils bei den baugleichen Grizzlys und big horns scheinbar sehrwohl geht.

Das Ausrichten vom Frosch war ert dann halbwegs machbar, als ich den Lack von den unteren Auflageflächen abgeschabt hab.... aber ist ein guter Übungshobel und für unter 40 Euro echt keine Schande :emoji_slight_smile:

Lieben Gruß
Werner
 

Keilzink

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... ja, die Streuung in der Qualität ist halt heftig, und: schön dass du Glück gehabt hast. Genau wie Holzrad auch, bei den Anant ist es dasselbe. Seiner läuft gut, ich hab einen in der Ersatzteilschublade, da kommt dir nur das Grauen. Aber für den hab ich wenigstens nichts bezahlt.
 

der_vik

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Egal ob er weiter putzen darf, oder zum schruppen eingefeilt wird - esist definitv kein Hobel, den man zwischendurch mal umstellen möchte um das Maul zu variieren.

Ich denke mal das wirst Du auch gar nicht so häufig machen wollen... Selbst bei den Hobeln, die eine eigene Maulweitenverstellung haben, habe ich die Maulweite mehr oder weniger einmal eingestellt und nie wieder angefasst. Ich weiss nicht ob es da Leute gibt, die überhaupt regelmäßig an dieser dran sind, ausser der Hobel hat eine Schrupphobelklinge und eine Putzhobelklinge die im Wechsel genutzt werden (das wäre mir zu aufwändig bei den Preisen).

Lieben Gruß,
Vik.
 

pedder

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OT: Maulverstellung: die Veritas Flachwinkler und auch die Custom planes haben ein von vorn zu öffendes Maul.
Das stelle ich schon zwischendurch mal ein und vor allem mache ich es schnellmal auf, wenn das Maul verstopft ist.
 

Keilzink

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, tut mir leid, das kann ich nicht.
Was ich weiß: Indien hat eine große handwerkliche Tradition beim Metallgiesen. Ich habe das selber schon erlebt, wie am Strassenrand ein Handwerker seinen Formsand auf den Asphalt gesiebt hat, das Model reingedrückt hat, Talkum drübergesiebt, 2. Rahmen drübergelegt, nochmal gesiebt, verfestigt, den 2. Rahmen abgenommen, Model raus, Gieslöcher rein und wieder zugemacht. Währenddessen war der Zinkschrott im tragbaren Schmelzofen schon flüssig geworden, seine Frau hat das Gebläse bedient. Das Zink glutflüssig in die Form gegossen, inzwischen waren da sicher 30 Leute stehegeblieben, die ihm ehrfürchtig zugeschaut haben. Ein paar Minuten nach dem Guss hat er die Form zerstört und eine Vielarmige Kali-Statue aus dem Sand gezogen. Sah auch ohne Nachbearbeitung schon recht gut aus. Er steht auf, verneigt sich (er hat Applaus von den Zuschauern bekommen) und sagt: "Plating later". Dann ist er in die nächste Bude am Markt gegangen und hat einen Tee für sich und seine Frau geholt. Ich hätte mir das "Plating" sehr gerne noch angesehen, aber mußte weiter. So in der Art, muß man sich die Herstellung dieser Teile denken, Ok, nicht am Strassenrand, aber das Vorgehen beim Guss ist genau dasselbe. Und je nachdem, wie gut einer ist, wieviel Erfahrung er hat, wie gut sein Material und seine Motivation ist - ich glaube daher kommt diese breite Streuung.

Die Inder haben aber auch mehr drauf. Vor kurzem mußte ich ein Messing-Bullauge besorgen, das einer in sein Bad eingebaut haben wollte (ja, ich geb zu, der Spinner war ich). Dabei bin ich auf Dutzende sehr gut gemachte Repliken in Messingguss aus Indien gestoßen. Als Deko-Teile gesehen waren die gut & günstig. (Was ich dann aber gekauft habe, war ein 20 Kilo schweres Teil mit Geschichte, aus dem Maschinenraum eines Frachters, datiert auf 1984, bei einem Schrotthändler im Norden.)

Toll, wenn du einen Anant erwischt hast, der was taugt. Die Regel ist das halt nicht.

LG, Andreas
 
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